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#194 Die tote braut

Mordlust.
Herzlich willkommen bei Mordlust, einem Podcast der Partner in Crime.
Wir reden hier über wahre Verbrechen und ihre Hintergründe.
Mein Name ist Paulina Kraser.
Und ich bin Laura Wohlers.
In jeder Folge erzählen wir einen bedeutsamen, wahren Kriminalfall nach,
ordnen den für euch ein, erörtern und diskutieren die juristischen,
psychologischen oder gesellschaftlichen Aspekte
und wir sprechen mit Menschen mit Expertise.
Hier geht es um True Crime, also auch um die Schicksale von echten Menschen.
Bitte behaltet das immer im Hinterkopf.
Das machen wir auch, selbst dann, wenn wir zwischendurch mal ein bisschen abschweifen
und über andere Sachen reden.
Das ist für uns eine Art Comic-Relief, aber natürlich nicht despektierlich gemeint.
Bevor wir mit der heutigen Folge starten, in der wir über einen Fall sprechen,
in dem eine aufwendig geplante Hochzeit ins Wasser fällt,
weil die Braut kurz vor der Trauung spurlos verschwindet,
wollen wir noch mal kurz über Leichenschauen sprechen,
weil, man mag es kaum glauben,
in Bayern ist jetzt endlich auch die zweite Leichenschau vor Feuerbestattung Pflicht.
Juhu!
Wow, worüber man jubelt hier bei diesem Podcast.
Also für die, die sich nicht erinnern, warum wir das gut finden,
wir hatten in Folge 177 den Bestattermord erzählt.
Und bei dem Fall war es so, dass ein Bestatter einen anderen Bestatter
mit Hilfe eines dritten Bestatters hat umbringen lassen.
Und um seine Tat zu vertuschen, hat er sein Opfer unter falschem Namen kremieren lassen.
Und das ging nur, weil es vor dem Verbrennen der Leiche in Bayern keine zweite Leichenschau gab.
Denn sonst wäre aufgefallen, dass nicht der alte Mann im Sarg lag,
der laut dem Bestatter dort hätte liegen sollen, sondern ein Mann Mitte 40.
Ja, und für die Folge damals hatten wir auch mit Oliver Pesche gesprochen.
Der ist Rechtsmediziner an der LMU in München.
Und der hatte uns gesagt, dass er, aber auch eben viele seiner KollegInnen davon ausgehen,
dass 1200 bis 2400 Tötungsdelikte in Deutschland pro Jahr unerkannt bleiben.
Viele davon in Bayern.
Nicht, weil man jetzt davon ausgeht, dass da oft der Falsche im Sarg liegt,
sondern weil die erste Leichenschau laut Pesche oft halt nicht ordentlich durchgeführt wird.
Und er hat uns auch gesagt, woran das liegt.
Und zwar, weil das in der Regel halt HausärztInnen machen,
die ja eigentlich ÄrztInnen sind und sich nicht jeden Tag mit Toten beschäftigen.
Und zweitens dann auch unter erschwerten Bedingungen,
weil zum Beispiel die Toten jetzt da natürlich nicht gut ausgeleuchtet vor einem liegen,
sondern vielleicht im dunklen Schlafzimmer
oder dann halt auch noch trauernde oder geschockte Angehörige um einen herum stehen.
So und seit ein paar Tagen ist es jetzt anders, denn seit dem 1. April 2025 ist die zweite Leichenschau
genau wie in allen anderen Bundesländern Pflicht.
Heißt, ab jetzt müssen Leichen eben noch einmal angeschaut werden, wenn sie verbrannt werden sollen.
Und zwar von geschulten Fachkräften, zum Beispiel RechtsmedizinerInnen halt.
Ein Glück.
Aber eigentlich wurde das Ganze schon 2016 erstmals diskutiert und auch schon 2019 beschlossen.
Naja, und nach sechs Jahren ist es jetzt auch endlich durch.
Aber wie viele unentdeckte Tötungsdelikte, über die wir hier hätten berichten können,
den Behörden in dieser Zeit halt irgendwie durch die Lappen gegangen sind,
das kann man sich ja ausrechnen.
Ja, und da fühlen wir uns doch betrogen.
Ja.
Umfälle.
Ja, voll.
Das ist natürlich jetzt alles nicht ernst gemeint, ja.
Wenn ihr euch nochmal anhören möchtet, warum die zweite Leichenschau wirklich wichtig ist,
dann hört nochmal rein in die Folge 177.
Denn wir kommen jetzt zu unserer heutigen Geschichte, in der aufreizende Unterwäsche an einem Straßenrand
und die Polizei vor ein Rätsel stellt, dessen Lösung eine ganze Kleinstadt in Schockstarre versetzt.
Polina, wir fliegen ja schon ganz bald mit unserer Redaktion nach Mallorca für ein Arbeitsbootcamp,
aber ja auch für ein bisschen Spaß.
Pool-Meisterschaft, sag ich da.
Ja, unter anderem.
Und ich habe mir gedacht, es wäre ja cool, eine Drohne mitzunehmen.
Ich habe immer so ein bisschen Angst.
Also ich würde die auf jeden Fall im Pool versenken.
Hast du schon mal mit einer Drohne gedreht?
Naja, nee, das waren ja immer nur die Kameramänner oder die Kamerafrauen, die das bedient haben.
Aber ich fand es immer so cool und ich fand auch, es sah nicht so schwer aus.
Ich habe früher auf jeden Fall gerne diese Elektroautos gehabt mit der Fernbedienung, weißt du?
Ja.
Aber das Ding ist bei Drohnen natürlich, anders als bei den Autos, die man fernsteuern kann,
dass die schon eher teuer sind.
Also zu teuer dafür, dass ich da auf Mallorca jetzt einmal zum Spaß ein Drohnenvideo von der Natur oder von uns machen will.
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Das finde ich gut.
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Alle Namen haben wir geändert.
Es ist ein Detail, das den beiden Streifenpolizisten direkt ins Auge fällt
und dafür sorgt, dass sich in ihnen ein mulmiges Gefühl ausbreitet.
Ein Gefühl, das nicht zu diesem sommerlichen Freitagvormittag des 7. Juni 2013
und der idyllischen Umgebung Mittelfrankens passt.
Hinter einem Ortseingang steht unmittelbar in einem Fluss ein verlassenes Auto.
Es ist aber nicht der Pkw an sich, der die Aufmerksamkeit der zwei Beamten weckt,
sondern das, was sich auf der Windschutzscheibe des schwarzen Renaults befindet.
Denn dort liegt ein weißer Slip mit Blumenmuster.
Am Außenspiegel hängt zudem eine schwarz-weiß karierte Damenjacke.
Im Wagen, dessen Türen zwar verschlossen, aber nicht verriegelt sind,
finden die Polizisten ein Handy.
Die ganze Situation mutet merkwürdig an.
Als sich die Männer die Umgebung vornehmen,
entdecken sie noch mehr Kleidungsstücke in einem kleinen Graben,
in dem sich Wasser angesammelt hat.
Völlig durchnässt und zusammengeknüllt
liegt hier der zum Slip passende geblümte weiße BH.
Außerdem ein weißer, halterloser Strumpf
und cremeweiße Hochzeitsschuhe.
Alles sieht danach aus, als wäre hier eine Braut vom Erdboden verschluckt worden.
Aber warum?
Ohne dass die beiden Beamten es wissen,
stellen sich KollegInnen auf der Wache einige Kilometer entfernt gerade dieselbe Frage.
Denn vor ihnen sitzt ein Mann, der seine Verlobte und die Mutter seines Kindes vermisst,
die er in acht Tagen heiraten wolle.
Der 39-Jährige mit Glatze, Kinn, Bart und Brille ist den Diensthabenden bereits bekannt.
Pius, ein Restaurantbesitzer aus Neustadt,
hat nämlich gestern schon auf der Wache angerufen,
um eine Vermisstenanzeige aufzugeben.
Da war Jella, so der Name seiner Partnerin,
allerdings erst circa zehn Stunden verschwunden.
Für die PolizistInnen kein Grund, sofort zu reagieren,
auch wenn es sich bei der Frau um die Mutter einer vierjährigen Tochter handelt.
Doch da Jella auch gestern im Laufe des Tages und in der Nacht nicht nach Hause zurückkam,
wird Pius' Vermisstenanzeige nun offiziell aufgenommen.
Zuallererst ist dabei wichtig,
wann und wo die schlanke Blondine mit den grünen Augen zum letzten Mal gesehen wurde.
Auf Nachfrage erzählt Pius sichtlich besorgt,
dass er vor zwei Tagen mit Jella, der gemeinsamen Tochter Lilly,
und seiner Mutter den frühen Mittwochabend im Biergarten verbracht habe.
Es sei ein schöner und ruhiger Abend im Kreise der engen Familie gewesen,
an dem sich das Gespräch hauptsächlich um die bevorstehende Hochzeit gedreht habe.
Zurück zu Hause hätten Pius und Jella Lilly ins Bett gebracht.
Auch Pius sei früh müde gewesen,
habe eine Schlaftablette genommen und sei zwischen 20 und 20.30 Uhr ins Bett gegangen.
Jella habe zu diesem Zeitpunkt noch am Laptop gesessen
und Sachen für die bevorstehende Hochzeit geplant.
Als Pius am nächsten Morgen aus seinem tiefen Schlaf erwachte,
sei Jella nicht zu Hause gewesen.
Das gemeinsame Auto stand nicht mehr in der Einfahrt
und auch ihr Handy muss sie mitgenommen haben.
So berichtet er es den PolizistInnen.
Dass Jella ihre kleine Familie freiwillig verlassen würde,
ohne Lebewohl zu sagen, ist höchst unwahrscheinlich.
Die 32-Jährige hängt sehr an ihrer einzigen Tochter.
Dazu kommt, dass Jellas Traumhochzeit kurz bevor steht.
Die Traumhochzeit mit ihrer großen Liebe Pius,
der mittlerweile seit fünf Jahren an ihrer Seite ist.
Kennengelernt hatten sich die beiden bei der Arbeit in der Gastro.
Während Speisen und Getränke durch das Restaurant manövriert wurden,
flogen zwischen den beiden die Funken.
Schnell war klar, Jella und Pius gehören zusammen.
Denn Pius mit seinem selbstbewussten und starken Auftreten
ergänzt Jellas zurückhaltenden und bescheidenen Charakter perfekt.
Die zwei wurden ein Paar und krönten ihre Liebe ein Jahr später mit ihrer Tochter Lily.
Seitdem sind Pius und Jella aber nicht nur privat,
sondern auch beruflich und zertrennlich.
Denn Pius hat sich im selben Jahr noch seinen großen Traum erfüllt
und ein eigenes Restaurant aufgemacht, in dem die beiden zusammenarbeiten.
Das Gasthaus zum goldenen Stern ist seither Jellas, Pius und Lillis zu Hause.
Über der Gastwirtschaft, in der seit einer aufwendigen Renovierung
traditionelle fränkische Küche angeboten wird, liegt nämlich ihre Wohnung.
Um ihr kleines Glück perfekt zu machen,
soll ihre Verlobung nun endlich in eine Ehe münden.
Gleich zweimal hatte Pius Jella einen Antrag gemacht.
Beide Male war er bei Besuchen auf Volksfesten auf die Bühne getreten
und hatte vor allen Gästen um Jellas Hand angehalten.
Laura, wäre das was für dich?
Nee.
Oh mein Gott, bitte nicht.
Vor allen Dingen finde ich immer in so,
wenn man einen Antrag bekommt vor anderen Leuten
und wenn dann auch noch viele Leute da sind,
dann ist das ja quasi wie eine Erpressung.
Man kann ja gar nicht Nein sagen.
Oder?
Das wäre ja richtig traurig.
Ja, also für mich wäre das auch wirklich absolut überhaupt nichts.
Es kann natürlich für Leute was sein, die das halt gerne mögen
und die sich vielleicht auch gerne so von der Menge feiern lassen oder so.
Aber ich fände es auch ganz schlimm.
Wir wissen ja auch, du lässt dich nicht so gerne von der Menge feiern.
Du zerrst stattdessen davon?
Ja, eigentlich schon.
Aber du möchtest lieber für deine eigene Leistung beklatscht werden.
Nicht für den Antrag deines Mannes, den er zum Glück nicht auf einem Volksfest gemacht hat.
Ich überlege gerade, was noch schlimmer für mich wäre.
Und ich glaube, mir fällt da sonst nur ein, auf der Hochzeit einer anderen Person.
Und dann die Show damit stehlen.
Nee, das würde wirklich gar nicht gehen.
Nee, er hat zum Glück das an einem Ort gemacht, wo wirklich weit und breit niemand war.
Aber da musste man erst mal lange, lange hinlaufen, weißt du?
Also, ich hatte schon das Gefühl, er will auf keinen Fall, dass da jemand zuguckt.
Vielleicht war er sich noch nicht so sicher, ob ich Ja sage.
Ich wollte gerade sagen, denn auch so ein abgeschiedener Ort erweckt in mir jetzt nicht das Gefühl,
als hättest du da die Chance gehabt, Nein zu sagen.
Ja.
Aber vielleicht haben wir auch einfach nur zu viel True Crime gehört und produziert.
Wahrscheinlich.
Also, Jella fand es auf jeden Fall gar nicht schlimm.
Sie hatte beide Male begeistert Ja gesagt, woraufhin Pius tosenden Applaus erntete.
Seither dreht sich der Alltag des Paares neben dem Gasthaus und Tochter Lilly um die Hochzeit,
die in genau acht Tagen stattfinden soll.
Und schon am morgigen Samstag steht der erste Teil der Feierlichkeiten an, der Polterabend.
Dafür hat Pius bereits ein Partyzelt für tausend Personen anliefern lassen,
in dem sie ausgelassen feiern wollen.
So war es zumindest gedacht.
Aber nun fehlt die Braut.
Dass die junge Mutter seit zwei Tagen unauffindbar ist,
erregt bei den Polizistinnen auf dem Revier nun doch Besorgnis.
Um aber nicht direkt vom Schlimmsten auszugehen,
klopfen sie andere naheliegende Möglichkeiten ab.
Hat Jella vielleicht doch kalte Füße bekommen?
Fragen sie Pius.
Das könne er sich nicht vorstellen.
Schließlich habe Jella am Mittwoch, einen Tag vor ihrem Verschwinden,
noch in freudiger Erwartung ihr Brautkleid abgeholt
und es sofort in einem Bettlacken versteckt,
sodass Pius es nicht zu Gesicht bekam.
Und Streit habe es den kurz zuvor zwischen dem Paar gegeben,
sodass Jella es sich anders überlegt hat.
Im Gegenteil.
Jella habe an dem Abend ihres Verschwindens noch Sex mit ihm gewollt,
erklärt Pius.
Dazu sei es aber nicht gekommen, da er zu müde gewesen sei.
Jella sei daraufhin aber weder böse noch traurig gewesen,
sondern habe sich daran gemacht,
am Laptop einen Text für die Trauung zu schreiben.
Auch für einen Suizid sprechen keine Anhaltspunkte.
Und für die Polizei gibt es somit an diesem Punkt
erstmal keine weiteren Fragen an den Verlobten.
Er soll sich bereithalten und melden,
falls Jella doch noch auftaucht.
Doch kurz nachdem die Beamtinnen die Vermisstenmeldung aufgenommen
und Pius entlassen haben,
bekommen sie die Mitteilung,
dass zwei ihrer Kollegen nicht weit von der Wache entfernt
ein herrenloses Auto und weiße Damenkleidung gefunden haben.
Nach einer kurzen Überprüfung steht fest,
der Renault, der zufällig von der Polizeistreife entdeckt wurde,
gehört Pius und Jella.
Jella war also mit dem Auto unterwegs gewesen,
aber nicht lang.
Denn zwischen dem Wohnort des Paares und dem Abstellort des Pkw
liegen nur rund neun Kilometer.
Die 32-Jährige muss entweder selbst mit dem Wagen an den Fluss gefahren sein,
im und um das Auto ist aber bis auf die Kleidung keine Spur von ihr,
oder aber sie ist mit jemand anderem zusammengefahren.
Das ist anhand der Unterwäsche naheliegend.
Die Frage ist also, mit wem?
Hat sie vielleicht einen Geliebten,
den sie dort nachts getroffen hat, als Pius tief und fest schlief?
Freut sie sich vielleicht doch nicht so auf die bevorstehende Hochzeit,
wie ihr Verlobter es annimmt?
Die Beamtinnen wollen aufgrund der neuen Erkenntnisse
noch einmal mit Pius sprechen,
der bestätigen kann,
dass die Klamotten und Schuhe von Jella sind.
Die Kleidungsstücke hatte sie extra für die Trauung gekauft.
Ob er sich vorstellen könnte,
dass Jella neben ihm noch einen anderen hat,
fragen die Polizistinnen vorsichtig.
Nein, eine Affäre schließt er aus.
Jella habe sich so sehr auf ihren großen Tag mit ihm gefreut
und sei quasi nur noch mit den Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt gewesen.
Aber was ist, wenn Pius die Augen vor dem Offensichtlichen verschließt?
Vielleicht wissen Jellas Freundinnen etwas von einem anderen Mann oder ihrem Aufenthaltsort.
Die Polizistinnen beginnen sich in Jellas Umfeld umzuhören.
Dabei erfahren sie zwar nichts zu einer möglichen Affäre oder Jellas Verbleib,
stattdessen aber, dass alle bereits befragt wurden.
Und zwar von Pius.
Der 39-Jährige hatte schon gestern so gut wie alle Bekannten abgeklappert,
um nachzufragen, wo seine Verlobte steckt.
Wie die Auswertung von Jellas Handy, das in dem Renault gefunden wurde,
zudem ergeben, hatte Pius auch mehrfach versucht, Jella zu erreichen.
Mehrere verpasste Anrufe und SMS mit seinem Namen blinken
auf dem Display ihres Mobiltelefons.
Nachdem die Polizei seine Vermisstenanzeige gestern nicht aufnehmen wollte,
hat Pius nicht nur auf eigene Faustbefragung angestellt,
sondern ist zusammen mit seinem Bruder die Gegend abgefahren
und hat einen Suchaufruf online gestellt.
Darauf zu sehen sind ein Passfoto und ein Bild,
auf dem die junge Mutter eine Kochschürze trägt.
Ihr ansteckendes Lächeln und ihre grünen Augen
richtet sie dabei in die Kamera.
Unter den Fotos und allen wichtigen Informationen zu ihrem Verschwinden
hat Pius noch einen letzten Satz getippt.
Wir, ihre kleine Familie, sind sehr verzweifelt und ratlos.
Viele DorfbewohnerInnen haben sich daraufhin der Suche
nach der 32-Jährigen angeschlossen.
Seit gestern durchkämmt der von Pius privat organisierte Suchtrupp
die Gegend rund um Neustadt und den umliegenden Dörfern.
Auch Jellas Eltern, Heidi und Gunnar, sind Teil des freiwilligen Helferteams.
Nachdem ihr Schwiegersohn in Spee sie informiert hatte,
dass Jella seit Donnerstagmorgen nicht mehr auffindbar war,
haben sie sich umgehend von Sachsen aus auf den Weg nach Bayern gemacht.
Der Plan für Heidi und Gunnar war ohnehin an diesem Tag anzureisen,
allerdings um ihrer Tochter bei ihren Hochzeitsvorbereitungen zu helfen
und nicht, um sie suchen zu müssen.
Dass der Grund für ihre Reise sich vom schönsten zum schlimmsten Ereignis entwickelt hat,
können die beiden immer noch nicht fassen.
Heidi hatte doch gerade noch mit Jella über ihr Hochzeitskleid gesprochen,
das sie kurz vor ihrem Verschwinden abgeholt hatte.
Und morgen am Samstag sollten sie gemeinsam poltern.
Stattdessen hat Pius die Feierlichkeiten jetzt abgesagt.
Die Vorfreude wurde durch eine sich immer weiter ausbreitende Verzweiflung abgelöst.
Denn außer den Hochzeits-Dessous und ihrem Renault gibt es noch immer keinen Hinweis auf den Verbleib von Jella.
Ihre Tochter, die Bride-to-be, ist und bleibt verschwunden.
Wenigstens sind sie nun nicht mehr allein mit ihrer Suche.
Die Polizei nimmt den Fall mittlerweile sehr ernst und hat eine Soko gegründet.
Nun wird nicht nur zu Fuß, sondern auch aus der Luft Ausschau nach Jella gehalten.
Ein Hubschrauber kreist über dem Fundort ihres Wagens und soll helfen,
einen Hinweis auf ihren Verbleib aus der Vogelperspektive erspähen zu können.
Auch Spürhunde durchkämmen die benachbarten Felder, Wiesen und Waldstücke.
Doch mit jedem Tag, der vergeht, schrumpft die Hoffnung aller Suchenden, Jella noch Leben zu finden.
Am Dienstag, also sechs Tage nach Jellas Verschwinden,
nehmen sich PolizeitaucherInnen schließlich den Fluss vor.
Sie wissen, wenn sie hier etwas finden, dann wird ihre Befürchtung zur Realität.
In einem schwarzen Motorschlauchboot sitzen vier PolizistInnen,
die ihre KollegInnen bei der Suche unter Wasser unterstützen.
Sie folgen dem Lauf des Flusses vorbei an Bäumen und Sträuchern.
Meter um Meter kämpfen sie sich voran, bis sie auf etwas Großes stoßen.
In den dicken Ästen, die vom Ufer aus in den Fluss ragen, hat sich etwas verfangen.
Es ist vollkommen mit Schlamm bedeckt.
Alle Anwesenden ahnen, dass sie gefunden haben, wonach sie gesucht haben.
Schließlich liegt der Bereich des Flusses nur wenige hundert Meter von dem Ort entfernt, an dem das Auto gefunden wurde.
Nachdem die Wasserleiche geborgen wurde, wird sie umgehend in die Rechtsmedizin der Universität Erlangen-Nürnberg gebracht.
Durch den Dreck ist für den Obduzenten zunächst kaum zu erkennen, wer vor ihm liegt.
Nachdem er den leblosen Körper von Schlamm und Schlick befreit hat,
treten bleiche Haut und blondes Haar zum Vorschein.
Die Augen hinter den geschlossenen Lidern schimmern grün.
Es ist Jella.
Die Braut ist tot.
Und sie ist nicht auf natürliche Weise gestorben.
Jellas Leiche weist Einblutungen am Hals und in der Nackenmuskulatur auf.
Allem Anschein nach wurde die 32-Jährige gewürgt.
Ob das Würgen letztendlich auch zum Tod geführt hat oder ob Jella dadurch in Anführungszeichen nur bewusstlos wurde
und danach im Wasser des Flusses ertrank, kann der Rechtsmediziner nicht mit Sicherheit sagen.
Die Lungenbefunde sind dafür nicht eindeutig genug.
Sicher ist aber, dass Jella so oder so aufgrund ihrer schweren Hirnschäden,
die durch das Würgen entstanden sind, auch ohne mögliches Ertrinken verstorben wäre.
Dazu hatte jemand zu lange massive Gewalt gegen ihren Hals angewandt.
Der Rechtsmediziner hält außerdem in seinem Obduktionsbericht fest,
dass die Leiche nackt war, bis auf einen weißen, halterlosen Strumpf.
Der Strumpf, dessen Gegenstück vor fünf Tagen neben dem Auto aus dem Wassergraben gezogen wurde.
Der Strumpf, den sie an ihrer Hochzeit tragen wollte.
Doch anstatt, dass am Morgen des 15. Juni 2013 der schönste Tag im Leben von Jella und Pius anbricht,
ist es der Beginn eines furchtbar traurigen Tages.
Denn anstatt, dass Jella mit einem Blumenstrauß in der Hand neben ihrer großen Liebe vor dem Traualtar steht,
wird Pius heute Blumen auf ihr Grab legen.
Jellas Vater Gunnar, der seine Tochter bei dieser Zeremonie an ihren Verlobten übergeben wollte,
wird sein Kind nicht bis zum Altar führen.
Mutter Heidi, die mit Jella jedes kleine Detail der Hochzeit durchgesprochen hatte,
wird ihrer Tochter nicht sagen können, wie toll sie aussieht und wie sehr sie sich für sie freut.
Und Lilly wird ihren Eltern keine Eheringe bringen, mit denen sie die Verbindung zwischen sich besiegeln wollten.
Zur Trauerfeier kommen an diesem Samstag mehr als 200 Menschen.
Während der Pfarrer eine emotionale Rede in Gedenken an die junge, sympathische und liebevolle Jella hält,
füllen sich die Augen vieler Anwesenden mit Tränen.
Im Anschluss zieht der Trauerzug langsam bis zum nahegelegenen Friedhof.
Angeführt wird er von Pius und Tochter Lilly.
Dabei klammert sich Pius an ein großes Foto von Jella.
Der Frau, die er eigentlich heute heiraten wollte, mit der er Ringe tauschen wollte und am Ende des Ehegelübdes sagen wollte, bis dass der Tod uns scheidet.
Doch der Tod kam ihnen zuvor.
Das wird allen Trauergästen schmerzlich bewusst, die sich im Stillen fragen, wie kann das sein?
Wer nimmt einer jungen Frau das Leben so kurz vor ihrer Hochzeit?
Hier auf dem Land, wo doch sowas sonst nur in den großen Städten weit weg passiert.
Auf dem Friedhof angekommen, verabschieden sich Jellas Freundinnen und ihre Familie von ihr.
Pius hat rote Rosen mitgebracht, die er auf Jellas Sarg legt, bevor er seine Lippen zu der hölzernen Kiste führt, die seine Verlobte umgibt und ihr somit einen letzten Kuss gibt.
Dann hebt er Lilly hoch, damit auch sie von ihrer geliebten Mama Abschied nehmen kann.
Es ist das letzte Mal, dass die Vierjährige ihrer Mutter so nah sein wird.
Während das Dorf Trauer trägt, arbeitet die Soko unter Hochdruck daran, die Person zu finden, die für diesen ganzen Horror verantwortlich ist.
Die Auffindesituation der Leiche und das Würgen deuten für die BeamtInnen auf ein Sexualverbrechen hin.
Um herauszufinden, ob der Täter aus dem Umfeld des Opfers stammt, erkundigen sich die Ermittlungen auch zu Menschen aus Jellas Vergangenheit.
Und dabei stoßen sie auf Lennart, ihren Ex-Freund.
Bei seiner Befragung erklärt er, dass er schon lange keinen Kontakt mehr zu Jella gehabt habe.
Trotzdem wollen die PolizistInnen wissen, wo er sich am Abend ihres Verschwindens aufgehalten hat.
Pius hatte der Polizei ja gesagt, dass er an diesem Mittwochabend gegen 20.30 Uhr schlafen gegangen sei
und erst um 6.30 Uhr am nächsten Morgen bemerkt habe, dass Jella nicht mehr zu Hause ist.
In dieser Zeitspanne von 10 Stunden muss sie verschwunden sein.
Lennart gibt an, dass er jeden Abend auf der mehrtägigen Kirchweih in Neustadt der nächstgrößeren Stadt gewesen sei,
nur ausgerechnet an diesem Mittwochabend nicht.
Da sei er daheim geblieben und zwar mit der Begründung, dass an diesem Tag die Fahrgeschäfte nicht fuhren.
Ein erwachsener Mann, der nur deshalb nicht auf ein Volksfest geht, weil er nicht Autoscooter oder Breakdancer fahren kann?
Das klingt merkwürdig.
Viel verdächtiger macht den Ex-Partner von Jella allerdings, dass es für sein Alibi keine ZeugInnen gibt.
Um seine Behauptung, er sei allein zu Hause gewesen zu überprüfen, werten die ermittelnden Lennarts Handydaten aus.
Und die Funkzellenanalyse ergibt, dass sein Mobiltelefon am Abend von Jellas Verschwinden
nicht, wie von ihm behauptet, an seinem Wohnort eingeloggt war,
sondern in der Nähe des Ortes, an dem das Auto gefunden wurde.
Lennart war an diesem Abend also nicht daheim.
Als sich dann auch noch eine Zeugin finden lässt, die interessante Informationen zu Lennarts Verhältnis zu Jella liefert,
rückt die Aufklärung des Falls augenscheinlich zum Greifen nah.
Die Zeugin erklärt den Ermittlenden, sie habe Lennart und Jella vor einigen Wochen zusammen beim Kaffeetrinken gesehen.
Das ist interessant, denn Lennart hatte ja behauptet, keinen Kontakt mehr zu seiner Ex zu pflegen.
Hatte Jella ihre Beziehung mit Lennart wieder aufgewärmt und sich dann doch erneut für Pius entschieden?
Hat das Lennart so wütend gemacht, dass er Jella seine Hände um den Hals gelegt und zugedrückt hat?
Fragen, die die Ermittlenden jetzt Lennart stellen wollen, der zum Hauptverdächtigen geworden ist.
Nachdem Lennart vorläufig festgenommen wurde, wird er mit den Unstimmigkeiten seiner Aussagen konfrontiert.
Bezüglich der Handydaten hat der junge Mann ganz plötzlich eine Erklärung parat.
Er behauptet jetzt, dass er am Abend von Jellas Verschwinden doch auf der Kirchweih gewesen sei.
Er habe sich lediglich im Tag geirrt.
Es sei ihm nun aber wieder eingefallen, dass an dem Mittwoch dort ein Feuerwerk gezündet wurde, das er sich mit Bekannten angesehen habe.
Was die Funkzellendaten betrifft, könnte Lennart die Wahrheit sagen.
Denn das Volksfestgelände und der Abstellort des Renaults trennen nur wenige Kilometer und sie teilen sich denselben Funkmast.
Auf dem Land ist es ja häufig so, dass die Funkabdeckung großflächiger ist als in der Stadt,
weil weniger Menschen auf einem Fleck geringere Nachfrage an Datenübertragung bedeutet,
weshalb es auf dem Land eben weniger Funkmasten bedarf.
Dass Lennart vielleicht doch auf dem Volksfest war, bedeutet aber nicht, dass er nicht auch als Täter infrage kommt.
Daher wird im Zuge der Ermittlungen gegen ihn auch sein Zuhause durchsucht.
Dabei werden eine Unterhose und eine Jacke für Küchenpersonal aus einer Schmutzwäsche gefischt,
die als Geruchsträger für Spürhunde fungieren sollen.
Die Mantrailer, die kurz darauf im Bereich rund um den Fundort des Renaults auf die Suche nach einer Spur geschickt werden,
schlagen tatsächlich an.
Doch als gleich mehrere ZeugInnen übereinstimmend Aussagen,
dass sie Lennart an dem Abend von ihr das Verschwinden auf dem Volksfest gesehen haben
und eine Frau sogar angibt, Lennart um 23.30 Uhr nach Hause gefahren zu haben,
schrumpft der Verdacht gegen ihn.
Die Ermittlungen müssen Lennart aus Mangel anderer Indizien schließlich gehen lassen.
Die Soku steht etwas mehr als eine Woche nach dem Leichenfund wieder bei Null.
Jetzt muss ein neuer Ermittlungsansatz her.
Um den zu finden, werden nochmal alle bisherigen Fakten und Aussagen gesichtet.
Auf der Suche nach weiteren Spuren oder hilfreichen ZeugInnen rückt die Bundesstraße nahe des Fundorts in den Fokus der Ermittlungen.
Auf dieser sind jeden Tag unzählige BerufspendlerInnen unterwegs.
Möglicherweise hat jemand am Abend von Jellers Verschwinden eine Beobachtung gemacht.
In der Hoffnung auf den entscheidenden Hinweis positionieren sich einige Mitglieder der Soku an der Straße,
um Autos und LKW anzuhalten.
Nach mehreren erfolglosen Befragungen findet sich ein Lastwagenfahrer,
dem in der besagten Nacht tatsächlich etwas aufgefallen sein will.
Er habe zwar nicht Jeller gesehen, dafür aber eine andere Person,
die plötzlich aus der Dunkelheit getreten sei und ihn dazu gebracht habe, etwas zu tun, was er sonst nie machen würde.
Der LKW-Fahrer, der in der Nacht von Jellers Verschwinden eine interessante Beobachtung gemacht haben will,
berichtet der Polizei nun, dass er gegen 3.30 Uhr an einer Baustellenampel gehalten habe.
Es sei zwar stockfinster gewesen, aber im Außenspiegel habe er erkennen können,
wie eine Person auf seinen Lastwagen zugejoggt kam.
Er habe daraufhin das Beifahrerfenster geöffnet und der Unbekannte auf der Straße habe ihn gefragt,
ob er mit ihm mitfahren könne.
Eigentlich, so der Augenzeuge, widerstrebe es ihm, Fremde einfach so mitzunehmen,
aber in dieser Nacht habe er es aus Mitleid doch gemacht.
Der glatzköpfige Tramper habe stark geschwitzt und der Kraftfahrer habe ihn daher aus Spaß gefragt,
ob er auf der Flucht sei.
Am Ende ihrer gemeinsamen Fahrt habe er den Fremden vor einem Gasthaus abgesetzt.
Zum goldenen Stern habe dieses geheißen.
Vor 18 Tagen hatte Pius bei der Abgabe der Vermisstenmeldung behauptet,
dass er am Abend von Jellers Verschwinden um 20.30 Uhr schlafen gegangen sei
und erst am nächsten Morgen bemerkt habe, dass seine Verlobte nicht mehr da war.
Diese Behauptungen stellen die Ermittelnden nach der Aussage des LKW-Fahrers nun in Frage.
Tatsächlich ist Pius durch diesen Hinweis zum neuen Hauptverdächtigen geworden.
Denn nicht nur der Fakt, dass der Tramper im Gasthaus zum goldenen Stern abgeliefert werden wollte,
dessen Inhaber Pius ja ist und über dem er auch wohnt,
sondern auch die äußerliche Beschreibung des Mannes deuten darauf hin,
dass Pius derjenige war, der in der Nacht auf den Beifahrersitz des LKW geklettert ist.
Bevor sie Pius damit konfrontieren wollen, möchten die Ermittlerinnen aber sicher gehen.
Um die Aussage des Kraftwagenfahrers zu prüfen,
werden zunächst KriminaltechnikerInnen damit beauftragt,
Spuren aus der Fahrerkabine zu sichern und zu analysieren.
Im Innengriff der Beifahrertür finden die SpezialistInnen eine DNA-Mischspur,
die nicht zum LKW-Fahrer gehört.
Diese wird als nächstes mit den Proben verglichen,
die die Soko bereits aus ermittlungstaktischen Gründen von Pius gesichert hatte.
Und tatsächlich, die gefundene Missspur gehört mit sehr großer Wahrscheinlichkeit zu Pius.
Grund genug für einen Haftbefehl gegen ihn.
Als die ermittelnden Pius erneut gegenüber sitzen und ihn zur Rede stellen,
blockt der 39-Jährige ab.
Pius behauptet, weder im LKW gesessen, noch Jella etwas angetan zu haben.
Das schwöre er auf das Leben seiner Tochter.
Er bleibt dabei, er habe in dieser Nacht dank einer Schlaftablette tief und fest geschlafen.
Mehr ist aus ihm nicht herauszubekommen.
Während Pius in U-Haft gebracht wird, knöpft sich die Soko daher zunächst die Wohnung über der Gaststätte vor.
Weil Pius bisher nicht als Verdächtiger galt, hatten die BeamtInnen dessen Anwesen noch nicht gründlich durchsucht.
Das ändert sich jetzt.
Und auf dem Dachboden des Anwesens werden sie fündig.
Versteckt in einer abmontierten Toilettenschüssel liegt die Verpackung von Jellas weißen halterlosen Strümpfen.
In einer anderen finden die Ermittlenden zwei große leere Müllsäcke, Latex-Handschuhe und Pius-Kleidung.
Nachdem die Fundstücke im Labor untersucht wurden, ist klar, an einem der Handschuhe befinden sich Jellas Haare.
Einen Tag später gesellt sich ein weiteres Beweismittel zu den sichergestellten Gegenständen.
Ein Geständnis.
Denn plötzlich wird der glatzköpfige Mann mit Brille doch etwas mit dem Verschwinden seiner Verlobten zu tun haben.
Pius sagt zwar, er könne sich kaum an etwas erinnern, wisse aber noch, dass Jella mit ihm habe schlafen wollen, er sie aber abgewiesen habe, weil er zu müde gewesen sei.
Nacht sei er dann zur Toilette gegangen und als er zurück ins dunkle Schlafzimmer gekommen sei, habe sie ihn bedrängt, aber er habe nur schlafen wollen.
Deswegen habe er Jella gewirkt.
Als er daraufhin das Licht angemacht habe, habe seine Verlobte lebblos und nur in ihren Hochzeitsdessous bekleidet auf dem Boden vor ihm gelegen.
Danach habe Pius einen Blackout gehabt und sei erst wieder zu sich gekommen, als er an dem Fluss gestanden, Jella geküsst und ihren Körper ins Wasser geworfen habe.
Da habe sie nur noch einen Strumpf getragen.
Wer ihr wann die restliche Unterwäsche ausgezogen habe, könne er nicht sagen.
Und ob Jella zu dem Zeitpunkt, als er sie ins Wasser geworfen habe, noch gelebt habe, wisse er ebenfalls nicht.
Genauso wenig, wie er zum Fluss oder wieder zurück nach Hause gekommen sei.
Daheim habe er sich aber wieder schlafen gelegt.
Die Verpackung der Strümpfe, die Handschuhe und die Mülltüten, die auf dem Dachboden gefunden wurden, habe er wohl irgendwann nach oben gebracht.
Er habe auch keine Ahnung, wofür er die Sachen vorher benutzt hat.
Als Pius dann am nächsten Morgen aufgewacht sei, habe er Lilly für den Kindergarten fertig gemacht, die immer wieder nach ihrer Mama gefragt habe.
Zu diesem Zeitpunkt habe er nicht gewusst, ob das alles nur ein böser Traum oder Realität war.
Was redet dieser Mann?
Also, ja.
Nach dem Geständnis erklärt der 39-Jährige noch, dass er Jella habe heiraten wollen und wirklich geliebt habe.
Deshalb könne er auch keinen Grund angeben, weshalb er die Liebe seines Lebens kurz vor der Hochzeit getötet hat.
Einen Streit, der der Auslöser für die Tat gewesen sein könnte, habe es nicht gegeben.
Auf die Frage, warum er so verzweifelt versucht hatte, seine Verlobte zu finden, obwohl er sich doch daran erinnert, sie in den Fluss geworfen zu haben,
sagt Pius nur, er habe es aus Angst getan.
Seine Erinnerungen seien nur sehr schwammig.
Ihm sei Angst und Bange geworden, als ihm bewusst wurde, dass er Jella vielleicht wirklich umgebracht haben könnte und dass alles möglicherweise kein Traum war.
Das würde nämlich bedeuten, dass er nicht nur sich selbst der Liebe seines Lebens beraubt hätte, sondern auch seine Tochter ihrer Mutter.
Mit der Nachricht, dass Pius ihnen ihre Tochter genommen haben soll, bricht die Welt von Heidi und Gunnar ein zweites Mal zusammen.
Nie haben sie auch nur ein schlechtes Wort über Pius gehört.
Zwischen den beiden war immer alles harmonisch und Jella war sehr glücklich mit ihm.
Wie konnte es nur so weit kommen?
Um eine Antwort darauf zu bekommen, entscheiden sich Jellas Eltern dafür, sich dem kommenden Prozess als NebenklägerInnen anzuschließen.
Sie wollen verstehen, was ihrer 32-jährigen Tochter passiert ist und warum.
Nicht nur für sich selbst, auch um Lilly irgendwann erklären zu können, was um alles in der Welt ihren Vater dazu brachte, ihrer Mutter das Leben zu nehmen.
Nach Pius Verhaftung hatten Heidi und Gunnar die Vierjährige bei sich aufgenommen, die innerhalb von zwei Wochen beide Elternteile verloren hat.
Die keine Mama mehr hat, die sie in den Kindergarten bringt und kein Papa, der mit ihr auf den Spielplatz gehen kann.
Dass ihre Enkeltochter so etwas erleben muss, zerreißt ihnen fast ihre Herzen.
Das alles ist so unerträglich für die zwei, dass Heidi und Gunnar nicht persönlich an der Verhandlung teilnehmen können,
die zehn Monate nach dem Tod ihrer Tochter am Landgericht Nürnberg führt, ihren Auftakt nimmt.
Ihnen fehlt die Kraft dazu, dem Mann gegenüber zu sitzen, der ihnen offenbar nur vorgespielt hat,
ein netter, liebevoller und ehrlicher Mensch zu sein, der ihre Tochter mit allem, was er hat, glücklich machen wollte.
Und tatsächlich wird allen Anwesenden im Gerichtssaal 600 schon am ersten Verhandlungstag klar,
dass es Pius mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmt.
Denn jetzt will der Angeklagte, der in Hemd und Anzug neben seinen zwei Verteidigern sitzt,
seine Verlobte doch nicht mehr selbst getötet haben.
Das Geständnis, das er kurz nach seiner Festnahme gemacht hatte, sei falsch.
Er habe gelogen.
Und zwar aus Angst.
Vor Gericht wird nun eine ganz andere Version von dem präsentiert,
was in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 2013 vorgefallen ist.
Und eine, die ihn vom Täter zum vermeintlichen Opfer macht.
So sei Pius in der Nacht nicht, wie vorher behauptet, aufgrund seiner vollen Blase aufgewacht,
sondern weil er Geräusche aus dem Bad vernommen habe, die wie Würgen oder Stöhnen geklungen hätten.
Er sei daraufhin ins Badezimmer gegangen, in dem sich mehrere maskierte Personen aufgehalten hätten.
Zwei oder drei mit Pistolen bewaffnete Männer und eine Frau, die nicht nur ein Messer,
sondern auch seine Tochter Lilly auf dem Arm trug, die ausgesehen haben soll, als würde sie schlafen.
Jella habe auf dem Boden gelegen, einer der Fremden habe neben ihr gekniet.
Pius sei beim Betreten des Raumes sofort eine Waffe an den Kopf gehalten worden,
sodass er handlungsunfähig gewesen sei.
Daraufhin habe er hilflos mit ansehen müssen, wie Jella gewürgt worden sei.
Er sei dann dazu gezwungen worden, Jellas Nachthemd auszuziehen
und ihren leblosen Körper in Plastiktüten zu stecken und in den Kofferraum ihres Renaults zu legen.
Eine Person mit einer Waffe sei in der Wohnung zurückgeblieben,
die anderen hätten sich im Anschluss daran in ein anderes Auto gesetzt,
dem Pius mit dem Renault folgen sollte.
Angekommen am Fluss habe der Pkw vor ihm gehalten.
Auf Anweisung habe er Danielas Körper aus dem Kofferraum heben
und ihn nahe einer Brücke ins Wasser werfen müssen.
Weiter behauptet Pius nun, dass die Maskierten ihn nachfolgend dazu gedrängt hätten,
den Renault stehen zu lassen und nach Hause zu laufen.
Er habe dann auch den kompletten Weg zu Fuß zurückgelegt.
Daheim angekommen, habe die eine maskierte Person, die zurückgeblieben sein soll,
ihm erneut die Waffe an den Kopf gehalten.
Man habe ihm befohlen, seine Klamotten,
die Latex-Handschuhe und die Müllsäcke auf dem Dachboden zu verstauen
und ihm dann Zettel gezeigt, auf denen Adressen, Telefonnummern und die Kfz-Kennzeichen
seiner Mutter und seines Bruders gestanden hätten.
Für Pius sei dies einer Drohung gleich gekommen.
Ihm sei klar gewesen, dass er über die ganze Situation schweigen müsse,
um seine Familie nicht auch noch in Gefahr zu bringen.
Ich kann nicht.
Wie kann man Herr solcher Fantasien sein?
Ja.
Und wie kann man nicht merken, dass das wirklich keine gute Idee ist,
sowas zu erzählen?
Für sich selber, weißt du?
Ja.
In Pius neuer Tatversion lässt er offen, warum Jella am Ende nur noch mit einem Strumpf
bekleidet war und ihre Hochzeits-Dessous auf und um ihr Auto herum verstreut lagen.
Auch von dem Lkw-Fahrer, bei dem er laut DNA-Beweis ja eingestiegen ist, will er nichts wissen.
Aber wer die maskierten Personen waren, dazu hat Pius eine Theorie,
die etwas mit seinem einzigen Konkurrenten zu tun hat.
Und dabei handelt es sich nicht um Lennart, Jellas Ex,
sondern den Betreiber einer kleinen Schankhütte.
Und zwar habe sich Pius kurz bevor Jella und er vor fünf Jahren
das Gasthaus zum Goldenen Stern eröffnen wollten, beim Bürgermeister vorgestellt.
Von ihm habe Pius erfahren, dass es in der Nähe seiner neuen Gaststätte
einen Sportverein gibt, zu dem eine Art Almhütte gehört,
in der Fußballspiele gezeigt und Getränkeflaschen verkauft werden.
Der Bürgermeister habe Pius zugesagt, dass mit der Eröffnung seiner Gaststätte
die Schankhütte schließen wird, damit es für Pius keine Konkurrenz gebe.
Doch auch Wochen nachdem Pius und Jella den Betrieb ihrer neuen Gastwirtschaft aufgenommen hatten,
hat der Konkurrent weiter Getränke angeboten.
Daraufhin habe sich Pius beim Bürgermeister beschwert.
Außerdem sei er fest entschlossen gewesen, die Sache auch bei einer Bürgermeister
Bürgerversammlung anzusprechen.
Doch dazu sei es letztendlich nicht gekommen, weil Pius kurz vor der Versammlung Drohanrufe
erhalten habe, mit dem Hinweis, dort ja nichts zu sagen.
Andernfalls würde ihm und seiner Familie etwas passieren.
Auch Eier seien auf die Außenfassade der Gaststätte geworfen worden, um ihn einzuschüchtern.
Nach Pius' Theorie haben nicht nur die Drohanrufe und die Eier, sondern auch die Tötung seiner Verlobten etwas mit seinem größten Konkurrenten, der kleinen Schankhütte, zu tun.
Irgendwer wolle ihn mit diesen Taten dazu bringen, seine Gaststätte aufzugeben.
Dazu würde auch passen, was einer der maskierten Männer in der Tatnacht in gebrochenem Deutsch zu ihm gesagt haben soll.
Loser.
In Pius' Augen habe der Fremde damit nämlich ausdrücken wollen, dass Pius seine Gaststätte aufgeben solle, die sowieso nicht so gut laufe.
Diese Art Erpressung, wie Pius es nennt, habe aber mit Jellas Tod nicht aufgehört.
Laut Pius gehe sie in U-Haft weiter, allerdings subtiler.
So habe Pius in der JVA zum Beispiel beobachtet, dass Kameras speziell für ihn neu ausgerichtet wurden und sich JVA-Beamte seltsam ihm gegenüber verhalten hätten.
Außerdem würden seine Mitgefangenen ständig wechseln, was ihm große Sorgen bereite.
Denn er fürchtet, dass seine ErpresserInnen einen Auftragsmörder ins Gefängnis einschleusen wollen.
Aus Angst habe Pius das alles zunächst für sich behalten und sich in seinem ersten Geständnis selbst zum Täter gemacht.
Heidi und Gunnar erfahren durch ihren Nebenklagevertreter, was Pius vor Gericht erzählt.
Das alles klingt wie ein schlechter Hollywood-Film.
Unbekannte sollen ihre Tochter getötet haben, weil Pius' Gasthof eine zu große Konkurrenz für die Schankhütte eines Sportvereins gewesen sein soll?
Jellas Eltern ist sofort klar, dass das alles erstunken und erlogen sein muss.
Diese Ansicht teilt kurz danach auch die Staatsanwältin vor Gericht.
Sie erklärt, dass es keine Indizien gäbe, die Pius' Aussagen belegen.
Nichts am Tatort deute darauf hin, dass es sich so abgespielt habe, wie es der Angeklagte angibt.
Zudem hätten sich keine ZeugInnen finden lassen, die von eigens ausgerichteten Kameras, Eiern an den Hauswänden oder irgendwelchen sonstigen Indizien, von denen Pius spricht, berichten konnten.
Dass es aber eine zunehmend negative Haltung gegenüber Pius im Dorf gab, können mehrere Menschen vor Gericht bezeugen.
Allerdings hat die Schankhütte damit nichts zu tun, sondern Pius selbst.
Als er das Gasthaus zum Goldenen Stern 2009 eröffnete, war ihm die Dorfgemeinschaft noch sehr dankbar, so die einheitliche Meinung.
Die Wirtschaft hatte lange leer gestanden und das Dorf nach einem netten Restaurant gelächzt, in dem man lecker essen und zusammenkommen könne.
Die BewohnerInnen ließen ihr Geld fortan gerne dort, um den neuen Wirt, seine freundliche Partnerin und das kleine Baby zu unterstützen.
Doch schon bald wollte der gelernte Koch aus der gemütlichen Dorfkneipe ein Edelrestaurant machen, was bei den bescheidenen Menschen aus der kleinen Gemeinde nicht gut ankam.
Denn im Zuge dieser Umstrukturierung hatte Pius zum Beispiel eine Gruppe KartenspielerInnen, die ihren Stammtisch zu ihm verlegt hatten, aus seiner Gaststätte geworfen.
Jetzt vor Gericht geben die SpielerInnen an, dass der Wirt ihnen zu verstehen gegeben habe, dass sie in seinem Restaurant nicht länger willkommen seien.
Daraufhin war die Runde zurück zur Schankhütte des Sportvereins übergesiedelt und hatte den goldenen Stern ab dato boykottiert.
Genau wie viele andere Gäste, was sich natürlich auf das Geschäft ausgewirkt hat.
Wie problematisch das neue Image vom Edelrestaurant für Pius Finanzen wurde, kann die Staatsanwältin dank seiner Kontoauszüge und Bankunterlagen belegen.
Als mit den Monaten immer weniger Kundschaft über die Schwelle seines Gasthauses trat, schrumpften die Einnahmen.
Zunächst konnte Pius sich dann noch mit Catering über Wasser halten, doch ZeugInnen berichten von seiner schlechten Organisation und davon, dass er sich immer zu viel aufbürdete.
Das schlug sich am Ende dann schließlich auch in roten Zahlen nieder.
2013, also in dem Jahr, in dem Jella und Pius heiraten wollten, hatte Pius durch offene Rechnung und Kredite Schulden in Höhe von über 130.000 Euro angehäuft.
Und Jella? Die habe laut ZeugInnen natürlich von dem schlechten Umsatz gewusst, aber von so einem Schuldenberg hatte ihr Verlobter ihr nichts erzählt.
Pius war derjenige, der sich um die Buchhaltung gekümmert hat.
Aber anstatt von einer teuren Hochzeitsfeier abzusehen, um sich nicht noch weiter zu verschulden, bestand Pius auf das ganz große Trara mit mehreren hundert Gästen.
Pius war sogar derjenige gewesen, der zum geplanten Polterabend Menschen einlud, die zuvor nur einmal bei ihm Essen bestellt hatten.
Je größer, desto besser war sein Motto und Jella hatte sich darüber gefreut, dass ihr Verlobter ihr gemeinsames Glück mit so vielen Menschen feiern wollte.
Dabei ahnte sie nicht, dass dieser Plan in Wirklichkeit den finanziellen Ruin für ihre kleine Familie bedeutet hätte.
Aber musste die 32-Jährige sterben, weil eine Hochzeit zu teuer gewesen wäre?
Was für ein Mann tötet seine große Liebe aus Geldnot?
Damit das Gericht den Angeklagten und seine Persönlichkeit noch besser kennenlernt, werden auch ZeugInnen aus seinem direkten Umfeld geladen.
Darunter unter anderem seine Ex-Partnerin.
Sie berichtet von einem Mann, der immer wieder laut wurde, wenn es nicht so lief, wie er wollte.
Eine Servicekraft aus dem Goldenen Stern, die vier Jahre lang für Pius gearbeitet hatte, erzählt von einer Situation, bei der sie genau das am eigenen Leib zu spüren bekam.
Die Kellnerin ließ drei Tage vor Jellas Verschwinden versehentlich eine Flasche Schnaps fallen, die Pius kurz davor geschenkt bekommen hatte.
Daraufhin habe ihr Vorgesetzter völlig die Nerven verloren.
Er habe richtig gezittert, geweint und gejammert, Zitat,
Immer wenn ich etwas bekomme, wird mir alles kaputt gemacht.
Die Mitarbeiterin erklärt weiter, dass Pius in den letzten Monaten immer launischer und niedergeschlagener gewesen sei.
Bei Stress sei er sogar manchmal über mehrere Stunden verschwunden.
Und dann ruft die Staatsanwältin eine Frau auf, die Pius mit ihrer Aussage noch weiter in ein schlechtes Licht rückt.
Denn sie gibt vor Gericht an, dass sie nicht nur Jellas und Pius Nachbarin war, sondern auch seine Affäre.
Dass Pius andere Frauen während der Beziehung zu Jella gedatet hat, hatte er bei seinen Befragungen bestritten.
Früher sei er dafür bekannt gewesen, ein Schürzenjäger zu sein, aber mit Jella habe sich das geändert.
Dass auch das eine Lüge war, wird durch diese Zeugin bestätigt.
War es dann vielleicht diese Liebhaberin, die Pius dazu brachte, seine Verlobte zu töten?
Zu möglichen Hintergründen der Tat soll sich ein psychiatrischer Sachverständiger äußern, der nun in den Saal 600 des Landgerichts tritt.
Der Gutachter hat sich im Vorfeld mit Pius unterhalten und mithilfe von Akten und durch Beobachtungen in den letzten Prozesstagen ein Bild gemacht.
Der Angeklagte leide nicht unter einem Wahn, was man bei seinen Angaben zum Tathergang und seinen paranoiden Gedanken ja vermuten könnte.
Und auch an keiner Persönlichkeitsstörung, sein Charakter sei aber narzisstisch akzentuiert.
Wie wir aus vielen Folgen mordlos wissen, weisen Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitszügen ja bestimmte Denk- und Verhaltensmuster auf,
die sich auch in Pius Verhalten widerspiegeln.
So haben sie oft ein überhöhtes Selbstwertgefühl, gepaart mit einer Überempfindlichkeit gegenüber Kritik.
Sie sind häufig zudem der Überzeugung, besonders oder überlegen zu sein, was von Fantasien über Erfolg, Macht oder Schönheit begleitet werden kann.
Und sie weisen immer wieder Neid und Konkurrenzdenken und ein ständiges Bedürfnis nach Bestätigung auf.
Der Sachverständige geht davon aus, dass es für Pius immer schwieriger zu ertragen war, dass sein Selbstbild nicht mit seiner Realität übereinstimmte.
Dass sein Leben eine Lüge und er in seinen Augen ein Verlierer war.
So wie es einer der Maskierten in Pius Version selbst auf den Punkt gebracht hat.
Dafür, dass Pius deshalb so weit ging, seine Verlobte und die Mutter seiner Tochter zu töten,
fordert die Staatsanwältin nach elf Verhandlungstagen in ihrem Plädoyer eine Verurteilung wegen Mordes.
Pius' zwei Verteidiger auf der anderen Seite des Saales wünschen sich hingegen einen Freispruch.
Sie erklären, ihr Mandant sei unschuldig.
Sie gehen zwar in ihrer Verteidigungsrede nicht mit der Version von mehreren Maskierten mit,
die Jella erwürgt und Pius gezwungen haben sollen, sich ihres leblosen Körpers zu entledigen,
aber sie betonen, es seien definitiv zu wenig Hinweise präsentiert worden, die auf ihren Mandanten als Täter hindeuten.
Sie richten ihre Finger stattdessen auf Lennart, Jellas Ex-Freund.
Laut Pius' Anwälten bestehe immer noch die Wahrscheinlichkeit, dass er derjenige sei, der Jella auf dem Gewissen habe.
Sie erinnern das Gericht in ihrem Plädoyer daran, dass Lennart widersprüchliche Aussagen gemacht hat,
indem er zuerst behauptete, am Tatabend zu Hause gewesen zu sein
und erst nachdem man ihn mit seinen Handydaten konfrontiert hatte,
angab, doch auf der Kirchweih ein Feuerwerk gesehen zu haben.
Außerdem seien da ja auch noch die Mantrailer gewesen, die Lennarts Spur in der Nähe des PKW-Fundorts aufgenommen hatten.
Wir erinnern uns, die Soko hatte Lennart ja zeitweise wirklich als Hauptverdächtigen geführt,
den sie am Ende nur aus der U-Haft entlassen haben, weil sie ihn auf Grundlage der Indizien nicht weiter hätten inhaftieren dürfen.
Und Lennarts Unschuld ist ja tatsächlich nie wirklich bewiesen worden.
Aber an dieser Stelle bei der Recherche waren wir ohnehin ein bisschen überrascht darüber,
dass Pius' Verteidiger die Version ihres Mandanten gar nicht bekräftigen,
sondern eben auf einen ganz anderen potenziellen Täter verweisen.
Wir haben dazu mal kurz Rücksprache mit Rechtsanwalt Benedikt Müller aus unserer Kanzlei des Vertrauens gehalten,
um zu verstehen, wie so etwas zustande kommt.
Und er meinte, dass sowas schon ungünstig ist, weil das abstrakte Ziel der Verteidigung ja ist,
im Einklang mit den Beweismitteln, die vorliegen, eine Version der Geschehnisse zu präsentieren,
die halt mindestens genauso plausibel ist wie die, die die Staatsanwaltschaft annimmt und auch anklagt.
Benedikt Müller vermutet für diesen Fall jetzt, dass Pius' Verteidigung seine Version
als einigermaßen abstrus und ins Blaue hinein erkannt hat.
Nicht schwer.
Wie jeder normal denkende Mensch und sie deshalb eine Alternative ohne maskierte Unbekannte bieten wollten,
die aber nicht im Widerspruch zu Pius' Version steht.
Denn rein theoretisch wäre das ja auch möglich gewesen, dass Lennart einer dieser maskierten Männer war,
auch wenn die das hier jetzt nicht explizit benannt haben.
Wir haben uns dann noch gefragt, warum die Verteidiger ihren Mandanten nicht von seiner Aussage abgehalten haben.
Und das hat uns Benedikt Müller damit erklärt, dass man als Strafverteidiger eben auch Dienstleister ist.
Also der Anwalt oder die Anwältin ist quasi der verlängerte Arm der MandantInnen.
Und wenn der restliche Körper eine andere Richtung vorgibt, ja, dann muss der Rest halt mit, ne?
Und auch wenn man sich in dieser Geschichte wünschen würde,
dass der verlängerte Arm den mal ordentlich den Sappel zugehalten hätte.
Es ist natürlich so, dass die Rechtsbeistände die MandantInnen eigentlich von dummen Ideen und Entscheidungen abhalten sollten
oder halt überzeugen sollten, warum eine andere Strategie vielleicht besser ist.
Aber, Zitat,
Und so war das hier offenbar.
Pius hat da diese absurde Idee im Kopf gehabt und die wollte er so rüberbringen.
Offenbar, weil er sich dachte, alle anderen sind dumm und werden mir das schon glauben.
So wie NarzisstInnen das halt gerne denken.
Ja.
Und so bleibt ihr Mandant auch bis zum Prozessende bei seiner kruden Tatversion.
In seinem letzten Wort erklärt der mittlerweile 40-Jährige.
Ich vermisse sie natürlich.
Und weiter.
Ich habe versucht, Jella in der Nacht zu schützen.
Wobei man auch dazu sagen muss, das widerspricht eigentlich so ein bisschen seiner Version,
weil er ja sagt, er hat einfach nur das getan, was von ihm verlangt wurde.
Ja.
Von welcher Version das Gericht ausgeht, erfahren die Beteiligten schließlich am 3. Juli 2014.
An diesem sommerlichen Donnerstag befinden sich unter den Anwesenden im Saal 600 zum ersten Mal auch Heidi und Gunnar.
Beim Prozessauftakt vor rund zwei Monaten hatten sich Jellas Eltern nicht imstande gesehen,
mit anzuhören, wie ihre geliebte Tochter getötet worden sein soll.
Doch heute sind die beiden tapfer.
Für Jella und für Lilly.
Sie wollen wissen, was wirklich passiert ist.
Heidi, eine zierliche Frau mit dunkelblondem lockigen Kurzhaarschnitt
und einer Brille mit ovalen Gläsern, hält ein Bild ihrer Tochter in der Hand,
als sie neben ihrem Rechtsbeistand Platz nimmt.
Es soll ihr die Stärke verleihen, dem Mann in die Augen zu blicken,
der ihr Kind getötet haben soll und beinahe ihr Schwiegersohn geworden wäre.
Ihr Mann Gunnar, dem der brutale Tod seiner Tochter vermutlich noch mehr Falten
in sein glatt rasiertes Gesicht gegraben hat,
steht ihr zur Seite, als Pius im schlecht sitzenden, hellgrammellierten Anzug
mit Blitzlichtgewitter empfangen wird.
Mit unserer Gefühle hegen Jellas Eltern gegenüber ihm keine.
Sie wünschen sich nur, dass er eine gerechte Strafe bekommt.
Als der vorsitzende Richter zur Urteilsverkündung ansetzt, wird es im Saal ganz still.
Pius ist schuldig.
Wegen heimtückischen Mordes.
Anstatt vor einem Jahr die lebenslange Ehe mit seiner großen Liebe einzugehen,
bekommt Pius für die Tötung seiner Verlobten nun die lebenslange Haftstrafe.
Wie das Gericht zu diesem Strafmaß gekommen ist, wird in der Urteilsbegründung deutlich,
die Heidi und Gunnar nun zurück in die letzten freudigen Tage des Sommers 2013 führt.
Mit jedem Tag, an dem die Traumhochzeit näher rückt,
braut sich in Pius' Kopf ein immer größer werdendes Gewitter zusammen.
Einerseits möchte der 39-Jährige spektakuläre Feierlichkeiten,
andererseits weiß er, dass er sich diese gar nicht leisten kann.
Gegenüber Jella hat er darüber immer noch kein Sterbenswörtchen verloren.
Darüber, dass er einen riesigen Schuldenberg angehäuft hat und immer verzweifelter wird.
Jella ist arglos, sorglos und voller Freude auf ihren großen Tag.
Ihre Realität könnte nicht unterschiedlicher sein.
Während Pius sich ohne Fallschirm im freien Fall befindet, sitzt sie auf Wolke 7.
Am Mittwochabend, drei Tage vor dem geplanten Polterabend,
kommen Jella, Pius und Lily von ihrem Besuch im Biergarten zurück.
Pius ist müde, nimmt eine Schlaftablette und legt sich zwischen 20 und 20.30 Uhr ins Bett.
Bevor er einschläft, kommt Jella aber nochmal zu ihm.
Sie möchte ihn verführen, aber Pius erklärt ihr, dass er schlafen möchte.
Jella akzeptiert das und setzt sich nochmal an ihren Laptop,
um einige Angelegenheiten zur bevorstehenden Hochzeit zu erledigen.
Um 21.24 Uhr fährt die 32-Jährige ihren Laptop herunter.
Danach zieht sie sich ihre Hochzeits-Dessous an,
mit denen sie sich sicher ist, ihren Verlobten doch noch zum Sex verführen zu können.
Als sie damit erneuter Schlafzimmer betritt, ist Pius wach,
weil er kurz zuvor auf der Toilette war.
Doch auch jetzt will Pius nicht mit Jella schlafen.
Das liegt aber laut Gericht nicht daran, dass er zu müde ist, wie Pius selbst angab,
oder daran, dass er Erektionsstörungen hatte,
wie es die Staatsanwaltschaft in ihrer Version präsentiert hat,
sondern daran, dass Pius sich von seiner Verlobten bedrängt
und durch ihre unbeschwerte Freude auf die Hochzeit genervt fühlt.
Zudem überkommt ihn aufgrund der finanziellen Probleme
und des drohenden Endes seines Traums von einer eigenen Gaststätte
ein Gefühl der Hilflosigkeit.
Bei ihm auch nicht einfällt, wie er seiner Verlobten das eigene Scheitern erklären soll,
entscheidet er sich, Jella zu töten.
In diesem Augenblick kann Pius seine Fassade seiner Verlobten gegenüber
nicht mehr aufrechterhalten,
und das Gewitter in seinem Kopf entlädt sich in einer unbändigen Wut.
Pius packt Jella unvermittelt am Hals,
die mit einem Angriff in diesem Moment am allerwenigsten rechnet
und somit arg und wehrlos ist.
Die beiden fallen zu Boden,
Pius ist jetzt über Jella
und seine Hände drücken ihr immer noch die Luft ab.
Mindestens drei Minuten lang wirkt er die auf dem Rücken liegende Jella.
Erst als er glaubt, dass die nicht mehr lebt,
lässt er von seiner Verlobten ab.
Laut dem Gericht war die Tötung von Jella keine Affekttat.
Dagegen würden nicht nur die Angaben des Angeklagten aus seinem ersten Geständnis,
sondern auch sein planvolles Verhalten nach der Tat sprechen.
Denn nachdem er seine Verlobte so lange gewirkt hatte,
bis sie leblos vor ihm lag,
zog er Latexhandschuhe an,
packte Jellas Körper in zwei Müllsäcke und trug ihn zum Auto.
Pius fuhr daraufhin zum Fluss,
zog Jella bis auf einen der weißen Strümpfe aus
und warf ihren leblosen Körper ins dunkle Wasser.
Danach drapierte Pius die restliche Unterwäsche und eine Jacke von Jella auf
und neben ihrem PKW, um ein Sexualdelikt zu inszenieren.
Um den Eindruck zu erwecken,
dass Jella selbst zum Ort des Geschehens gefahren ist,
stellte er den Fahrersitz auf ihre Größe ein
und legte ihre Tasche samt Handy zwischen die Vordersitze.
Danach stellte er sich an den Rand der Bundesstraße
und ließ sich vom LKW-Fahrer bis zu seiner Gaststätte fahren.
Gleich am nächsten Morgen begann seine Scharade,
auf die das Dorf, Heidi und Gunnar und auch die Ermittlenden reinfielen.
Er schrieb Jella eine SMS mit
Hey, hallo, wo bist du?
und rief kurz darauf zusammen mit der vierjährigen Lilli auf ihrem Handy an
und sprach auf die Mailbox
Wo bist du?
Meld dich mal.
Ruf uns mal an.
Sag was.
Meld dich, wenn du das anhörst.
Boah.
Im Hintergrund hört man Lilli sagen
Hallo Mama, wo bist du?
Auch die groß angelegte Suche,
zu der Pius über Facebook aufgerufen hatte,
diente dazu, den Verdacht von ihm abzulenken.
Die Beerdigung und der Trauerzug,
an dessen Spitze er mit einem riesigen Foto von Jella gelaufen ist,
war das i-Tüpfelchen für sein Schauspiel
als trauernder und verzweifelter Verlobter.
Davon ist die Kammer überzeugt.
Pius' Version von den unbekannten Maskierten
hält das Gericht für absurd und unlogisch.
Es gab nämlich keine Einbruchsspuren,
alle Türen und Schlösser waren unversehrt.
Und Pius hatte ja behauptet,
er sei alleine mit der Leiche hinter den Unbekannten hergefahren.
Dabei befand sich Jellas Handy während der Fahrt im Auto,
sodass er ganz einfach und unbemerkt die Polizei hätte rufen können.
Zudem konnte Pius weder sagen, welches Fahrzeug die maskierte Gruppe fuhr,
noch welches Kennzeichen das Auto hatte.
Und das, obwohl er angeblich circa zehn Minuten lang hinter ihnen hergefahren sei.
Laut dem Vorsitzenden habe er sich die, Zitat,
Räubergeschichte nur zur Verschleierung seiner eigenen Tat ausgedacht.
Für die Version von Pius' Anwälten Lennart könnte viel eher derjenige sein,
der Jella das Leben genommen hat,
findet das Gericht keine Anhaltspunkte.
Zum einen haben mehrere Zeuginnen Lennart entlastet,
zum anderen sei gar nicht sicher,
ob die Spürhunde überhaupt einer Geruchsspur von Lennart gefolgt sind.
Es sei nämlich nicht sicher,
dass die Unterhose und die Jacke für Küchenpersonal,
die aus Lennarts Schmutzwäsche stammen,
nur von Lennart getragen und berührt worden waren.
Das sei aber wichtig, wenn es darum gehe,
das Verhalten von Mantrailern auszuwerten.
Der Vorsitzende resümiert,
es gebe keine Zweifel daran,
dass Lennart in der Tatnacht nicht am Fluss war
und mit Pius, der Richtige,
für mindestens 15 Jahre ins Gefängnis geht.
Jellas Mutter Heidi sitzt bei diesen Worten
mit verweinten Augen neben ihrem Mann Gunnar.
Zu groß ist der Schmerz über den Verlust ihrer Tochter
und zu groß das Entsetzen darüber,
dass ihr eigener Schwiegersohn in Spee schuld daran ist.
Es hätte alles so schön werden können.
Jella war so glücklich gewesen letztes Jahr im Sommer.
Sie hatte sich so gefreut auf die Hochzeit
und darauf ihrem Glück mit dem Bund der Ehe
die Krone aufzusetzen.
Heidi und Gunnar hätten sie so gerne
in den Hafen der Ehe einfahren sehen.
Jella fehlt ihnen jeden Tag.
Aber auch wenn ihre Tochter nicht mehr lebt,
ist ein Teil von ihr immer bei ihnen
und erinnert sie an die schönsten Momente,
die sie miteinander geteilt haben.
Lilly.
Heidi und Gunnar kümmern sich liebevoll um das Mädchen,
als wäre sie ihre eigene Tochter.
Lilly, die ihrer Mutter so ähnlich sieht,
gibt ihnen Kraft, um all das Grausame,
das Jella widerfahren ist, besser zu verarbeiten
und nach vorne zu blicken.
Und in den Momenten, in denen die kleine Lilly ihre Mutter
besonders stark vermisst, erinnert Oma Heidi sie daran,
dass Mama nun im Himmel wohnt und ein wunderschöner Engel ist.
Also ich finde das immer wieder so gruselig und verstörend,
wenn man von solchen Menschen erzählt,
die jemanden töten und dann aber so ein Schauspiel an den Tag legen.
Also bei der Polizei anrufen, eine Suchaktion planen,
sich so bei dieser Trauerfeier inszenieren und einfach alle um sich herum täuschen können.
Ich finde das wirklich erschreckend.
Ja, und ich finde es ganz schlimm, wie wir gesagt haben,
dass die Realitäten so unterschiedlich sind,
obwohl es nach außen hin dasselbe Bild ergibt.
Die freut sich wie eine Irre auf eine Hochzeit
und der geht zur Nachbarin und lässt sich da ein paar Eier aufschlagen
und hat die schlimmste Zeit,
weil der sich den ganzen Zirkus, den er selbst ins Leben gerufen hat,
gar nicht leisten kann.
Ja.
Und ich meine, er war ihr gegenüber ja auch vorher nie gewalttätig.
Also das muss halt so absurd abrupt für die gekommen sein.
Ja, die hat sich so doll gefreut, das hat da ja jeder ausgesagt.
Eine Zeugin hat zum Beispiel auch vor Gericht erzählt,
dass sie euphorisch war.
Und das sieht man ja auch daran,
dass sie dann an dem Abend ihrem Verlobten
ihre Hochzeitsdissus vorführen wollte und ihn verführen wollte.
Also sie war wirklich, ja, in einem anderen Film
und er hat sie am Ende umgebracht.
Seine große Liebe, weil offenbar sein Ego nicht damit klarkam,
dass er so viele Schulden angehäuft hat.
Also geht's eigentlich noch?
Ja, und da wundert mich, dass er keine Persönlichkeitsstörung hatte,
sondern dass nur sein Charakter narzisstisch akzentuiert gewesen sein soll.
Ja, ne?
Es würde mich ruhiger schlafen lassen, wenn ich gewusst hätte,
okay, eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hätte ihn dazu getrieben.
In Anführungszeichen.
Das würde sich mir irgendwie mehr erschließen,
als dass er eben nicht dadurch geleitet war,
sondern dass er das einfach als Mensch so entschieden hat
und nicht vermindert schuldfähig war.
Das war einfach seine Entscheidung,
die er aufgrund seines Charakters getroffen hat.
Ja, das ist wirklich einfach nur erschreckend.
So, ich habe schon angekündigt,
nächste Woche werde ich mich nochmal hier mit dem Thema
GutachterInnen beschäftigen und der Frage nachgehen,
sind die eigentlich die heimlichen RichterInnen?
Bis dahin.
Das war ein Podcast der Partner in Crime.
Hosts und Produktion Paulina Graser und Laura Rohlers.
Redaktion Marisa Morell und wir.
Schnitt Pauline Korb.
Rechtliche Abnahme und Beratung Abel und Kollegen.