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#69 Habgier

Mordlust
Bevor wir anfangen, noch eine Bitte.
Ihr könnt jetzt noch für uns beim Publikumsvoting
für den Deutschen Podcastpreis abstimmen.
Wir würden uns wirklich sehr, sehr freuen,
wenn ihr uns eure Stimme geben würdet,
und zwar auf deutscher-podcastpreis.de
und den Link dazu, den packen wir euch auch
in die Folgenbeschreibung.
Für diese Folge haben wir uns jetzt unter anderem
mit dem Thema Geld ein bisschen mehr beschäftigen müssen.
Was, das müsst ihr wissen, für uns im Privaten
eher so ein leidiges Thema ist, oder?
Was meinst du?
Also mit Geld umgehen ist nicht so unser Ding,
würde ich mal sagen.
Es kommt darauf an, von welcher Seite man das sieht.
Wie meinst du das?
Die Wirtschaft floriert.
Durch uns, ja, das stimmt natürlich.
Also ich spreche jetzt mal für mich.
Für mich persönlich ist es sehr schwer zu sparen.
Und ich frage mich auch jedes Mal aufs Neue,
wie das sein kann.
Weil ich gefühlt genauso viel Erspartes habe
wie als Studentin.
Also nichts.
Quasi.
Gefühlt nicht.
Ich werde jetzt hier nicht meinen genauen Kontostand durchgeben,
aber das ist doch traurig.
Man fühlt sich so nicht erwachsen.
Also auf meinem Girokonto geht so einiges Rotes ab.
Und ich fand es ganz witzig,
wie dein Freund das neulich mal ganz gut eingeordnet hat.
Es war nämlich so,
dass Laura und ihr Freund zum Abendessen zu Gast bei mir waren.
Und ich habe stolz meine neue Errungenschaft gezeigt.
Und zwar war das eine Nagelmaschine,
die ich Pauli Nails getauft habe.
Eine was?
Eine Nagelmaschine?
Eine Nagellackmaschine.
Okay.
So nenne ich das, ja.
Andere Menschen würden wahrscheinlich UV-Licht sagen.
Was weiß ich.
Auf jeden Fall macht man...
Ja, so Nagelmaschine hört sich was nach einer Tatwaffe an.
Du, meine Nägel sind gefährlich seitdem, sage ich dir.
Auf jeden Fall benutzt man da so einen UV-Lack in schönen Farben.
Und dann macht man das so unter diese Lampe.
Und dann werden die Nägel auch noch ganz schön hart.
Und dann sehen die auch noch schön aus,
nachdem man damit in anderer Leute Dreck gewühlt hat.
Zum Beispiel.
Und Lauras Freund guckt auf die Lampe.
Ich übers ganze Gesicht strahlend vor Stolz über meine Errungenschaft.
Und ihr Freund guckt mich an und danach Laura und sagt,
ihr beide seid auch einfach nicht glücklich,
wenn nicht die letzten 50 Euro im Monat ausgegeben sind.
Das habe ich schon wieder voller verdrängt.
Ja, also es hat es wirklich getroffen.
Und ich habe die gesamte Situation neulich noch mal mit einem Freund erörtert.
Und er meinte dann auch, dass wir uns später auf jeden Fall wundern werden,
dass wir nichts zurückgelegt haben.
Und er hat mir prophezeit, dass ich ein Buch darüber schreiben werde,
wie unfair das ist, dass wir Frauen in Altersarmut enden.
Aber ich finde das jetzt auch ein bisschen unfair, weil, also es ist jetzt bei mir,
es ist definitiv so, ich habe das halt auch nicht beigebracht bekommen.
Also mein Vater, der kann auch nicht sparen.
Also es ist einfach so, bei den Wohlers, wenn man was hat, dann wird es auch ausgegeben.
Aber heißt das jetzt, weil wir immer gleich all unser Geld ausgeben,
um irgendwas Neues zu besitzen oder in unserem Fall halt ja auch oft irgendwas zu essen,
dass wir habgierig sind?
Die Habgier an sich bezieht sich ja, also auf materielle Werte.
Aber das meint ja nicht unbedingt Gegenstände.
Also Leute, die ihr Geld horten und nichts ausgeben, können ja genauso habgierig sein.
Aber siehst du dich denn als habgierig?
Also auf einer Skala 1 bis 10 würde ich mir, glaube ich, eine 4 bis 5 geben.
Aber 10 ist dann halt auch so das Ausmaß, von dem wir hier im Podcast berichten würden.
Okay, also ich würde dir keine 5 geben, weil was würde das für mich bedeuten?
9,5.
Ja, also ob das stimmt, das werden wir am Ende dieser Folge erfahren,
denn da machen wir noch einen kleinen Test zu.
Und da könnt ihr zu Hause dann auch herausfinden, wie habgierig ihr seid.
Herzlich willkommen bei Mordlust, einem True Crime Podcast von Funk, von ARD und ZDF.
Wir reden hier über wahre Verbrechen und ihre Hintergründe.
Mein Name ist Paulina Kraser.
Und ich bin Laura Wohlers.
In jeder Folge gibt es ein bestimmtes Oberthema, zu dem wir zwei wahre Fälle nacherzählen,
darüber diskutieren und auch mit Experten und Expertinnen sprechen.
Wir reden hier auch mal ein bisschen lockerer miteinander.
Das hat aber nichts damit zu tun, dass uns die Ernsthaftigkeit fehlt,
sondern solche Momente sind für uns so eine Art Comic Relief,
damit wir zwischendurch auch mal aufatmen können.
Das ist aber natürlich nie despektierlich gemeint.
In der heutigen Folge geht es um ...
Ja, ein weiteres Mordmerkmal.
Bisher haben wir ja schon die Mordlust behandelt in Folge 20 und die Heimtücke in Folge 62.
Und heute geht es eben um die Habgier.
Nur noch mal kurz, um alle abzuholen.
Ein vorsätzliches Tötungsdelikt wird durch die Erfüllung eines Mordmerkmals als Mord klassifiziert
und unterscheidet sich damit vom Totschlag.
Und ein Mord wird gegenüber dem Totschlag als noch größeres Unrecht gesehen
und dementsprechend auch mit einer lebenslangen Haftstrafe verbüßt.
Und die Habgier, die ist ein täterbezogenes Merkmal.
Das heißt, es beschreibt, aus welcher Motivation heraus jemand mordet.
Würdest du deinen Erwerbssinn als ungewöhnlich, ungesund und sittlich-anstößig betrachten?
Vielleicht ungewöhnlich hoch.
Aber definitiv nicht ungesund und schon gar nicht sittlich-anstößig.
Das sieht das ZDF anders.
So, also so beschreibt auf jeden Fall die Rechtsprechung das Mordmerkmal Habgier.
Und würde jemand jetzt aber ein Tötungsdelikt aus dieser Motivation heraus begehen
und damit rücksichtslos und hemmungslos nach Gewinn streben, um jeden Preis,
dann würde man sich eines Mordes aus Habgier schuldig machen.
Also man tötet dann in der Intention, sein Vermögen durch den Tod eines Menschen zu vermehren.
Und wer aus diesem Grund tötet, dem oder der kann man eine ungewöhnliche Eigensucht nachsagen.
Und von solchen Fällen erzählen wir euch heute.
In meinem Fall habe ich einige Namen geändert.
Tut, tut, tut.
Wieder Freizeichen und wieder hebt niemand ab.
Dutzende Male wählt Herbert die Nummer seiner Mutter und hofft,
dass dieses Tuten irgendwann von ihrer Stimme unterbrochen wird.
Vergeblich.
Seit mittlerweile drei Tagen hat er kein Lebenszeichen mehr von der 86-jährigen Trude erhalten.
Genauso wenig wie von seiner Schwester Silke.
Seit die 58-Jährige an Depressionen erkrankt ist, verbringen Mutter und Tochter eigentlich jeden Abend zusammen.
Sie wohnen auch nicht weit entfernt voneinander im Düsseldorfer Stadtteil Bilk.
Gerade so weit, dass Trude den Weg noch zu Fuß schafft, auch wenn sie mit Einkaufstüten beladen ist.
Am 7. Mai 2016 war Trude ebenfalls zu Besuch bei Silke.
Die hatte am Abend noch eine SMS an eine Freundin geschrieben mit den Worten
Ich bin müde. Meine Mutter schläft heute hier.
Seitdem Funkstille.
Herbert befürchtet jetzt, dass etwas Schlimmes passiert ist.
Denn seine Schwester hatte vor Jahren mal einen Suizidversuch unternommen.
Was ist, wenn das wieder geschehen ist?
Selbst kann er nicht mal eben nach dem Rechten sehen, denn er wohnt in Berlin.
Aber an diesem 10. Mai, drei Tage nach dem letzten Lebenszeichen, ruft er schließlich die Polizei.
Als die die Tür zur Hochparterre-Wohnung in dem Mehrfamilienhaus mit Gewalt aufbricht,
wird Herberts Befürchtung Wirklichkeit.
Seine Mutter und seine Schwester liegen tot in der Küche.
Beide rücklings auf dem Boden.
Um sie herum offene, verschreibungspflichtige Medikamentenverpackung.
Außerdem findet sich ein kleiner Zettel mit der Aufschrift
Tut mir leid, Mama.
Die ErmittlerInnen vor Ort gehen von einem sogenannten erweiterten Suizid aus.
Also, dass Silke erst ihre Mutter und dann sich selbst tötete.
Und geben den Tatort schon eine halbe Stunde nach der Leichenschau für die Familie frei.
Die Obduktion der beiden Leichen bestätigt schließlich die Theorie der Kripo.
Denn Silke hatte Schlafmittelintus und ihre Mutter Verletzungen am Hals,
die auf einer Erdrosselung schließen lassen.
Case closed, wie man so schön sagt.
Doch damit ist Herbert nicht einverstanden.
Er kann nicht glauben, dass Silke ihre gemeinsame Mutter getötet hat.
Dazu wäre sie nicht imstande gewesen.
Er lässt sich den Obduktionsbericht zuschicken und weist die Polizei darauf hin,
dass gar nicht klar sei, wie seine Schwester gestorben ist.
Denn der Rechtsmediziner hat er bei ihr als Todesursache unklar eingetragen.
Doch die Kripo ist sich sicher und gibt die Leichen für die Beerdigung frei.
Fünf Wochen zuvor, 200 Kilometer von Düsseldorf entfernt.
Piep, piep, piep.
Ein unangenehmer Ton durchdringt die morgendliche Stille in dem Gießener Mehrfamilienhaus.
Es ist der Rauchmelder in der Drei-Zimmer-Wohnung im zweiten Stock,
der die BewohnerInnen nicht mehr länger schlafen lässt.
Dichter Qualm breitet sich aus in der 65 Quadratmeter großen Wohnung
und bedeckt alles unter einem gräulichen Mantel.
Alle Habseligkeiten eines Zauberers.
Des Zauberers Brunello.
Zumindest war das lange der Künstlername von Willi,
der schon jahrelang die Drei-Zimmer bewohnt.
In Gießen gilt Willi als kleine Berühmtheit,
ist er doch früher durch die Stadt getingelt,
um Zauberstücke aufzuführen und bei Kindern für große Augen zu sorgen.
Heute hat er den Zauberstab beiseite gelegt.
Mit seinen 79 Jahren lebt er allein und zurückgezogen.
Soziale Kontakte pflegt der Rentner vor allem übers Internet,
wo er täglich viel Zeit in Chats und mit Online-Spielen verbringt.
An seinem Schreibtisch, der jetzt in Flammen steht.
Minutenlang piept der Rauchmelder, bis eine Nachbarin endlich die 112 ruft.
Als die Feuerwehrmänner die Tür zur Wohnung aufbrechen,
schlägt ihnen dichter Rauch ins Gesicht.
Sie kämpfen sich durch den kleinen Flur vorbei an Büroraum und Schlafzimmer,
bis sie in der Küche ankommen, wo sie den ehemaligen Zauberer finden.
Tod und eingerollt in Embryonalstellungen liegt er auf dem Küchenboden.
Nachdem die Flammen gelöscht sind, trifft die Polizei ein.
Sie soll klären, ob es sich hier um einen normalen Wohnungsbrand handelt
oder möglicherweise um Brandstiftung.
Merkwürdig ist nämlich, dass sich vor allem in der Küche
und im Schlafzimmer Feuer ausgebreitet hat,
nicht aber in dem die zimmerverbindenden Flur.
Die Leiche wird umgehend in die Rechtsmedizin gebracht
und dort macht der Obduzent eine interessante Entdeckung.
In den Lungen des Toten findet sich kein Kohlenmonoxid,
was bedeutet, dass Willi schon tot war, als seine Küche zum Brandherd wurde.
Bei genauerer Betrachtung lassen sich am Körper des 79-Jährigen
auch einige Hämatome feststellen, genauso wie mehrere Rippenbrüche.
Außerdem findet der Rechtsmediziner feine, punktförmige Blutungen
in den Augen und Verletzungen im Mund.
Als Hinweise auf einen Tod durch Erwürgen oder Erdrosseln.
Nach den Ergebnissen der Obduktion ist also für die Polizei klar,
dass sie es mit einem Gewaltverbrechen zu tun haben
und so wird die Soko Brunello gegründet.
An deren Spitze Marcel Schäfer, der zum ersten Mal einen solchen Fall leitet.
Der lässt zunächst die Spurensicherung anrücken,
die die Wohnung eine Woche lang auf den Kopf stellt.
Danach ist sich die Soko relativ sicher, dass es hier um Willis Geld ging.
Denn der ehemalige Zauberer hat im Bekanntenkreis immer wieder damit geprahlt,
große Bargeldmengen zu Hause rumliegen zu haben.
Außerdem waren in der Wohnung Hinweise darauf gefunden worden,
dass jemand die Schränke und Schubladen durchsucht hatte.
Doch die ersten Befragungen der direkten Nachbarschaft hatten nichts ergeben.
Alle konnten ein Alibi für den Abend des 2. April 2016 vorweisen.
Soko Chef Schäfer erweitert also den Radius von zu befragenden Zeugen und Zeuginnen.
Dabei stoßen seine KollegInnen auf eine ehemalige Nachbarin, Yvonne Paulus.
Ein Name, der bereits bekannt ist.
Zu ihr hatte man im Tagebuch des Opfers einige böse Zeilen gefunden.
Denn sie hatte Willi vor zwei Jahren 3000 Euro gestohlen, woraufhin er sie angezeigt hat.
Als die 35-Jährige nun als Zeugin vernommen wird, erzählt sie,
dass sie seit ihrem Umzug keinen Kontakt mehr zu ihrem ehemaligen Nachbarn hatte.
Außerdem gibt sie freiwillig eine Speichelprobe ab und macht bereitwillig Angaben zum Tattag.
Am Samstag, den 2. April, sei sie gegen 17 Uhr in einer Spielothek in Gießen gewesen und danach mit mehreren Personen bei ihrer Freundin Katja.
Wie jede Aussage wird auch die von Yvonne Paulus sorgfältig überprüft.
Die Spielothekbesitzerin kann sich tatsächlich an sie erinnern.
Die Frau sei oft zu Gast.
Das letzte Mal war sie zwischendurch Geld abholen.
Daran erinnert sich die Besitzerin genau.
Allerdings nicht daran, ob das am 2. April war.
Deshalb wird Yvonne Paulus daraufhin gefragt, ob sie am 2. April möglicherweise Geld abheben war.
Das war sie, versichert die 35-Jährige am Telefon.
Sie könne gerne den Kontoauszug schicken.
Gesagt, getan.
Darauf zu sehen ist tatsächlich eine Abhebung vom 2. April von 50 Euro.
Doch irgendetwas ist merkwürdig.
Denn die 2 im 2. April sieht ein bisschen anders aus als die anderen Zahlen.
Also selbst mit Pain kann man sowas super fälschen.
Ja, du schon, ich nicht.
Ja, also nicht, dass Laura jetzt wissen könnte, weil ich habe ja nie, also dass ich sowas jemals hätte haben, die Möglichkeit, also weiter.
Offensichtlich hat Yvonne Paulus diesen Auszug gefälscht.
Das Team von Marcel Schäfer wird misstrauisch.
Daher lassen sie sich noch ein paar mehr Auszüge vom 2. April schicken.
Und darauf fällt auf, dass Yvonne Paulus an dem Samstag Einweghandschuhe und zwei Flaschen Bier gekauft hat.
Als dann ein paar Tage später auch noch die Ergebnisse aus dem Labor kommen, ist ziemlich klar, Yvonne Paulus ist jetzt Hauptverdächtige.
Denn unter den Fingernägeln des Opfers konnte eine Mischspur gefunden werden, die zu der 35-Jährigen passt.
Außerdem kommt bei der Überprüfung ihrer Handydaten heraus, dass sie erstens während der Tatzeit in der Nähe des Mehrfamilienhauses war
und zweitens eindeutige Nachrichten an ihre Freundin geschickt hat.
So schrieb Yvonne Paulus einer Freundin am 2. April
Yvonne Paulus wird vorläufig festgenommen und so kommt es Ende Mai zur erneuten Vernehmung.
Das ist jetzt Chefsache und so trifft Marcel Schäfer die Hauptverdächtige an diesem Tag zum ersten Mal.
Yvonne Paulus ist eine kleine Frau, stämmig, mit schulterlangen, dunkelblonden Haaren.
Sie wirkt aufgeschlossen und locker.
Als Schäfer sich am Anfang kurz an die Brust fasst, fragt sie mit süffisantem Lächeln, ob er es mit dem Herzen habe.
Dann stellt der Kommissar das Diktiergerät an.
Eine Stunde redet Yvonne Paulus fast ohne Pause davon, was sie am 2. April gemacht haben will.
Danach wirkt sie erleichtert.
Doch dann konfrontiert Schäfer sie mit den Indizien.
Mit ihrer DNA, dem Kontoauszug und den Handydaten.
Aber Yvonne Paulus bleibt dabei.
Sie war nicht in der Wohnung und hat mit dem Tod des Mannes nichts zu tun.
Schäfer ist sich aber sicher, dass sie die Richtige ist.
Denn alles ergibt Sinn.
Paulus steckt in finanziellen Schwierigkeiten, hatte ihren Job verloren und mehr als 10.000 Euro Schulden.
72 Kreditanfragen hatte sie in den letzten Monaten getätigt und dafür teilweise ebenfalls Kontoauszüge gefälscht.
Sie wusste, dass ihr ehemaliger Nachbar Geld zu Hause liegen hat und hatte mit ihm offenbar auch noch eine Rechnung offen.
Aus ihrer Sicht.
Das zeigt einen Brief, den die ErmittlerInnen in der Wohnung des Opfers gefunden haben.
Zitat
Hallo Willi, ich weiß, ich war dumm und habe einen Fehler getan.
Doch dieser einzige Fehler hat mich ruiniert.
Du hast zwar dein Geld wiederbekommen, doch du hast mich mit 3000 Euro gestohlenem Geld angezeigt.
Dabei habe ich dir 1900 Euro wiedergegeben.
Wegen deiner Anzeige habe ich 90 Tagessätze à 10 Euro erhalten.
Ab 90 Tagessätzen bekommt man einen Eintrag im Führungszeugnis für 5 Jahre.
Ausrufezeichen, Ausrufezeichen.
Das heißt, ich bin somit auch vorbestraft.
Und das hat mir das Genick gebrochen.
Ein dummer Fehler von mir und mein Leben wurde mir unter den Füßen weggerissen.
Es tut mir leid, aber es tut mir nicht gut, Kontakt zu dir zu haben, nach all diesen schrecklichen Dingen.
Vorbestraft, Ausbildung weg, Konto überzogen, Pleite.
Yvonne
Doch das ist natürlich kein Beweis für eine Täterschaft.
Bisher hat Schäfer nur Indizien in der Hand.
Deshalb ordnet er an, Yvonne Paulus' Wohnung durchsuchen zu lassen.
Dabei findet man in einer Kommode neben einer Schmuckschatulle,
versteckt in einer Taschentücherverpackung, zwei Bankkarten, die nicht Yvonne Paulus' Namen tragen.
Auf der einen steht der Vorname Trude und auf der anderen Silke.
Daraufhin ruft man bei der Bank an und fragt nach den zwei Kundinnen.
Die seien vor ein paar Wochen tot in einer Wohnung in Düsseldorf aufgefunden worden,
sagt die Person am anderen Ende.
Aber mit den Karten wurde danach noch Geld abgehoben.
Die gesamte Soko Brunello kann es nicht fassen.
Sind sie hier etwa einer Serienmörderin auf die Spur gekommen?
Sofort wird die Düsseldorfer Polizei kontaktiert,
die berichtet, dass dieser Fall bereits geklärt sei.
Erweiterter Suizid.
Doch so richtig traut das Team von Schäfer diese Aussage nicht,
weshalb sie sich die Akten kommen lassen.
Und während sie darin lesen, wird ihnen klar,
dass ein erweiterter Suizid gar nicht so nahe liegt,
wie ihre Düsseldorfer-Kolleginnen das glauben wollen.
Denn das rechtsmedizinische Gutachten zeigt bei Silke die Todesursache unklar
und zudem Verletzungen an Hals und Kopf.
Dass die Frau in einer Blutlache gefunden worden war,
hatten die DüsseldorferInnen damit erklärt,
dass Silke nach der Medikamenteneinnahme hingefallen
und dabei gegen die Heizung geknallt sein müsse.
Auffällig ist der Hinweis darauf, dass der Feuermelder in der Wohnung herausgedreht worden war.
Und dass die Angehörigen, darunter Herbert,
große Zweifel an der Theorie der Polizei geäußert hatten.
Er war es auch, der die PolizistInnen darauf hingewiesen hatte,
dass Schmuck aus der Wohnung fehlte
und dass aus dem Handy seiner Schwester Nachrichten gelöscht worden waren.
Soko-Chef Schäfer ist schockiert über die nachlässigen Ermittlungen der Düsseldorfer Kolleginnen
und nimmt sich des Falls an.
Nachdem er sich die Videoaufnahmen der Bankfiliale hat schicken lassen,
in der kurz nach dem Tod von Mutter und Tochter mit ihren EC-Karten Geld abgehoben wurde,
traut er seinen Augen nicht.
Er sieht eine Frau, verhüllt in Tüchern, Sonnenbrille und Einweghandschuhen,
die Yvonne Paulus von Statur und Körpergröße sehr ähnlich sieht.
Was jetzt bedeutet, dass die 35-Jährige nicht nur verdächtigt wird,
Willi am 2. April, sondern auch Trude und Silke am 7. Mai 2016 getötet zu haben.
Wie sie das getan haben soll, wird Staatsanwalt Thomas Hauburger vor Gericht präsentieren,
und zwar ab dem 17. Januar 2017.
Der Ansturm an diesem ersten Prozestag ist groß,
denn weibliche SerienmörderInnen sind in Deutschland selten.
Als Yvonne Paulus den Saal 207 betritt, lächelt sie.
Ihre Augen sind auf ihre Mutter und eine Freundin gerichtet,
die in der zweiten Reihe Platz genommen haben und weinen.
Die mittlerweile 36-Jährige Angeklagte trägt einen schwarzen Pullover über einem hellblauen Hemd
und wirkt damit ein bisschen wie das brave Schulmädchen, das sie wohl auch darstellen möchte.
Denn Yvonne Paulus bleibt dabei.
Sie habe nichts getan und nichts zu verbergen.
Das sieht Staatsanwalt Hauburger etwas anders und beginnt, aus der Anklageschrift vorzulesen.
Darin geht es zunächst um Willi und um das, was aus Sicht der Staatsanwaltschaft am 2. April 2016 passiert ist.
Nachdem sich Yvonne Paulus an ihren ehemaligen Nachbarn und seine Prahlereien erinnert, fasst sie den Entschluss, ihn auszurauben.
Dazu kauft sie sich Einweghandschuhe und zwei Bier als Gastgeschenk.
Damit verschafft sie sich Zugang zur Wohnung des 79-Jährigen, in der sie ihn überwältigt und mit einem Glas mehrfach ins Gesicht und gegen den Kopf schlägt.
So lang, bis es zu Bruch geht und das Opfer zu Boden.
Daraufhin setzt sich die 35-Jährige auf seinen Brustkorb und umfasst mit beiden Händen seinen Hals.
Mindestens vier Minuten drückt sie zu und schaut dem alten Mann dabei ins Gesicht.
Fies.
Und als er nicht mehr atmet, durchsucht Yvonne Paulus die Wohnung nach Wertgegenständen und Bargeld.
Das dauert eine ganze Weile.
In dieser Zeit bekommt sie mehrere Nachrichten von ihrer Freundin Katja.
Wo bist du denn geblieben?
Hallo? Kannst du mal antworten?
Yvonne Paulus ist gestresst.
Um keinen Verdacht zu erregen, entschließt sie sich, die Wohnung von Willi erst einmal zu verlassen und später wiederzukommen.
Bepackt mit Laptop und Wohnungsschlüssel verlässt sie das Mehrfamilienhaus.
Als sie schließlich bei Katja ankommt, erzählt sie ihr, dass sie mit einer Freundin und ihrem Sohn auf dem Spielplatz war.
Gegen 23 Uhr schleicht Yvonne Paulus dann aus der Wohnung und zurück zum Tatort.
Dort schüttet sie Benzin in Küche und Schlafzimmer aus und legt Feuer.
Um auf diese Weise ihre Spuren zu verwischen, so Staatsanwalt Hauburger.
Einen ganz ähnlichen Plan hatte sie auch bei ihrer zweiten Tat, die der Staatsanwalt folgendermaßen beschreibt.
Am 7. Mai ist Trude wie so oft auf dem Weg zu ihrer Tochter Silke, die noch auf Arbeit ist.
Vollbepackt mit Tüten aus dem Biomarkt schließt sie mit ihrem Zweitschlüssel die Haustür auf.
Dabei ist die alte Dame wie immer adrett gekleidet und behangen mit ordentlich Goldschmuck.
Das fällt Yvonne Paulus auf, die kurze Hand entschließt, sich diesen Schmuck zu holen.
Sie folgt der 86-Jährige in die Wohnung in der Hochparterre und schlägt sie nieder.
Daraufhin kniet sich Yvonne Paulus auf die alte Frau, nimmt sich ihr Halstuch und zieht zu.
Genau wie fünf Wochen zuvor dauert dies einige Minuten.
Als Trude nicht mehr atmet, durchsucht Yvonne Paulus die Wohnung, packt sich Schmuck und DVDs ein.
Dann schiebt sie einen Stuhl unter den Feuermelder und dreht ihn raus.
Will schon mal alles für einen Brand vorbereiten.
Da hört sie plötzlich, wie sich ein Schlüssel im Schloss dreht.
Die Tochter Silke steht vor ihr, die ihre Mutter am Boden liegen und eine fremde Frau auf sich zustürmen sieht.
Yvonne Paulus reißt Silke zu Boden.
Dabei prallt die 58-Jährige gegen die Heizung und verletzt sich schwer am Kopf.
Während Silke benommen am Boden liegt, durchsucht Yvonne Paulus ihre Handtasche.
Dort findet sie zwei EC-Karten.
Sie droht Silke und zwingt sie, die PIN-Nummern rauszugeben, die aus Angst die acht Zahlen aussagt.
Während Yvonne Paulus dann eine ganze Zeit lang in der Wohnung ist, kommt sie auf eine andere Idee, das Verbrechen zu vertuschen.
Dazu verabreicht sie Silke Schlafmittel, verteilt um sie herum Medikamentenpackungen und schreibt mit verstellter Handschrift auf einen Zettel, tut mir leid, Mama.
Außerdem tippt sie noch schnell eine SMS in Silkes Handy mit den Worten, ich bin müde, meine Mutter schläft heute bei mir.
Um wirklich sicherzustellen, dass Silke tot ist, kniet sich Yvonne Paulus auch auf sie und drückt ihr die Luft weg.
Dieser sehr expliziten Tatbeschreibung muss auch Herbert lauschen.
Er ist als Nebenkläger anwesend, möchte, dass die Frau, die seiner Familie das Schrecklichste angetan hat, zur Verantwortung gezogen wird.
Nicht weit von ihm entfernt sitzt diese Frau und hört den Schilderungen unbeeindruckt zu.
In den kommenden Prozesstagen werden etliche Zeuginnen gehört.
Am Ende sind es 124 und 11 Sachverständige.
Unter den Sachverständigen ist unter anderem der psychiatrische Gutachter, der der Kammer erklären soll, wieso Yvonne Paulus zur Täterin wurde.
Denn wirklich viel Geld und Wertgegenstände hatte sie bei ihren Raubzügen nicht erbeutet.
Der Gutachter ist der einzige, mit dem Yvonne Paulus spricht und dem sie von ihrem Leben erzählt.
Sie stammt aus stabilen Familienverhältnissen, doch mit 13 Jahren wird sie von einem Freund der Familie sexuell missbraucht.
Nicht lange später verschlechtert sich auch noch ihre Beziehung zu ihrer Mutter, denn ihr hatte sie anvertraut, dass sie lesbisch ist.
Doch ihre Mutter akzeptiert ihre Homosexualität nicht.
Yvonne Paulus Noten auf dem Gymnasium werden schlechter, durchs Abi fällt sie durch.
Danach macht sie ihre Fachhochschulreife, mit der sie in Gießen Medizintechnik studiert.
Doch acht Jahre später expatrikuliert sie sich ohne Abschluss.
Daraufhin beginnt sie eine Ausbildung zur Krankenschwester, die ihr schnell über den Kopf wächst.
Um mit dem Stress umgehen zu können und nachts besser einzuschlafen, nimmt Yvonne Paulus Schlaftabletten.
Und dann wird ihr gekündigt, weil sie Medikamente und Geld gestohlen haben soll.
Sie bestreitet das und fühlt sich zu Unrecht verdächtig, weshalb sie versucht, sich 2009 das Leben zu nehmen.
Danach kommt sie für eine Woche in die Psychiatrie.
Als sie wieder draußen ist, verkleidet sie sich als Ärztin, geht zurück zu ihrem ehemaligen Arbeitsplatz und stiehlt.
In den Jahren danach fällt sie immer wieder mit Diebstahl und Betrug auf, lebt ansonsten von Hartz IV.
An Silvester 2015 trennt sie schließlich ihre langjährige Partnerin von ihr.
Yvonne Paulus will daraufhin am liebsten zurück nach Aachen zu ihren Eltern, doch die lehnen ab.
Diese Entwicklung deutet der Gutachter als, Zitat,
»krisenhafte Zuspitzung der Lebensumstände«.
Doch das allein würde die Taten nicht erklären.
Vielmehr sei es ihre dissoziale Persönlichkeitsstörung mit psychopathischen Wesenszügen, die das möglich gemacht habe.
Eine Diagnose, die GutachterInnen nur sehr selten bei Frauen stellen.
Yvonne Paulus sei auffallend empathielos, weshalb sie Menschen mit bloßen Händen töten und ihnen dabei ins Gesicht schauen könne.
Auffällig sei auch, dass sie nach den Taten stundenlang an den Tatorten blieb, also nahe der Leichen, was eine besondere Gefühlskälte beweise.
Die Angeklagte sei darüber hinaus manipulativ, was sich daran zeige, dass sie versucht hatte, ihre Freundinnen zu falschen Alibis zu überreden.
Der Gutachter schätzt ihre Gefährlichkeit insgesamt als hoch ein.
Es sei krass, wie schnell sich die Schwere ihrer Straftaten entwickelt hatte.
Yvonne Paulus sei aber trotz ihrer Persönlichkeitsstörung voll schuldfähig, so der Gutachter zum Abschluss.
Sie habe genau gewusst, dass es falsch war.
Und das sieht Staatsanwalt Hauburger genauso.
Er plädiert daher auf dreifachen Mord aus Habgier und fordert eine lebenslange Haftstrafe mit besonderer Schwere der Schuld und anschließender Sicherungsverwahrung.
Herbert und sein Anwalt schließen sich an.
Die Verteidigung hingegen fordert Freispruch.
Vor allem mit der Begründung fehlender Indizien im Doppelmordfall.
Und da haben sie nicht ganz Unrecht, denn dadurch, dass die Düsseldorfer Polizei so schnell von einem erweiterten Suizid ausgegangen war, war die Spurensicherung gar nicht erst gerufen und Spuren vernichtet worden.
Ein Jahr nach Prozessauftakt spricht die Vorsitzende Richterin schließlich das Urteil.
Dabei orientiert sie sich an den Forderungen des Staatsanwaltes und verurteilt Yvonne Paulus des Mordes in drei Fällen.
In zwei Fällen davon in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge zu einer lebenslangen Haftstrafe.
Das Landgericht stellt zudem die besondere Schwere der Schuld fest und ordnet Sicherungsverwahrung an.
Yvonne Paulus bekommt damit die höchste Strafe, die in Deutschland möglich ist.
Das verlangt eine ausführliche Begründung und die dauert ganze 90 Minuten.
Besonders schwer wegen Fallensgewicht, dass Trude und Silke Yvonne Paulus total unbekannt waren, so die Vorsitzende.
Nur um sich selbst zu bereichern, war die Angeklagte bereit gewesen, ein zufälliges Opfer auszuwählen und dieses zu töten.
Darüber hinaus wird angeführt, dass Yvonne Paulus sich gezielt alte und gebrechliche Personen aussuchte, die gegen sie keine Chance hatten.
Yvonne Paulus sehr gierig gewesen und wortwörtlich dafür über Leichen gegangen.
Gefühlskalt, egozentrisch, verantwortungslos, therapeutisch nur eingeschränkt erreichbar.
Eine Gefahr für die Allgemeinheit.
Diese Frau ist eine Psychopathin.
Mit dieser Beschreibung der Angeklagten endet die Urteilsbegründung.
Nach dem Ende des einjährigen Prozesses sagt Herbert Leise stellvertretend für die Familie, dass das Urteil den Schmerz und die Trauer in keiner Weise lindert.
Aber es verringert doch die Fassungslosigkeit.
Also wenn ich tot wäre und auf meinem Bankkonto gehen danach noch Beträge ab, denn hoffe ich, dass das jemandem auffällt.
Ja, der Polizei ist das auch aufgefallen.
Die wurden ja danach ein bisschen gegrillt bei dem Verfahren.
Da ist das aufgefallen, aber die haben dann das so begründet, dass es ja auch späte Abbuchungen hätten sein können.
Wann waren denn diese Abbuchungen?
Das waren gar keine Abbuchungen.
Das war eine Abhebung von 220 Euro insgesamt kurze Zeit nach dem Tod, also ein paar Stunden nach dem Tod.
Ah, okay.
Ja.
Okay, dann ist natürlich, ja.
Wobei ehrlicherweise eine Abhebung ist ja was anderes als eine Überweisung.
Ja.
Also bei einer Abhebung kann man ja dann genau sagen, ob die Person dann schon tot war oder eben noch zum Bankautomaten gehen konnte.
Ja, da waren sehr viele Hinweise darauf, dass das eben kein erweiterter Suizid war und die Vorsitzende Richterin war auch sehr sauer, hat da auch ihrem Unmut Luft gemacht und die Beamten und Beamtinnen der Düsseldorfer Polizei haben sich dann, ja, sie konnten das nicht erklären und haben sich dann entschuldigt.
Also vor allem das in Verbindung mit diesen gelöschten Nachrichten.
Und die eine Frau lag in der Blutlache.
Also man kann auch einfach das sehen, was man möchte, nur weil Herbert erzählt hat, die ist depressiv, kann man nicht da reingehen und davon direkt ausgehen und nicht mal eine Spurensicherung holen.
Ich finde das halt so schlimm für die Familie, weil es ist ein krasser Unterschied, ob deine Schwester deine Mutter getötet hat und sich dann selber oder eine fremde Frau, die an das Geld oder an den Goldschmuck deiner Mutter wollte.
Also das ist halt so übel.
Also wenn man jetzt unsere letzte Folge gehört hat und jetzt diese, dann ist man ja fast in Versuchung zu sagen, dass es besser wäre, depressive Vorerkrankungen der Polizei zu verschweigen.
Weil bei Lolita wurde ja wegen ihrer, also die hatte ja auch schon Suizidversuche vorher, das war der Fall, von dem ich in der letzten Folge erzählt habe.
Und da ist man dann halt auch zeitweise von einem Suizid ausgegangen.
Ja, ich fand besonders krass an dem Fall, dass die Täterin für so wenig Beute bereit war zu töten, also für den Goldschmuck, den sie da an der Frau gesehen hat.
Ja, und dazu, also ich weiß, Omas möchten sich schmücken und behängen wie ein Weihnachtsbaum, weil sie denken, dann sind sie schön gemacht für draußen.
Also ich weiß nicht, ich habe auch meiner Oma immer gesagt, drinnen läufst du ja auch nicht mit dem ganzen Metall rum, muss das dann draußen sein.
Ich wäre dafür lieber nicht.
Ja.
Jetzt sich jeden Finger mit einem schicken Steinchen irgendwie zu verzieren.
Ja, das Witzige ist, meine Oma ist ja genauso, ne?
Also dann geht sie einmal zum Friseur, wird jeder Ring aufgesetzt, aber zu mir sagt sie, ne?
Du mit deinem Ring, ne?
Den drehst du aber immer um, wenn du mit der U-Bahn fährst, ne?
Ja, aber das geht ja nicht.
Wenn du dann angegriffen wirst, dann kannst du ja keine Faust mehr machen, um dich dann zu verteidigen.
Ja, was wir jetzt damit sagen wollen, Omis, haltet eure Ringe zurück.
Schön in die Schmuckschatulle damit.
Ja.
Viele Infos zu dem Fall habe ich übrigens aus der HR-Doku Crime Time auf den Spuren einer Serienmörderin, die ich an der Stelle sehr empfehlen kann.
Da sprechen auch unter anderem Marcel Schäfer und Thomas Hauburger.
Und letzteren habe ich im Rahmen meiner Recherche angerufen, weil ich das Urteil in Teilen nicht so ganz verstanden habe.
Denn da heißt es jetzt im Fall von Willi, Zitat,
Die Angeklagte hat sich des Mordes in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge schuldig gemacht.
Also Mord auf der einen Seite und Raub mit Todesfolge auf der anderen Seite, was für mich erstmal ziemlich doppelt gemoppelt klang.
Und im Urteil steht das so erklärt.
Die Angeklagte hat den Geschädigten aus Habgier getötet.
Denn die Angeklagte hat den Geschädigten getötet, um an die in seiner Wohnung vermuteten Bargeldbestände und sonstigen Wertgegenstände zu gelangen.
Dieses Motiv war tatbeherrschend, da es ihr in erster Linie darauf ankam, ihre eigene finanzielle Situation durch die zu erwartende Tatbeute zu verbessern.
Gut, das ist klar.
Weiter steht dort aber, Zitat,
Die Angeklagte hat zudem tateinheitlich zu dem von ihr begangenen Mord einen Raub mit Todesfolge begangen.
Im Strafgesetzbuch steht in Paragrafen 251 dazu,
Verursacht der Täter durch den Raub wenigstens leichtfertig den Tod eines anderen Menschen,
so ist die Strafe lebenslange Freiheitsstrafe oder Freiheitsstrafe nicht unter 10 Jahren.
Den Tatbestand hatten wir ja, glaube ich, hier noch nicht bei Mordlust.
Aber im Urteil zum Willi-Fall steht dazu eben,
Yvonne Paulus hatte sich dem schuldig gemacht,
und zwar, indem sie den Geschädigten erwirkte,
um anschließend zumindest den Wohnungsschlüssel und den Laptop an sich zu nehmen.
Zitat,
Durch den Raub habe sie auch wenigstens leichtfertig den Tod eines anderen Menschen verursacht,
da es ihr bei der Tötung gerade darauf ankam,
hierdurch die Wegnahme der Wertgegenstände zu ermöglichen.
Also man versteht natürlich beide Tatbestände.
Für mich war nur nicht klar,
wieso der Mord den Raub mit Todesfolge nicht irgendwie überlagert,
weil der ja auch ein höheres Strafmaß nach sich zieht.
Und ich wusste auch nicht,
dass zwei Tötungshandlungen gleichzeitig zutreffen können.
Ja, zumindest nicht zur selben Person.
Ja, genau.
Und Staatsanwalt Thomas Hauberger hat mir das dann erklärt.
Es sei nämlich wichtig,
auch wenn der zweite Straftatbestand das Strafmaß nicht beeinflusst,
alle Taten aufzuzählen.
Denn eine Funktion des Schuldspruchs
ist die sogenannte Klarstellungsfunktion.
Also begangenes Unrecht klarzustellen.
Und im Fall Willi sollte klargestellt werden,
dass hier nicht irgendein Mord geschehen ist,
sondern im Zusammenhang mit einem Raub,
was diesen Mord besonders verwerflich macht.
Weil eine Person nur deshalb getötet wurde,
um ihr etwas Materielles wegzunehmen.
Und weil ein Mord aus Hauberger ja auch ganz ohne Raub
vonstatten gehen kann,
zum Beispiel,
wenn jemand eine Lebensversicherung auf jemanden abschließt
und diese Person dann umbringt,
um das Geld zu bekommen,
ist es wichtig, da zu unterscheiden.
Deshalb kann man das hier auch zum Beispiel
mit einem Fall vergleichen,
bei dem jemand entführt und dann ermordet wurde.
Da wird der Täter oder die Täterin ja auch des Mordes
in Tateinheit mit Freiheitsberaubung verurteilt.
Bei mir geht es auch um jemanden,
der sich bereichern wollte,
allerdings auf ganz andere Art.
Alle Namen sind geändert.
Und eine Triggerwarnung für den Fall,
die es so bei uns bisher auch noch nicht gab,
die findet ihr wie immer in der Folgenbeschreibung.
Der junge Mann schlägt seinen Kopf
mit dem hellbraunen Haar gegen das Auto,
was vor seinem Zuhause geparkt steht
und hört gar nicht mehr auf zu weinen.
Man versteht nicht so richtig,
was er redet.
Seine Sätze sind zusammenhangslos.
Die SanitäterInnen versuchen ihn zu beruhigen,
doch es hilft nichts.
Nur ein paar Sachen versteht man.
Er will die umbringen,
die das getan haben,
stößt er hinter seinem
tränenverquollenen Gesicht hervor.
Und eine Frage,
deren quälendes Ausmaß man nur erahnen kann.
Warum er nicht da war,
um das zu verhindern,
was hier in der letzten Nacht passiert ist.
Hinter den Mauern
des so unauffällig wirkenden
Mehrfamilienhauses
mit den dunkelgrünen Fensterläden.
Wir springen 24 Stunden zurück.
Es ist Gründonnerstag im Jahr 2009.
Im Treppenhaus steht schon ein Osternest
mit bunten Eiern.
Man freut sich über die anstehenden Ostertage,
als Friedrich Derb am Vormittag
in der Zeitung eine Anzeige entdeckt.
Heute Abend soll es in einer Kneipe
namens Ritters
ein Live-Konzert geben.
Super!
Da können er und seine Frau Babsi
doch mit den Fliegenschmitz hingehen.
Während sich Friedrich
schon auf den Abend freut,
hilft Sohn Toni,
seiner Mutter Babsi
im Garten Unkraut jäten
und die Terrasse
von dem Moos zu befreien
für den Frühling.
Die Terrasse gehört
zu der großen Masinettwohnung
im ausgebauten Dachgeschoss
eines Mehrfamilienhauses,
das den Derbs gehört.
In dem Haus
sind noch drei Parteien untergebracht
und im Erdgeschoss
befindet sich die Praxis von Friedrich.
Er ist Heilpraktiker.
Das Wohngebiet eignet sich hervorragend,
um Kinder großzuziehen.
Stuttgart ist zwar nicht weit,
aber hier am Rande,
da hat man noch den Flair
einer idyllischen Kleinstadt.
Obwohl schon alle Kinder
von Friedrich und Babsi
volljährig sind,
haben sie das elterliche Nest
noch nicht verlassen.
Mit Mitte 50
muss das Paar noch etwas warten,
bis die Kinder aus dem Haus sind.
Die älteste Tochter Kerstin,
24 Jahre,
und die jüngere Tochter Svenja,
22 Jahre,
studieren beide Lehramt
an der Pädagogischen Hochschule
in einem Nachbarort.
Damit sie jeden Tag pendeln können,
haben sie von Friedrich und Babsi
ein Auto geschenkt bekommen.
Tony, der Jüngste,
ist 18 Jahre alt
und besucht die 12. Klasse
des Wirtschaftsgymnasiums.
Danach will auch er
vielleicht Lehramt studieren.
Für Sport.
Tony verbringt nämlich
sehr viel Zeit
im Fitnessstudio
und ist auch sonst
sehr aktiv.
Vor kurzem
ist er mit einem Freund
den spanischen Teil
des Jakobswegs gewandert
und er liebt Theater.
Generell beteiligt sich
die ganze Familie
in fast allen Vereinen,
die es hier im Ort gibt.
Babsi ist schon lange
in der evangelischen Kirche aktiv,
genau wie Friedrich.
Und auch Kerstin
singt dort im Chor.
Tony ist im DLRG
und im Schützenverein.
Die Derbs
sind sehr beliebt
in der Nachbarschaft,
machen auf alle
einen warmen Eindruck.
Auch die beiden
langjährigen Freunde
von Kerstin und Svenja
kommen gerne zu Besuch.
Die Familie
heißt sie immer willkommen
und die Stimmung
ist ausgelassen.
Aber ganz klar,
Vater Friedrich
hat hier die Hosen an.
Manchmal kann er
auch ein richtiger
Sturkopf sein.
Er will zum Beispiel
das immer alle
gemeinsam pünktlich
zu Abend essen.
Und so sitzt die Familie
auch an diesem Abend
um halb sieben
noch gemeinsam
im frisch gemachten
Garten am Tisch.
Nach dem Essen
verteilen sich alle
um ihren Plänen
für heute nachzugehen.
Morgen ist immerhin Feiertag
und niemand muss
heute früh zu Bett gehen.
Kerstin und Svenja
wollen, wie jeden Donnerstag,
gemütliche Klamotten anziehen
und dann ihre Serie
bei Kerstin
oben im Zimmer gucken.
Nichts Wildes also.
Kerstin will morgen
nämlich mit ihrem Freund
für einen Städtetrip
nach Berlin fahren.
Papa Friedrich
bringt Toni
noch zum Übernachten
zu seinem besten Freund
Benno,
bevor er mit Mutter Babsi
zum Live-Konzert
ins Ritters will.
Toni und Benno
klüngeln eh die ganze Zeit
aufeinander.
Die beiden besuchen
die Parallelklasse,
kennen sich aber schon
seit Grundschulzeiten.
Benno war letztes Jahr
zu Pfingsten
sogar mit den Derbs
im Urlaub
auf Mallorca.
Bennos Familie
ist, als Toni ankommt,
gerade beim Abendbrot.
Toni ist,
wie immer,
ein charismatischer Gast,
der viel zu erzählen hat.
Bennos Eltern
freuen sich immer
über Toni.
Ihr Sohn ist nämlich
nicht so aufgeschlossen.
Sie finden,
Toni tut ihm gut.
Benno hat seitdem
die beiden sich kennen,
nämlich viel mehr
Anschluss.
Und mit Toni
auch eine Konstante
in seinem Leben.
Später am Abend
verziehen sich die beiden
Jungs auf Bennos Zimmer.
Gegen 21 Uhr
verkünden sie dann,
dass sie jetzt auch noch
zum Ritters gehen wollen,
um sich die Live-Musiker
anzuhören.
Kussel, geht's noch?
Es ist total
der spannende Fall gerade.
War das Wussels
Schnarchen oder was?
Ja,
der sitzt auf meinem Schoß
und hat so den
Kopf auf dem Tisch
neben dem Mikrofon.
Es tut mir wahnsinnig leid,
dass der Fall jetzt
mit Schnarchen
unterlegt ist.
Also weiter,
die Jungs wollen
auch zur Live-Musik.
Friedrich, Babsi
und die Fliegenschmidts
stehen um einen
Bistro-Tisch herum
und horchen ausgelassen
der Band,
als Toni und Benni
zur Tür hereinkommen.
Die beiden Jungs
bestellen sich ein Bier,
quatschen angeregt
mit den vier Erwachsenen.
Nach 30 Minuten
wollen sie dann
aber wieder los.
Toni umarmt
Frau Fliegenschmidt
zum Abschied
sehr herzlich.
Das hat sie zwar
nicht erwartet,
sie denkt sich aber schon,
warum er das macht.
Es ist eine
verspätete Entschuldigung.
Die beiden hatten
sich vor ein paar Monaten
in den Haaren,
weil Toni beim
Billiardspielen
etwas zu ehrgeizig war
und sie ihn als
Spaßbremse empfand.
Danach war richtig
dicke Luft
und das Verhältnis
der beiden
seitdem eher unterkühlt.
Aber jetzt hat er
sich wohl wieder eingekriegt.
Friedrich und Babsi
wollen auch nicht mehr
so lange bleiben
und bald heim
zu den Töchtern.
Doch während sich
die beiden Jungs
von den Erwachsenen
verabschieden,
schauen die jungen Frauen
im Haus der Derbs
nicht mehr fern.
Der Fernseher
im zweiten Stock
der Masenettwohnung
läuft zwar noch,
aber es sind keine Augen
mehr auf ihn gerichtet.
Stattdessen liegen
Kerstin und Svenja
in ihrem eigenen Blut
regungslos
auf der Matratze.
Als Friedrich und Babsi
gegen halb eins
nach Hause kommen,
denken sie,
dass ihre beiden Töchter
auf sie warten.
Doch es wartet
jemand anderes.
Schnelltür
aufmachen
ist drängend.
Babsi
muss ganz dringend
auf die Toilette
und schiebt sich
durch den Flur links
ins Schlafzimmer
mit dem angrenzenden Bad,
während Friedrich
noch seine Schuhe
vor der Wohnungstür
abstellt.
Dann läuft er
auf Socken
Richtung Wohnzimmer
und damit auch
Richtung Hausschuhe.
Doch mit dem Schritt
in den Wohnbereich
wird sofort
auf ihn gefeuert.
Oh Gott.
Sein Körper
fällt zurück
in den Flur.
Babsi hat gerade
die Hose aufgemacht,
als sie von den Schüssen
hochschreckt.
Sie guckt,
will gerade aus dem Bad
raus.
Da wird auch
auf sie geschossen.
Der Notruf
geht am Morgen
des Karfreitag
gegen 10.42 Uhr
bei der Polizei ein.
Die tränenerstickte Stimme
eines jungen Mannes
ist am anderen Ende
zu hören.
Er habe seine ganze Familie
eben gerade tot
in der Wohnung
aufgefunden.
Während sich die Polizei
und der Notarzt
auf den Weg machen,
rennt Toni aus der
Familienwohnung
wieder nach draußen
auf die Straße
und brüllt,
gestern Abend
haben sie noch gelebt.
Gestern war Toni
noch Teil
einer intakten,
liebenden Familie.
Jetzt ist er vollweise.
Man sieht ihm an,
wie aufgelöst
er ist.
Er schlägt seinen Kopf
gegen ein Auto,
schreit,
dass er die Personen,
die das getan haben,
umbringen wird.
Den SanitäterInnen
fällt es schwer,
den offenbar
traumatisierten Jungen
zu beruhigen.
Auch Benno,
der bei ihm ist,
gelingt es nicht.
Es dauert bis Mittag,
bis Bennos Eltern
die beiden abholen
und Toni erstmal
zu sich bringen wollen.
Sie können nicht fassen,
was da gestern Abend
passiert sein soll.
Wäre Toni
wie an jedem
anderen Abend
zu Hause gewesen,
hätte es auch
ihn getroffen.
Noch am selben Tag
holen die BeamtInnen
die beiden
von Bennos Eltern
wieder ab
und verkünden,
dass Toni und Benno
vorläufig festgenommen sind.
Wenn Menschen
gewaltsam
aus dem Leben scheiden,
ist der Schock
größer als nach Krankheit.
Ganz Eislingen
fragt sich,
wie konnte das passieren?
Und hofft insgeheim noch,
dass es doch nicht
der nette, eloquente
Sohn der Familie war.
Die Beerdigung
findet in der Kirche statt,
in der Friedrich
und Babsi aktiv waren.
Die Messe
muss allerdings
nach draußen
verlegt werden,
weil die 500 Plätze
in der Kirche
gar nicht reichen
für alle,
die trauern wollen.
Innen steht
nicht wie üblich
ein Sarg
in der Mitte aufgebahrt.
Es sind vier.
Alle ordentlich
nebeneinander stehend,
oben mit weißen
Colors geschmückt.
Die Verwandten
haben vorn
an denselben Fotos
angebracht,
damit man weiß,
wer in welchem Sarg liegt.
Links Babsi,
rechts Friedrich,
die beiden Töchter
in der Mitte.
Toni wollte auch kommen,
aber der Haftrichter
hat den Antrag abgelehnt.
Wir hören ja oft
im Nachhinein,
dass so eine Tat
irgendwie abzusehen war.
Also dass es zumindest
vorher irgendwelche
Anzeichen gegeben hat.
Das war hier nicht so.
Niemand hat das
kommen sehen.
Niemand hat erahnen,
geschweige denn wissen können,
dass Familie Derb
ausgelöscht werden soll.
Niemand außer Toni
und Benno.
Zwar auf den ersten Blick
ganz normale Jugendliche,
die aus guten
Verhältnissen kommen.
Besonders von Toni
hätte das niemand gedacht.
Selbst der Rektor
seiner ehemaligen Schule
hinterfragt sich.
Was hatte ich eigentlich
für eine Wahrnehmung?
Das Bild,
das er von dem Musterschüler hat,
kann er nicht
mit der Realität
übereinbringen.
Er erlebt Toni damals
als immer engagierten
Schulsprecher,
als Klassenbester,
als Sunny Boy,
der beliebt bei den Mädchen ist.
Aber Toni ist auch einer,
der sich darüber bewusst ist,
wie er bei anderen ankommt.
Toni ist die Lichtgestalt.
Und Benno der,
der sich von ihr angezogen fühlt.
Benno ist schon immer anders
als Toni.
Er ist Einzelgänger,
nicht so redegewandt
und kommt nicht so gut an.
Er ist eher der
Plus Eins.
Benno beschreibt sich selbst
auch als Mängelwesen.
Durch die Freundschaft
mit Toni
ändert sich sein Auftreten aber.
Er ändert seinen Kleidungsstil
und Toni trainiert ihn sogar
im Umgang mit Mädchen.
Wenn Benno von Toni spricht,
dann spricht er gar nicht
wie über einen Freund,
sondern eher wie über
einen Seelenverwandten,
den er niemals
im Leben verlieren will.
Als Toni mit einem anderen Freund
den Jakobsweg beschreitet
und Benno explizit
nicht dabei haben will,
ist er sehr verletzt.
Benno empfindet die Freundschaft
der beiden
als vollkommene Beziehung,
sowie ein platonisches
Liebesverhältnis,
um das er sich sehr bemüht.
Und Toni ist empfänglich
für Bennos bedingungslose Freundschaft
und dafür,
dass er jemanden so formen kann.
Auch die Sicht auf das Leben.
Leider.
Denn für Toni hat nur Wert,
was ihm von Nutzen ist.
Und da gehören Tiere,
aber,
wie sich später herausstellt,
auch Menschen,
eben nicht dazu.
Einmal im Herbst 2007,
da veranstalten Toni,
Benno und noch
ein weiterer Freund
im Garten von Tonis Familie
einen kleinen Grillabend.
Toni entdeckt
in einem Laubhaufen
einen Igel.
Dann nimmt er eine Heugabel
in die Hand
und sticht mit der Spitze
in den Igel.
Nein, nein, nein, nein.
Dieser schreit lauthals auf.
Wer schreit auf?
Der Igel.
Igel können ganz doll schreien,
wenn, ja,
wenn die in großer Not sind.
Dann legt Toni das Tier
auf den heißen Grill
und lässt ihn dort liegen,
bis er tot ist.
Oh mein Gott,
das ist ja schrecklich.
Oh Gott.
Ja.
Und er hat noch gelebt,
als er ihn auf den Grill gelegt hat.
Nee.
Benno muss Toni auch unterstützen,
die Nachbarskatze zu töten.
Einfach aus dem Grund,
weil Toni findet,
dass die Zuneigung,
die seine Schwestern
und auch seine Mutter
der Katze gegenüber empfinden,
ihr nicht zustünde.
Benno ist fasziniert
von dieser kalten,
rationalen Sicht
auf die Dinge
und übernimmt Tonis Einstellung
nahezu unhinterfragt.
Wenn ihm dann noch
mal Zweifel kommen,
dann schafft es Toni diese
durch seine Redegewandtheit
immer wieder aufzulösen.
Wenn Toni etwas will,
ist Benno dabei.
Wenn Toni irgendwo einbrechen will,
weil es ihm einen Kick gibt,
ist Benno dabei.
Nicht,
weil es ihm selbst
einen Kick gibt,
sondern um der Freundschaft willen,
um das Band
mit Toni zu stärken
und um sich selbst
im Leben seines Freundes
unverzichtbar zu machen.
Über die Jahre
beginnen die beiden
mehrere Einbrüche
und Ladendiebstähle.
Dabei stellen sie sich Aufgaben,
dass zum Beispiel
eine bestimmte CD
geklaut werden muss.
Einfach für den Thrill
und weil sie dabei
nie erwischt werden,
fühlen sie sich übermächtig.
Als sie in den Schützenverein
einbrechen,
in dem Toni
in seiner Freizeit schießt,
steht dieser Thrill
aber schon gar nicht mehr
im Vordergrund.
Die beiden wollen vor allem
scharfe Schusswaffen besitzen.
Bei ihrem Zug
erbeuten sie insgesamt
19 Pistolen und Gewehre
und eine Armbrust.
Dazu 1686 Schuss Munition
und noch mehr Zubehör.
Die meisten davon
verstecken sie
hinter den Dielenbrettern
im Dachgeschoss
des Hauses von Benno's Mutter.
Ein paar behalten sie,
um sie immer
griffbereit zu haben
und damit im Wald
rumschießen zu können.
Womit Toni nicht klarkommt,
ist das Bild,
das Familie Derbs
nach außen transportiert
und für Toni
so gar nicht
mit dem übereinstimmt,
wie er
seine Familie wahrnimmt.
Besonders seinen Vater
empfindet Toni
als Tyrann,
der die Familie
beherrscht
und immer Recht bekommen will,
auch wenn er es gar nicht hat.
Bei Streitereien
empfindet sich Toni
als Alleinkämpfer
gegen seinen ungerechten Vater,
obwohl seiner Meinung nach
alle anderen
auch unter ihm leiden.
Einer der Hauptauslöser
für diese Einstellung,
Einstellung,
so beschreibt er es später,
sei ein Ereignis,
das er mit seinem Vater
an seinem 18. Geburtstag
gehabt habe.
Toni ging an diesem Tag
mit seinem Vater
und einem Freund
von ihm shoppen
und durfte sich als Geschenk
eine schöne Uhr aussuchen.
Auf dem Rückweg
habe Friedrich
ihn dann aber nicht
die normale Strecke
nach Hause fahren lassen,
sondern habe ihm
eine andere Route
diktiert.
Dieser Weg
endete dann
in einem Bordell.
Friedrich soll
aus dem Auto
ausgestiegen sein
und Toni angeboten haben,
für einen Besuch
bei einer Prostituierten
zu bezahlen.
Toni habe dies
angewidert abgelehnt
und gesagt,
dass er für sowas
nicht zahlen müsse.
Friedrich habe auf dem
Rückweg gesagt,
dass man sich in Beziehungen
eher verstehen muss
wie Kameraden.
Für Sex aber
wäre es besser zu bezahlen.
Seitdem sei Toni
von der angeblichen
Familienidylle
angewidert gewesen.
Tatsächlich hatte
Friedrich eine Vergangenheit,
die nicht so ganz
mit seinem Kirchendasein
übereinzubringen ist.
Früher hatte er
nämlich einen
Sexshop betrieben
und war in seinem
damaligen Heimatort
als Pornofriedel bekannt.
In Eisling
wechselte er
sein Image
dann komplett,
wurde Heilpraktiker
und Schatzmeister
in der CDU.
Toni würde gern
ausziehen,
aber dazu hat er
kein Geld.
Als Toni dann
18 wird,
bekommt er von seiner
Mutter Babsi
eine Vollmacht
für ein Schweizer Konto.
Über eine
Viertelmillion Euro
liegen darauf.
Auch die Schwestern
sind seit ihrem
18. Geburtstag
bevollmächtigt.
An das Geld
kommt Toni
allerdings nicht
ohne die
Unterschriften
und Einwilligungen
der beiden.
Und da reift
das erste Mal
der Gedanke in ihm,
allein an das Geld
und seine Schwestern
aus dem Weg
räumen zu wollen.
Am Anfang
ist es nur
so eine Spielerei,
doch nach und nach
findet Toni
immer mehr
Gefallen
an dem Gedanken.
Doch bei
genauerem
Nachdenken
begreift Toni,
dass er,
um Alleinerbe
zu werden,
auch seine Eltern
umbringen müsste.
Irgendwann beginnt er
eine To-Do
zu schreiben
für die Zeit,
nachdem seine
Familie tot ist.
Finanzcheck,
Vermietung,
Wohnung,
Praxis,
Oma anrufen
wegen Beerdigung,
Leasing,
Verkauf,
Kauf,
Autos,
Wohnung aufpümpen.
Immer eingeweiht
ist sein Freund
Benno.
Toni sagt,
wenn er nicht mitmache,
mache er es eben
alleine.
Aber Benno
will mitmachen,
will dabei sein,
alles zusammen erleben.
Nicht mal ein Mord
schreckt Benno
davon ab,
genau das zu machen,
was sein Freund will.
Erst überlegen die beiden
die Familie bei einem
Ausflug zu erschießen
und Toni dabei eine
Streifwunde am Oberarm
zuzufügen,
damit er sich als gerade
so Überlebender
eines Überfalls
darstellen könne.
Dabei gehen die beiden
sogar so weit
ins Detail,
dass sie es für besser
halten, die Tat in
Bayern zu verüben,
damit die Ermittlungen
durch die
länderübergreifenden
Arbeiten erschwert
werden würden.
Diese Option
weicht dann
kurzzeitig der Überlegung
Gas in die
Familienwohnung
zu leiten.
Am Ende
sind ihnen diese
Szenarien aber
zu riskant,
im Sinne von,
dass am Ende
doch einer überlebt.
In der Zeit
vor der Tat
schreibt sich
Benno
einen Wunschzettel,
voll mit Dingen,
die er schon
immer mal machen
oder haben wollte.
Fallschirmspringen,
ein Auto,
seine Internetbekanntschaft
Manu als Freundin,
einen großen Fernseher,
vernünftige Klamotten,
einen Scharfschützenlehrgang
und einen Bunker
unter dem Haus
und noch ein paar
Immobilien
stehen da drauf.
Die Idee
für einen Mord
wird immer konkreter,
bis sie beiden
sogar einen Geheimcode
dafür entwickeln.
5-1-4-2
Fünf Derbsfamilienmitglieder,
einer von ihnen
ist das schwarze Schaf,
vier von ihnen
werden sterben
und am Ende
werden zwei übrig bleiben,
Toni und Benno.
Manchmal rufen sie sich
den Geheimcode
auf den Fluren
in der Schule zu
und beide wissen ganz genau,
was damit gemeint ist.
Und so machen sie sich
am Abend
zum Karfreitag
nicht,
wie Frau Benno's Mutter
behauptet,
auf den Weg zur Livemusik,
sondern zu Tonis Schwestern.
Auf dem Weg
versteckt Toni
sein Handy
in der Nähe
einer Bäckerei.
In letzter Zeit
hatte er nämlich mitbekommen,
dass öffentlich
über die sogenannte
Vorratsdatenspeicherung
diskutiert wird.
Damit bei eventuellen
Ermittlungen
nicht rauskommt,
wo sich Tonis Handy
zum Tatzeitpunkt
eingeloggt hat,
will er es
nicht bei sich tragen.
Zuhause angekommen,
huschen die beiden
dann durch die Haustür,
gehen unauffällig
in den Keller.
Dort hat Toni
vorher eine Sporttasche
versteckt.
Darin sind zwei
der kleinen Kaliber,
die die beiden Freunde
letztes Jahr
aus dem Schützenverein
geklaut haben.
Sie ziehen sich
Handschuhe
und noch anderes Zeug an
und stülpen über
die Mündungen
der beiden Waffen
zwei selbstgebaute
Schalldämpfer.
Dann steigen sie
die Treppen hoch
an dem dekorierten
Osternest vorbei
bis zum Zimmer
von Tonis Schwester.
Die beiden
jungen Frauen
sehen Toni und Benno
in ihrer Montur.
Was soll denn
der Scheiß?
fragt die eine noch.
Da fallen schon
die Schüsse.
Danach ist nur noch
der Sound
des Fernsehers
zu hören.
Toni will sein Handy
abholen
und danach
zum Ritters.
Zum einen,
um einen möglichen
Verdacht gegen ihn
schon von vornherein
aus dem Weg zu räumen,
zum anderen aber auch,
weil es ihm
einen Kick gibt.
Die Eltern
feiern ahnungslos,
obwohl ihre Töchter
gerade getötet wurden.
Das findet Toni gut.
Auf dem Weg
zur Gaststätte
sagt Benno,
er habe keinen Bock mehr.
Er will die Eltern
nicht auch noch töten.
Da rückt Toni dichter,
legt den Arm
um seinen Freund
und sagt,
halte durch,
es ist gleich vorbei.
Die beiden
haben wie geplant
mit Tonis Eltern
eine schöne Zeit
in der Kneipe
und lassen sich
nichts anmerken.
Lachen sie an,
wissend,
dass sie sie gleich
erschießen werden.
Nach dem Besuch
im Ritters
versteckt Toni
erneut sein Handy
in einem nahegelegenen Park.
Dann warten sie
im Wohnzimmer
auf die Eltern,
während die beiden
Schwestern oben
tot in ihrem Bett liegen.
Nach der Tat
fahren sie dann
zu einem Waldstück
und verstecken dort
die Sporttasche
in einer vorbereiteten Kuhle,
sammeln Tonis Handy
wieder ein
und kommen gegen 5 Uhr
morgens bei Benno
zu Hause an,
legen sich dort
in sein Zimmer
und schlafen.
Am nächsten Tag
sammelt Toni
noch die Patronenhülsen
bei ihm zu Hause ein.
Dabei muss er
seine Schwester
zur Seite schieben,
weil offenbar
eine Hülse
unter ihr liegt.
Für die Polizei
und Rettungskräfte
scheint diese
Wir-haben-sie-gerade-gefunden
Darbietung am nächsten Tag
auf den ersten Blick
relativ plausibel.
Allerdings
schwarnt den
BeamtInnen
schon bald,
dass mindestens
Toni
was damit zu tun
gehabt haben muss.
Bei all der guten
Überlegung
hatte er das
offenbar nicht bedacht.
Am gesamten Haus
gibt es keine
Aufbruchsspuren.
Toni ist der
einzige Überlebende
und der noch dazu
einen Schlüssel
zur Familienwohnung hat.
Seine Empathielosigkeit
fällt den
BeamtInnen
das erste Mal
auf dem Revier
auf.
Während einer
Vernehmungspause
ist Toni
ein Stück
Pizza.
Zu dieser Zeit
weiß man noch
nicht sicher,
dass es Toni war,
der seine Familie
erschossen hatte.
Obwohl Toni
nicht den Anschein
macht,
als würde es ihm
schlecht gehen,
vermutet der Beamte
trotzdem,
dass Toni
stark leidet.
Immerhin kann man
das nicht mal
Personen absprechen,
die jemanden
tatsächlich getötet
haben.
Also fragt der Polizist,
wie geht es dir
denn jetzt?
Toni drückt sich
mit dem Rücken
in die Stuhllehne,
dann legt er seine
Hände auf den Bauch,
so wie es eine
Schwangere tun würde
und sagt,
das Stück Pizza
hätte ich wohl
lieber nicht essen
sollen.
Fünf Tage dauert
es, bis Benno
über seinen Anwalt
eine Stellungnahme
abgibt.
Durch sein
Geständnis
findet man letztendlich
auch die Waffen
im Waldversteck.
Benno lässt
verlauten,
wir waren es
gemeinsam.
Von dieser Gemeinsamkeit
ist vor Gericht
nicht mehr viel zu spüren.
Seit der Festnahme
haben die beiden
nicht mehr miteinander
gesprochen.
Vor Gericht
schauen sie sich
kaum an.
Nach der Tat
wurde in Eislingen
gemunkelt,
dass die beiden
sich auch sexuell
näher gekommen sind.
Die Vermutung
wird in der Hauptverhandlung
allerdings schnell
vom Tisch gefegt.
Im Prozess
zeigt sich,
wie unterschiedlich
die beiden
im Kern eigentlich sind.
Toni erzählt
von allem offen,
als würde er
über eine Banalität
plaudern.
Benno hingegen
braucht manchmal Minuten,
nur um eine Antwort
rauszupressen.
Wer
wann
geschossen haben will,
da verstricken sich
die beiden
in Widersprüche.
Toni behauptet
relativ unglaubwürdig,
während des Schießens
gar nicht im selben
Raum gewesen zu sein.
Laut ihm
sei er emotional
gar nicht in der Lage
gewesen,
das mit anzusehen.
Klar.
Das wird ihm
allein schon deswegen
nicht geglaubt,
weil er die Leiche
seiner Schwester
so grob zur Seite
schob,
um nach der Patronenhülse
zu suchen.
Vor Gericht
wird intensiv
die Rolle
des Vaters
besprochen.
Der Freund
von Tonis
Schwester
Kerstin
sagt dazu,
klar,
Friedrich
habe die
Familie
dominiert,
alles musste
für ihn
perfekt sein,
aber von der
Spannung,
wie Toni
sich schildert,
habe er nichts
mitbekommen.
Auch der Freund
von Friedrich,
der bei der
Geburtstagstour
mit dabei war,
schildert die
Bordellgeschichte
etwas anders
als Toni.
Zwar habe die
Fahrt so
stattgefunden,
Toni habe aber
auf den
Vorschlag seines
Vaters
überhaupt nicht
negativ
reagiert.
Tonis Darstellung
kann das Gericht
also nicht
untermauern.
Auch Frau
Fliegenschmidt
kommt zu Wort
und berichtet
davon,
wie es war,
als Toni beim
Billardspielen
plötzlich austickte.
Eine Seite,
die sie vorher so
noch nie
kennengelernt hatte
und dabei kennt
sie Toni schon,
seitdem er klein
ist.
Halt doch deine
Schnauze,
hat er damals
einfach zu ihr
gesagt.
Zu ihrer
Überraschung
hatten weder
Babsi noch
Friedrich dazu
groß etwas
gesagt.
Friedrich hatte
Toni zwar ermahnt,
sich zu entschuldigen,
aber das hatte
Toni nie getan.
Und heute weiß
sie, dass auch
die Umarmung
keine Entschuldigung
war, sondern
wohl eher
Manipulation.
Sie ist auf
das Schauspiel
reingefallen.
Kein Wunder,
dass Toni der
Beste in seiner
Theatergruppe war.
Das hat ihm
hier offenbar
geholfen.
Der psychiatrische
Gutachter ist
nachhaltig beeindruckt
von den beiden
Freunden.
Nicht im
guten Sinne.
Er sagt,
nach mehr als
tausend Gutachten
sei ihm nie
eine
solch schwierige
und mühsame
Exploration
untergekommen.
13 Mal
habe er sich
mit Benno
getroffen und
nie das Gefühl
gehabt,
wirklich an
ihm dran zu
sein.
Das war
etwas,
das in
Bennos Leben
offenbar nur
Toni vorbehalten
war,
den Benno
in der
Freundschaft
idealisiert
habe.
Der
Gutachter
attestiert
Benno
eine
Entwicklungsstörung.
Er habe das
Asperger-Syndrom,
eine
Autismus-Spektrumsstörung.
Betroffene haben
Probleme in der
Kommunikation mit
anderen, was aber
keiner
Intelligenzminderung
zugrunde liegt.
Bennos Anwalt sagt
vor Gericht,
dass seine
Mandanten die
Aussicht,
einen Mord
zu begehen,
weniger erschreckt
hat, als
seinen Freund
zu verlieren.
Ob
tatsächlich
Benno
allein geschossen
hatte,
so wie
Toni das
behauptete,
konnte
letztendlich
nicht final
geklärt
werden.
Aber das
spielt juristisch
gesehen auch
gar keine Rolle,
weil beide
auch
Mittäter
sind.
Sie ist
ihm lästig
geworden und
weshalb
musste sie
sterben,
sagt die
Staatsanwältin
in ihrem
Plädoyer
über
Tonis
Familie.
Er habe
sich seinem
Vater nicht
mehr unterordnen
wollen und war
angetan,
von dem
Ausblick,
sich mit dem
Erbe ein
schönes Leben
zu machen.
Und so
sieht es am
Ende auch
das Gericht.
Benno
wird nach
Jugendstrafrecht
verurteilt und
bekommt zehn
Jahre wegen
heimtürkischen
Mordes aus
sonstigen
niederen
Beweggründen.
Vier
Menschen aus
Gefälligkeit
zu töten,
um seinen
Freund dauerhaft
an sich
zu binden,
sei ein
Ausdruck
einer
besonders
verachtenswerten
Gesinnung.
Bei ihm
sei die
finanzielle
Bereicherung
nicht
handlungsleitend
gewesen.
Anders
bei
Toni.
Obwohl er
ein Jahr
jünger
ist als
Benno,
wird er
nach
Erwachsenen
Strafrecht
wegen
heimtürkischen
Mordes
aus
Habgier
verurteilt.
Eine
Tötung mit
solch einem
Motiv,
das sagte
schon der
Gutachter
während der
Verhandlung,
müsse nach
Erwachsenen
Strafrecht
verurteilt
werden,
weil
Habgier
eher
ein
Motiv
eines
gereiften
Erwachsenen
sei.
Außerdem
stellt
das Gericht
bei ihm
die
besondere
Schwere
der
Schuld
fest
und
hält
sich
eine
Unterbringung
in der
Sicherungsverwahrung
offen.
Toni hatte
am Ende
der
Verhandlung
nicht mehr
viel
gesagt
und
es
schien,
als sei er
davon
selbst
überrascht
gewesen,
sagen
Prozessbeobachtende.
Am Ende
richtet er
das Wort
noch einmal
an die
beiden
Freunde
seiner
Schwestern,
die ihre
Liebe
wegen
Tonis
Habgier
verloren
haben.
Ganz
leise
sagt er,
ich möchte
die
Gelegenheit
nutzen,
um mich
zu
entschuldigen.
Kerstins
Freund,
der mit ihr
am nächsten
Tag
nach Berlin
fahren
wollte,
antwortet,
du musst es
erst mal
vor dir
selbst
entschuldigen.
Ich glaube
nicht,
dass du
das schaffen
wirst.
Okay,
erst mal
habe ich
eine
Frage,
was hat
denn der
Gutachter
über
Toni
gesagt?
Ja,
also,
naja,
also sie
haben ihm
ja die
besondere
Schwere
der Schuld
gegeben
und sich
auch
vorbehalten,
dass er
am Ende
sicherungsverwahrt
wird,
weil sie
halt eben
der Meinung
sind,
aufgrund
dieser
Persönlichkeitszüge,
die er
momentan
hat,
dass er
auf jeden
Fall
eine
erhebliche
Gefahr
sein
könnte,
wenn er
frei wäre.
Was ich
so ein
bisschen
glaube,
ist,
dass sie
sich
das jetzt
noch
vorbehalten,
weil er
ja so
jung
ist
und weil
sie
natürlich
hoffen,
den
irgendwie
noch
therapeutisch
wieder
gerade
zu
biegen,
wobei
sie
auch
selber
sagen,
dass es
momentan
keine
Erfolgsaussichten
dafür gibt,
dass er
therapeutisch
wieder auf
eine
richtige
Bahn
gelenkt
werden
kann,
eben weil
er so
empathielos
ist und
auch
wirklich
höchst
manipulativ
ist.
Also
so
Menschen
wie
dieser
Toni
oder
diese
Yvonne aus
meinem Fall,
die machen
mir so
Angst.
Also
und auch
menschliche
Beziehungen
nicht
wirklich
versteht,
aber auf
der
anderen
Seite
auf so
eine
lange
Strecke
und vor
anderen
Personen
ganz
normal
zu
wirken,
normal
am Leben
teilzunehmen,
beim
DLRG
zu sein
und das
und ich
mache das
und ich bin
Schulsprecher
und
Schulsprecher
und
der
Sunny
Boy
und
dann
nur
am
Schauspiel
dann
ist,
offenbar.
Also
da
kannst
du
ja
als
Person,
die
diese
Person
kannte,
da
denkst
du
hast
keine
Menschenkenntnis.
Ja
und
vor
allem
denke
ich
das
halt
bei
der
Familie.
Ich
meine
die
Schwestern
so,
die
hätten
sich
das
nie
träumen
lassen.
Und
mir
tut
das
auch
besonders
leid
für
die
Freunde
Jahre
mit
ihrem
Freund
zusammen
die
ältere
sieben.
Oh Gott.
Die wollten
am nächsten
Tag
nach
Berlin
fahren.
Also
ich
muss
sagen,
ich
finde
es
gut,
dass
er
am
Ende
dann
zu
diesen
Männern
Entschuldigung
gesagt
hat.
Aber
das
habe
ich
weil
mein
Vater
hat
mich
zu
meinem
18
zum
Bordell
gefahren
und
mein
Vater
will
dass
ich
pünktlich
zum
Abend
esse
oder
keine Ahnung
ich
übertreibe
jetzt
aber
da
denke
ich
mir
so
das
ist
doch
was
ist
das
denn
für
ein
Grund
also
nee
so
läuft
es
halt
einfach
nicht
jeder
kann
sich
auch
und
auch
wenn
er
vorher
der
Porno
Friedel
war
oder
Friedel
oder
was
weiß
ich
hier ist
perfekt
und
nee
das macht
mich
einfach
so
sauer
stehe
jetzt
einfach
dazu
dass
du
einfach
jemand
umgebracht
hast
weil
du
ein
böser
menschen
in dem
fall
warst
ja
sorry
ich
reg mich
so
auf
merkt
man
gar
nicht
das
Gericht
hat
ihm
das
ja
auch
nicht
abgekauft
also
es
hat
halt
gesagt
so
also
das
ist
hier
sicherlich
nicht
der
Hauptgrund
gewesen
ja
das
war
nämlich
laut Gericht
ja
das
Erbe
aber
die
Frage
ist
ja
wie
ist
das
denn
jetzt
eigentlich
bekommt
Toni
denn
das
Geld
jetzt
weil
nach
der
Erbreihenfolge
würde
er
auf
jeden
Fall
zu
genau
diesem
Thema
haben
wir
schon
richtig
oft
Fragen
bekommen
im
Fall
von
Toni
war
es
so
dass
das
Gericht
ihn
als
erbunwürdig
erklärt
hat
und
darum
geht
es
in
meinem
Aha
dazu
steht
im
bürgerlichen
Gesetzbuch
unter
Paragraf
2339
wie kann man
so viele
Paragrafen
haben
nämlich
unter
anderem
erbunwürdig
ist
wer den
Erblasser
vorsätzlich
und widerrechtlich
getötet
oder zu töten
versucht
oder in
einen
Zustand
versetzt
hat
infolgedessen
der
Erblasser
bis zu
seinem
Tode
unfähig
war
eine
Verfügung
von
Todeswegen
zu
errichten
oder
aufzuheben
so viel
zum
BGB
erbunwürdig
kann aber
beispielsweise
auch
werden
wer
vorsätzlich
und widerrechtlich
eine Person
zu Lebzeiten
daran gehindert hat
eine Verfügung
zu machen
oder halt
eine
aufzuheben
wie also
wenn
jemand
einen anderen
Menschen
daran hindert
ein Testament
zu schreiben
oder was ist
damit gemeint
genau
ja also
man nennt das
Verfügung
Kurzform
für
Verfügung
von
Todeswegen
und darunter
fallen
halt so
Testamente
Erbverträge
und dergleichen
also wenn ich
dich
daran hindern
würde
nee
nicht dich
aber wenn ich
jetzt meinen Vater
darin hindern würde
ein Testament
zu schreiben
wo er zum Beispiel
seiner Freundin
alles vererbt
damit ich
alles erbe
kann ich danach
als Erb
unwürdig
erklärt werden
theoretisch
also
theoretisch
bist du ja
sowieso
erben
und bekommst
immer mindestens
deinen Pflichtteil
also sagen wir mal
du teilst
das ja jetzt
sowieso
mit deinem
Bruder
Julian
und wenn dein
Papa jetzt
sagt
der Julian
der war
aber hier
immer der
gute
und der hat
mich
am Ende
gepflegt
ich
enterbe
jetzt
Laura
dann
würdest du
quasi
naja
50%
von
Null
ist Null
dann bekommst du
quasi von
den
gesetzlichen
50%
nur noch
die Hälfte
davon
also 25%
das ist dann
dein Pflichtteil
und sagen wir
jetzt mal
du wirst es
aber
nachweislich
dass Papa
Wohlers
das Testament
zugunsten
von Julian
ändern wollte
und du
hinderst dann
deinen Vater
aber vorsätzlich
und widerrechtlich
daran
das zu machen
dann kann man
dich für
erbunwürdig
erklären
aber das
muss man
dir dann
halt auch
erstmal
nachweisen
okay
wir haben
den Erbrechtler
Andreas
Falk
gefragt
ob man
nicht
automatisch
als Erbe
sein Recht
darauf
verwirkt hat
wenn man
jemanden
deswegen
tötet
man sollte
ja meinen
dass bei einem
Mord
jemand
automatisch
erbunwürdig
wird
aber der
Mord
wird eben
rein
strafrechtlich
beurteilt
hat natürlich
dann
wie soll man
sagen
querverbindung
ins
Zivilrecht
aber
der
Strafrichter
urteilt
darüber
und der
macht
sich
regelmäßig
jedenfalls
wenn er
nicht
muss
keine
Gedanken
über
das
Zivilrecht
das
heißt
der
Mord
zieht
nicht
automatisch
diese
Folge
nach
sich
dass man
erbunwürdig
ist
wer
also
jetzt
von der
Erklärung
dass jemand
erbunwürdig
ist
profitiert
der muss
das
gesondert
beantragen
das heißt
auch der
Mörder
dann
in Anführungsstrichen
macht dazu
gar nichts
oder
wird auch
erstmal
zu nichts
verpflichtet
sondern
der
Profiteur
von der
Tatsache
dass der
Mörder
erbunwürdig
wird
der muss
den
entsprechenden
Antrag
erheben
dieser
Antrag
auf
Erbunwürdigkeit
muss
innerhalb
einer
Einjahresfrist
nach
Kenntnis
von der
Erbunwürdigkeit
von der
Person
gestellt
werden
die
dann
anstelle
der
erbunwürdigen
Person
tritt
und
dann
wird
so
getan
als
ob
der
Täter
oder
die
Täterin
gar
nicht
gelebt
hätten
in
einigen
Fällen
erbt
aber
auch
der
Staat
halt
beispielsweise
wenn
kein
weiterer
Erbe
ermittelt
werden
kann
oder
wenn
die
Erben
diesen
Antrag
nicht
stellen
aber
wenn
jetzt
niemand
diesen
Antrag
erhebt
dann
erbt
der
Täter
also
nee
der
Staat
würde
das
ja
zu
verhindern
wissen
wollen
und
würde
dann
deswegen
den
trotzdem
wahrscheinlich
für
erbunwürdig
erklären
lassen
wenn es
nicht
aus
Versehen
untergeht
bei der
Erbunwürdigkeit
ist übrigens
irrelevant
aus
welchen
Beweggründen
sie
eintritt
und dazu
hatte der
BGH
2015
über einen
Fall
entschieden
bei dem
der
Ehemann
seiner
Frau
im
Heim
den
Schlauch
der
Magensonde
durchtrennte
die
Frau
war
seit
2002
wegen
Alzheimer
im
Heim
untergebracht
und konnte
nicht mehr
kommunizieren
nach
zehn
Jahren
langen
Krankheitsweg
einem
Suizidversuch
ihres
Mannes
und
Depressionen
seinerseits
auch
entschied
sich der
Ehemann
dann das
Leiden
seiner
Frau
und ja
irgendwie
auch
sein
eigenes
zu
beenden
das
Pflegepersonal
reparierte
den Schlauch
allerdings
rechtzeitig
und die
Frau
starb
dann aber
einen Monat
später
an einer
Lungenentzündung
das hatte
aber
nichts
mit
diesem
Tötungsversuch
zu tun
eine
Patientenverfügung
gab es
nicht
und der
Ehemann
hat
aber
angegeben
dass
die
Frau
das
halt
so
alles
nicht
gewollt
hätte
und
nicht
in
diesem
Zustand
hätte
sein
wollen
und
der
Ehemann
wurde
wegen
versuchten
Totschlags
im
minderschweren
Fall
zu einem
Jahr
auf
Bewährung
verurteilt
und der
Sohn
der
Beiden
beantragte
dann die
Freistellung
der
Erbwürdigkeit
seines
Vaters
wegen
dieses
Tötungsversuchs
also
der
Sohn
dessen
kranker
Vater
seine
kranke
Mutter
getötet
hat
töten
wollte
will
jetzt
dass
der
Vater
nichts
mehr
erbt
also
ich
hoffe
dass
es
dem
Sohn
bei
dieser
Aktion
nicht
nur
ums
Geld
ging
weil
das
hört
sich
irgendwie
alles
sehr
tragisch
an
also
zu
den
Umständen
weiß
man
nichts
der
BGH
entschied
hier
dann
letztlich
dass
es
auf
den
Grund
der
Erbunwürdigkeit
nicht
ankomme
also
auch
ein
minderschwerer
Fall
des
Totschlags
ist eben
kein
eigener
Tatbestand
sondern
nur
eine
Strafzumessungsregel
also
das heißt
auch
wenn
das
von
dem
Vater
jetzt
gut
gemeint
war
es
ändert
quasi
nichts
an
diesem
Tötungsversuch
und
dass
er
wenn
er
diese
Tat
schuldhaft
begangen
hat
auch
erbunwürdig
ist
bei
Tötung
auf
Verlangen
wäre
das
aber
anders
gewesen
wenn
die
Frau
in
ihrer
Patientenverfügung
halt
entsprechende
Hinweise
gegeben
hätte
wäre
die
Erbunwürdigkeit
hier
ausgeschlossen
gewesen
im Fall
von
Familie
Derb
ist es
ja
nun
so
dass
die
vier
aus
der
Kernfamilie
wegfallen
und
der
fünfte
der es
eigentlich
bekommen
würde
erbunwürdig
ist
deswegen
würde
jetzt
nach
der
Erbreihenfolge
entweder
die
Familie
von
Babsi
oder
die
Familie
von
Friedrich
Erben
dazu
ist
aber
entscheidend
wer
zuerst
gestorben
ist
bei
der
der
länger
lebt
wenn
jetzt
Friedrich
zuerst
stirbt
dann
ist
ja
im
Grunde
genommen
Babsi
die
alleinige
Erbin
und
wenn
sie
dann
verstirbt
bekommt
es
ihre
Familie
und
genauso
andersrum
auf
Friedrich
wurde
ja
jetzt
zuerst
geschossen
und
das
würde
jetzt
eigentlich
nahelegen
dass
und
Babsi
hingegen
durch
einen
Kopfschuss
getötet
wurde
also
es
könnte
schon
gut
sein
dass
Friedrich
länger
lebte
als
Babsi
und
das
Problem
ist
dass
sich
beide
Familien
um
das
Erbe
gestritten
haben
und
wenn
sowas
jetzt
nicht
bewiesen
werden
kann
also
wer
jetzt
zuerst
starb
dann
greift
das
Verschollene
Gesetz
und
das
behandelt
den
Fall
dann
so
als
wären
beide
gleichzeitig
gestorben
und
dann
erben
halt
eben
beide
Familien
was
ja auch
fair
ist
genau
aber
dadurch
teilt
sich
natürlich
auch
das
Geld
und
deswegen
gibt es
halt
oft
diese
Streitigkeiten
also
das
kann
bei meinem
Bruder
und mir
nicht
passieren
denn
viel
Erbe
wird es
nicht
geben
ich
sagte
ja
bereits
Sparen
ist
auch
nicht
so
das
Ding
von
meinem
Vater
ja
guck mal
aber
da
sorgt
dein
Vater
dann
ja
vor
der
meint
es
nett
mit
euch
ja
der
will
halt
auch
nicht
dass
wir
streiten
wenn er
weg
ist
ja
aber
woher
kommt
Habgier
eigentlich
manch einer
wird
wahrscheinlich
sagen
Midas
ist
schuld
der
griechischen
sage
nach
war
König
Midas
nämlich
ziemlich
habgierig
und
auch
ein
bisschen
dumm
ihm
wollte
der
Gott
Dionysos
wegen
irgendeiner
Sache
da gibt's
verschiedene
Versionen
einen
Wunsch
erfüllen
und der
gierige
Midas
wusste
natürlich
genau
was
er
wollte
und
antwortete
schaffe
dass
alles
was
mein
Leib
berührt
in
funkelndes
Gold
sich
wandle
gesagt
getan
Midas
war
dann
auch
super
happy
als
er
sah
dass
ein
Stein
bei
seiner
Berührung
zu
Gold
wurde
und
darauf
berührte
er
eben
alles
was
ihm
so
in
die
Quere
kam
und
alles
verwandte
sich
eben
in
dieses
Edel
Metall
doch
als
der
König
dann
etwas
essen
oder
trinken
wollte
wurde
das
natürlich
auch
alles
sofort
zu
Gold
und
wieso
hat
dieser
unsittliche
nicht
mit
Messer
und
Gabel
gegessen
einfach
ja
ich hatte
doch
gesagt
der
ist
auch
ein
bisschen
dumm
daran
lag
ja
und
deshalb
bat
er
Dionysos
dann
auch
schon
kurz
Zeit
später
die
Gabe
zurück
zu
nehmen
dann
hatte
Miras
zwar
eben
kein
Gold
mehr
aber
er
starb
auch
wenigstens
nicht
an
Unterernährung
aber
Habgier
war
jetzt
nicht
immer
per se
schlecht
also
als
Urmenschen
hat es
zum Beispiel
sogar
das
Überleben
gesichert
weil
klar
je mehr
Essen
Fälle
Holz
für die
Hütte
unsere
Vorfahren
halt
angesammelt
hatten
desto
höher
waren
auch
die
Überlebenschancen
und die
sich
fortzupflanzen
Da kann ich aus eigener Erfahrung
sprechen
beim Virtual Reality
Spielen
da überlebt
mein Team
immer nur deswegen
beim Zombie
abschießen
länger
weil ich immer schön
die Munition
bunkere
ich mir also
gierig immer
alles in die Taschen
stecke
Ist das dann
so ein
Teamspiel
oder was
Ja
Ah okay
Dann muss ich immer
das aus meiner Tasche
rausholen
und dann
der anderen
Person
geben
Okay
also
offenbar
ist
diese
Habgier
auch in solchen
Spielen
überlebenswichtig
Ja
Ja
also
dieses
schlechte
Image
der Habgier
das kam
dann auch
halt erst
wieder
mit dem
Handel
weil
da war
das
dann
nicht so
gern
gesehen
wenn
sich
Personen
halt
eben
mehr
nahmen
als
ihnen
zustand
Das
sieht man
zum Beispiel
in den
Gesetzestexten
von
König
Hammurabi
der
vor fast
4000
Jahren
in seine
Gesetzestexte
schrieb
welche
Strafe
bei
solchen
Vergehen
droht
also
so
Eigentumserwerb
auf Kosten
anderer
war
also
offenbar
vor 4000
Jahren
auch schon
voll
etabliert
und das
zog sich
dann so
durch
und wer
das auch
gar nicht
gut
fand
war die
Kirche
die
hat
Habgier
im
Mittelalter
dann
nämlich
gleich
zur
Todsünde
erklärt
avaritia
heißt das
da
und wer
diese
beging
das
war
klar
würde
in
der
Hölle
in
siedend
heißes
Öl
geworfen
ja
nee
also
wenn man
sich
die
Sao
Francisco
in
Porto
anguckt
dann
weiß
man
dass
der
Kirche
Habgier
ganz
fern
lief
ich
sehe
da
viele
gerade
in
diesem
Öl
schwimmen
frittierte
geistliche
und
als
einzige
Todsünde
hat
die
Habgier
es
dann
ja
sogar
bis
heute
in
unser
Strafgesetzbuch
geschafft
ja
dort
gilt
die
Habgier
halt
eben
als
Mordmerkmal
und
als
niederer
Beweggrund
einen
Menschen
zu
töten
und es
gibt
so
ganz
typische
Fälle
bei denen
man
annehmen
kann
dass
das
Merkmal
der
Habgier
vorliegt
wie zum
Beispiel
im
Eisling
Fall
den
ich
erzählt
habe
wenn es
um
das
Erbe
geht
und
ebenso
typisch
dafür
sind
Raubmorde
oder
bezahlte
Auftragsmorde
und dabei
ist es halt
egal
wie hoch
die Summe
ist
weil für die
eine Person
können
fünf Euro
ausschlaggebend
sein
um Menschen
zu töten
und die
andere
und die
andere Person
schlägt
halt erst
bei einer
Million
zu
wichtig
ist
dass die
Habgier
bewusstseins
dominierend
ist
also auch wenn
jetzt beispielsweise
ein Motivbündel
möglich ist
muss das
Motiv
Habgier
im Vordergrund
stehen
und deswegen
wurde Benno
eben auch
nicht wegen
Mordes
aus Habgier
verurteilt
sondern aus
sonstigen
niedrigen
Beweggründen
weil er
wegen der
Freundschaft
den Mord
begangen hat
zwar auch
wegen des
Geldes
er hatte
sich ja auch
diese Liste
gemacht
aber vor allem
wegen der
Freundschaft
das stand
bei ihm
im Vordergrund
und es gibt
aber auch
noch andere
Fälle
die man
jetzt erstmal
vielleicht gar
nicht so
auf dem
Schirm
hat
die wegen
Mord
aus
Habgier
abgeurteilt
werden
wie zum Beispiel
der
Anschlag
auf den
BVB
Bus
im April
2017
wir erinnern
uns nochmal
da hatte
ein Mann
Sprengsätze
an einer
Hecke
angebracht
die in dem
Moment
explodieren
sollten
als dieser
Mannschaftsbus
dann auf dem
Weg ins
Stadion
daran
vorbeifuhr
und
durch die
Bomben
wurde der
Bus
dann
beschädigt
und
Verteidiger
Mark
Bartha
und
ein
begleitender
Polizist
verletzt
und
nur
weil
der
eine
Sprengsatz
zu hoch
angebracht
wurde
ist die
Sache
nicht
noch
schlimmer
ausgegangen
das
Ende
vom
Lied
war
dann
dass
ein
Mann
den
Anschlag
verübt
hatte
der
sich
Options
Scheine
gesichert
hat
die
auf
einen
Absturz
der
BVB
Aktie
spekulierten
also
der
Typ
hat
quasi
auf
die
fallenden
Kurse
gewettet
dafür
hatte
er
vorher
sogar
einen
Kredit
aufgenommen
und
sein
Plan
war
halt
mit
wenigen
tausend
Euro
einen
Satz
einen
Gewinn
von
mehr
als
100.000
Euro
zu
machen
am
27.11.
2018
wird
dann
dieser
Mann
zu 14
Jahren
Haft
wegen
versuchten
heimtürkischen
Mordes
aus
Habgier
mit
gemeingefährlichen
Mitteln
in
29
Fällen
verurteilt
Habgier
ist nach
der herrschenden
Rechtsprechung
auch des
BGHs
da gibt es
allerdings
Kritik
dran
ebenfalls
dann
gegeben
wenn
jemand
sein
Vermögen
dadurch
bereichern
will
dass er
etwas
spart
was er
eigentlich
zahlen
müsste
wenn
also
zum Beispiel
ein
Täter
seine
schwangere
Freundin
tötet
um der
Unterhaltszahlung
zu
entgehen
oder
aber
auch
dann
wenn
beispielsweise
jetzt
eine
Frau
einen
Mann
tötet
weil
sie
noch
Geld
schuldet
und
es
aber
nicht
zahlen
will
in
diesem
Fall
geht es
dann
ja
aber
eher
darum
seinen
finanziellen
Bestand
zu behalten
und
deswegen
spricht man
hier
halt
Täter
Wollte
Wollte
eine
Sozialhilfe
wollte
er
nicht
empfangen
weil
er
dann
Anträge
hätte
ausfüllen
müssen
und
sich
einen
festen
Wohnsitz
hätte
zulegen
müssen
also
so
schreibt
das
die
Zeitung
das
finde ich
eine
lustige
Pointe
dass
er
am
Ende
im
festesten
Wohnsitz
überhaupt
landet
okay
Moment
also
dieser
Mann
hat
eine
Straftat
nur
deshalb
begangen
um
ins
Gefängnis
zu
kommen
um
sich
da
die
Versorgung
zu
sichern
ist
halt
auch
einfacher
als
Anträge
ausfüllen
und
deswegen
ist
dann
dieser
Mann
ein
Fahrradfahrer
mit
80
Sachen
mit
seinem
Auto
hinten
aufgefahren
um
ihn
dabei
auch
erheblich
zu
verletzen
und
der
BGH
der
hat
gesagt
dass
der
Mann
eine
langfristige
Versorgung
durch
eine
staatliche
Einrichtung
und
damit
eine
Verbesserung
seiner
Vermögenslage
im
Sinne
eines
rücksichtslosen
Gewinnstrebens
angestrebt
hatte
also
aus
Habgier hat
er das
jetzt
gemacht
das wurde
so
vom
BGH
entschieden
genau
ja
genau
weil
sie
gesagt
haben
dass
dieser
erstrebte
Vermögensvorteil
der
ist zwar
nicht
unmittelbar
aus dem
Vermögen
des
Opfers
gekommen
also
des
Fahrradfahrers
das ist
in diesem
Fall
nicht
wichtig
okay
wow
also
das wäre
jetzt
nicht
auf
den
ersten
Blick
das
was
ich
als
Habgier
empfinde
nee
und
eigentlich
sagt
man
auch
dass
Habgier
eng
ausgelegt
werden
muss
deswegen
wundert
es
mich
hier
doch
ein
bisschen
fand
ich
aber
trotzdem
ganz
netten
Fall
ja
nicht
um
Habgier
handelt
es
sich
wenn
Laura
beispielsweise
bei mir
Schulden
hat
und
sie
sie
mir
nicht
zurückzahlt
und
ich
sie
dann
deswegen
töte
weil
mein
Vermögen
sich
dadurch
ja
gar
nicht
unmittelbar
steigern
würde
ich
hätte
ja
auch
nicht
mal
die
Aussicht
darauf
dann
aber
halt
wie
eben
schon
erwähnt
wäre
es
andersrum
schon
Habgier
also
Und
WissenschaftlerInnen
glauben
dass
uns
das
deshalb
auch
heute
noch
in
den
Genen
liegt
laut
Johannes
Hewig
Professor
für
Persönlichkeitspsychologie
an der Uni
Würzburg
ist die
Gier
wie die
meisten
Persönlichkeitsmerkmale
schätzungsweise
bis zu 50%
im Menschen
veranlagt
also
bei schätzungsweise
jedem
Zweiten
so verstehe
ich das
und bei
einer
Studie
der
US-Unis
Harvard
und Yale
kam heraus
dass wir
gieriger
werden
je länger
wir über
eine
Entscheidung
nachdenken
wenn
ich dich
jetzt
frage
teilst
du
deinen
Grießpudding
mit mir
und ich
gucke
dich
mit ganz
runden
Kulleraugen
lieb
an
dann
würdest
du
wahrscheinlich
im
ersten
Augenblick
mit
ja
antworten
wenn
du
aber
drüber
nachdenkst
würdest
du
wahrscheinlich
sagen
du
ich
mag
den
lieber
alleine
essen
oder
liege
ich
da
richtig
das
würde
bei
uns
ganz
genau
so
ablaufen
also
wer
spontan
entscheidet
verhält
sich
sozialer
und
das erklären
die
Forscher
damit
dass
unsere
Intuition
vor allem
im
Kontext
des
alltäglichen
Lebens
entwickelt
wird
wo halt
Hilfsbereitschaft
und
Zusammenarbeit
eher von
Vorteil
ist
wenn wir
aber länger
nachdenken
und überlegen
was wir
eigentlich
persönlich
wollen
desto näher
kommen wir
unserem
ursprünglichen
instinktiven
Verhalten
von früher
und entscheiden
halt eben
habgieriger
gierige
Menschen sind
übrigens auch
risikofreudiger
ein experiment
von
hewig
und seinem
team
zeigte
mithilfe
von
EEGs
dass
diese
Personen
bei
verlust
von
geld
weniger
sensibel
reagieren
als
nicht
so
gierige
menschen
das heißt
dadurch
dass ihr
gehirn
eine
schwächere
reaktion
auf
verlust
zeigt
lernen
sie
schlechter
aus
fehlern
und
begehen
die
dann
halt
immer
wieder
und
deshalb
gehen
sie
auch
schneller
und öfter
risiken
ein
wie
gierig
jemand
ist
kann man
auch
messen
sagt
hewig
zumindest
der hat
nämlich
einen
test
entwickelt
mit
dem
man
menschen
ein
maß
für
ihre
gier
zuordnen
kann
gegenüber
der
zeit
erklärt
er
dass
die
meisten
menschen
einen
durchschnittlichen
wert
bezüglich
gier
hätten
und nur
wenige
extrem
hohe
oder
tiefe
werte
weil
aber
auch
das
soziale
umfeld
eine
Rolle
spielt
macht
es
schon
einen
Unterschied
woher
man
kommt
und
wo
man
lebt
denn
je
so
verwunderlich
also
für
mich
nicht
dass
US
amerikaner
innen
im
schnitt
höhere
werte
haben
als
deutsche
den
test
von
hewig
habe
ich
leider
nicht
gefunden
aber
einen
von
belgischen
wissenschaftlern
der
uni
gent
so
und
den
mache
ich
jetzt
mal
mit
dir
okay
ich
habe
den
schon
gemacht
ich
habe
auch
einen
test
entwickelt
ja
um
anhand
nur
einer
Frage
feststellen
zu können
ob
eine
Person
habgierig
veranlagt
ist
oder
nicht
diese
Frage
lautet
Laura
hast du
jemals
deine
mittagspause
dazu
genutzt
um
Monopoly
zu spielen
ich weiß
nicht
wovon
sie
riet
wenn die
Antwort ist
gerade
erst
heute
dann
fällt
das
Ergebnis
ziemlich
schlecht
aus
so
jetzt
der
wissenschaftlich
fundierte
test
geht auch
ganz schnell
sind nicht
viele
fragen
egal
wie viel
ich habe
ich will
immer
mehr
völlig
unzutreffend
für mich
trifft
nicht
auf
mich
zu
trifft
eher
nicht
auf
mich
zu
trifft
weder
zu
noch
nicht
zu
trifft
ein
wenig
auf
mich
zu
trifft
völlig
auf
mich
zu
trifft
eher
nicht
auf
mich
zu
okay
gut
also da geht es
jetzt ja auch
nicht nur
um
Geld
sondern
auf
alles
um
Essen
auch
dann muss
ich
dann muss
noch mal
neu
denken
auf
alles
es geht
nicht nur
um
Geld
sondern
insgesamt
also
egal
was
ich
habe
ich
will
immer
mehr
ja
ja
ich
habe
einen
Hund
ich
möchte
nicht
mehr
Hunde
okay
ja
verstehe
ich
denke
das
reicht
als
Untermauerung
okay
ich
mache
weiter
nächste
Frage
oder
Aussage
man
kann
nie
genug
haben
das
ist
doch
die
gleiche
Frage
also
würde
ich
auch
sagen
eher
nicht
auf
mich
zu
du
würdest
nicht
sagen
man
kann
nie
genug
sagen
wir
jetzt
mal
Geld
haben
nein
natürlich
kann
man
genug
Geld
haben
irgendwann
ist
genug
Wann
ist
denn
genug
ja
wenn man
sich
alles
leisten
kann
aber man
kann
sich
immer noch
was
mehr
dann
nicht
leisten
weil
es
gibt
ja
nimmer
noch
teurere
Sachen
das
und
was
was
ich
in
deiner
Welt
und
deswegen
wissen
wir
alle
wieder
ein
Ergebnis
auf
also
trifft
eher
nicht
auf
mich
zu
ja
würde
ich
sagen
nicht
next
sogar
wenn
ich
gesättigt
bin
suche
ich
oft
nach
mehr
also
geht
es
hier
jetzt
um
essen
ja
es
ist
in
Anführungsstrichen
weil
würde
es
um
essen
gehen
würde
ich
sagen
trifft
auf
mich
zu
ich
habe
es
so
gelesen
und
habe
das
auch
so
angeklickt
aber
es
ist
halt
eben
in
Anführungszeichen
deswegen
open
for
discussion
also
wenn
es
nicht
um
essen
geht
wäre
ich
da
eher
ein
weniger
trifft
eher
nicht
auf
mich
zu
nee
trifft
weder
noch
ich
stopfe
echt
immer
bis
ich
weinen
muss
weil
so
voll
das
streben
nach
mehr
und
besser
ist
ein
wichtiges
Ziel
in
meinem
Leben
trifft
auf
mich
zu
mir
reicht
ein
einfaches
Leben
trifft
eher
nicht
auf
mich
zu
ich
bin
schnell
zufrieden
mit dem
was
ich
habe
trifft
eher
nicht
auf
mich
zu
Auswertung
zu
wie
hartgierig
sind
sie
sie
sind
ausgeglichen
und zufrieden
mit dem
was sie
haben
das ist
eine
gute
Nachricht
doch
ob
Habgier
positiv
oder
negativ
wirkt
hat
vor allem
damit
zu tun
wie sehr
die
Zufriedenheit
und der
Wunsch
nach mehr
sich die
Waage
halten
sagt
die
niederländische
Sozialpsychologin
Terry
Sointjes
ein bisschen
Gier schadet
daher nicht
steht da
und wie wir
uns schon
gedacht haben
ist bei mir
die
Auswertung
ein bisschen
anders
ausgefallen
bei mir
kam raus
sie sind
habgieriger
als der
Durchschnitt
das
sich in der Tat
nachteilig
auf ihr
Umwelt
aus
und wenn
ihr den
Test auch mal
machen wollt
ich packe euch
den Link
in die
Folgenbeschreibung
laut
hewig
könne man
Gier
übrigens
therapieren
es komme
aber selten
vor
dass jemand
seine Gier
als
Nachteil
empfindet
und deshalb
auch
selten
dass sich
da jemand
Hilfe
holt
also
ich
also ich
sehe
bei mir
jetzt
auch
keinen
Handlungsbedarf
nee
ich muss
auch
sagen
ich
profitiere
von
deiner
Gier
ja
auch
ja
deswegen
möchte
ich
das
nicht
was
therapierst
mach ich
nicht
ich
finde
wichtig
dass
jetzt
zum Beispiel
im Fall
von
Yvonne
und
Toni
psychologische
Hilfe
bereitsteht
wo wir
gerade beim
Thema
Vermögensbereicherung
sind
ich habe
was aus
deiner
Lieblingsrubrik
HörerInnenpost
nee genau
die heißt jetzt anders
die heißt jetzt
wir haben Post
okay
und zwar
bekommen wir
ganz oft
Anfragen
zu allen
Sachen
die ihr euch
vorstellen könnt
ja
also irgendwann
sammeln wir mal
die weirdesten
Anfragen
aber relativ häufig
dabei ist
könnt ihr
für Mama
Freund
Nachbar
ein Video
zum Geburtstag
oder so
aufnehmen
und bisher
war ja die
Antwort
das können wir
leider nicht
machen
weil wir
tatsächlich
den ganzen
Tag
damit beschäftigt
wären
wenn wir
das bei jedem
machen würden
und ich habe
jetzt aber
was gefunden
wahrscheinlich war ich
die letzte
die davon weiß
und Laura
du musst jetzt
sagen wie du
zu diesem
Geschäftsmodell
stehen würdest
ja
unser
Zuhörer
Aaron T
hat mir
nämlich
ist Aaron
Troschke
hat mir nämlich
und ich bin
großer
Herr der Ringe
Fan
ein Video
geschickt
von
Sean
Aston
und der
ist der
Schauspieler
der
Frodus
Freund
Sam
Weiss
gespielt
hat
ich fühle mich
gerade wie der
letzte
Nerd
aber egal
du hast
nicht gesehen
nope
ne so guckst du
gerade auch so
und Sean
Aston hat ein
Geburtstagsvideo
für
Aaron T's
Mutter
aufgenommen
und das ist
ganz toll
also sowas
könnte ich
nicht mal
sagen
wenn
wenn ich das
wirklich
wollen würde
dieses Video
aufnehmen
also halt so
hey
hey
hey
hier ist
Sean
Aston
und ich
hab
Sam
Weiss
in
Herr
der
Ringe
gespielt
und ich
hab gehört
du wirst
heute
61
Jahre alt
und du
sollst
die
beste
Mutter
der
Welt
sein
so
was
halt
ne
also
hart
beeindruckt
dann war ich so
wie bist du denn
an dieses Video
gekommen
ja
und dann hat er mir
gesagt
dass es eine App
gibt
auf der man
solche Grußbotschaften
kaufen kann
Quatsch
und jetzt war ich schon
wieder ein bisschen
traurig
weil ich dachte
wer
Frodo geholfen hat
den Ring
in den Schicksalsberg
zu werfen
der muss so
sowas nicht
machen
ja
ja
wie viel glaubst du
bezahlt man
für ein Video
von Sam
Weiss
was eine Minute
ist
aber wirklich
sehr
liebreizend
gedreht
na ich hoffe
er nimmt
irgendwie
schon
500
Dollar
oder so
dafür
also es sind
330 Euro
und es sind aber
halt auch noch
andere Celebrities
Tom Felton
zum Beispiel
der Draco
gespielt hat
bei Harry Potter
von dem
will ich
eins
der hat die
der hat die
Funktion jetzt
gerade aber
deaktiviert
dem kann man
jetzt nur
private Nachrichten
schreiben
der nimmt
600 Euro
für ein Video
also es wäre
ein teures
Geburtstagsgeschenk
der eine
weiße Wanderer
also der
weiße Wanderer
bei
Game of Thrones
der ist sehr viel
günstiger
der nimmt
40 Euro
aber es liegt
halt auch daran
weil ihn ja
niemand erkennt
in seiner
Person
also der hat
halt so ein
komplettes
Kostüm
angehabt
ja und auf
seinem
Bewerbungsbild
ist auch zuerst
dieses
er in dieser
Rolle
naja
und es gibt
und es gibt
aber auch
Leute
aus dem
True Crime
Bereich
Carol
Baskin
von Tiger
King
zum Beispiel
die mutmaßlich
ihren Mann
getötet haben
soll
die bekommt
auch
330 Euro
pro
Videobotschaft
und sie
sagt in ihrem
Vorstellungsvideo
so für was
sie offen
ist und dass
sie aber
keine
gemeinen
Sachen
sagen will
schon gar
nicht
gegen
ihren Mann
wie weird
ist das
alles
ja
genau
und ich habe
jetzt einen
Abend damit
verbracht
mir so
Beispielvideos
anzugucken
also die
diese Stars
schon angefertigt
hatten
und dann in ihrem
Profil hinterlegt
hatten
und ich kann dir
zum Beispiel
jetzt auch sagen
von wem man
kein Video
kaufen sollte
und zwar von
Lindsay Lohan
sie macht
diese Videos
so lieblos
dagegen hätte
sie für
Girls Club
den Oscar
verdient
ja das kann
ich mir
vorstellen
400 Euro
ach das ist
irgendwie traurig
also
also irgendwie
ist es ja
eine lustige Idee
und wenn Leute
dafür Geld
bezahlen
wollen
dann sollen
sie das
machen
aber
ich würde
das nie
mal
selber
anbieten
also sowas
bescheuerte
doch na
selbstverständlich
denn die
Nachfrage
ist groß
na
selbstverständlich
bieten wir
das jetzt
an
dann können
wir uns
noch mehr
Nagelmaschinen
kaufen
nein
bitte nicht
wie viele
ernst gemeinte
Anfragen
kriegen wir
jetzt
dank
dieser
Aussage
du meinst
Leute die
denken wir
machen das
jetzt wirklich
ja
das möchte ich
nicht
die Anfragen
dann bitte
an Aaron T
das war ein
Podcast von
Funk