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Frau hört nicht auf zu reden, Mann ruft die Polizei.
00:00:14
Weil seine Frau ohne Unterlass auf ihn einredete, greift ein Mann in Nussdorf zum letzten Mittel.
00:00:21
Er ruft die Polizei.
00:00:24
Diese Meldung ereilt mich, als ich gerade meinen Bauch gesonnt habe unter der portugiesischen Sonne.
00:00:30
Ich dachte so, alles klar.
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Aber wie ereilt? Woher hast du diese Nachricht? Also wo ist das eine News wert?
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Auf dem seriösen Nachrichtenportal Instagram.
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Aber es hat sogar die Süddeutsche darüber berichtet.
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Also manche rufen die Polizei, weil ihr Arm im Tor eingeklemmt ist.
00:00:48
Gute Besserung an dieser Stelle.
00:00:50
Der Arm ist übrigens noch dran. Die Geschädigte hat sich noch bei uns selbst gemeldet.
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Und sie hat auch selber zugegeben, dass es ein bisschen dramatisch war.
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So wie ich das auch empfunden habe.
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Ja, eine andere, deren Arm auch mal fast ab war, hat uns geschrieben, dass sie es höchst unsensibel fand.
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Das von dir zu unterstellt bekommen.
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Egal, wieder andere rufen wegen Ruhestörung die Polizei, weil jemand, was war das, Geige spielt, Frau Wohlers?
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Ja, das war nicht Geige.
00:01:14
Hier, meine Nachbarn spielen jeden Tag Geige und ich rufe nicht die Polizei.
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Das war doch Operngesang.
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Und zwar von jemandem, der das nicht schön konnte und sich einfach vorm Kiosk in Berlin hingestellt hat mit einer Flasche Bier und wie ein Opernsänger geschrien hat.
00:01:34
Naja, und andere haben mit einer ganz anderen Art von Lärmbelästigung offenbar zu kämpfen.
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Also es war wohl so, dass die Frau nach einem Volksfestbesuch stark alkoholisiert gewesen war und ihrem Mann eine Bulette ans Ohr gelabert hat, sodass der das nicht mehr ausgehalten hat.
00:01:52
Und nach Polizeiangaben sei der Mann hörbar verängstigt gewesen und flüchtete durch das Haus und auch durch den gemeinsamen Garten, während er die Polizei angerufen hat.
00:02:03
Und die Frau ist ihm aber dabei die ganze Zeit gefolgt.
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Die Polizei ist dann auch tatsächlich angerückt und hat die beiden dann räumlich getrennt.
00:02:12
Also dieser Mann tut mir extrem leid, also wenn er sich nicht aus dieser Situation befreien konnte, weil ich denke mir so, ich wäre halt einfach irgendwie in einen Raum gegangen und hätte abgeschlossen, hätte mir meine Bose-Kopfhörer aufgesetzt und laute Musik angemacht, ja.
00:02:28
Oder irgendwelche anderen Kopfhörer?
00:02:29
Ja, mit auf jeden Fall Neues-Canceling-Funktion.
00:02:33
Es kann natürlich auch sein, dass dieser Mann tatsächlich psychischer Gewalt ausgesetzt ist und sich da nicht anders zu helfen musste.
00:02:41
Ja, davon gehe ich aus.
00:02:43
Das ist psychische Gewalt, wenn jemand nicht aufhört zu reden.
00:02:47
Aber das machen wir mit unserem Podcast doch auch. Wir hören hier doch auch nicht auf zu reden.
00:02:52
Wir reden hier anderthalb Stunden. Labern wir hier.
00:02:55
Aber natürlich steckt da auch eine gewisse Komik dahinter. Muss man ja einfach so sagen.
00:03:00
Vor allem, weil die Frau am Abend dann nochmal bei der Polizei anrief, um klarzustellen, dass ihr Mann mehr Alkohol als sie getrunken habe.
00:03:09
Und damit herzlich willkommen zu Mordlust, einem Podcast der Partner in Crime.
00:03:14
Wir reden hier über wahre Verbrechen und ihre Hintergründe.
00:03:17
Mein Name ist Paulina Kraser.
00:03:18
Und ich bin Laura Wohlers.
00:03:20
In jeder Folge gibt es ein bestimmtes Oberthema, zu dem wir zwei wahre Kriminalfälle nachher erzählen, über die diskutieren und auch mit Menschen mit Expertise sprechen.
00:03:29
Unser Umgang hier mit den Themen ist auch manchmal ein bisschen lockerer.
00:03:31
Das heißt aber nicht, dass uns hier die Ernsthaftigkeit fehlt, sondern für uns ist das wichtig, zwischendurch auch mal durchatmen zu können und immer so eine Art Comic Relief.
00:03:38
Das ist aber natürlich nicht respektierlich gemeint.
00:03:41
Heute geht es bei uns um Experimente und dazu habe ich eben mal bei Google ein bisschen gesucht und eins gefunden, das erst vor kurzem gezeigt hat, wie man eine besonders gefährliche Form von Lungenkrebs behandeln kann.
00:03:55
Und zwar an Mäusen.
00:03:57
Jetzt steht als nächstes an, das auch an Menschen zu testen, weil wir wissen, die Erkenntnisse von Tierversuchen kann man jetzt nur begrenzt auf uns übertragen.
00:04:06
Und es ist natürlich auch ganz normal, dass Medikamente oder auch Impfungen erst mal auch an einigen Menschen ausprobiert werden müssen, bevor sie offiziell zugelassen werden dürfen.
00:04:15
Aber sowas wird natürlich immer nur mit Freiwilligen gemacht.
00:04:19
Und das war aber nicht immer so.
00:04:21
Und in dieser Folge geht es jetzt um einige Beispiele von Experimenten, die gegen den Willen der Menschen und auch teilweise ohne deren Wissen stattgefunden haben.
00:04:32
Mein Fall erzählt von einer Zeit, in der Menschen für das sogenannte Wohl des deutschen Volkes als Versuchskaninchen missbraucht wurden.
00:04:41
Die Triggerwarnung findet ihr in der Folgenbeschreibung.
00:04:45
Es ist Samstag, der 24. Mai 1975, als um Punkt 10 Uhr der Suchtrupp in Neubrandenburg mit der Grabung beginnt.
00:04:52
Stück für Stück bohren sich die scharfen Kanten der Schaufeln in den Waldboden.
00:04:57
So lange, bis sie auf einen Widerstand stoßen.
00:04:59
Inmitten all der Büsche und Bäume, nur einen Meter von einem Grenzmarkierungsstein entfernt, wird ein Glasbehälter freigelegt.
00:05:08
Er ist umwickelt mit weißen Tüchern und enthält 36 Blatt Papier.
00:05:12
Auf einem der Zettel steht in schnörkeliger Handschrift, das sind doch Dinge, die nicht nur uns allein betreffen, sondern eigentlich auch die Allgemeinheit.
00:05:20
Also solltet ihr, die ihr einmal Zeugen sein werdet, das alles wissen und es natürlich auch in eurem Gedächtnis behalten.
00:05:29
Das Deutsche Reich greift Polen an und Bomben prasseln unter anderem auf Lublin nieder, eine kleine Stadt an der ukrainischen Grenze.
00:05:37
Ganze Häuser reinstehen hier in Flammen, darunter auch die große Buchhandlung.
00:05:42
Inmitten des einsturzgefährdeten Gebäudes schleppt Wanda Buch für Buch in den Keller des nahegelegenen Klosters.
00:05:49
Als Leiterin der örtlichen Pfadfindergruppe hatte die 17-Jährige entschieden, die wertvolle Fracht retten zu müssen.
00:05:55
Und so begeben sich neben Wanda und ihrer Freundin Chrysia noch einige andere junge Frauen an diesem Tag mal wieder in Lebensgefahr.
00:06:02
Denn das ist heute Wanders Alltag.
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Anstatt wie früher, bevor der Krieg ausbrach, lachend und wandernd durch ihre geliebten Wälder zu ziehen und mit ihren Freundinnen zelten zu gehen,
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widmet sie sich jetzt voll und ganz einer neuen Aufgabe, die lautet, ihr Vaterland verteidigen.
00:06:19
Gemeinsam mit den anderen Pfadfinderinnen organisiert sie Kurierdienste für polnische Widerstandsorganisationen,
00:06:24
nimmt an geheimen Unterrichtsstunden teil und rettet Bücher.
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Das geht zwei Jahre gut, bis im Februar 1941 vier Männer vor ihr stehen.
00:06:33
Die mittlerweile 19-Jährige erkennt sofort, mit wem sie es zu tun hat.
00:06:38
Es ist die Gestapo, das Instrument der Nazis zur Bekämpfung politischer GegnerInnen.
00:06:42
Vier Männer gegen ein Mädchen denkt Wanda mit Verachtung.
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Ohne Gegenwehr lässt sie sich abführen und kommt an den schlimmsten Ort, den sie je gesehen hat.
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Es ist das Lubliner Schloss, das von den Deutschen zu einem Gefängnis für politische Gefangene umfunktioniert wurde.
00:06:56
Es ist schrecklich überfüllt, dreckig und dunkel.
00:07:00
Alles ist voller Läuse und Flöhe.
00:07:02
Es gibt kaum Wasser und Krankheiten verbreiten sich rasend schnell.
00:07:05
Wanda wusste, dass sowas passieren könnte.
00:07:08
Trotzdem leidet sie sehr darunter, ihre Familie nicht mehr um sich zu haben.
00:07:12
Ihren Vater Adam, der ihr die Liebe zur Natur mitgegeben hat, ihre Mutter Anna, die sich so hingebungsvoll um die Familie kümmert, und ihre zwei älteren Schwestern.
00:07:20
Nach einigen Tagen gibt es für Wanda dann den ersten Lichtblick.
00:07:24
Ein bekanntes Gesicht.
00:07:26
Es ist ihre Freundin Chrysia.
00:07:27
Auch sie wurde verhaftet und hierher gebracht.
00:07:30
Sechs lange Monate werden die beiden im Gefängnis verbringen.
00:07:34
Doch wenigstens nicht mehr allein.
00:07:35
Zwischen den zwei jungen Frauen entsteht in der Zeit eine enge Freundschaft.
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Ein unzertrennliches Band.
00:07:41
Alles, aber Hauptsache zusammen, wird zu ihrem gemeinsamen Mantra.
00:07:45
Und Wanda schwört sich von nun an, die zwei Jahre jüngere Chrysia zu beschützen.
00:07:49
Dann kommt der 21. September 1941.
00:07:54
Der Tag ist hell und freundlich, als auf dem Gefängnishof eine Liste verlesen wird.
00:07:59
Die Namen von 154 Frauen sind zu hören.
00:08:02
Unter ihnen Wanda und Chrysia.
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Ein Transport soll sie in ein Lager bringen.
00:08:07
Lager kennt Wanda vom Pfadfinden.
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Das Wort erinnert sie an glückliche Zeiten.
00:08:12
Es wird euch dort besser gehen, sagt der Leiter des Gefängnisses noch.
00:08:16
Gegen Abend rollen dann die Lastwagen vor.
00:08:18
Der Reihe nach steigen die Frauen ein.
00:08:20
Die lauten, großen Motoren werden angeschmissen und die Fahrt ins Unbekannte beginnt.
00:08:25
Während Wanda zuvor noch hoffnungsvoll war,
00:08:27
krampft sich jetzt plötzlich alles in ihr zusammen.
00:08:30
Wir müssen zurückkehren, schreit sie Chrysia an, die neben ihr sitzt.
00:08:33
Doch es gibt keinen Umkehren.
00:08:35
Nach zwei schlaflosen Nächten erreichen die Frauen die Endstation.
00:08:39
Das Konzentrationslager Ravensbrück in Norddeutschland.
00:08:43
Wanders erster Blick fällt auf ein Tor.
00:08:45
Dahinter kann sie einen großen Platz erkennen,
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durch dessen Mitte sich eine gerade Straße zieht.
00:08:50
Der Platz und die Straße sind von pechschwarzen Kohleschotter überzogen.
00:08:54
Am Ende sieht Wanda verschiedene Gebäude in die Höhe ragen.
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Links und rechts von der Straße stehen gleichmäßig niedrige Baracken.
00:09:01
Wanders neugierige Blicke wandern weiter.
00:09:03
Jetzt erkennt sie, dass eine hohe Mauer das komplette Gelände umschließt.
00:09:07
Eine Mauer versehen mit Hochspannungsdrehten und Wachtürmen.
00:09:11
In der Ferne kann sie auch einige Frauen entdecken, die stramm in Reihe und Glied stehen und akkurat in Fünferreihen angeordnet sind.
00:09:17
Alle tragen die gleichen blau-grau gestreiften Kleider.
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Als die Gruppe auf sie zukommt, wird Wanda die Gleichheit der Frauen noch bewusster.
00:09:25
Alle tragen dieselbe Frisur oder glatt rasierte Köpfe.
00:09:29
Alle haben ihren Blick auf den Boden gerichtet.
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Alle tragen eine Nummer.
00:09:33
Wanda ist geschockt.
00:09:35
Die Frauen wirken wie gefühllose Roboter.
00:09:37
Da fasst Chrisia Wanda am Arm und flüstert, sie sind alle gleich.
00:09:42
Das sind nur die rasierten Köpfe, sagt Wanda schnell, um Chrisia zu beruhigen.
00:09:45
Doch in diesem Moment wird ihr klar, das hier wird schlimmer als das Gefängnis.
00:09:50
Die Vorahnung bewahrheitet sich schnell.
00:09:54
Das Lager macht aus den polnischen Frauen in den nächsten Wochen menschliche Zugochsen.
00:09:58
Jeden Tag müssen Wanda, Chrisia und die anderen aus Lublin hart arbeiten.
00:10:02
Briketts schleppen, Steine und Ziegel transportieren, Schiffe entladen oder Gräber schaufeln.
00:10:08
Für die Exekution ihrer Mitgefangenen.
00:10:12
Denn regelmäßig werden Namen aufgerufen, Frauen hinter die Mauer geführt und Schüsse abgefeuert.
00:10:17
Mit ihren Familien dürfen die Inhaftierten so gut wie gar keinen Kontakt haben.
00:10:21
Einmal im Monat ist es Wanda erlaubt, ihren Eltern und ihren Schwestern einen Brief zu schreiben.
00:10:25
Allerdings ist der Inhalt vorgegeben.
00:10:29
Ich bin gesund und fühle mich wohl.
00:10:33
Nachdem Wanda etwas über ein Jahr im Lager ist, wird wieder einmal eine Liste verlesen.
00:10:41
Diesmal ist auch ihrer darunter.
00:10:44
Doch anstatt an die Mauer, wie die Frauen, die bereits von ihnen gegangen sind, werden Wanda und die anderen fünf auf die Krankenstation gerufen.
00:10:52
Wanda hat Angst, versteht nicht, was sie hier soll.
00:10:55
Erst wird sie aufgefordert, sich auszuziehen, dann wird sie gewogen und eingehend von allen Seiten gut achtet.
00:11:01
Danach schickt man sie zurück in den Block, in dem sie und die anderen Frauen aus ihrer Gruppe schlafen.
00:11:07
Was diese Untersuchung sollte, kann sich Wanda nicht erklären.
00:11:09
Sie ist zumindest nicht krank.
00:11:12
Wanda soll sie nach zwei Tagen wieder in den Krankenflügel.
00:11:16
Als Wanda dort ankommt, kann sie ihren Augen nicht trauen.
00:11:19
Vor ihr steht eine Badewanne.
00:11:21
Eine richtige, weiße Wanne.
00:11:22
So eine hatte sie seit über anderthalb Jahren nicht mehr gesehen.
00:11:26
Schnell zieht sie sich aus und steigt in das klare Wasser.
00:11:29
Nach einer Weile bringt ihr eine Schwester frische Klamotten.
00:11:32
Danach wird Wanda in ein anderes Zimmer geführt.
00:11:34
In diesem stehen sechs weiße, saubere Betten.
00:11:37
Sie legt sich ins Erste auf der rechten Seite.
00:11:40
Nach und nach betreten auch die anderen fünf Frauen von der Liste den Raum.
00:11:44
Dann kommen mehrere Schwestern hinzu, die den Frauen die Beine rasieren.
00:11:48
Wozu das Ganze, erklären sie nicht.
00:11:51
Doch selbst wenn sie es würden, könnte Wanda sie höchstwahrscheinlich nicht verstehen.
00:11:54
Bisher konnte sie nur einige Worte Deutsch aufschnappen.
00:11:58
Schließlich zieht eine der Krankenschwestern eine Spritze auf.
00:12:01
Sie ist gefüllt mit einer gelben, trüben Flüssigkeit.
00:12:04
Als diese Wanda verabreicht wird, ist sie sich sicher, dass sie gleich sterben wird.
00:12:08
Schnell merkt Wanda, wie das Zeug in ihren Adern wirkt.
00:12:11
Sie fühlt sich schwer und kraftlos.
00:12:13
Sie ist zwar voll da, kann alles hören und sehen, aber bewegen kann sie sich nicht mehr.
00:12:19
Und dann wird plötzlich alles um sie herum schwarz.
00:12:22
Irgendwann wacht Wanda auf.
00:12:25
Sie ist noch am Leben und wundert sich darüber.
00:12:28
Auf dem Stuhl neben ihrem Bett steht eine Grünkohlsuppe.
00:12:31
Beim Anblick des Essens wird ihr schlecht.
00:12:33
Wanda hat Kopfschmerzen.
00:12:35
Kurz nach ihrem Erwachen kommt die Schwester herein.
00:12:37
Sie hat Kleidung dabei und ruft, haut ab, zurück in den Block.
00:12:41
Wanda will den Befehl Folge leisten und versucht aufzustehen, doch ihre Beine versagen und sie wankt.
00:12:46
Nur mit Hilfe schafft sie den Weg zurück.
00:12:49
In ihrem Block angekommen ist die Freude bei den anderen riesig.
00:12:52
Denn daran hat hier niemand mehr geglaubt.
00:12:54
Im Gegenteil, alle waren sich sicher, dass Wanda und die fünf anderen erschossen worden waren.
00:12:59
So wie all die anderen.
00:13:00
Aber Wanda selbst ist nicht zum Feiern zumute.
00:13:03
Ihr geht es nicht gut.
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Immer wieder muss sie sich erbrechen.
00:13:07
Und als die Sirene den Arbeitsappell für die Nachtschicht einläutet, kann sie sich nur mit Mühe und Not aufrichten.
00:13:14
Aufwechseln sieht sie grüne und rote Kreise vor ihren Augen.
00:13:16
Auf dem Appellplatz muss sie von den anderen Frauen aus ihrer Gruppe gestützt werden.
00:13:21
Schließlich bricht sie zusammen und wird ohnmächtig.
00:13:24
Zum ersten Mal in ihrem Leben.
00:13:25
Wanda darf zurück ins Bett.
00:13:28
Als sie aufwacht, herrscht in ihrem Kopf das pure Chaos.
00:13:31
Beunruhigt lehnt sie sich zu ihrer Bettnachbarin Chrysia rüber.
00:13:34
Sprechen kann Wanda zwar gerade nicht, aber ihr mag erschütterndes Zittern, sagt mehr als tausend Worte.
00:13:42
Wirklich Ruhe, um sich zu erholen, hat Wanda nicht.
00:13:44
Nur einen Tag, nachdem sie auf der Krankenstation behandelt wurde, muss sie wieder hin.
00:13:50
Dort steht um neun Uhr morgens ein Mann vor ihr.
00:13:52
Sein Name, Dr. Fritz Fischer.
00:13:54
Fischer ist Chirurg und auf der Krankenstation des Lagers dafür zuständig, den Auftrag seines Chefs Karl Gebhardt auszuführen.
00:14:02
Gebhardt ist einer der führenden Ärzte der Schutzstaffel.
00:14:06
Und er ist Jugendfreund und Leibarzt von Reichsführer Heinrich Himmler.
00:14:10
Der schickt Gebhardt Anfang 1942 nach Ravensbrück.
00:14:13
Zu der Zeit ist der Zweite Weltkrieg weit vorangeschritten.
00:14:16
An der Front im Osten haben die deutschen Soldaten hohe Verluste erlitten.
00:14:20
Tausende sterben an den Folgen ihrer Verletzungen.
00:14:22
Dagegen soll etwas getan werden und hier kommt Gebhardt ins Spiel.
00:14:26
Er und seine Kollegen sollen im Konzentrationslager Ravensbrück neu entdeckte Antibiotika testen.
00:14:32
Also wird ein Versuchsplan aufgestellt.
00:14:34
Den inhaftierten Frauen sollen gezielt schwere Wunden zugefügt werden.
00:14:38
Diese sollen dann mit verschiedenen Bakterien infiziert und damit die Verletzungen denen an der Kriegsfront möglichst nahe kommen,
00:14:44
zusätzlich noch mit Holz- und Glassplittern behandelt werden.
00:14:49
Danach soll ein Teil der Versuchspersonen die neuen Antibiotika erhalten, der andere Teil unbehandelt bleiben.
00:14:55
So soll die Wirkung der Mittel erprobt werden.
00:14:59
Von diesem Plan weiß Wanda natürlich nichts, als sie an diesem Morgen Dr. Fritz Fischer, Gepards Assistenten, gegenüber sitzt.
00:15:06
Dem Mann mit dem strengen Seitenscheitel, den tief sitzenden Augen und den dünnen Lippen.
00:15:11
Bevor Wanda aufgrund einer neuen großen Spritze einschläft, schießt ihr trotzdem noch ein Gedanke durch den Kopf.
00:15:17
Wir sind doch keine Versuchskaninchen.
00:15:19
Als Wanda wieder zu sich kommt, ist es bereits später Nachmittag.
00:15:24
Sie schiebt ihre Decke zur Seite und sieht, dass ihr rechtes Bein bis zum Knie in einem Verband steckt,
00:15:30
auf dem mit einem Stift römische Ziffern und Buchstaben gekritzelt wurden.
00:15:33
Das Bein darin spürt Wanda nicht.
00:15:36
Es ist offenbar noch komplett betäubt.
00:15:38
Benutzen muss sie es jetzt aber auch erstmal nicht, denn sie soll auf der Krankenstation bleiben.
00:15:43
An Schlaf ist in dem Sechsbettzimmer aber nicht zu denken.
00:15:47
Als die Betäubungen allmählich nachlassen, fangen die Schreie an.
00:15:50
Alle Frauen haben furchtbare Schmerzen, so stark, dass sie nacheinander ohnmächtig werden.
00:15:56
Wanda gleitet von der Bewusstlosigkeit ins Bewusstsein und wieder zurück.
00:16:01
Nach ein paar Stunden überkommt sie dann plötzlich eine Sehnsucht, die sie bisher nicht kannte.
00:16:05
Es ist die nach dem Tod.
00:16:07
Wanda will einfach nur noch sterben und verschwinden.
00:16:10
Sie will sich nicht mehr fragen, warum sie hier ist, warum sie diese Schmerzen haben muss
00:16:14
und was das alles für einen höheren Sinn hat.
00:16:16
Da fällt ihr Blick auf die Mauer vor dem Fenster.
00:16:19
Ein einziges Mal nur den Hochspannungsdraht berühren und diese Höllenquallen werden vorbei, denkt sie.
00:16:26
Wanda versucht aufzustehen, doch schafft es nicht.
00:16:28
Laut fällt sie auf ihr Bett zurück und wird wieder ohnmächtig.
00:16:31
Am nächsten Morgen nimmt die Krankenschwester Wanda Blut ab und testet ihren Urin.
00:16:36
Außerdem wird ihre Temperatur gemessen.
00:16:38
Über 40 Grad zeigt der silberne Streifen auf dem Thermometer an.
00:16:42
Am Abend sieht Wanda dann, wie Krisenja draußen vor dem Fenster des Krankenzimmers steht.
00:16:47
Heimlich muss sie sich dort hingeschlichen haben.
00:16:50
Ihr Gesicht ist bleich.
00:16:51
Wanda ist sich sicher, dass ihre Freundin sich große Sorgen um sie macht, aber Wanda kann sich nicht aufrichten.
00:16:56
Mühsam versucht sie wenigstens, ein Lächeln für Kriser aufzusetzen.
00:17:01
Inzwischen ist Wandas Bein leuchtend rot und so dick angeschwollen, dass der Verband in ihr Fleisch schneidet.
00:17:07
Wanda kann den Verbandswechsel nicht abwarten, doch als die Schwester sie dafür in den OP-Seil schiebt, kommt alles anders.
00:17:13
Wanda bekommt ein Bettlaken über ihren Kopf gelegt, damit sie nicht sieht, was mit ihrem Bein passiert.
00:17:18
Sie weiß nur, es tut höllisch weh.
00:17:21
Als sie ihr das Laken wieder abnehmen, hat Wanda einen neuen Verband um ihr Bein.
00:17:26
Zwei Wochen bleibt dieser jetzt dran.
00:17:27
In der Zeit hat Wanda durchgehend hohes Fieber.
00:17:30
Wenn sie ihr Bein bewegt, sickert gelbbraune stinkende Flüssigkeit heraus, die die Fliegen anlockt.
00:17:36
Den süßlichen Gestank von Eiter und faulenem Fleisch hat sie nun ständig in der Nase.
00:17:42
Doch es ist nicht der Gestank und auch nicht einmal so sehr die Schmerzen, die Wanda in dieser Zeit am meisten quälen.
00:17:48
Sondern die Fragen, die ihr niemand beantwortet.
00:17:50
Was wird morgen sein?
00:17:52
Wird sie überhaupt noch laufen können?
00:17:54
Und wieder, warum überhaupt?
00:17:55
Schließlich versucht Wanda in all den unverdienten Schmerzen irgendeinen tieferen Sinn zu finden.
00:18:01
Als sie keinen entdeckt, denkt sie sich einen aus.
00:18:03
Und dieser trägt den Namen Chrysia.
00:18:05
Ich bin operiert worden, damit Chrysia mit gesunden Beinen nach Hause zurückkehren kann, ohne operiert worden zu sein.
00:18:12
Redet Wanda sich ein.
00:18:13
Doch auch wenn dieser Gedanke sie beruhigt, kann er ihre Wut auf die Person, die ihr das angetan hat, nicht mildern.
00:18:19
Und wie so oft begleitet sie die bis in den Schlaf.
00:18:22
Wanda träumt immer wieder von dem Mann mit den grauen Schläfen und dem eiskalten Blick, der die Schuld an all ihren Schmerzen trägt.
00:18:29
In einer Nacht verwandelt Wanders Traumwelt sie in eine Fliege, die sich in dem Netz einer gigantischen Spinne verfängt.
00:18:35
Völlig wehrlos muss sie sich ihrem Schicksal ergeben.
00:18:38
Stück für Stück kommt die riesengroße Spinne mit den haarigen Beinen immer näher und näher.
00:18:42
Als sie ihren gigantischen Feind näher betrachtet, erkennt Wanda, dass die Spinne keine gewöhnliche Spinne ist.
00:18:48
Ein menschlicher Kopf fragt oben aus ihr heraus.
00:18:51
Er hat zurückgekämmte Haare mit grauen Schläfen, tiefsitzenden Augen und einen eiskalten Blick.
00:18:57
Es ist Fritz Fischer.
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Ungefähr zwei Wochen nach der Operation sieht Wanda ihre Wunde zum ersten Mal.
00:19:04
Als alle sechs Frauen die Verbände im sterilen OP-Saal ohne Bettlacken über dem Kopf abgenommen werden.
00:19:10
Wanders Verletzung ist circa 15 Zentimeter lang, nicht genäht und gelb-grün.
00:19:16
Auch die Wunden der anderen Frauen sind tief und nicht verheilt.
00:19:19
Vor Ekel und Schmerz schreien sie um Hilfe.
00:19:22
Doch die Schwestern kommen nicht zurück.
00:19:24
Anstelle von ihnen treten schließlich elf Männer in den Raum.
00:19:27
Einer von ihnen ist Fritz Fischer.
00:19:29
Sein weißer Kittel ist von Blutflecken überseht.
00:19:32
Er hat also schon wieder operiert, denkt Wanda.
00:19:35
Neben ihm steht Karl Gebhardt, Fritz Fischers Chef.
00:19:38
Der Reihe nach treten die Männer an die sechs Frauen heran, betrachten die Wunden,
00:19:43
checken ihre Blut- und Urinwerte, folgen sich herunter und riechen an ihren Beinen.
00:19:47
Immer wieder zeigt Fritz Fischer auf irgendetwas und erklärt.
00:19:51
Als sie zu Wanda rüberkommen, raunt er den anderen zu, die Kleine versteht Deutsch
00:19:55
und spricht von da an im Flüsterton.
00:19:57
So leise, dass Wanda nichts mehr verstehen kann.
00:20:00
Dann verlassen die Männer den Saal wieder und lassen die Frauen auf den kalten OP-Tischen zurück.
00:20:05
Nach einer Ewigkeit wird Wanda und den anderen dann befohlen, auf das Krankenzimmer zurückzugehen.
00:20:11
Doch von gehen sind die sechs weit entfernt.
00:20:13
Nacheinander hüpfen sie einbeinig den Flur entlang und schützen sich so gut es geht an der Wand ab.
00:20:18
Immer wieder fallen sie hin.
00:20:20
Wanda muss sogar getragen werden.
00:20:22
Als sie schweißgebadet endlich ihr Zimmer erreicht, sieht sie, dass im Nebenraum bereits andere Frauen liegen.
00:20:28
Neue Versuchskaninchen, denkt sie.
00:20:30
Eine Frau, die offenbar gerade aufgewacht ist, schaut Wanda lächelnd an und sagt,
00:20:34
weißt du, mir tut gar nichts weh.
00:20:36
Wanda nickt ihr schweigend zu, wohl wissend, dass das nicht so bleiben wird.
00:20:40
Sie wird recht behalten und die ganze Nacht durch die dünnen Wände hindurch Schmerzensschreie hören.
00:20:47
Nach über drei Wochen auf der Krankenstation schickt man Wanda und ihre Gruppe schließlich zurück in den Block,
00:20:51
wo sie von den anderen liebevoll aufgenommen werden.
00:20:54
Über die nächsten Monate steigt die Zahl der Kaninchen, wie man die Operierten jetzt im ganzen Lager nennt, stetig weiter.
00:21:02
Immer mehr Frauen werden auf die Krankenstation geholt und mit schlecht verhaltenen Wunden zurückgebracht.
00:21:06
Anfang Januar 1943 sind neben Wanda schon mehr als 70 Frauen operiert worden.
00:21:12
Als schließlich immer wieder welche von ihnen an die Mauer zitiert und erschossen werden,
00:21:16
wächst in ihr ein starker innerer Widerstand.
00:21:19
So wie damals, als sie sich dafür entschieden hatte, im Untergrund für ihr Vaterland zu kämpfen.
00:21:24
Irgendwann spricht Wanda mit den anderen Frauen in ihrem Blog darüber.
00:21:27
Allen geht es ähnlich.
00:21:28
So kann es nicht weitergehen.
00:21:30
Ihre Familien in Polen und die ganze Öffentlichkeit muss von ihrem Leid und dem Unrecht,
00:21:35
das sich hier im Lager abspielt, erfahren.
00:21:37
Koste es, was es wolle.
00:21:39
Und so fangen die polnischen Frauen an, mit ihrem eigenen Urin fein säuberlich Nachrichten
00:21:44
zwischen die Zeilen der offiziell erlaubten Post zu schreiben.
00:21:47
Nachrichten, die man auf den ersten Blick nicht lesen kann,
00:21:51
aber mit Hilfe von einem Bügeleisen und der dadurch erzeugten Hitze dann eben doch.
00:21:55
Der Plan gelingt.
00:21:58
Zumindest fällt der Lagerleitung bei den Kontrollen nichts auf.
00:22:01
Das macht Wanda und ihre Mitgefangenen mit der Zeit immer mutiger.
00:22:05
Als sie bei einer von den sogenannten Außenarbeiten Lebensmittel auf Karren laden müssen,
00:22:10
machen sie fremde Männer auf sich aufmerksam,
00:22:12
die sie in den nächsten Monaten für den Schmuggel von Briefen gewinnen können.
00:22:15
Durch diesen neuen Postweg ist es den Frauen möglich,
00:22:19
umfangreiche Daten, Namen und ausführliche Berichte in die Heimat zu schicken,
00:22:23
die auch sicher gelesen werden.
00:22:25
Ganze Packen von Zetteln übergeben die Frauen den Männern heimlich
00:22:28
und ein solcher Stapel wird kurz vor Kriegsende nicht mehr versendet,
00:22:33
sondern begraben.
00:22:34
In einem Wald, ganz in der Nähe des KZs.
00:22:37
Doch auch wenn viele Menschen in Polen mittlerweile von den Experimenten mit Menschen in deutschen Lagern wissen,
00:22:42
bleibt alles beim Alten.
00:22:44
Schließlich ist Krieg.
00:22:45
Im Januar 1945 werden dann wieder einmal Namen vorgelesen.
00:22:50
Diesmal sind es die der Frauen, die im Lager operiert wurden.
00:22:54
Es ist klar, dass sie jetzt dran sind.
00:22:56
Dran mit Sterben.
00:22:57
Wenn der Krieg vorbei ist, sollen sie nicht erzählen können,
00:23:00
was sie doch schon längst erzählt haben.
00:23:02
Wanda weiß, dass sie jetzt handeln muss
00:23:04
und die Umstände im Lager helfen ihr.
00:23:06
Denn seit neuestem kommen immer wieder Gefangenentransporter
00:23:09
aus dem KZ Auschwitz in Ravensbrück an,
00:23:12
um die Menschen zwischenzulagern und kurze Zeit später weiter zu transportieren.
00:23:17
Wanda und Chrysia ergreifen ihre Chance
00:23:20
und schmuggeln sich unter die Auschwitz-Überlebenden
00:23:22
und damit raus aus Ravensbrück.
00:23:24
Von dort geht es in ein Gefängnis in Mecklenburg,
00:23:27
bis sie am 7. Mai 1945 von den Alliierten dort befreit werden.
00:23:31
Wanda und Chrysia kehren zurück nach Lublin,
00:23:35
vier Jahre nachdem sie es unfreiwillig verlassen hatten.
00:23:38
Endlich sieht die mittlerweile 23-Jährige ihre Familie wieder.
00:23:41
Doch auch wenn Wanda Ravensbrück hinter sich gelassen hat,
00:23:45
verfolgt es sie jede Nacht.
00:23:46
Ihre Träume sind so lebendig, dass Wanda nicht unterscheiden kann,
00:23:50
ob es tatsächlich Träume sind oder sie wieder zurück im Lager ist.
00:23:54
Weil es gefühlt jede Nacht schlimmer wird,
00:23:56
versucht sie das Einschlafen immer weiter hinaus zu zögern.
00:23:59
Sie hat Angst vor ihren Träumen.
00:24:01
Irgendwann geht sie gar nicht mehr ins Bett.
00:24:04
Stattdessen fängt Wanda an zu schreiben,
00:24:06
darüber, was ihr Angst macht und darüber,
00:24:09
was in Ravensbrück passiert ist.
00:24:11
Über die Versuchskaninchen, die Schwestern und Fritz Fischer.
00:24:15
Das nächste Mal, dass Wanda diesen Namen woanders
00:24:18
als in ihren eigenen Aufzeichnungen liest,
00:24:20
ist im Winter 1946.
00:24:21
In Polen wird in den Zeitungen über ihn berichtet.
00:24:24
Denn er steht in Deutschland vor Gericht
00:24:27
für das, was er Wanda und den anderen Frauen
00:24:29
im Konzentrationslager Ravensbrück angetan hat.
00:24:31
Neben dem 34-Jährigen sitzen auf der Anklagebank
00:24:35
noch weitere 18 Ärzte und eine Ärztin.
00:24:37
Links von ihnen im holzvertäfelten Gerichtssaal
00:24:40
des Nürnberger Justizpalastes sind die Richter platziert.
00:24:44
Vor einer großen Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika.
00:24:47
Fischer und Co. sollen hier in den kommenden Monaten
00:24:50
vor dem US-Militärtribunal
00:24:52
für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden.
00:24:55
Genauer für Kriegsverbrechen,
00:24:57
Verbrechen gegen die Menschlichkeit
00:24:59
und Mitgliedschaft in verbrecherischen Organisationen.
00:25:02
Von Dezember bis Juli geht das Gericht
00:25:04
Tausende von Dokumenten durch,
00:25:06
hört Dutzende ZeugInnen an
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und prüft die Schuldvorwürfe.
00:25:09
Als schließlich die Experimente
00:25:11
im KZ Ravensbrück verhandelt werden,
00:25:13
tritt eine Frau in den Zeugenstand,
00:25:15
die angewiesen wird, ihren Rock zu heben,
00:25:16
damit alle Anwesenden ihren komplett vernarbten Unterschenkel sehen.
00:25:20
Ein Sachverständiger erläutert dem Gericht die Natur der Wunden.
00:25:24
Die Frau war wie Wanda eines der Versuchskaninchen gewesen.
00:25:27
Drei weitere Frauen folgen ihr,
00:25:29
zeigen ihre verstümmelten Beine
00:25:31
und berichten von ihren immer noch anhaltenden gesundheitlichen Problemen.
00:25:35
Die ZuschauerInnen sind schockiert,
00:25:37
ganz im Gegenteil zu den Männern auf der Anklagebank.
00:25:40
Die zeigen sich den ganzen Prozess über äußerst ungerührt,
00:25:43
so als hätten sie mit all dem nichts zu tun.
00:25:46
Keine Anzeichen von Reue,
00:25:48
keine Anzeichen von Bedauern.
00:25:50
Auch nicht bei Fritz Fischer,
00:25:52
der in schickem Anzug mit Nadelstreifen vor Gericht sitzt.
00:25:56
Wie fast alle anderen erklärt auch er,
00:25:58
dass er nicht schuldig sei
00:25:59
und seine Handlung ein Resultat von Befehl und Gehorsam.
00:26:03
Außerdem sagt er, Zitat,
00:26:05
Ich war der Auffassung,
00:26:06
dass den Versuchspersonen, die unter deutschem Recht stehen,
00:26:09
den sicheren Tod vor Augen hatten,
00:26:11
eine menschlich vertretbare Chance geboten würde.
00:26:13
Und ich glaubte,
00:26:15
dass ich in der gleichen Situation
00:26:16
eine solche Chance ergreifen würde.
00:26:24
Am 20. August 1947 folgt nach 139 Prozesstagen
00:26:28
im sogenannten Nürnberger Ärzteprozess
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schließlich die Urteilsverkündung.
00:26:32
Fritz Fischer wird in allen drei Anklagepunkten schuldig gesprochen
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und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
00:26:39
Sein Chef Karl Gebhardt kriegt das Todesurteil.
00:26:42
Lange bleibt Fritz Fischer allerdings nicht in Haft,
00:26:45
wie viele seiner ehemaligen Kollegen auch.
00:26:47
1951 wird seine Strafe auf 15 Jahre reduziert
00:26:51
und 1954 kommt er frühzeitig aus dem Gefängnis frei.
00:26:54
sieben Jahre nach Urteilsspruch.
00:26:56
Fischer kommt danach bei einem Pharmaunternehmen unter.
00:26:59
Es wird noch Jahrzehnte dauern,
00:27:02
bis Deutschland selbst damit beginnen wird,
00:27:03
die Verbrechen der NS-Äztinnen Stück für Stück aufzuarbeiten.
00:27:06
Für Wanda das Unrecht nach dem Unrecht.
00:27:10
Sie hatte erst durch den Prozess
00:27:12
vom eigentlichen Sinn und Zweck ihres Leids erfahren
00:27:14
und war ungläubig zurückgelassen worden.
00:27:16
Noch Jahre quälen sie die schrecklichen Bilder
00:27:20
und Erinnerungen aus dem Lager.
00:27:21
Zu den unpassendsten Zeitpunkten kommen die Szenen zurück.
00:27:25
Als sie einmal ein grau-blau gestreiftes Krankenzimmer betritt,
00:27:28
kommt in ihr Panik auf.
00:27:30
Die Wand erinnert sie an die gestreiften Anzüge der Inhaftierten in Ravensbrück.
00:27:34
Und sobald jemand neben ihr auch nur ein Wort Deutsch spricht,
00:27:37
verspürt sie sofort den Drang wegzulaufen.
00:27:39
Doch das Schreiben darüber hilft Wanda.
00:27:41
Sie kämpft sich zurück ins Leben, studiert Medizin, wird Psychiaterin.
00:27:46
Sie heiratet und bekommt vier Töchter.
00:27:48
17 Jahre nach ihrer Befreiung veröffentlicht Wanda dann ihre Aufzeichnungen
00:27:52
über die schlimmste Zeit ihres Lebens.
00:27:54
Ihr Buch »Und ich fürchte meine Träume« wird in vier Sprachen übersetzt.
00:27:59
»Heute ist Wanda 101 Jahre alt.«
00:28:04
Nie hat sie in ihrem Leben die Hoffnung verloren.
00:28:06
Sie ist der Wanda treu geblieben,
00:28:08
die vor ca. 80 Jahren Nachrichten auf kleine Zettel geschrieben hat,
00:28:11
die von einem der Schmuggler in einem Glasbehälter im Wald vergraben wurden,
00:28:15
weil er sie nicht mehr verschicken konnte.
00:28:18
Und auf einem dieser Briefe stand
00:28:20
»Wir werden nie, auch nicht unter den schwierigsten Umständen
00:28:24
und in der schlimmsten Lage aufgeben.
00:28:26
Unser Schicksal ist zwar hart,
00:28:28
aber es hat uns gegen alles gestehlt und abgehärtet.
00:28:31
Da könnt ihr ganz ruhig sein.
00:28:32
Den Kopf werden wir bis zum Schluss nicht hängen lassen.
00:28:35
Und in keinem Fall lassen wir uns von den verfluchten Feinden unterkriegen oder schwächen.«
00:28:44
Ich finde es einfach so beeindruckend,
00:28:47
dass es diese Geschichten von früher noch gibt
00:28:50
und dass es heute noch wenige,
00:28:52
aber einen Teil dieser Menschen gibt,
00:28:54
die das damals erlebt haben
00:28:55
und die ihre eigene Geschichte noch erzählen können.
00:28:59
auch wenn es die nicht mehr gibt,
00:29:01
dass trotzdem weiterhin die Geschichten erzählt werden
00:29:05
und von anderen weitergegeben werden,
00:29:07
damit man es eben nicht vergisst.
00:29:09
Weil tatsächlich muss ich sagen,
00:29:10
bei der Recherche zu dem Fall
00:29:12
habe ich mir ja schon wieder gedacht,
00:29:14
»Das kann ja gar nicht sein, dass das so war.«
00:29:16
Das ist ja total irre und unmenschlich und unmöglich,
00:29:20
dass man so hier in Deutschland oder generell agiert hat.
00:29:26
Und wer hat dann Wanders Nachrichten wieder ausgegraben?
00:29:32
Weil da hattest du am Anfang von erzählt.
00:29:34
Also dieses Glas wurde ausgegraben,
00:29:37
nachdem sich ein polnischer Arzt
00:29:39
bei den Behörden gemeldet hat.
00:29:42
Das war damals dann noch in der DDR.
00:29:44
Und der Mann, also der Schmuggler,
00:29:46
der hatte dem polnischen Arzt nämlich davon erzählt
00:29:48
und auch ganz genau gesagt,
00:29:51
wo er das damals vergraben hatte.
00:29:52
Und so konnten die Zettel dann wieder
00:29:54
an die Oberfläche kommen.
00:29:55
Finde ich ja auch interessant.
00:29:57
Also stell dir vor,
00:29:58
du findest so ein Stück Geschichte zufällig
00:30:01
und dann spricht da jemand aus der Vergangenheit zu dir.
00:30:08
Ja, wenn du sowas aus der Vergangenheit liest
00:30:10
und dann aber auch überhaupt keine Möglichkeit hast,
00:30:13
irgendwie zu helfen,
00:30:13
sondern das wie so Geister der Vergangenheit sind.
00:30:18
ob Wanda und Krisia
00:30:19
dann noch Freundinnen danach geblieben sind?
00:30:22
Nee, leider gar nicht.
00:30:23
Also Wandas Buch,
00:30:26
als die beiden zurück nach Lublin kommen.
00:30:28
Und auch in anderen Quellen
00:30:30
konnte ich nicht herausfinden,
00:30:31
wie der Kontakt danach war.
00:30:32
Ja, also man würde das ja hoffen.
00:30:35
wenn man sowas zusammen durchmacht,
00:30:37
dann hat man so eine starke Verbindung.
00:30:40
weil die andere Person
00:30:42
ja ein ganz anderes Verständnis
00:30:44
für deine Art von Schmerz hat.
00:30:47
weil sie ja dasselbe erlebt hat.
00:30:48
Ja, also ich kann mir schon vorstellen,
00:30:51
dass die auch noch lange befreundet waren.
00:30:52
Bei dem Nürnberger Ärzte-Prozess
00:30:55
ging es ja nicht nur um Fritz Fischer
00:30:57
und Karl Gebhardt.
00:30:58
Da saßen noch viele andere Ärztinnen
00:31:00
auf der Anklagebank,
00:31:02
weil das KZ Ravensbrück
00:31:04
leider nicht der einzige Ort war,
00:31:05
an dem es Menschen-Experimente gab.
00:31:07
Insgesamt wurde in Deutschland
00:31:09
nämlich sechs Jahre lang
00:31:10
mit Menschen experimentiert,
00:31:12
von circa 1939 bis 1945.
00:31:16
vor allem eben in KZs,
00:31:17
aber auch in Heil- und Pflegeanstalten.
00:31:20
Die Opfer dieser Versuche
00:31:21
waren also Kranke
00:31:23
oder Menschen mit Behinderung
00:31:24
oder eben Inhaftierte,
00:31:26
darunter Menschen jüdischen Glaubens,
00:31:29
politische GegnerInnen
00:31:30
und auch Homosexuelle.
00:31:32
Man geht davon aus,
00:31:34
dass insgesamt mindestens
00:31:36
zu Versuchskaninchen gemacht wurden.
00:31:38
Und zwar mit der Rechtfertigung,
00:31:41
dass das Wohl des deutschen Volkes
00:31:43
als die Gesundheit des Einzelnen.
00:31:47
Somit war halt alles,
00:31:48
was irgendwie dem Wohl des Volkes diente,
00:31:51
wie eben zum Beispiel
00:31:52
das Testen von Medikamenten erlaubt
00:31:55
und die Menschen in den KZs
00:31:57
oder den Heil- und Pflegeanstalten
00:31:59
genau dafür zu missbrauchen,
00:32:00
das lag dann deshalb nahe,
00:32:02
weil, wie wir wissen,
00:32:03
die Nazis an die sogenannte
00:32:05
Rassenlehre geglaubt haben.
00:32:07
dass es unterschiedliche
00:32:09
menschliche Rassen gibt
00:32:10
und diese unterschiedlichen Wert haben.
00:32:13
Das deutsche Volk
00:32:14
zählte nach ihrer wirren Ideologie
00:32:17
zur arischen Rasse
00:32:18
und galt als vollkommen.
00:32:21
oder Menschen anderer Religionen
00:32:23
wurden als minderwertig angesehen
00:32:25
und konnten daher
00:32:26
für die dann eben
00:32:27
als Versuchspersonen herhalten.
00:32:29
Es ist einfach so eklig,
00:32:32
wenn man das so vorliest,
00:32:33
wenn man sich so denkt,
00:32:35
weil wie konnte man das
00:32:37
so rechtfertigen?
00:32:40
weil das auch so schwierig ist
00:32:42
gibt es intern bei uns
00:32:43
dass wir abwechselnd
00:32:45
NS-Fälle machen müssen.
00:32:49
es kommt jetzt längere Zeit,
00:32:50
aber erstmal nichts mehr
00:32:51
Also bei den Menschen,
00:32:53
die sie dann als Versuchspersonen
00:32:56
missbraucht haben,
00:32:57
gab es dann eben
00:32:58
so Experimente wie
00:32:59
eben mit nicht zugelassenen
00:33:01
aber es gab auch welche
00:33:02
zur Schmerzempfindlichkeit.
00:33:05
Vielleicht macht man hier mal
00:33:06
kurz eine Triggerwarnung.
00:33:08
erzählen wir jetzt noch
00:33:11
Arten von Experimenten.
00:33:12
Ihr könnt einfach
00:33:12
zweimal skippen,
00:33:13
dann bin ich damit fertig.
00:33:14
Also es gab Experimente
00:33:16
zur Schmerzempfindlichkeit,
00:33:17
aber auch Versuche
00:33:19
mit bewusstseinserweiternden Drogen
00:33:20
und auch zum Beispiel
00:33:22
zu Überlebenschancen
00:33:23
in kaltem Wasser
00:33:24
oder in Druckkammern.
00:33:25
Um explizit zum Beispiel
00:33:27
Kriegspiloten zu helfen,
00:33:29
wollte man testen,
00:33:31
trinkbar gemacht werden könnte.
00:33:33
Dazu teilte man die Inhaftierten
00:33:35
dann in verschiedene Gruppen auf.
00:33:36
Eine Gruppe wurde gezwungen,
00:33:38
mehr Wasser pur zu trinken.
00:33:40
Eine Gruppe erhielt Wasser,
00:33:41
bei dem der Salzgeschmack
00:33:42
von einem chemischen Zusatz
00:33:44
überdeckt wurde.
00:33:44
Und eine Gruppe musste
00:33:46
entsalztes Wasser trinken.
00:33:47
Und wie wir wissen,
00:33:49
entzieht Salzwasser
00:33:50
dem Körper Flüssigkeit,
00:33:51
wodurch man dann quasi
00:33:52
von innen heraus
00:33:55
nicht lange gedauert,
00:33:56
bis viele Inhaftierte
00:33:58
Krämpfe bekommen haben
00:34:01
große Schmerzen.
00:34:02
Besonders problematisch
00:34:03
waren dann natürlich
00:34:05
die ohnehin schon,
00:34:06
sagen wir es mal,
00:34:08
psychisch vorbelastet waren.
00:34:12
war Aribert Heim,
00:34:13
der auch als Doktor
00:34:14
tot in der Presse
00:34:15
bezeichnet wird.
00:34:18
seine ganz eigene
00:34:20
ins Leben gerufen
00:34:20
und versucht zu testen,
00:34:22
wie lange ein Mensch
00:34:27
Wie diese Experimente
00:34:30
und möchte ich hier,
00:34:31
nicht weiter erklären.
00:34:32
Aber dieser Mann
00:34:39
Der soll nämlich
00:34:41
berichten zufolge
00:34:44
von Inhaftierten
00:34:45
präpariert haben
00:34:46
und sie als Deko
00:34:48
an seine Freunde
00:34:49
verschenkt haben.
00:35:03
dass die meisten
00:35:08
wissenschaftlichen
00:35:09
geliefert haben.
00:35:14
vorgegangen ist.
00:35:16
kein Fachpersonal
00:35:18
Versuchspersonen
00:35:23
auch Erkenntnisse,
00:35:25
noch in der Medizin
00:35:28
um das ein bisschen
00:35:29
anschaulicher zu machen,
00:35:31
Unterkühlungsversuchen
00:35:33
hat man zum Beispiel
00:35:38
auch unterkühlt war.
00:35:42
so tief im Wasser
00:35:43
waren oder vom Wasser
00:35:46
aber geschützt war,
00:35:47
dann konnten die Opfer
00:35:50
in dem kalten Wasser
00:35:51
Und durch diese Erkenntnisse
00:35:53
konnte man dann später
00:35:55
Lebensrettungswesten
00:35:57
mit denen Verunglückte
00:35:58
dann deutlich länger
00:35:59
überleben können,
00:36:01
bis sie gerettet werden.
00:36:03
und was sie zum Beispiel
00:36:04
auch durch die Experimente
00:36:05
herausgefunden haben,
00:36:07
wie man die Opfer
00:36:08
nach so einer Unterkühlung
00:36:09
behandeln musste,
00:36:10
damit sie überleben.
00:36:11
Also ein Forscher
00:36:12
war eben der Ansicht,
00:36:13
man müsse die Betroffenen
00:36:14
schnell wieder erwerben,
00:36:15
beispielsweise in so einem
00:36:17
Das macht man heute
00:36:18
auch noch zum Beispiel
00:36:19
bei Tauchern so,
00:36:20
wenn die sich ganz schnell
00:36:21
unterkühlt haben.
00:36:22
Bei anderen sollte man
00:36:23
aber lieber langsam
00:36:24
Und hier gibt es jetzt
00:36:25
eine Diskussion darüber,
00:36:26
ob man solche Erkenntnisse
00:36:29
Menschenexperimenten
00:36:31
in irgendeiner Form
00:36:35
Und da frage ich mich,
00:36:36
wie will man die Erkenntnisse
00:36:38
denn nicht nutzen?
00:36:39
Also man kann ja
00:36:41
nicht absichtlich
00:36:43
diese Experimente
00:36:44
wie man Personen
00:36:46
die unterkühlt sind.
00:36:47
Das geht ja nicht.
00:36:48
Ja, aber bei der Kritik,
00:36:51
da geht es so eher darum,
00:36:52
dass man sich eben
00:36:54
bei den Experimenten
00:36:56
sozusagen bedient,
00:36:57
um medizinische Maßnahmen
00:36:59
halt zu rechtfertigen.
00:37:00
Die, versteht mich nicht falsch,
00:37:04
Leben retten können.
00:37:05
Aber wenn man sich
00:37:06
jetzt mal in die Betroffenen
00:37:08
oder in die Angehörigen
00:37:11
dann kann man vielleicht
00:37:13
wie das für die ist.
00:37:18
durch den Gebrauch
00:37:18
von diesen Daten
00:37:20
und Missbrauchen
00:37:21
ja auch irgendwie
00:37:23
Und aus wissenschaftlicher
00:37:25
ist das natürlich
00:37:27
Dr. John Hayward,
00:37:29
Hypothermie-Forscher,
00:37:30
also auch hier wieder
00:37:31
Thema Unterkühlung,
00:37:32
der hat die Daten
00:37:35
in seinen Studien
00:37:37
und es dann halt
00:37:37
so gerechtfertigt.
00:37:38
Ich möchte diese Daten
00:37:40
nicht verwenden müssen,
00:37:41
aber es gibt keine anderen
00:37:42
und es wird in einer
00:37:44
auch keine anderen geben.
00:37:46
Ich habe es ein wenig
00:37:48
aber sie nicht zu verwenden
00:37:50
wäre genauso schlimm.
00:37:56
Ein lautes Raunen
00:37:57
geht durchs Publikum,
00:37:58
gefolgt von einem
00:37:59
begeisterten Klatschen.
00:38:03
die sich für dieses Spiel
00:38:04
allesamt in Schale
00:38:06
und jetzt gebannt
00:38:07
auf die zwei Männer
00:38:08
die, so scheint es,
00:38:09
gerade um ihr Leben
00:38:11
Tatsächlich geht es
00:38:13
ins Viertelfinale.
00:38:16
Tennis Championships.
00:38:17
Das Tennis-Turnier
00:38:22
gegen Bill Tilden.
00:38:24
Dann der nächste
00:38:25
Tilden dominiert
00:38:27
Nur einer von ihnen
00:38:28
wird dieses Match
00:38:30
für sich entscheiden
00:38:31
und trotzdem werden
00:38:33
im Gedächtnis bleiben.
00:38:34
Einer wegen seiner
00:38:35
steilen Tennis-Karriere
00:38:38
furchtbaren Verbrechens.
00:38:40
Als Harold in dem
00:38:42
kleinen Dorf Lawrence
00:38:45
wird schnell klar,
00:38:46
ein Tennis-Ausnahmetalent ist.
00:38:48
Daher investieren
00:38:50
und Harold Zeit darin,
00:38:51
seine Fähigkeiten
00:38:52
weiter auszubauen.
00:38:54
Als er 15 Jahre alt ist,
00:38:56
gewinnt er seine ersten
00:38:57
Titel in New Jersey.
00:38:58
Nicht nur im Einzel,
00:38:59
sondern auch im Doppel.
00:39:00
Nicht mal ein Jahr später
00:39:02
gewinnt er zwölf Spiele
00:39:03
in Folge und damit
00:39:04
die Kreismeisterschaft
00:39:07
sichert ihm seine enorme
00:39:08
Willenskraft und sein
00:39:10
offensives Spiel
00:39:10
dann den Junioren-Meisterschaftstitel
00:39:12
in Orange County.
00:39:13
Inzwischen berichtet auch
00:39:15
die New York Times
00:39:16
regelmäßig von dem
00:39:17
Long Island Boy.
00:39:19
Für Harold geht es
00:39:23
die Freshman-Meisterschaften
00:39:25
von Pennsylvania,
00:39:27
Freshman-Tennis-Teams
00:39:29
gefeierten Star.
00:39:32
die wirklich großen Turniere.
00:39:37
Bill Tilden verliert,
00:39:38
erreicht er 1936
00:39:40
immerhin das Viertelfinale
00:39:41
der US-amerikanischen
00:39:42
Tennis-Meisterschaften.
00:39:43
Da ist er gerade
00:39:47
als Tennis-Profi auf.
00:39:51
lächelt er gekonnt
00:39:54
in einem eleganten
00:39:55
Anzug mit Krawatte,
00:39:56
mit auf Hochglanz
00:39:58
polierten Lederschuhen,
00:39:59
glatt rasiertem Gesicht
00:40:00
und akkurat gezogenem Scheitel.
00:40:03
das Jahre später
00:40:05
amerikanischen Zeitung
00:40:06
abgedruckt wird.
00:40:09
Glück in der Liebe.
00:40:12
das Viertelfinale
00:40:14
seine Freundin Amy.
00:40:17
seit Kindergartentagen.
00:40:18
Vier Jahre später
00:40:20
gemeinsame Tochter
00:40:22
Drei Jahre später
00:40:24
macht dann die zweite
00:40:26
Familienglück perfekt.
00:40:35
ein hingebungsvoller
00:40:37
Ihm ist eine gute
00:40:38
Erziehung der Töchter
00:40:40
Zu beiden hat er
00:40:41
eine enge Bindung,
00:40:43
Elizabeth, die erste,
00:40:44
hat einen Narren
00:40:47
richtiges Papakind.
00:40:50
von Harolds aktiver
00:40:51
Karriere fängt er an
00:40:52
als Tennislehrer
00:40:53
in Clubs zu arbeiten.
00:40:56
dann in einem anderen.
00:40:57
Natürlich ist das
00:40:59
wie vor tausenden
00:41:00
Menschen zu spielen
00:41:02
um Jubel zu werden,
00:41:04
und seine SchülerInnen
00:41:10
zerbricht Harolds
00:41:18
bleibt bei Harold.
00:41:22
geliebten Vater.
00:41:31
für seine Tochter
00:41:32
obwohl die Mutter
00:41:35
Zeit eine Seltenheit.
00:41:36
Aber auch ein Beweis
00:41:37
dafür, wie stark
00:41:38
das Band zwischen
00:41:39
Vater und Tochter ist.
00:41:40
Wann immer Elizabeth
00:41:41
nicht zur Schule muss,
00:41:43
geht sie mit Harold
00:41:44
und auf den Tennis-Court.
00:41:49
muss ihrem Vater
00:41:50
sogar dazu zwingen,
00:41:51
mit seinen Freunden
00:41:55
nach der Trennung
00:41:55
eine Stütze ist,
00:41:57
und das Verbrechen
00:41:59
nicht wirklich hinweg.
00:42:00
Er hatte sich seine Zukunft
00:42:02
an seiner Seite vorgestellt.
00:42:04
was er mal hatte,
00:42:05
fühlt er sich leer.
00:42:07
dass nach und nach
00:42:09
jegliche Lebensfreude
00:42:11
Um sein Herz herum
00:42:12
und ein dunkler Tag
00:42:13
folgt dem nächsten.
00:42:17
versagt zu haben
00:42:19
nicht genug für seine
00:42:23
liegt Harold oft
00:42:25
wenn seine Gedanken
00:42:27
Morgens fällt ihm
00:42:28
dafür das Aufstehen
00:42:29
schwer und auch das Essen.
00:42:30
Er geht nicht mehr
00:42:33
was Emma mochte,
00:42:34
Bedeutungslosigkeit.
00:42:35
Harold ist nicht mehr
00:42:37
der antriebsvolle Mensch,
00:42:38
der er immer war.
00:42:40
ist in einer tiefen
00:42:41
Depression verschwunden,
00:42:42
die wie ein gewichtiger
00:42:43
Mantel über seinen Schultern
00:42:46
im Leben erschwert.
00:42:49
nicht weitergehen kann,
00:42:52
Der empfiehlt Harold
00:42:54
Bellevue Hospital.
00:42:56
eine fortschrittliche
00:42:57
psychiatrische Abteilung,
00:42:58
begutachten könne.
00:43:00
Harold willigt ein.
00:43:01
Er braucht die Hilfe,
00:43:03
Mit Wechselkleidung
00:43:09
des Krankenhauses
00:43:10
Und er begibt sich
00:43:11
in die Hände derer,
00:43:13
die sein Schicksal
00:43:14
besiegeln werden.
00:43:17
Elektroschocktherapie
00:43:18
behandeln wollen.
00:43:23
auch ein bisschen
00:43:24
mittelalterlich,
00:43:24
aber tatsächlich
00:43:29
heute angewendet,
00:43:36
war der Standard
00:43:44
nicht so sonderlich
00:43:56
die Krampfanfälle
00:44:00
innerhalb weniger
00:44:02
Nach fünf Wochen
00:44:03
Bellevue Hospital
00:44:04
davon überzeugt,
00:44:05
dass die Therapie
00:44:06
angeschlagen hat
00:44:14
Eine Zwischenstation,
00:44:17
entlassen zu werden.
00:44:18
Hier kann Harold
00:44:20
Gesprächstherapien
00:44:33
Haralds Lebensfreude
00:44:36
was zurückkehrt.
00:44:58
Das wünscht sich
00:45:06
Gesprächstherapie
00:45:59
Krankenschwester
00:46:54
Krankenschwester.
00:47:27
Krankenhausschwestern
00:48:01
zusammenhangslos
00:49:28
Gerichtsmediziner
00:49:45
bruchstückhaften
00:50:39
Zeugenbefragungen
00:51:11
Auseinandersetzung
00:51:27
großzügigerweise
00:51:50
das sein sollen,
00:51:59
stellvertretenden
00:52:44
Behandlungsfehler.
00:52:52
Verzichtserklärung
00:54:15
Vorgängerprojekten,
00:54:22
Geheimhaltungsstufe
00:54:27
Forschungsprojekts
00:55:02
Elektroschocktherapien,
00:55:12
Krankheitserreger
00:55:23
SowjetspionInnen
00:55:24
eingesetzt werden,
00:55:41
vierteljährlichen
00:55:52
Watergate-Affäre
00:55:56
Macht missbraucht
00:55:57
US-amerikanische
00:56:09
auszuspionieren.
00:56:44
Informationsbeschaffung
00:56:53
MK-Ultra-Projekt
00:57:22
Drogentestprogramms
00:57:33
Pentagon versucht,
00:57:39
Regierungsvertreter
00:57:44
endlich erfahren,
00:58:09
Vaters dreht sich
00:58:13
das Leben in den
01:00:10
Gesundheitspädagogin
01:00:21
Versuchskaninchen
01:01:33
Verzichtserklärung
01:01:55
Nichtsdestotrotz
01:02:07
Versuchspersonen
01:02:22
Untersuchungskommissionen
01:02:40
CIA-MitarbeiterInnen
01:02:56
Nachrichtendienste
01:03:04
Menschenversuchsprogramm
01:03:07
Jahren verletzte
01:03:08
dieses Vertrauen.
01:03:11
der Großteil der
01:03:11
Aufzeichnung der
01:03:14
vernichtet wurde,
01:03:15
erneut verletzt.
01:03:16
Und es wird jedes Mal
01:03:17
verletzt, wenn ein
01:03:18
verantwortlicher
01:03:18
Mitarbeiter sich
01:03:19
weigert, sich an die
01:03:20
Einzelheiten des
01:03:24
nicht zurückbringen.
01:03:34
Schicksale gemeinsam
01:03:48
ich das erste Mal
01:03:49
davon gehört habe,
01:04:51
verantwortlichen
01:05:31
Verschwörungstheorien
01:05:48
Versuchskaninchen
01:06:05
Verschwörungstheorien
01:06:50
in Kriegsgefangenschaft
01:06:56
zusammengearbeitet
01:07:59
Bewusstseinskontrolle
01:08:12
Versuchskaninchen
01:09:16
Ex-Nazi-Partners
01:09:33
Menschenversuche
01:09:47
SexarbeiterInnen
01:10:39
Bewusstseinskontrolle
01:10:46
Ich muss allerdings
01:10:48
letzten zwei Tage
01:11:47
Hintern zu retten.
01:12:17
Selbstbestimmung.
01:13:14
Menschenexperimente
01:13:57
SexualstraftäterInnen,
01:14:36
Anführungsstriche
01:14:53
Konzentrationsstörungen,
01:14:56
und Schlafstörungen
01:15:05
in Kinderheimen,
01:15:06
Psychiatrien und
01:15:06
Einrichtungen für
01:15:14
Pharmaunternehmen.
01:15:25
Hormonpräparate.
01:15:52
experimentieren,
01:15:55
Pharmaunternehmen
01:15:59
wird zum Beispiel
01:16:04
Kinderwunschbehandlungen
01:16:05
dann übrig geblieben
01:18:43
Schwangerschaftsabbrüche
01:19:54
die zum Beispiel
01:19:55
nach sieben Tagen
01:19:59
problematisch waren
01:20:01
Fertilitätskliniken
01:20:03
schon vernichtet
01:21:03
Selbstbestimmung
01:22:06
sich zum Beispiel
01:22:07
Gehirn auswirken
01:22:10
Stoffwechselstörungen
01:22:25
darüber findet man
01:22:26
das finde ich auch so krank
01:22:29
vielleicht sind die auch einfach tot
01:22:31
weil der da einfach rumgefuscht hat
01:22:33
und sich als Gott aufgespielt hat
01:22:37
Experimente an Menschen
01:22:39
sind in Deutschland heute
01:22:40
wir wissen nur noch mit
01:22:41
Einverständniserklärung möglich
01:22:43
wie mein Beispiel ganz am Anfang zeigt
01:22:45
gibt es für die Zulassung von Arzneimitteln
01:22:47
ja immer auch klinische Studien
01:22:49
in denen die Medikamente an Menschen
01:22:52
und da hat zum Beispiel mal
01:22:55
als junger Student
01:22:56
daran teilgenommen
01:22:57
also natürlich auch unter strengen
01:22:59
medizinischen Bedingungen
01:23:01
ja jetzt nicht was man mit einem Experiment
01:23:03
gleichsetzen würde
01:23:03
aber der musste dann zwei Wochen
01:23:05
in einem Krankenhaus
01:23:06
irgendwelche Tabletten nehmen
01:23:07
und hat dafür dann am Ende
01:23:09
3000 Euro bekommen
01:23:10
und ich bin da beim Anbieter
01:23:12
gerade auch nochmal auf die Webseite
01:23:13
und die suchen auch gerade wieder
01:23:14
natürlich Probanden zu Studienzwecken
01:23:16
also ich kann dir sagen
01:23:18
dass mein Ex-Partner
01:23:20
das nicht gemacht hätte
01:23:22
wenn er nicht wirklich
01:23:24
auf diese 3000 Euro angewiesen
01:23:25
gewesen wäre als Student
01:23:27
und deswegen finde ich auch da
01:23:33
ja keiner muss es machen
01:23:38
nee sehe ich genauso
01:23:40
und vor allen Dingen so 3000 Euro
01:23:41
das ist ja auch echt viel
01:23:44
ja und es ist in Deutschland ja auch so
01:23:47
dass man zum Beispiel
01:23:48
wenn ich jetzt eine neue Niere brauche
01:23:50
dass ich die ja auch gar nicht
01:23:51
von irgendwelchen fremden Leuten
01:23:56
weil man eben da auch Angst davor hat
01:23:59
dass damit Handel betrieben wird
01:24:01
und dass dann Leute
01:24:01
die irgendwie in einer
01:24:02
schwierigen finanziellen Situation sind
01:24:05
dann geneigt sind
01:24:06
ihre Niere zu verkaufen
01:24:08
ja oder auch mit der Leihmutterschaft
01:24:13
und das ist ja ein bisschen so
01:24:14
dann wie bei den Medikamenten
01:24:16
tatsächlich auch
01:24:16
du stellst deinen Körper
01:24:18
für eine medizinische Behandlung
01:24:21
oder was auch immer
01:24:23
und kriegst dafür Geld
01:24:25
also ich hätte jetzt auch da gleich gedacht
01:24:28
nee würde ich ja nie machen
01:24:29
auch nicht für 3000 Euro
01:24:31
ich hätte einfach Angst
01:24:32
um meinen Körper
01:24:34
auf der anderen Seite
01:24:35
wenn es zum Beispiel
01:24:37
natürlich dann um Studien geht
01:24:38
die mich selber betreffen
01:24:40
mich natürlich dabei
01:24:41
und habe zum Beispiel auch schon
01:24:45
weiß jetzt nicht
01:24:47
ob das auch als klinische Studie gilt
01:24:48
aber bei sowas mitgemacht
01:24:51
meines Innenlebens
01:24:54
so Proben entnommen hat
01:24:56
für so eine Studie
01:24:57
um weiterzukommen
01:24:58
bei einer Erforschung
01:24:59
einer bestimmten Erkrankung
01:25:00
aber da musste ich jetzt
01:25:02
keine Tabletten nehmen
01:25:03
ich nehme aber Tabletten
01:25:05
die für die Erkrankung
01:25:07
gar nicht zugelassen sind
01:25:11
also irgendwie bin ich ja dann
01:25:12
doch in einer Art
01:25:15
also wie heißt das Krankenhaus
01:25:17
und fühlst du dich da wohl
01:25:18
sollen wir dich da rausholen
01:25:21
du zwinker zweimal
01:25:22
du kennst das Krankenhaus
01:25:23
und wir fühlen uns Sachen nicht wohl
01:25:27
aber es ist ja so
01:25:31
dass bevor irgendwelche Medikamente
01:25:32
jetzt an mir getestet werden können
01:25:35
in der Regel tatsächlich
01:25:37
an Tieren getestet werden
01:25:38
so wie bei den Mäusen
01:25:40
bei denen halt dieser Lungenkrebs
01:25:41
behandelt werden kann
01:25:42
und tatsächlich ist das
01:25:45
und auch vorgeschrieben
01:25:46
in Deutschland wurden so
01:25:49
zweieinhalb Millionen Tiere
01:25:51
zu Forschungszwecken benutzt
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ein großer Anteil
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sind eben Mäuse und Ratten
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das passiert tatsächlich
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keinen wirklichen Aufschrei
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sowas gibt es dann eher
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wenn die Tiere größer sind
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und uns mehr ähneln
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wie zum Beispiel
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da gibt es ja diesen
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einen Fall aus Tübingen
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an den sich wahrscheinlich
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auch noch viele erinnern werden
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damals hatte man
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am Max-Planck-Institut
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und untersuchte dann halt
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Funktionsweisen im Gehirn
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dafür haben die Forscher
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der dort gearbeitet hat
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der hat dann heimlich
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für einen Tierschutzverein
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liefen dann auch später
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was man da sieht
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diese kleinen Affen
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mit blutenden Wunden
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teilweise halb gelähmt
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und wie die sich erbrechen
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und das hat natürlich
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Ermittlungen nach
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diese drei Forscher
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die das gemacht haben
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gegen das Tierschutzgesetz
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ließen sich die Vorwürfe
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auch nicht wirklich bestätigen
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hat man das Verfahren
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dann auch gegen eine
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Geldzahlung wieder eingestellt
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hat man dann aber
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mit den Affenversuchen
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aber in Deutschland
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sind die trotzdem
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noch unter ganz strengen
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wurde zum Beispiel
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noch mit mehr als
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und das finde ich
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wirklich ein Problem
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es ist natürlich schwer
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wann welches Experiment
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gerechtfertigt war
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um irgendwo ja auch
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diesen medizinischen
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Standard zu haben
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den wir jetzt haben
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auch die Vergangenheit
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und wir tragen ja
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nicht immer noch
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die Verantwortung
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was wir jetzt machen
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das geht nicht mehr
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also wo will man
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mit der Forschung
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wie viel will man
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also was will man
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damit eigentlich
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nicht unsterblich
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man verbessert vielleicht
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die Lebensqualität
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oder die Gesundheit
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irgendwann ist doch auch
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für welchen Preis
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wenn man diese Affen
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das muss man einfach
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natürlich ist es
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in der Demenzforschung
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oder in der Parkinson-Forschung
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irgendwie weiterzukommen
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wie man das macht
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dann ist es wahrscheinlich
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nicht der richtige Weg
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und dann muss man
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wir sind so schlau
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wir sind auf dem Mond
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wir sind überall
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vielleicht findet man ja
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da weiterzukommen
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das Gehirn aufzubohren
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und da irgendwelche
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Elektroden reinzustecken
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und wenn unsere Spezies
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anderen so überlegen ist
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aber solche Sachen machen
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auch begrenzt sein
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die ist eh schon
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was wir aber ja noch
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ist dass wir uns
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sehr darüber freuen
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da lassen würdet
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bei Spotify geht es ja
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seit neuestem auch
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oder bei Apple Podcast
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damit wir wissen
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wie ihr das noch findet
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was wir hier machen
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die guten Bewertungen
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darüber würden wir
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sagen ja eh immer
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relativ ungefiltert
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möchten wir euch
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wenn euch der Podcast
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Untertitelung des ZDF, 2020