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#6 Frau koma kommt

Hallo und herzlich willkommen zu der sechsten Folge von Mordlust.
Ich bin Laura Wohlers.
Sonst machen wir es immer andersrum.
Mein Name ist Paulina Graser.
Und ich bin Laura Wohlers.
Eigentlich ist es ja immer so, dass Paulina und ich uns vorher nicht erzählen, welche Fälle wir machen.
Damit die eigentlich Reaktion echt ist und damit es auch für uns irgendwie mehr Spaß macht.
Und damit wir nicht zufällig denselben Fall vorbereiten, schicken wir uns eigentlich immer gegenseitig die Initialien der Täter oder der Opfer, die wir als nächstes machen wollen.
Und letztens wollte Paulina dann mal wieder die Liste meiner zukünftigen Mörderinitialien wissen.
Und ich habe sie ihr dann auch geschickt.
Und dann kam nur so eine kurze Mail zurück.
Scheiße, ich glaube, wir haben denselben.
Ich dann so, hast du denn dieselben Initialien?
Sie dann, nee, aber kann es sein, dass mein TK sowas ähnliches gemacht hat wie dein RS?
Ja, und dann wussten wir eben beide, dass jeder einen Amokläufer hat.
Ja, ich hatte mir nämlich auch überlegt, was kann man noch so an speziellen Mordfällen machen.
Und da dachte ich mir ja, Laura wird wahrscheinlich den gleichen Gedanken gehabt haben, weil wir eben zu viel Zeit miteinander verbringen und uns gefühlt ein Gehirn teilen.
Genau, und deswegen machen wir heute ein Amok Spezial.
Das war eigentlich nicht so wirklich unser Wunsch, aber wir hatten uns beide schon mit entsprechender Literatur eingedeckt.
Und deswegen werden wir das jetzt einfach so machen.
Ich denke, ich stehe noch am Anfang meines Lebens.
Momentan versuche ich, mein Abitur so gut wie möglich zu bestehen.
Vor einiger Zeit war mein Ziel, Informatik zu studieren.
Doch benötigt man dafür zehn Punkte im Leistungskurs, die ich nicht erreichen kann.
Deshalb musste ich diesen Traum leider aufgeben.
Zurzeit ist die Schule alles andere als lustig, da es die ganze Zeit nur darum geht, irgendwelche Leistungen zu erbringen.
Mein derzeitiges Ziel ist es, einmal ein gutes Abitur zu machen und zum Zweiten als technischer Systemanalytiker zu arbeiten.
Ich sehe mich persönlich als einen Menschen, der seine Macken hat und manchmal etwas schwer zu ertragen ist.
Allerdings habe ich auch meine guten Seiten, wie zum Beispiel meinen Humor.
Wie mich die anderen konkret sehen, weiß ich nicht und ist mir auch irgendwie egal.
Allerdings reichen die Meinungen von sympathisch bis kann ich nicht leiden.
Meiner Meinung nach ist es nur wichtig, wie man sich selber sieht und nicht wie die anderen einen sehen.
Das schreibt Robert Steinhäuser in einer Deutschklausur in der 11. Klasse.
Ein Jahr danach tötet er 16 Menschen und sich selber bei einem Amoklauf in seiner Schule, dem Gutenberg-Gymnasium in Erfurt.
Und die Frage, die einem mal so etwas sofort in den Kopf schießt, ist natürlich, warum?
Und um die beantworten zu können, muss ich versuchen, Roberts Motiv zu erkennen und zu erklären.
Und deshalb springe ich jetzt in der Zeit zurück und zwar zu Roberts Schulbeginn und damit auch zu dem Beginn einer Schullaufbahn, die letztendlich in den Tod führt.
Robert Steinhäuser wird 1989 in eine Erfurter Grundschule eingeschult.
Nach der Grundschule kommt er erstmal auf eine Realschule, weil er keine Empfehlung für das Gymnasium bekommt.
Im Februar 1994 kommen Roberts Eltern dann zu einem Elternabend, bei dem ein Lehrer sich über die chaotischen Zustände auf der Schule beschwert.
Und daraufhin wollen die Eltern ihren Sohn aus dieser Schule nehmen und bitten die Schule auch dann um eine Empfehlung für das Gymnasium.
Ein großer Fehler, wie sich noch herausstellen soll.
Ab der 6. Klasse ist Robert also auf dem Gutenberg-Gymnasium und schon am Ende dieses ersten Schuljahres äußern sich die Lehrer negativ zu seinen Leistungen.
Bis einschließlich zur 10. Klasse geht das so weiter.
Also seine Zeugnisse sind nur voller 4 und 5 und er schafft es immer nur gerade versetzt zu werden.
Die Schule gibt dann auch den Hinweis, dass das Bestehen des Abiturs gefährdet ist.
Daraufhin meldet sich Robert im Februar 1999 für die Prüfung eines Realabschlusses an.
Er sieht also selber in dieser Situation, dass er die Leistungen, die von ihm verlangt werden, nicht erbringen kann.
Doch er fällt durch.
Verzweifelt und ohne Plan, was er jetzt machen soll, geht er wieder zurück in seine Schule und wird dann sogar in die 11. Klasse versetzt.
Im Juni 2000 lässt die Schule Robert und seine Mutter zu einem Beratungsgespräch kommen.
Die Lehrer legen Robert eine Wiederholung der 11. Klasse ans Herz und wieder warnen sie davor, dass er sonst das Abi nicht schafft.
Ein Lehrer sagt bei dem Gespräch sogar, dass auch das Wiederholen der 11. Klasse sinnlos wäre.
Der hat also Robert schon komplett abgeschrieben.
Weil ihm nicht wirklich etwas anderes übrig bleibt, weil er auch diesen anderen Test nicht bestanden hat, wiederholt Robert dann die 11. Klasse.
Seine Noten werden aber nicht besser.
Als ich das gelesen habe, habe ich mich gefragt, warum hilft dem Jungen eigentlich keiner?
Wieso bekommt er keine Nachhilfe?
Weil zu diesem Zeitpunkt ist scheinbar allen klar, also den Lehrern, den Eltern und Robert, dass das Gymnasium zu anspruchsvoll für ihn ist.
Er hätte sich also spätestens jetzt nochmal für diese Realschulprüfung anmelden müssen und dann mit Nachhilfe und ganz viel Lernen irgendwie diese Prüfung durchziehen müssen.
Und dann hätte er halt die Schule verlassen können, mit dessen Anforderungen er auch überhaupt nicht klargekommen ist und irgendwie eine Ausbildung machen können.
Aber das alles passiert nicht.
Im Oktober 2000 meldet sich der damals 17-Jährige dann im Schützenverein an.
Knapp ein Jahr später stellt Robert einen Antrag auf eine Waffenbesitzkarte.
Er ist mittlerweile in der 12. Klasse und muss die Vorabiprüfung schreiben, von denen dann die Zulassung zum Abi abhängen.
Vor der Prüfung weiß er, dass er es nicht schaffen kann und geht nicht hin.
Als die Lehrer danach dann ein ärztliches Attest für sein Wegbleiben fordern, legt er ein gefälschtes Attest vor.
Was aber direkt auffällt, also nicht mal, das kriegt er irgendwie hin.
Und Robert gibt dann auch zu, dass er nicht wirklich krank war, sondern Angst vor dem Nichtbestehen der Prüfung hatte.
Zu den schlechten Schulleistungen, die er sowieso schon hat, kommt also noch eine Störung des Vertrauensverhältnisses hinzu, wie die Schule es nennt.
Und am 4. Oktober wird Robert dann deshalb aus dem Unterricht gerufen.
Weil die Lehrer sagen, okay, du wolltest uns jetzt hier ein falsches Attest vorlegen.
Genau, das Vertrauensverhältnis ist jetzt gestört.
Und dann kommt er in einen Raum mit der Direktorin, mehreren Lehrern und auch einem Schülervertreter, die ihm gemeinsam sagen, dass er jetzt die Schule verlassen muss.
Und ich will mit dieser Vorgeschichte übrigens nicht sagen, dass man die Tat deshalb irgendwie rechtfertigen könnte.
Trotzdem muss ich sagen, dass die Situation meiner Meinung nach äußerst unfair ist.
Stell dir mal vor, du hast immer schlechte Noten, scheiterst nonstop.
Und dann traust du dich auch schon wieder nicht zu einer Klausur zu gehen, weil du denkst, dass du sie nicht schaffst.
Und dann wird dir gesagt, dass du jetzt von der Schule gehen musst.
Und zwar in Anwesenheit von mehreren Lehrern und sogar einem Schüler.
Und das, denke ich, ist sehr schwierig.
War der sozial irgendwie verhaltensauffällig?
Sonst nicht.
Sehr komisch.
Das größte Problem an dem Schulverweis ist, im Gegensatz zu den meisten anderen Bundesländern gibt es an Gymnasien in Thüringen keine automatische Zuerkennung der mittleren Reife nach der 10. Klasse.
Weshalb Robert ja auch versucht hatte, die Realschulprüfung zu machen.
Das heißt jetzt in seinem Fall, Robert hat überhaupt keinen offiziellen Abschluss und somit keine berufliche Perspektive.
Aber hätte er ab diesem Zeitpunkt nicht nochmal zur Realschule gehen können?
Der ist ja schon in der 12.
Ach so.
Ah.
Und er soll sich dann danach an das staatliche Schulamt wenden und die sollten dann ein anderes Gymnasium für ihn auswählen, wo er dann hingeht.
Und bei diesem Schulamt meldet er sich auch am 16. Oktober.
Die nennen ihm dann das König-Luise-Gymnasium als Alternative.
Aber da gab es auch ein Problem.
Und zwar hat diese Schule keinen Physik-Grundkurs, den Robert aber besuchen muss, weil er das auch in der anderen Schule hatte.
Ja, und Robert ist halt verzweifelt und fühlt sich im Stich gelassen.
Am gleichen Tag lässt er sich vom Ordnungsamt die Erlaubnis zum Erwerb zweier Waffen in seine Waffenbesitzkarte eintragen.
Zwei Tage später kauft er sich eine Pistole von einem Privatmann und am 30. Oktober dann noch eine Pumpgun bei einem Jagdausstatter.
Ein paar Tage später wird ihm ein anderes Gymnasium vorgeschlagen, an dem er sich anmelden kann.
Und dort soll er sich zum 1. November zurückmelden.
Das tut er aber nicht. Und damit endet seine Schullaufbahn quasi im Nirgendwo.
Für seine Eltern endet sie allerdings nicht, denn ihnen erzählt Robert nichts von seinem Verweis.
Da er schon 18 ist, muss die Schule seinen Eltern auch nicht Bescheid geben.
Und Robert hatte bei dem Gespräch mit den Lehrern auch gesagt, er würde es seinen Eltern lieber selber sagen.
Und so geht Robert jeden Tag um 37 aus dem Haus und setzt sich den ganzen Tag in ein Café.
Dann geht er nach Hause, spielt Computer oder schaut Fernsehen und so sieht dann sein Tagesablauf jeden Tag aus.
An Weihnachten zeigt er seinen Eltern ein gefälschtes Zeugnis mit der Zulassung zu den Abiprüfungen.
Und dafür kriegt er sehr viel Lob.
Robert führt ein halbes Jahr ein geheimes Doppelleben, das niemandem auffällt, woran man auch schon sieht, wie sozial isoliert er ist.
Und in dieser Zeit schmiedet er einen tödlichen Plan, einen Racheplan, an den Menschen, die ihm das Leben so schwer gemacht und am Ende hängen gelassen haben.
Am Abend des 25. April 2002, am Donnerstag, bittet Robert seine Mutter, ihn am nächsten Morgen erst um 9 Uhr zu wecken.
Die Englisch-Abi-Prüfung fängt nämlich erst um 10 Uhr an.
Am Freitagmorgen sitzt Robert dann mit seinen Eltern am Frühstückstisch.
Und bevor es losgeht, umarmt sein Vater ihn noch und wünscht ihm alles Gute für die anstehende Prüfung.
Um Viertel vor 10 verlässt Robert dann das Haus.
Um halb 11 kommt er nochmal wieder und packt dann die zwei Waffen, Munition und eine schwarze Strumpfmaske in einen Rucksack und eine Sporttasche.
Gegen Viertel vor 11 betritt Robert dann das Gutenberg-Gymnasium über den großen Haupteingang und trifft erstmal auf den Hausmeister Herr Votenhauer.
Und den fragt er, wo die Schulleiterin ist.
Votenhauer sagt, dass sie zwar im Haus sei, aber wegen der anstehenden Abiprüfung nicht zu sprechen.
Dann geht Robert auf die Männertoilette im Erdgeschoss und zieht sich die Maske über, bewaffnet sich und geht ins Sekretariat.
Dort sitzt die stellvertretende Schuldirektorin an ihrem Schreibtisch und im Nebenraum ist die Sekretärin.
Robert erschießt erst die eine, dann die andere Frau und verlässt den Raum.
Auf seinem Weg in den ersten Stock sieht Robert, wie ein Lehrer gerade einen Vorbereitungsraum aufschließt.
Er steht mit dem Rücken zur Treppe, der Lehrer.
Und Robert schießt ihm dann mehrfach in den Rücken.
Dann geht Robert in den Raum 105 und er schießt vor den Augen der anwesenden Schüler einen Lehrer an der Tafel.
Ein anderer Lehrer, der im Raum dann Nebenunterricht hat, will nachsehen, was los ist und wird noch auf dem Gang von Robert mit mehreren Schüssen niedergestreckt.
Danach geht Robert in den zweiten Stock, in den Raum 205.
Und dort sitzen nur ein paar Schüler ohne Aufsicht und deswegen dreht er sich wieder um und geht raus.
Auf dieser Etage erschießt er noch zwei Lehrerinnen.
Er geht jetzt noch einen Stock höher und erschießt auch dort vier Lehrer.
Dann geht er wieder zurück ins zweite Obergeschoss und dort wissen jetzt schon die meisten Schüler, was passiert ist und viele sind auch schon geflüchtet.
Eine Lehrerin, die fliehen will, erschießt Robert von hinten, steigt dann über sie rüber und schießt nochmal von vorne auf die am Boden liegende Frau.
Dann versucht er in den Raum 208 zu kommen, doch der Raum ist jetzt schon abgeschlossen, weshalb er achtmal durch die verschlossene Tür schießt und damit zwei Schüler, ein 14-jähriges Mädchen und einen 15-jährigen Jungen, tötet.
Die zwei Schüler hatten gerade einen Schrank vor die Tür gestellt, um sie noch weiter zu barrikadieren.
Robert geht jetzt wieder ins erste Geschoss und schießt durch die Tür ins Männerklo und dort bleibt der Schuss im Rucksack eines Schülers stecken, der sich gerade die Hände wäscht.
Dann geht Robert auf den Schulhof und er schießt dort die Lehrerin, die sich gerade um die Evakuierung der Schüler kümmert und zur gleichen Zeit kommt das erste Polizeiauto auf den Schulhof und Robert schießt sofort auf die Polizei und auch ein Polizist schießt zurück, aber niemand wird getroffen.
Dann rennt Robert zurück in die erste Etage und er schießt einen anderen Polizisten aus dem Fenster.
Danach läuft er in den Raum 104 und trifft dort auf einen Lehrling, der gerade neuen Fußbodenbelag verlegt.
Und der fragt ihn, ist das ein schlechter Scherz, weil er glaubt, es handelt sich um einen Abistreich.
Daraufhin nimmt Robert seine Maske ab und sagt, ich bin hier mal von der Schule geflogen.
In dem Moment kommt ein zweiter Lehrling in den Raum und Robert rennt raus.
Vor dem Raum 111 trifft Robert dann auf den Geschichtslehrer Rainer Heise.
Der Lehrer sagt zu ihm, du kannst mich jetzt erschießen und schaut ihm dabei tief in die Augen.
Doch Robert senkt seine Waffe und sagt, Herr Heise, für heute reicht's.
Der Lehrer fordert Robert dann auf, für ein Gespräch in den nächstliegenden Raum zu kommen.
Robert willigt ein und geht auch auf die geöffnete Tür zu und in dem Moment schubst Rainer Heise Robert in den Raum, knallt die Tür zu und schließt ab.
Robert ist ganz ruhig und setzt sich auf einen Stuhl, dann hält er sich die Pistole an die rechte Schläfe und drückt ab.
Insgesamt dauert dieser Armaglauf weniger als 20 Minuten.
Robert erschießt 16 Menschen, davon zwei Kinder und sich selbst.
Was ist das denn für ein unfassbar mutiger Lehrer?
Ja, der wurde danach auch als Held gefeiert.
Wahnsinn, wer weiß, wenn der Lehrer nicht gewesen wäre, wie lange das noch weitergegangen wäre.
Ja.
Für heute reicht's.
Ja, und bei der Aufarbeitung des Falls suchen die Behörden natürlich auch nach dem Motiv und den Schuldigen, oder wollen wir vielleicht lieber sagen den Mitschuldigen.
Und die Aufarbeitung zeigt unter anderem, dass der Schulverweis durch die Direktorin nicht rechtens war.
Robert hätte auf dieser Grundlage und auch in dieser Art und Weise gar nicht der Schule verwiesen werden dürfen.
Auf jeden Fall wurden auch die Behörden unter die Lupe genommen danach, denn die Waffen, mit denen Robert die Tat beging, hätte er mit seinem Waffenschein eigentlich gar nicht besitzen dürfen.
Und es stellt sich dann raus, dass die Behörden schlampig gearbeitet haben, die nötigen Überprüfungen nicht durchgeführt haben und Robert deshalb die Waffen im April immer noch hatte.
Und der Amoklauf von Erfurt war der erste nach amerikanischem Vorbild in Deutschland.
Es gab zwar schon 1913 in Bremen und 1981 in Saarbrücken Taten, bei denen Menschen an Schulen getötet wurden, aber dies war halt die erste Tat mit so vielen Opfern und auch mit so einer medialen Aufmerksamkeit.
Und nach diesem Tag gab es dann einige Veränderungen, gesellschaftlich und politisch.
So wurde beispielsweise das Jugendschutzgesetz geändert.
Der Amoklauf führte nämlich danach zu heftigen Diskussionen zum Thema Jugend und Gewalt, besonders in Bezug auf Computerspiele.
Robert hatte nämlich jahrelang sogenannte Ego-Shooter-Spiele gespielt, auf die wir später noch genauer eingehen werden.
Und das neue Jugendschutzgesetz enthielt dann eben verschärfte Regelungen für solche Spiele.
Aber nicht nur das Jugendschutzgesetz, auch das Waffengesetz wurde nach der Tat überarbeitet.
Und das Mindestalter für Sportschützen auf 21 Jahre angehoben.
Und Sportschützen unter 25 Jahren müssen heute eine medizinisch-psychologische Untersuchung machen.
Pumpguns, von der Art wie Robert auch eine mitgeführt hatte, wurden ganz verboten.
Außerdem wurde die Aufbewahrungspflicht für Schusswaffen und Munition verschärft.
Seit dem Amoklauf erhalten Polizisten in ganz Deutschland eine Ausbildung und auch die Ausstattung, um selbst gegen Amoktäter vorzugehen.
Früher war das nämlich so, dass sie immer erst auf ein Spezialeinsatzkommando warten mussten.
Und das hat in dem Fall von Robert Steinhäuser dazu geführt, dass Rettungskräfte erst viel später zu den Opfern konnten,
weil das SEK halt eben erstmal Raum für Raum durch diese Schule gehen musste.
Und auch das Schulgesetz in Thüringen hat sich nach der Tat geändert.
Heute ist eine Prüfung nach der 10. Klasse für alle Thüringer Gymnasiasten Pflicht.
Und so haben die Schüler eben, wenn sie nach der 10 abgehen, einen Abschluss in der Tasche.
Aber was ist das denn für, also, ach so, wir haben gesehen, zu welchen fatalen Auswirkungen das führen kann,
wenn man keinen Abschluss bekommt nach der 10. oder was?
Also das finde ich ja ein bisschen seltsam.
Ich meine, ist ja gut, aber...
Ja. Außerdem wurde auch in das Schulgesetz aufgenommen, dass Eltern volljähriger Schüler
trotzdem noch über schulische Angelegenheiten informiert werden müssen.
Also wenn die zum Beispiel viel schlechtere Noten auf einmal haben oder irgendwelche Strafen bekommen oder so.
Und eine weitere Folge für Schüler ist, dass es mehr Schulpsychologen gibt.
Und in Thüringen wurden dann nach dem Amoklauf befristet für ein Jahr 16 Schulpsychologen eingestellt.
Und in den Jahren 2011 und 2012 wird die Zahl der Schulpsychologen in dem Bundesland auf insgesamt 35 Stellen ausgebaut.
Aber laut Bundesverband Deutscher Psychologen erreicht keines der Bundesländer in Deutschland
den aus seiner Sicht anzustrebenden Versorgungsschlüssel von einem Psychologen für 1500 Schüler.
Das ist schon sehr wenig, finde ich, ein Psychologe für 1500 Schüler.
Vor allem, an wie vielen Schulen soll der denn dann gleichzeitig tätig sein?
Ja. Hattet ihr einen Schulpsychologen?
Nein.
Nein, wir auch nicht.
Und ich frage mich auch, was die genau machen.
Und wenn die nicht selber sozusagen aktiv auf die Kinder zu gehen, bin ich mir relativ sicher,
dass wenige Kinder dann da hingehen.
Als ob jemand, der ein Groll gegen Leute hegt, die auf der Schule arbeiten, dann zu denen gehen würde.
Ist ja Quatsch.
Und auch kein Jugendlicher oder Kinder machen sowas auch einfach nicht.
Naja, aber insgesamt hört sich das ja danach an, als hätte man das Bestreben gehabt, etwas zu tun,
damit sowas nicht nochmal vorkommt.
Doch den Schülern des Gutenberg-Gymnasiums war das nicht genug.
Die hatten kurz nach der Tat die Initiative Schrei nach Veränderung ins Leben gerufen.
Und in der Doku Amok in der Schule, die sich mit der Tat befasst, sprechen auch einige Schüler dieser Initiative.
Und ich hatte das Gefühl, dass sie diejenigen waren, die sich am ehesten in Robert Steinhäuser hineinversetzen konnten.
Also in seine Wut, nicht in die Gründe der Tat oder sowas.
Weil sie erzählen eben vom Leistungsdruck der Schule und dass nur noch Punkte zählen und die Schüler eigentlich komplett überfordert werden.
Und dass es nicht darum ginge, die Freude am Lernen zu vermitteln, sondern den Kindern einzubläuen,
dass sie gute Noten brauchen, um im Leben etwas zu erreichen.
Und sie fordern damals eben umfangreiche Änderungen im Schulsystem.
Doch ihre Forderungen bleiben unerhört.
Doch gerade dieser Punkt war für Robert wohl der konkreteste.
Also, dass er dem Leistungsdruck nicht standhalten konnte, der eben in unserer Gesellschaft herrscht.
Und okay, heute kommen die Kinder vielleicht durch die Gesetzesänderung schwerer an Waffen
oder dürfen offiziell weniger Ego-Shooter spielen.
Aber wir wissen ja alle, wenn jemand sich solch eine Tat in den Kopf gesetzt hat,
dann werden ihn Gesetze nicht stoppen, wie dann ja auch dein Fall ganz deutlich zeigt, oder?
Genau, denn sieben Jahre später passiert Folgendes.
Seit wann schauen wir denn morgens schon fern?
Das fragt Tims Mutter.
Tim streichelt Gedanken verloren, die Katze.
Und über dem Bildschirm flimmern Bilder aus Alabama.
Ein Mann hatte seine Mutter erschossen, dann die Großeltern, die Tante, den Onkel.
Er brannte das Haus seiner Mutter nieder und fuhr mit dem Auto durch ein paar Orte,
tötete Fremde und schließlich sich selbst.
Tim kleidet sich nicht seines Alters entsprechend, sondern eher altmodisch und er lässt sich Koteletten wachsen.
Und in seinem Zimmer hängt ein Zettel, man wird nicht so geboren, man wird so gemacht.
Es riecht verbrannt.
Nicht so wie wenn man Essen anbrennen lässt und auch nicht wie an Silvester.
Es ist eher ein intensiver und stark beißender Pulvergestank.
Und es ist viel lauter als im Fernsehen.
Es ist so laut, dass einem die Ohren dröhnen.
Marie ist 16 Jahre alt und geht in die 10D der Albert-Wür-Realschule in Winden.
Am 11. März 2009 muss sie ein Diktat schreiben.
Sie wacht an diesem Tag mit einer Erkältung auf und ihre Eltern wollen nicht, dass Marie an diesem Tag zur Schule geht.
Aber sie will unbedingt, weil sie ihrer Freundin Anna versprochen hat, ihr beim Diktat zu helfen.
Das Diktat haben sie in der dritten Stunde, vorher Französisch und dann Mathe.
Aber Marie wird das Diktat nicht schreiben müssen und sie muss Anna auch nicht dabei helfen.
Tim hat eine drei Jahre jüngere Schwester, aber er hat zu ihr kein gutes Verhältnis.
Seit drei Jahren macht er Kraftsport, aber er trainiert eigentlich nur die Arme, um muskulöser zu wirken, weil er gern im Armdrücken gewinnt.
Auf seinem PC zu Hause hat er 200 Pornobilder.
Die meisten davon zeigen Bondage-Motive, auf denen die Frau gefesselt sind und erniedrigt werden.
Und gestern war er noch mit ein paar Kumpels im Café Tunis und hat dort eine Partie Poker gespielt.
Früher hat er seine Freunde auch oft zu Hause eingeladen und die Eltern haben dann für ihn und seine Freunde Häppchen gemacht und sie haben Backs Lemon getrunken.
Aber in den letzten Monaten war Tim eher nicht mehr so gesellig.
Eines Tages hat er zu seiner Mutter gesagt, Mama, ich habe mich gegoogelt, ich glaube, ich bin bipolar.
Sie suchen sich Hilfe.
Man sagt den Eltern, Tim habe eine soziale Phobie, aber das würde sich sicherlich wieder verwachsen.
Trotzdem hatte er fünf Sitzungen bei einer Therapeutin in Anspruch genommen und er sollte dann nach Winden in die psychiatrische Klinik wechseln.
Darf ich mal kurz fragen, wie alt ist der da?
17.
Aber das finde ich ja schon krass, dass der dann sich selber dann diagnostizieren möchte und dann auch die Hilfe von seinen Eltern in Anspruch nimmt.
Für einen 17-jährigen Jungen, oder?
Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn bei uns ein Amoklauf passieren würde.
Das sagt Jenny zu ihrer Freundin in der Woche vor dem 11. März.
In der Schule haben sie gerade den Film Die Welle gesehen und da geht es um ein Schulexperiment, in dem sich der Lehrer zum Autokraten ernennt und das Experiment gerät außer Kontrolle.
Der Außenseiter Tim erträgt nicht, dass der Lehrer das Experiment beenden möchte, denn jetzt war er immerhin endlich mal jemand und war Teil dieser neu entstandenen Gesellschaft.
Und daraufhin erschießt er einen Mitschüler und nimmt sich selbst danach das Leben.
Nicht bei uns, nicht hier in Winden, antwortet Jennys Freundin und lacht.
Was Tims Eltern nicht wissen, als sie aufgestanden sind, ist er heimlich in ihr Schlafzimmer gegangen und hat aus dem Kleiderschrank die Waffe seines Vaters, eine Beretta, geholt.
Bevor er das Haus verlässt, trinkt er noch seinen Kaper.
Er trägt die gleichen Klamotten wie sonst auch, nur hat er sich heute 250 Schuss Munition in die Jackentasche gesteckt.
Vor der Tür steht der Sportwagen des Vaters.
Das Haus, also man kann das eigentlich schon Willer nennen, haben die Eltern selbst gebaut.
Sie haben eine großzügige Dachterrasse und Zierbäumchen im Garten.
Der Vater ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und er ist im Schützenverein und nimmt Tim oft mit, damit er schießen lernt.
Tim selbst hat 30 Softair-Waffen in seinem Zimmer an der Wand hängen und im Keller hat sein Vater ihm eine Schießbahn gebaut.
Um 9 Uhr macht er sich auf Richtung Albert-Will-Realschule, obwohl er gar nicht mehr Schüler dort ist, weil er im letzten Jahr die Schule abgeschlossen hat und er besucht jetzt eine kaufmännische weiterführende Privatschule, um dort eben seine Fachhochschulreife zu machen.
Und da ist er integriert und seine Noten sind zwar nur durchschnittlich, aber er hat Kontakt zu anderen Schülern.
Vor dem Raum 301 sitzen Marie, Anna und zwei andere Mitschülerinnen und teilen sich Maries mitgebrachten Gewürzkuchen.
Marie und Anna machen etwas, was man in der Schule ja häufiger mal gemacht hat und zwar verabreden sie sich, an diesem Tag die Plätze zu tauschen.
Marie mag Mathe nicht und muss an diesem Tag auch noch die Hausaufgaben vorlegen.
Sie findet die Stunde blöd.
Tim geht auf die Toilette ins Untergeschoss der Schule.
Da lädt er die Pistole und verstaut die übrige Munition wieder in den Taschen seiner Jacke.
Gegen 9.30 Uhr geht er die Treppen ins erste Stockwerk der Schule hoch zu dem Raum 305.
Das war nämlich letztes Jahr sein Klassenzimmer.
Er öffnet die Tür.
Die Schüler sitzen mit dem Rücken zu ihm.
Er sagt nichts.
Er schießt zweimal auf Chantal, einmal auf Janas Kopf und mehrmals auf Christinas Brustkorb.
Dann ist er fertig und er macht sich auf den Weg zum Raum 301.
Kaum darf sich Marie wieder auf ihren Platz setzen, also eigentlich auf Annas Platz setzen, knallt es einmal, zweimal, dreimal.
Die Schüler wundern sich und dann wirft jemand die Tür zum Klassenzimmer auf.
Es knallt wieder.
Es ist so laut wie eine Explosion.
Und Marie kann am Türrahmen einen Jungen entdecken.
Es ist ein Abschlussscherz, denkt sie.
Nee, kann ja nicht sein.
Sie ist ja in der Oberstufe.
Wenn jemand einen Abschlussscherz machen sollte, wäre es ihre Klasse.
Und all diese Gedanken wirbeln unfassbar schnell durch ihren Kopf.
Alle werfen sich auf den Boden, auch Marie und Anna.
Und sie liegen Löffelchen unter dem Tisch.
Marie umarmt Anna von hinten und presst ihre Hand gegen Annas Bauch.
Wieder schießt der Junge.
Schießt, schießt, schießt, schießt in ihre Richtung.
Als Tim mit Raum 301 fertig ist, laufen ihm zwei Lehrerinnen über den Weg.
Sie hatten die Schüsse aus dem Obergeschoss im Lehrerzimmer gehört und wollten nachsehen, was los ist.
Tim erschießt Michaela K. und Nina M. aus nächster Nähe.
Eine Woche, nachdem sie in der Schule die Welle durchgenommen haben, sitzt Jenny im Chemieunterricht.
Ihre Referendarin Frau Schüle hält heute mal die Stunde und Herr Gnos beobachtet sie dabei.
Plötzlich hören die Schüler im Chemieraum einen Knall.
Hast du das auch gehört?
Fragt Jenny ihre Sitznachbarin Melissa.
Ach, der Hausmeister, der hämmert wieder irgendwas.
Sagt Melissa, aber Jenny sieht in ihrem Gesicht, dass sie das quasi selber nicht glauben kann.
Jenny guckt auf die Uhr.
Kurz nach halb zehn.
Dann knallt es wieder und diesmal ganz nah.
Herr Gnos geht aus dem Zimmer, um nachzusehen.
Und ein paar Sekunden später kommt er völlig aufgelöst zurück.
Er hat Einschusslöcher gesehen.
Er schreit.
Der Schlüssel, wo ist der Schlüssel?
Er schlägt die Tür zu und fordert die Klasse auf, in den anliegenden Materialraum zu flüchten.
Jenny denkt an die Welle.
Auf dem Weg in den Materialraum wirft sie einen Blick aus dem Fenster und sieht, wie Schüler aus der Nachbarklasse über die Feuerleiter auf den Schulhof klettern.
Es fallen wieder Schüsse.
Klettert alle aus dem Fenster, bringt euch in Sicherheit.
Maries Lehrer schreit.
Aber Marie will nicht aus dem Fenster klettern, weil sie versucht, ihrer Freundin Anna mit ihrer Trinkflasche Tee einzuflößen.
Vermutlich war Anna sofort nach dem Schuss in ihre Richtung tot.
Als Marie sich dann doch entschließt, aufzugeben, weil alle Bemühungen jetzt einfach nichts mehr bringen, hat sie einen Tunnelblick und steht unter Schock.
Anstatt wie alle anderen über die Feuerleiter aus dem dritten Stock zu klettern, springt sie und bricht sich dabei ihren Wirbelfortansatz.
Seit diesem Tag wird Marie permanent von einem Was-wäre-wenn in ihrem Leben begleitet.
Die Schüsse sind mittlerweile so laut, dass sie in Jennys Ohren dröhnen.
Wer auch immer da draußen ist, erschießt durch die verschlossene Tür.
Frau Schüle steht neben ihr.
Als Jenny zu ihr hochsieht, lächelt sie und sagt, ich bin getroffen.
Dann bricht sie zusammen.
Es ist ganz leise.
Jenny ist gelähmt und keiner sagt etwas, bis Lisa die Stille unterbricht.
Ihre Klassenkameradin hat auch etwas getroffen.
In ihrem T-Shirt ist ein Loch.
Dann entdeckt Herr Gnos Frau Schüle am Boden liegen und er bindet ihren Arm mit einem Schal ab, rennt zum Fenster und schreit, wir brauchen einen Notarzt.
Die Schüler verschanzen sich hinter dem Tisch im Materialraum, während Herr Gnos Frau Schüle immer wieder anbrüllt, Sabrina, du musst wach bleiben, nicht einschlafen, hörst du?
Er dreht sie um, aber ihre Arme hängen völlig kraftlos an ihr herab.
Als endlich ein Notarzt und ein Sanitäter anrücken, setzt sich Herr Gnos zu Jenny, kreilt sich mit seiner blutverschmierten Hand an ihrem Knie fest.
Er ist kreidebleich und sagt, alles wird gut.
Die ersten Sanitäter und die Polizisten tauchen in der Schule auf.
Tim flüchtet Richtung Psychiatrie.
Es ist die Psychiatrie, an der er eigentlich hätte weiterhin behandelt werden sollen.
Und dort schießt er mehrfach auf einen Gärtner.
Auf dem Parkplatz vor der Psychiatrie sieht Tim ein Auto, in dem ein Mann sitzt.
Es ist Igor W., der gerade auf seine Frau wartet.
Tim öffnet die Beifahrertür, hält ihm die Pistole an die rechte Schläfe und fordert ihn auf, sofort loszufahren.
Während der Fahrt lädt Tim seine Waffe nach.
40 Kilometer ist diese Horrorfahrt für Tims Geisel.
Und Tim fragt Igor, wollen wir Spaß haben?
Ich kann ja etwas herumschießen.
Oh Gott.
Als Igor das Auto auf die Autobahn lenken soll, fährt er absichtlich in einen Graben und ihm gelingt die Flucht.
Als Jennys Klasse den Gang betritt, riecht alles entsetzlich nach Rauch.
Überall liegen Patronenhülsen rum und sie versammeln sich dann mit einigen anderen Schülern auf dem Schulhof.
Der Täter ist noch nicht gefasst, heißt es da und alle haben Angst.
Die Schüler sollen sich im Wundebad versammeln, damit sie nicht auf dem Schulhof stehen bleiben.
Und Jenny erfährt, dass es sich bei dem Schüler um Tim Kretschmer handeln soll.
Er hat letztes Jahr seinen Abschluss auf der Albert-Berea-Schule gemacht.
Und es ist ein Tim wie bei Die Welle.
Auch ein Tim, der aus Frust, Wut und Enttäuschung Kinder umbringt, damit da auch endlich mal jemand ist.
Tim macht sich zu Fuß zu einem Industriegebiet auf und wird von Polizeibeamten beim Eingang eines Autohauses gesichtet.
Die Polizisten wollen Tim kontrollieren.
Circa 50 Meter trennen die Beamten von Tim und er fängt sofort an zu schießen.
Einer der Polizisten trifft ihn am linken Sprunggelenk und an der rechten Wade.
Tim sackt auf den Boden.
Der Polizist befiehlt ihm, seine Waffe wegzuschmeißen und die Hände über den Kopf zu heben.
Als der Polizist auf Tim zuläuft, hebt er seine Waffe aber wieder auf, feuert in seine Richtung und kann sich in das Autohaus schleppen.
Dabei zieht er eine Blutspur hinter sich her.
Dort erschießt er den Verkäufer des Autohauses und einen Kunden.
Über den Hof gelangt er dann zum Parkplatz einer anliegenden Firma und von dort aus schießt er auf weitere Polizeibeamte, aber ohne zu treffen.
Und es gibt ein Video von dieser Parkplatzszene.
Und er wirkt total abgeklärt, gar nicht aufgeregt und geht da so schlagsig über den Parkplatz.
Dann wechselt er das Magazin und schießt sich in die Stirn.
Das ist auch auf dem Video?
Das wird quasi geschnitten.
Du siehst diese Schießszene nicht.
Und er sackt dann zusammen.
Ein paar Tage nach dem Amoklauf ist Jenny wie geredert.
Sie kann nicht mehr schlafen.
Sie hat furchtbare Albträume von Frau Schüle.
Und das Licht muss immer anbleiben, auch noch Jahre später.
Sie setzt sich an den Frühstückstisch und schlägt die Bitt am Sonntag auf.
In dem heutigen Artikel überwinden wird von einer Referendarin geschrieben, die sie schützend vor einen Schüler gestellt hat.
Sie weiß, wer damit gemeint ist.
Sie.
Tatsächlich hat ihre Mutter ihr erzählt, dass wenn die Kugel nicht Frau Schüle getroffen hätte, sie Jenny getroffen hätte.
Aber die Tür zum Chemieraum war ja zu.
Und so kann man sich halt eben nicht schützend vor jemanden stellen.
Und Jenny weiß, dass sie unfassbares Glück gehabt hat.
Sie muss die nächsten Jahre sehr kämpfen, weil er einen Tag ihr ganzes Leben verändert hat.
Eine Tür schlägt zu oder irgendwo knallt es und schon schießt Marie das Adrenalin durch den Körper.
Sie ist sehr schreckhaft geworden seit dem Tag.
Und sie hat jahrelang mit Lähmungserscheinungen durch ihren Sprung zu kämpfen.
Und wie viele andere Opfer auch eben mit Albträumen.
Sie lässt sich die Anfangsbuchstaben von Anna und eine fliegende Schwalbe tätowieren.
Marie liest in der Zeitung einen Satz, den ein FDP-Politiker im Bundestag gesagt hat.
Nicht die Waffe ist das Problem, sondern der Mensch, der sie einsetzt.
Aber es ist nun mal so für Marie.
Wer an keine Schusswaffe kommt, der kann damit auch keine Menschen erschießen.
Und deswegen schließt sie sich einem Aktionsbündnis an und kämpft gegen die Existenz von Schützenvereinen.
Es geht eben nicht, dass so viele Schützen ihre Waffen zu Hause im Kleiderschrank aufbewahren, findet sie.
Punkt.
Es ist ja total krass.
Ich bin irgendwie froh, dass du den gemacht hast, weil ich bin, also wenn Kinder, dann ist es für mich immer noch schlimmer.
Und ich finde es auch gut, dass wir vorher abgesprochen haben, dass du aus Opferperspektive erzählen wolltest.
Oder du das halt so machst und ich eher beim Täter bleibe.
Weil so rum hätte ich das überhaupt nicht gekonnt wahrscheinlich.
Ja, ich habe meine Informationen nämlich aus dem Buch Die Schüler von Winden, unser Leben nach dem Amoklauf.
Und das waren ja jetzt nur zwei Perspektiven.
Aber das ist schon ziemlich hart, das alles durchzublättern.
Ich will dazu kurz sagen, Maries Name wurde da drin geändert und den Namen Anna habe ich gegeben.
Weil ich das immer wichtig finde, dass bei solchen Massenmorden die Opfer ein Gesicht oder zumindest einen Namen bekommen.
Weil ansonsten ist es eben eine Masse und man redet nur vom Täter.
Und deswegen fand ich das auch gut, dass die Schüler sich dazu entschlossen haben, das alles aus ihrer Perspektive zu schildern.
Und das quasi nicht nur den Medien überlassen haben.
Und ja, damit man einfach mal daran denkt, was den Opfern eigentlich passiert ist.
Weil bei mir war es zum Beispiel halt auch eben so, dass ganz, ganz viel über den Täter berichtet wurde.
Wobei ich dazu auch sagen muss, dass ich es, also diese Täterperspektive bei deinem Fall eigentlich interessanter und wichtiger fand, das jetzt zu erzählen als bei mir.
Weil es bei dir ja schon verschiedene Gründe gab, die man irgendwie teilweise zumindest irgendwie nachvollziehen muss, um zu verstehen, wie es zu der Tat kam.
Ja, ich weiß nicht, wie das bei dir war, aber für mich war das jetzt der schwierigste Fall bei der Vorbereitung.
Und ich wollte ja auch unbedingt diese Doku sehen und musste sie dann in zwei Hälften gucken, weil ich nur geheult habe.
Weil in diesem Film halt viele Menschen sprechen, die ihre Angehörigen durch Robert Steinhäuser verloren haben.
Und irgendwie ging mir das dann alles so nah.
Und ich weiß nicht genau, warum das so ist, weil die Fälle, die ich davor hatte, auch schrecklich waren natürlich.
Vielleicht, weil es so viele Opfer waren oder weil es genauso gut in meiner Schule damals hätte passieren können.
Und ich weiß noch, als wir davon gehört haben, ich war da ja erst zwölf, aber trotzdem ist mir das damals schon so nahe gegangen.
Und weiß noch genau, wie wir diese Schweigeminute eingelegt haben und wir auch der Schule einen Brief geschrieben haben, also an die Schüler, in dem wir eben unsere Anteilnahme ausdrückten.
Das ist aber nett.
Ja, und ich weiß auch noch, wie ich danach durch meine Schule gegangen bin und auch aus dem Fenster des ersten Stocks halt rausgeguckt habe und mir auch gedacht hatte,
also gedacht hätte, dass ja hier auch irgendwie ein Amokläufer von hier aus unbemerkt auf Leute schießen könnte.
Und ich habe auch mit anderen Schülern darüber geredet damals, dass wir uns gut vorstellen könnten, dass das auch hier passieren kann.
Und dann haben wir auch eben gerätselt, wer denn ein Amokkandidat sein könnte und sind dann auch wirklich auf ein paar Namen.
gekommen und das waren dann halt Kinder, die irgendwie gemobbt wurden oder Kinder, die uns so vorkamen, als hätten sie eben niemanden zum Reden.
Und auch unsere Lehrer haben mit uns über den Amoklauf gesprochen und in Deutsch haben wir dann das Buch,
Ich knall euch ab von Morten Rue gelesen, der ja auch die Welle geschrieben hat.
Und das Buch kam passenderweise gerade 2002 in deutscher Sprache auf den Markt und handelt eben von einem fiktiven Amoklauf zweier gemobbter Schüler.
Wir wollten uns halt eben so ein bisschen damit auseinandersetzen, wer wird eigentlich wann zum Amokläufer.
Und es ist so, dass Amokläufer an Schulen in der Regel keine spontanen Ausbrüche sind.
Also die sind meistens ganz akribisch vorbereitet, sind fast ausschließlich männliche Täter, 97 Prozent.
Und das Durchschnittsalter ist 15,6.
Und es sind eben meistens Schüler oder ehemalige Schüler der Schule.
Das heißt, sie haben einen Bezug dazu.
Das heißt, wenn ich jetzt einfach an irgendeine Schule gehen würde, zu der ich keinen Bezug habe,
dann wäre es quasi kein klassisches School-Shooting, wie das eben in Amerika definiert wurde.
Und über diese psychologischen Aspekte der Täter streiten sich die Geister.
Und es gibt ganz viele unterschiedliche Ansätze, die die dann in Tätergruppen einteilen.
Aber die sind teilweise widersprüchlich.
Und ich wollte jetzt mir nicht einen Ansatz rauspicken.
Und dass es so viele Ansätze gibt, das ist eben so, weil es den Amokläufer halt eben nicht gibt.
Und die Untersuchungen sind so schwierig auch, weil sich die meisten Amokläufer danach eben selbst hinrichten oder erschossen werden.
Und danach können gerade bezüglich des psychischen Zustands immer nur noch Vermutungen aus der Vergangenheit oder von Aussagen des Umfelds gestellt werden.
Und deswegen ist es so kompliziert.
Die Kriminologin Britta Bannenberg von der Uni Gießen hat 25 Amokläufe aus Deutschland analysiert und ist zu folgendem Schluss gekommen.
Die deutschen Täter hatten hauptsächlich alle Probleme mit dem Selbstwert, mit Anerkennung oder mit Bindung zu anderen Menschen.
Und sie hatten auch Probleme, Kontakt zu anderen Menschen aufzubauen.
Und sie hatten alle eine hohe Waffenaffinität.
Die Tat war lange geplant.
Und das blieb weitestgehend im Verborgenen.
Aber man kann doch an der einen oder anderen Stelle Warnhinweise erkennen.
Die Täter waren meistens eher still und sehr ichbezogen.
Und durch Demütigung oder soziale Ausgrenzung entwickelt sich dann eben der Wunsch, sich an bestimmten Menschen oder an der Gesellschaft zu rächen.
Und beim Amoklauf selbst wirkten die Täter meistens wie Roboter und schießen das Magazin leer, ohne dabei eine Mine zu verziehen, eben wie in einem Spiel.
Die meisten Täter senden wie eben angedeutet einige Warnsignale vor der Tat und manchmal kündigen sie es auch an.
Und je präziser eine Tat angekündigt ist, desto wahrscheinlicher ist es auch, dass es eintreten wird und desto ernster ist die Bedrohung.
Einige andere Warnsignale sind übermäßiges Interesse an Waffen, Gewalt oder Krieg und der ständige Bezug auf diese Themen im Gespräch.
Das Sammeln von Material über School-Shootings, Amok-Taten oder Massenmörder, demonstratives Tragen von Tarnkleidung und Suizidversuche oder Drogen.
Und es gibt mittlerweile ein Computerprogramm, das Amokläufe vorhersagen soll.
Das ist so ein dynamisches Risiko-Analyse-System und heißt D-Reals.
Und das kann man eben benutzen, indem man einen Katalog mit Fragen beantwortet.
Und das System vergleicht das dann mit den bisherigen Erkenntnissen aus Amokläufen und gibt dann eine Einschätzung ab, wie wahrscheinlich das ist, dass ein Schüler jetzt Amokläuft.
Und wer gibt das dann da ein?
Diejenigen, die den Verdacht haben, dass das eventuell bei dieser Person passieren könnte.
Also das könnten wir jetzt auch machen, wenn wir den Verdacht haben.
Theoretisch, ja. Das Programm ist, glaube ich, nicht öffentlich, aber es ist für Schulen halt sehr sinnvoll.
Ja, stimmt.
Ja, und für Leute wie Robert und Tim gab es eben auch Beschleuniger.
So sehen das zumindest einige Leute.
Also Dinge, die die Taten für sie einfacher umsetzbar machten als möglicherweise für andere Jugendliche.
Und so war Robert, wie eben schon gesagt, Mitglied im Schützenverein und konnte so mit Waffen trainieren und sich auch welche kaufen.
Er hat also in seiner Freizeit mit Waffen hantiert und Schießen war etwas in Anführungszeichen Normales für ihn, ähnlich wie bei Tim.
Tim war zwar nicht selber Mitglied, ne?
Ich glaube nicht, aber er war zumindest auch mit dem Vater mit und hatte da einen ganz enormen Hang zu.
Und er hat ja auch ihn schießen lassen, der Vater, ne?
Also für ihn war das Schießen eben dann auch ein ganz normales Hobby des Vaters, schon seitdem er klein war und dann auch für ihn irgendwie auch.
Zwar wurden die Gesetze hinsichtlich des Alters von den Sportschützen und auch die Aufbewahrung von Waffen nach den Amoktaten verschärft.
Und ich bin mir auch ganz sicher, dass 99 Prozent der Sportschützen sehr verantwortungsvoll mit ihren Waffen umgehen.
Aber meiner Meinung nach dürfte Schießen mit scharfer Munition kein Hobby sein.
Und ich habe auch gelesen, dass man heute nicht mehr mit tödlichen Waffen schießen müsste, um dasselbe Ergebnis in Anführungszeichen zu haben beim Sportschützen.
Und außerdem verstehe ich es auch nicht.
Ich höre zwar öfters mal, vor allem von Frauen, die mal geschossen haben, irgendwie auf einem Schießstand waren oder so, wie toll es ist und was für ein tolles Gefühl es ist.
Aber ich finde, da steckt ja schon das Problem, wenn man vom Gefühl spricht.
Ja, und ich meine, also wenn ich jetzt auf dem Jahrmarkt schieße mit diesen, da habe ich auch ein tolles Gefühl, weil ich finde es auch irgendwie cool, so auf was zu zielen und dann zu treffen.
Aber ich brauche doch nicht extra das Gefühl, dass ich damit jemanden töten kann.
Ich weiß halt nicht, ob das möglich ist, auf so weite Entfernung zu zielen und zu schießen, wenn das nicht so eine Munition ist.
Also das habe ich gelesen, dass es halt jetzt so ist, dass man es nicht mehr bräuchte.
Und ich meine, in der Doku, die ich da gesehen habe, wurden auch, ach ja, genau, da haben sich nämlich die Schüler dieser Initiative Schrei nach Veränderung auch mit Sportschützen getroffen, mit so einem Schützenvereinvorstand.
Und das war so skurril, wie die da saßen.
Also die Kinder waren es ja noch eigentlich, diese Jugendlichen saßen halt rechts und die Männer links.
Und die Jugendlichen waren total ruhig, ja.
Und die Männer waren richtig aufgebracht so und haben sich voll angegriffen gefühlt und so.
Und das war schon so komisch irgendwie.
Und die haben halt dann die ganze Zeit gesagt, das ist ein Sport, wenn man das schafft, so durch eine Entfernung das zu treffen und so.
Ja, das ist natürlich auch krass.
Das ist ein Sport und das ist eine Fähigkeit, die man dann erlernen kann, aber muss eben nicht sein mit einer tödlichen Waffe.
Nee, und muss es denn sein, dass die Sportschützen die Waffe dann mit nach Hause nehmen?
Kann man die nicht irgendwo lagern und überwachen lassen, frage ich mich?
Also es würde ja theoretisch auch gehen, ja.
Das haben auch die Schüler, die gefragt, ob man das nicht da in diesem Schützenverein dann lagern kann.
Und dann meinten sie, ja, aber dann kann jemand hier reinkommen und sich die nehmen und dann in eine Schule gehen.
Also die hatten halt immer nur so Totschlag-Argumente.
Und es war irgendwie so traurig mit anzusehen, dass die die Jugendlichen auch gar nicht ernst genommen haben.
Und ich denke, dasselbe gilt auch für die Schule und das Schulsystem, dass die ja auch eigentlich ändern wollten oder da halt was gefordert haben.
Aber keiner so richtig auf die eingegangen ist.
In Heidelberg hat mal einen Schützenverein mit dem Bild eines Amokläufers für die Webseite geworfen, aber aus Versehen.
Aber es war quasi einer aus ihrem Schützenverein, der später Amok gelaufen ist.
Krass.
Insgesamt muss man ja sagen, dass wir in Deutschland auf hohem Niveau jammern.
Unser Waffengesetz ist streng, zumindest viel strenger als in den meisten anderen Ländern.
Aber meiner Meinung nach gilt es nicht dafür, an eine Waffe zu kommen.
Also nicht sie benutzen zu dürfen, sondern sie zu erwerben.
Denn eigentlich kann fast jeder eine Waffenbesitzkarte beantragen.
Man muss nur fünf Kriterien erfüllen.
Das erste Kriterium ist, man muss mindestens 18 Jahre alt sein.
Kannst du dich noch daran erinnern, als du 18 warst?
Wen wolltest du da alles umbringen?
Alle?
Ja, so wie heute.
Weiterhin muss man waffenrechtlich zuverlässig sein.
Und dazu prüft die zuständige Waffenbehörde den Antragsteller auf ein straffrei geführtes Leben und frühere Verfehlungen unter anderem im Waffenumgang.
Man muss persönlich geeignet sein.
Und dazu prüft die Behörde, inwieweit der Antragsteller geistig und körperlich in der Lage ist, mit Waffen umzugehen.
Eine Alkoholabhängigkeit, Geschäftsunfähigkeit oder auch psychische Erkrankungen verhindern übrigens die Ausstellung.
Aber hier fragt man sich auch, wie will die Behörde überprüfen, ob man psychisch krank ist?
Dürfen die da?
Ja, ich denke nicht, dass man Einsicht in die Krankenakten haben darf.
Ja, und dann muss man noch die erforderliche Sachkunde nachweisen.
Und das bedeutet nichts anderes, dass der Antragsteller zuvor eine Prüfung bestehen muss.
Bei Jägern ist das dann zum Beispiel die Jägerprüfung.
Und letztendlich muss man ein waffenrechtliches Bedürfnis nachweisen.
Aber das heißt einfach nur, entweder, dass man jagen will oder dass man Waffensammler ist oder eben Sportschütze.
Irgendwie habe ich Angst, wenn ich sowas höre.
Ja, wobei ich dazu sagen muss, wenn du dich dazu entscheiden würdest, jemanden abzuknallen,
dann ist das noch tatsächlich ein einigermaßen sichererer Weg, sag ich mal.
Du kannst genauso nach Neukölln fahren und dir da illegal eine Waffe besorgen.
Das hat ja ein Kollege von uns mal getestet.
Der ist da hin, hat da irgendwie 200, 300 Euro auf den Tisch gepackt und hatte die Waffe dann.
Also es kann jeder sich einfach irgendwo illegal eine Waffe besorgen.
Es ist jetzt nicht so, dass das jetzt Leute davon abhalten würde, sich irgendwie eine Waffe zu besorgen.
Ich meine klar, das wäre für Kinder schon irgendwie schwieriger.
Und gerade in unseren beiden Fällen hat das ja jetzt mit einem Schützenverein zu tun.
Aber wer sich eine Waffe besorgen möchte, weil er gezielt jemanden umbringen möchte,
der kann sich illegal irgendwo immer eine Waffe besorgen.
Das ist gar kein Thema.
Ja, und auch immer mehr Leute holen sich Waffen ins Haus und die Zahl der Waffen in Privatbesitz nimmt Jahr für Jahr zu.
Und rate mal, wie viele Waffen es in Privatbesitz in Deutschland gibt.
Also legal.
Wir reden hier nicht von illegalen Waffen.
Oh Gott.
Dafür müsste ich ja wissen, wie viele Leute im Schützenverein sind.
Ne?
Ja, oder Jäger sind oder eben Waffen sammeln.
Keine Ahnung.
Äh, 10.000?
Fast 6 Millionen.
Hallo.
Tschüss.
6 Millionen.
Wie bitte?
Ja.
Und das sind ja die Legalen, ne?
Also illegal ist dann nochmal viel, viel mehr.
Also die Zahlen, also dass es fast 6 Millionen sind, die sind von 2016, also mittlerweile werden es noch mehr sein.
Und ich bin auf jeden Fall für weitere Verschärfungen des Waffengesetzes und am besten von der Abschaffung aller Waffen.
Ganz ehrlich, ich hätte schon gerne eine.
Für mich.
Ich würde sie nie benutzen, aber für mich als Selbstverteidigung hätte ich schon gerne eine Waffe, muss ich schon so sagen.
Du müsstest sie dann, wenn du die als Selbstverteidigung haben willst, in den Situationen, wo wir jetzt Angst haben, ist ja oft, wenn wir unterwegs sind.
Und dann müsstest du sie ja immer mitnehmen und das ist dann irgendwie, dann hätte ich dann schon Angst.
Nur für zu Hause, wenn ein Einbrecher kommt.
Ich habe mehr Angst, wenn ich alleine nachts unterwegs bin.
Da hätte ich, da in diesen Momenten denke ich manchmal, ich hätte gerne eine.
Gut, aber wahrscheinlich würde auch Pfefferspray reichen, was ich mir jetzt langsam mal zulegen sollte, glaube ich.
Hast du kein Pfefferspray?
Ich habe schon immer Pfefferspray gehabt.
Ich komme jetzt mal zum nächsten Beschleuniger.
Das ist das Ego-Shooter-Computerspiel.
Und für alle, die nicht wissen, was das genau ist, Männer können jetzt skippen.
Ego-Shooter sind Spiele, bei welcher der Spieler aus der Ich-Perspektive agiert und mit Schusswaffen andere Spieler oder computergesteuerte Gegner bekämpft.
Besonders beliebt und eins der bekanntesten, auch unter Nicht-Spielern wie mir, ist Counter-Strike.
Du hast mir ja gestern erzählt, dass du auch mal Ego-Shooter gespielt hast.
Da war ich irgendwie erstaunt.
Ja, ich glaube, Farqual zählt, glaube ich, auch zu den Ego-Shooter-Spielen.
Ja, und bei männlichen Jugendlichen und jungen Männern und bestimmt auch einigen Frauen sind Ego-Shooter auch heute noch sehr beliebt.
In Deutschland spielen fast sieben Millionen Menschen Action-Games, zu welchen auch diese Ego-Shooter gehören.
Und unter den Spielern waren eben früher auch Robert, Tim und andere Amokläufer.
Aber wurden sie durch die Ego-Shooter zu Amokläufern?
Das hätte man auf jeden Fall denken können, wenn man nach den Taten Medien konsumiert hat.
Denn vor allem die Boulevardpresse und auch die Politiker waren sich einig, Ego-Shooter machen aus unserem Söhnen kaltblütige Killer.
Killer-Spiele war dann auch so ein Wort, das von der Politik in die Medien und dann in die Münder der Erwachsenen geriet.
Die Spieler selber fühlten sich natürlich angegriffen, waren es doch sie jetzt, die potenzielle Amokläufer sind.
Und 2005 stand die Forderung nach einem Verbot von Ego-Shootern sogar im Koalitionsvertrag.
Und meiner Meinung nach war es einfach nur die einfache Antwort auf eine komplexe Frage.
Also wenn man den Kindern diese Spiele verbieten würde, dann wäre das Problem gelöst und es gäbe keine Amokläufer mehr.
Und ja, so wurde das halt eben gelöst, anstatt irgendwie wirklich tiefergehend das Problem zu analysieren.
Vielleicht Mobbing an Schulen oder dieser Leistungsdruck, dem keiner standhalten kann.
Aber das ist eben für die Politik zu abstrakt und zu schwierig.
Und so lässt sich auch kein Wahlkampf gewinnen.
Und es ist einfacher, einfach zu schreien, wir verbieten jetzt diese Spiele, anstatt irgendwie wirkliche Reformen zu machen.
Und wenn man mal von den Medien und der Politik absieht und wirklich in die Wissenschaft geht,
dann ist es so, dass der Zusammenhang zwischen virtueller Gewalt in PC-Spielen und realer Gewalt sehr umstritten ist.
Aber einen eindeutigen Beleg für die These, dass eben Gewalt in PC-Spielen zu realer Gewalt führt, gibt es halt bis heute nicht.
Also ich kann jetzt nur von mir ausgehen.
Ich glaube schon, dass solche Ego-Shooter-Spiele desensibilisieren.
Und ich glaube auch, dass es für labile Jugendliche eher so eine Art Hemmschwellenminderung ist als für Gefestigte.
Aber ich hatte das zum Beispiel schon so, dass ich nach dem Spielen, also ich habe das Problem mit der Wahrnehmung danach.
Ich fühle danach irgendwie, fühlt sich Gen komisch an und so.
Und ich glaube gerade jetzt, wo diese ganzen Virtual-Reality-Brillen kommen, dass es noch mal komplexer wird, dieses Thema danach.
Weil wenn jeder so ein Ding irgendwie zu Hause hat und alle Jugendlichen nur noch wirklich stehen mit einer Waffe im Kinderzimmer,
dass es dann noch ein bisschen schwieriger wird.
Aber die Wurzel des Problems ist es halt nicht.
Es gibt noch eine Art Tatbeschleuniger.
Du kennst doch die Leiden des jungen Werther von Goethe.
Danach gab es ja einen enormen Anstieg von Selbstmorden und das nennt sich der Werther-Effekt.
Und sowas ähnliches gibt es eben auch bei Amokläufen.
Und Tim war vor der Tat viel im Internet unterwegs und hat sich beispielsweise auf MyVideo-Slideshows angesehen,
wo unter anderem Bilder von Erfurt und Amstetten drauf zu sehen waren.
Und schon sechs Monate vor seinem Amoklauf hat er da unter einem Pseudonym geschrieben,
das Witzige ist ja, dass selbst, wenn diejenigen es ankündigen, glaubt es ihnen niemand.
Witzig.
Also er hat sich schon mit den Amokläufen von seinen Vorgängern beschäftigt und wahrscheinlich hat er auch zu denen aufgesehen.
Und übrigens lernen die Amokläufer auch voneinander.
Also was ist besonders medienwirksam und zu keiner Zeit ist die Gefahr eines Amoklaufs so hoch wie kurz nach einem Amoklauf.
Und am Abend nach Tims Tat hat es schon die ersten Verehrungsvideos im Netz gegeben.
Und das wiederum spornt dann potenzielle Täter an, weil die dann eben sehen, ja, so werde ich unsterblich und berühmt.
Und amerikanische Untersuchungen haben ergeben, dass sich das Risiko eines Amoklaufs nach einer medienwirksamen Tat um 22 bis 30 Prozent erhöht, was wahnsinnig viel ist.
Die Jugendlichen würden dann anfangen, über diese Methode sich an Mitschülern und Lehrern zu rächen, nachzudenken und sich dann zu sagen, ach, das könnte ich ja eigentlich auch tun.
Das mit den Medien ist eh so eine Sache. Und zwar hat der Psychologe Dr. Jens Hoffmann in einem Stern-Interview über die Rolle der Medien gesprochen.
Alleine schon die normale Berichterstattung kann ein Tatbeschleuniger sein.
In diesem Buch von den Schülern von Winden wurde sehr deutlich, dass die Opfer wirklich Probleme mit dieser Berichterstattung hatten und mit diesen ganzen Medienrummel,
die gleich an dem Tag schon da auftauchten und die Kameras auf die gehalten haben.
Und sie haben sich halt furchtbar bedrängt gefühlt.
Jetzt sagt Dr. Jens Hoffmann, dass es besser wäre, die Artikel eben nicht auf die Täter zu fokussieren.
Aber wir alle sind so fasziniert vom Bösen und hin- und hergerissen.
Und irgendwie will man das auch lesen.
Ich frage mich, warum. Das ist wirklich so, ja.
So, und da ging es jetzt eben auch darum, dieses Videomaterial zu veröffentlichen, was es von Tim da auf dem Parkplatz beispielsweise gibt.
Jetzt frage ich dich, was wäre, wenn du als Einzige eine grausame Tat filmst, sowas wie bei Tim?
Du bist die Einzige und du könntest dieses Video für mindestens 5000 Euro verkaufen.
Die Medien zahlen tatsächlich so viel, es ist so.
Was wäre dann? Würdest du dir darüber lange Gedanken machen? Würdest du es anbieten?
Lass uns die Frage jetzt hier nicht beantworten.
Aber vielleicht denkt mal jeder darüber nach.
Habe ich auch lange gemacht.
Vor allem, wahrscheinlich würde man im ersten Moment denken, ja, ich habe das jetzt aufgenommen, wie der sich selber hinrichtet oder was passiert.
Ich kann es ja jetzt einfach verkaufen.
Da habe ich ja dann im Grunde genommen nicht viel mit zu tun.
Aber was ist, wenn du dadurch dann jemand anderen anstiftest?
Ich finde es schwierig, sowas zu zeigen, also alles, was irgendwie vorher passiert ist oder so, weil es quasi keinen journalistischen Grund dafür gibt.
Das dient nicht der Wahrheitsfindung, ja, es ist einfach nur sensationsgeil.
Was mich wirklich hat schlucken lassen, als die Polizeibeamten zu den Eltern von Tim gegangen sind nach seiner Tat und erzählt haben, was passiert ist, hat der Vater gefragt, ist er tot?
Die Polizisten haben gesagt, ja, dann hat er geantwortet, gut.
Denn was nach dieser Tat passiert wäre, wäre viel schlimmer gewesen, hat der Vater dann irgendwann erklärt.
Hä, wie kann man denn sowas sagen, das ist ja total irre.
Ja, um diesen Vater rangen sich sowieso komische Geschichten.
Da haben sich die Opfer so ein bisschen verhöhnt gefühlt von dem und so.
Aber die große Frage ist ja, sind Eltern von Amokläufern mitschuldig?
Und in meinem Fall ist es zum Beispiel recht leicht zu beantworten, weil der Vater hatte seine Waffe nicht ordnungsgemäß abgeschlossen.
Somit ja, rechtlich gesehen sowieso.
Er hat dafür anderthalb Jahre auf Bewährung bekommen und er musste den Opfern eine halbe Million Euro zahlen und den Hinterbliebenen.
Aber eigentlich interessiert man sich ja eher dafür, kann man denen jetzt einen Vorwurf machen?
Also die Eltern aus deinem Fall haben keine Anzeichen entdeckt und meine genauso wenig.
Und bei Tim hatte das Gericht entschieden, dass seine Mutter ihre Aufsichtspflicht nicht verletzt hat.
Er war ja noch nicht 18.
Und ich finde, das ist ein ganz schwieriges Thema.
Also bei meinem Fall geben eben auch ganz viele Leute Roberts Eltern eine Teilschuld auf jeden Fall.
Und sie geben sich auch selber Schuld.
Ja?
Ja, sie haben auch nach der Tat einen offenen Brief geschrieben, in dem sie sich bei allen Angehörigen der Opfer entschuldigen.
Und an der öffentlichen Gedenkfeier nahmen sie auch teil, aber von einem abgeschirmten Balkon aus.
Und bisher haben sich auch keine Angehörigen irgendwie bei den Eltern gemeldet oder so.
Außer eine Frau, die ihren Mann verloren hat.
Und die ist direkt an dem Tag noch zu dem Haus der Familie Steinhäuser gefahren und hatte Fotos von ihrem Mann dabei.
Und wollte wissen, woher solch ein Junge kommt, was für ein Haus der kommt.
Und die spricht eben auch in der Doku und sagt dann, ja, mit sowas habe ich nicht gerechnet, mit so einem normalen Haus und normaler Familie.
Und in der Doku sprechen aber auch die Eltern.
Also anonym sprechen die.
Und die sagen dann auch, dass sie sich zu wenig gekümmert haben und zu viel geschimpft haben, wenn Robert mit schlechten Noten nach Hause gekommen ist oder nicht gelernt hat.
Aber ich finde das so heftig, dass Robert sich eben nicht getraut hat, seinen Eltern zu sagen, dass er von der Schule geflogen ist oder dass er das Abi nicht packt.
Weil wie kann so ein Vertrauensverlust herrschen, also zwischen Eltern und Kindern?
Und ich hoffe zumindest, dass bei meinem Kind, dass es niemals denkt, dass es mit Problemen nicht zu mir kommen könnte.
Und ich glaube, dass das für die Eltern des Amokläufers die allerschlimmste Erkenntnis ist.
Aber ich glaube, das ist total schwer, weil du willst das Beste für dein Kind.
Und manchmal merkst du eben gar nicht, was du in so einem ganz sensiblen Menschen damit auslöst.
Also ich hatte auch immer ganz, ganz viel Respekt vor meinen Eltern und wäre, glaube ich, auch nicht mit Problemen jetzt großartig zu denen gekommen.
Obwohl es gute Eltern waren, ja.
Ja und vielleicht, wie du schon sagst, sie möchten immer das Richtige oder das Beste für das Kind und das ist eben eine gute Ausbildung.
Und deswegen sollte er ja unbedingt das Abi schaffen, das sagen die auch so in der Doku.
Das finde ich bei deinem Fall aber wirklich schwierig.
Also dieser ganz krasse Leistungsdruck, weil alle Eltern gerade jetzt wollen immer, dass die Kinder gut ausgebildet sind und die akzeptieren das dann eben nicht, dass die nur eine einfache Ausbildung machen oder so.
Und das wird ja immer schlimmer.
Und die Angehörigen der Opfer, die können ja ihre Trauer nach außen tragen und jeder versteht, was sie durchmachen und hat Mitleid.
Und das funktioniert bei den Eltern von Amokläufern aber eben nicht.
Und was ich bei mir ganz schlimm fand, die Polizei hat den Eltern von einem Begräbnis abgeraten, weil erstens die Teilnehmer nicht sicher gewesen wären und zweitens sie meinten, dass das Grab geschändet werden würde.
Also haben sie ihn verbrannt und haben die Urne erstmal stehen lassen und ihn dann später anonym beerdigt.
Und bei den meisten anonymen Gräbern ist es ja so, da führt halt kein Pfad hin und die haben keinen Stein.
Und ich fand das eigentlich wirklich traurig, weil die Eltern das nicht für Tim wollten.
Und sie konnten Tim nicht so beerdigen, wie sie das vorgesehen hatten, weil die Gefahr eben zu groß war, dass jemand dem Sohn nicht die Totenruhe gönnt.
Nicht falsch verstehen, weil Tim hat anderen Menschen das Leben nicht gegönnt.
Aber hier geht es ja um die Eltern und nicht um Tim.
Also wenn da jetzt irgendwas passiert wäre, dann hätte das ja den Eltern wieder geschadet.
Und die sind ja auch bestraft, das darf man nicht vergessen.
Die sind ihr Leben lang bestraft und haben eben auch ein Kind verloren.
Ja und die werfen sich bei meinem Fall ja alles vor.
Also die sehen ja die Schuld in sich selber und fragen sich jedes Mal, wieso haben wir das nicht gemerkt?
Bei Tims Schule war es so, dass ein paar Schüler der Realschule angegeben haben,
dass sie während des Amoklaufs die Durchsage Frau Koma kommt gehört haben.
Und daraufhin haben die Lehrer dann eben die Anweisung gegeben, dass die Tische alle umgeschmissen werden sollen,
damit sich die Schüler dahinter verbarrikadieren können.
Koma heißt nämlich rückwärts Amok.
Und das machen die damit eben die Schüler nicht verunsichert sind.
Und in diesem Fall eben auch damit der Amokläufer selbst nicht weiß,
dass gerade eine Evakuierung läuft.
Diese Code-Wörter gibt es übrigens auch in anderen Branchen.
Zum Beispiel bei Rädereien heißt Bravo Feuer.
Und Code Oscar heißt, dass jemand über Bord gegangen ist.
Bei Ikea soll Lucky Luke heißen, dass alle Kassen besetzt werden sollen.
Was ich nicht verstehe, warum die Code-Wörter haben,
weil ich persönlich gerate nicht in Panik, wenn alle Kassen besetzt werden sollen.
Aber okay.
Ja, kennst du eigentlich den Amoklauf von Brenda Spencer?
In einer Folge von My Favorite Murder, von dem Podcast, den Paulina und ich so gerne hören,
wird dieser Fall nämlich behandelt.
Und der ist irgendwie sehr absurd.
Und zwar hat da die damals 16-jährige Brenda am Montag, den 29. Januar 1979,
aus ihrem Haus raus mit einem Gewehr auf Grundschüler geschossen.
Ihr Haus lag nämlich genau gegenüber von einer Grundschule.
Und dabei sind auch zwei Menschen gestorben und neun weitere verletzt worden.
Und als sie sich nach der Tat dann in dem Haus verschanzt,
wird sie von einem Journalisten angerufen.
Und der fragt sie dann geradeaus nach dem Motiv ihrer Tat.
Und sie antwortet, I just don't like Mondays.
Und irgendwie muss ich an dich denken.
Daher so stehen hier SEK-Wörter vor meiner Haustür.
Ja, wir haben Ihren Podcast gehört, wir nehmen Sie mal lieber mit.
Ich wollte noch kurz erzählen, erstens, egal wo ich arbeite,
ich weiß immer, wo ich mich verstecken würde, wenn jemand kommt.
Weißt du das auch?
Nee, wo bei uns?
Sag ich dir nicht, da passen nämlich nicht so viele Leute hin.
Danke.
Ich bin übrigens der Meinung, dass ich in einer meiner Schulklassen jemanden sitzen hatte,
der meiner Meinung nach schon sehr anfällig für den Amoklauf war.
Weil als ich mich mit diesen ganzen Täterprofilen beschäftigt habe,
da ist mir der immer wieder in den Kopf gekommen.
Und zwar war es so, der war auch sehr einsam.
Und manchmal war es ja, das war noch in der Grundschule,
da musste man ja manchmal mit gewissen Kindern spielen.
Da haben die Eltern das dann so verabredet.
Und ich und meine Freundin, wir mussten also einmal mit diesem Mitschüler spielen.
Nachmittag.
Ja.
Und da war es nämlich so, der ist auch aufgewachsen in einem riesigen Haus.
Alles teuer, was du so gar nicht gedacht hättest, weil der sah eher so ein bisschen verwahrlost aus.
Dem lief zum Beispiel immer die Rotze runter und er hat es nicht weggemacht.
Die Lehrer haben immer gesagt, ja, du hast da was.
Und er, ja.
Naja, auf jeden Fall waren wir dann bei ihm in diesem großen Haus.
Und wenn er was essen wollte oder so, musste er die Eltern, die im oberen Stock gearbeitet haben, immer anrufen.
Und er durfte immer nur zu einer bestimmten Zeit anrufen, weil die sich sonst bei der Arbeit gestört gefühlt haben.
Und es ist öfter passiert, dass ich in der Klasse saß und ich habe mich dann so, weil ich war mit den Gedanken mal woanders, ich habe mich dann so umgesehen.
Und irgendwann blieb mein Blick dann immer bei ihm haften.
Und dann formte er mit den Fingern eine Pistole und schoss immer alle Mitschüler imaginär ab.
Quatsch.
Gruselig.
Wie in der Grundschule?
Ja.
Das ist ja echt heftig.
Das war eine nicht so lustige Folge.
Ich habe noch was, ich weiß nicht, ob ich dir das schon erzählt habe, ich glaube nicht.
Aber für das Abschlussmoderationsseminar, was wir jetzt hatten, mussten wir auch einen Interviewpartner finden.
Und dazu habe ich dann erstmal ein paar Gäste durchtelefoniert, die wir normalerweise bei uns in den Sendungen haben.
Und der erste, den ich da angerufen habe, war einer der, war ein Psychologe.
Und ich wusste noch, dass ich mal einen Talk von ihm vorbereitet habe, also dass wir auch schon mal telefoniert hatten.
Aber ich dachte jetzt nicht, dass er sich noch an mich erinnern kann.
Und deshalb meinte ich so, ja, ich bin ja Volontärin.
Und er dann direkt so, ich weiß, wer du bist.
Ich höre euren Podcast.
Nein.
Doch.
Wie süß.
Warum?
Mega süß.
Ja.
Wir sind immer ganz überrascht, wenn Leute unseren Podcast hören.
Ja.
Ich fand das auch so cool.
Unseren Modcast.
Ja.
Und dann war das jetzt schon unsere sechste Folge.
Unser Special.
Ja.
Das Mal geht es nochmal weiter.
Ja.
Und wir freuen uns natürlich immer, wenn ihr uns abonniert und wenn ihr uns auf Apple auch eine Bewertung gibt und Feedback.
Und ja, wie immer freuen wir uns auf eure Nachrichten.
Und guckt auf Instagram vorbei, da findet man lustiges Bildmaterial von uns.
Genau.
Dann bis zum nächsten Mal.
Auf Wiederhören.