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#85 Giftig

Normalerweise sind Laura und ich, was Geschenke angeht, ein bisschen abgestumpft.
Also ich habe zum Beispiel mein Geburtstagsgeschenk vom April gerade erst vor vier Wochen bekommen.
Und Laura hat sich gerade nachträglich zu ihrem Geburtstag selbst Kerzenständer bestellt mit einem Guthaben, das ich noch hatte.
Ja, das war so ungefähr das unromantischste Geschenk, was ich je bekomme, weil ich es mir einfach selber bestellt habe.
Also bei uns sind Karten und Geschenkpapier und so, ist einfach überbewertet.
Das gibt es nicht. Das gibt es auch dieses Jahr zu Weihnachten nicht.
Allerdings habe ich jetzt dein Geschenk wenigstens pünktlich.
Du hast schon eins.
Ich habe schon eins und das bekommst du jetzt von mir.
Was ist das jetzt? Oh Gott, was ist das?
Also du bekommst das jetzt zu hören.
Hi.
Lange gibt es mehr voneinander gehört. Hier ist Kevin.
Und ja, ich glaube, wir haben uns ein bisschen auseinandergelebt.
Wir brauchen unsere Zeit.
Jetzt wurde ich durch eine gemeinsame Bekannte wieder darauf aufmerksam gemacht, dass ich vielleicht mal bei euch reinhören sollte, denn offensichtlich ist das immer noch ein Thema.
Und was ich dazu sagen will, ist, ich glaube, den Tick von damals würde ich bis heute noch so aufrechterhalten.
War aber gar nicht so böse gemeint.
Was andere Leute dann daraus gemacht haben, das war uncool und dafür möchte ich mich wirklich entschuldigen.
Was ich gut finde, ist, dass ihr meinen Namen nicht sagt komplett im Podcast, aber ich bin ja auch kein Armagläufer.
Von daher, ich würde das nächste Mal zurückwinken, wenn ihr winkt und wünsche euch ansonsten alles Liebe, alles Gute.
Wie witzig ist das denn? Wann kam das und wie kam das?
Weißt du, was ich für eine Anstrengung hatte, das vor dir gereinigt war?
Weil ich dich erst mal gleich danach angerufen habe und dann hast du abgenommen und dann habe ich ganz schnell wieder aufgelegt, weil ich dachte, nee, das erzähle ich dir dann hier im Podcast.
Also als die letzte Folge rauskam, am Tag danach.
Und dann über Mordlust, Instagram, eine Sprachnachricht.
Ja.
Eine Aktion, Kevin.
Finde ich richtig gut.
Das ist das Weihnachtsgeschenk, was ich mir gewünscht habe.
Also er hat uns tatsächlich auch nicht mehr gehört.
Vielen Dank, Selin, an dieser Stelle, also unserer gemeinsamen Bekannten.
Ich habe nämlich zu Kevin auch schon gesagt, ansonsten hätte ich den dann irgendwo halt wieder gesehen, wäre dem entgegengesprungen, er hätte den an den Schultern gepackt und an ihm gerüttelt.
Ach, hast du dich nie gemessen.
Und er hätte gar nicht gewusst, was abgeht.
Deswegen, ich bin froh, dass wir alle dieser unangenehmen Situationen entkommen sind, gerade noch so.
Und damit herzlich willkommen zu Mordlust, einem True-Crime-Podcast von Funk, von ARD und ZDF.
Wir reden hier über wahre Verbrechen und ihre Hintergründe.
Mein Name ist Paulina Kraser.
Und ich bin Laura Woders.
In jeder Folge gibt es ein bestimmtes Oberthema, zu dem wir zwei wahre Fälle nacherzählen, darüber diskutieren und auch mit Menschen mit Expertise sprechen.
Das ist neu.
Ja.
Ich bin heute überlegt.
Ganz stolz sitzt sie mir gegenüber.
So integriere ich nämlich jeden.
Neulich haben wir aber doch die Nachricht bekommen, wir sollen zu einem weiblichen Mensch Menschen sagen.
Menschinnen?
Ja.
Wir reden hier auch mal ein bisschen lockerer miteinander.
Das hat aber nichts damit zu tun, dass uns die Ernsthaftigkeit fehlt, sondern für uns ist das immer so eine Art Comic Relief, damit wir zwischendurch auch mal wieder aufatmen können.
Das ist aber natürlich nicht respektierlich gemeint.
Heute geht es bei uns um Gift.
Und wenn ich an Gift denke, dann denke ich an so ein Glas, das wir vorgestern in diesem Schaufenster gesehen haben.
So ein bräunliches Glas mit Totenkopf drauf.
Ja, was ich für meine neue Wohnung als Einrichtungsgegenstand saugerne hätte.
Ich weiß, was du mir zu Weihnachten schenken kannst.
Und jetzt ist sie so, wann habe ich da für Zeit?
Wo war das noch?
Nee, ich weiß, wo es war.
Aber in der Realität ist Gift ja oft nicht so einfach zu erkennen und deshalb auch so heimtückisch.
In Großbritannien, ich weiß nicht, ob du das mitbekommen hast, aber da gab es ja gerade diese ganz gruseligen Vorfälle,
wo junge Frauen, also mehrere junge Frauen mit so typischen Symptomen von Vergiftungen mit K.O.-Tropfen im Krankenhaus gelandet sind.
Also die hatten Lähmungserscheinungen in den Beinen, Übelkeit, Sprachstörungen und auch Gedächtnisverlust.
Also das ist ja auch so gruselig.
Du denkst ja im ersten Moment, das ist ein Schlaganfall.
Ja.
Oder was weiß ich.
Ich finde diesen Gedächtnisverlust auch immer so gruselig, wenn man sich dann gar nicht erinnern kann, was hat man noch gemacht, wo ist man hingegangen.
Und dann sind da ein paar eben einfach im Krankenhaus aufgewacht, nachdem die Feiern waren.
Und denen ging es halt nicht nur schlecht, die haben auch irgendwo an ihrem Körper eine Einstichstelle gefunden.
Ah, gar nicht ins Glas getan, sondern richtig, oh, das ist ja fies.
Ja, und diese Story gibt es ja als Urban Legend, dass jemand mit einer Spritze durch den Club geht und Leute piekst und die irgendwie mit irgendwas vergiftet.
Und deshalb meinte ich auch zu meiner Freundin, die mir das erzählt hat, meinte ich so richtig altklug, nein, das gibt es nicht in echt.
Aber zwischen September und November gab es in England und Wales insgesamt 274 solcher Anzeigen.
Was für ein Zeitraum?
September und November.
Alter.
Ja.
Also Anzeigen, ne?
Ja, aber das sind ja irre viele Anzeigen.
Ja, da sind ja jetzt nicht alle irgendwie eingebildet oder so.
Und die haben ja auch so Einstichstellen gefunden.
Ich will nur sagen, es gab jetzt noch kein Verfahren oder so.
Die haben zwar schon Männer auch festgenommen, aber es kam jetzt noch nicht zu einer Anklage.
Aber diese Männer wurden wegen Verdachts auf, das heißt dann an Englisch, administering poison with intent to endure, also auf Verabreichung von Gift mit dem Ziel, andere zu schädigen.
Also manche von denen haben dann auch erzählt, dass sie das gespürt haben, dass so ein Pieks, aber dann halt dachten, ach, das ist irgendwas.
Und man geht jetzt aber davon aus, dass bei vielen dieser Anzeigen, dass das so eine Masche jetzt gerade war, oder?
Das ist schon öfters an den gleichen Orten passiert, aber auch ganz weit weg voneinander.
Dass man vielleicht eher dann auch so von Nachahmungstätern ausgeht, ja.
Ach so.
Aber es war jetzt auch nicht so immer in Zusammenhang mit zum Beispiel Vergewaltigung, was man ja auch oft hat.
Ja, aber Raub auch manchmal.
Ja, ja, ja.
Oder halt, weißt du, dann hast du da halt wieder irgendwie so einen Durchgeknallten und der denkt sich, ich habe hier Macht über die Frauen, ja.
Oder eine Durchgeknallte.
Ja, aber du hast gesagt, es wurden nur Männer festgeknallt.
Stimmt.
In meinem Fall, den ich jetzt erzähle, geht es um ein Gift, das eigentlich gar keins ist.
Und falls hier im Hintergrund irgendwelche Geräusche zu hören sein sollten, hier in Berlin ist gerade ein Hurricane unterwegs.
Die Triggerwarnung findet ihr wie immer in der Folgenbeschreibung und ich habe alle Namen geändert.
Mit einem durchdringenden Ton klingelt das Telefon in der kleinen Arztpraxis am Tegernsee.
und die Krankenhilfe Maria hebt ab.
Auf der anderen Seite hört sie die Stimme einer Patientin, die sie fast schon 20 Jahre lang kennt.
Es ist Tatjana Riedel, die ihr traurig und gleichzeitig aufgeregt erzählt, dass ihr Mann nicht mehr aufwache, dass sie ihn nicht mehr wecken könne.
Dr. Mosa müsse sofort kommen, fordert sie.
Doch der macht keine Hausbesuche und ist außerdem gerade ziemlich im Stress.
Rufen Sie doch bitte den Notarzt, erklärt Maria der verzweifelten Frau deshalb und beendet das Gespräch.
Ein paar Minuten später klingelt das Telefon aber erneut.
Wieder ist es Frau Riedel.
Sie fragt, wo denn der Doktor bleibe.
Resigniert stellt Maria das Telefon zu Dr. Mosa durch und sieht, wie ihr Chef circa eine halbe Stunde später aus der Praxis stürmt.
Gegen 13 Uhr an diesem Mittwoch, dem 8. August 2018, steht der Allgemeinen Mediziner in der kleinen Wohnung am Steinmetzplatz, im Herzen von Tegernsee.
Einem grün-weiß gestrichenen Mehrfamilienhaus mit Balkonen aus dunklem Holz, auf denen bunte Blumen die Kästen schmücken.
In der Wohnung im dritten Stock ist es extrem heiß und stickig.
Vor Dr. Mosa liegt sein 60-jähriger Patient Wolfgang Riedel tot in seinem Bett.
Sein Gesicht ist bläulich, vom linken Mundwinkel läuft eine braune Spur das Kinn entlang, am rechten ist weißlicher Schaum zu sehen.
Eine Todesursache ist für den Arzt nicht direkt ersichtlich, aber er kennt seinen Patienten gut, weiß von seiner Depression.
Zu Tatjana Riedelgewand sagt er, dass er nun die Polizei verständigen müsse, weil ein Suizid nicht ausgeschlossen werden könne.
Gesagt, getan.
Doch bis die Beamtinnen eintreffen, dauert es eine gefühlte Ewigkeit.
Dr. Mosa und die 47-jährige Frau Riedel warten deshalb draußen, auch wenn die Hitze dort ebenfalls kaum zu ertragen ist.
Als schließlich eine Frau und ein Mann in blauer Uniform eintreffen, machen sie sich gemeinsam zurück in den dritten Stock.
Während sich dort nun der eine Polizist umschaut, nimmt seine Kollegin Tanja Riedel zur Seite,
fragt sie, was sie sich vorstellen könne, woran ihr Mann gestorben sein könnte.
Tatjana Riedel erklärt, dass sie eine Schachtel des Antidepressivums ihres Mannes nicht finden könne, mit ungefähr 100 Tabletten.
Möglicherweise könne er sich damit das Leben genommen haben.
Fern liegt diese Vermutung nicht, denn dunkle Gedanken begleiten Wolfgang schon fast sein ganzes Leben.
Seitdem er mit 19 Jahren auf sein Motorrad schwer gestürzt ist, leidet er unter einem sogenannten chronischen organischen Psychosyndrom.
Aufgrund des durch den Unfall verursachten Schädel Hirntraumas hat sich sein Gehirn verändert,
was dazu führt, dass Wolfgang immer wieder depressive Episoden durchlebt.
Außerdem kann er mit Stress seitdem nicht mehr gut umgehen und ist weniger belastbar.
Und das alles wird mit den Jahren immer deutlicher.
So sehr, dass Wolfgang 2007 seinen Beruf als Augenarzt aufgeben muss, mit Ende 40 zum Frührentner wird.
Dieser massive Einschnitt in sein Leben, dazu die gesundheitlichen Probleme und die drei kleinen Kinder,
all dem kann seine erste Ehe irgendwann nicht mehr standhalten.
Es folgt die Scheidung und die Kinder kommen zur Mutter.
Mit Anfang 50 ist Wolfgang allein, arbeitsunfähig und chronisch krank.
Zweimal begibt er sich wegen Suizidgefahr in eine psychiatrische Klinik.
2011 gibt es dann einen Lichtblick.
Tatjana.
Sie trifft Wolfgang mithilfe einer Partnervermittlung, die er kontaktiert hatte,
weil er nicht mehr länger alleine sein wollte.
Die 14 Jahre jüngere, gelernte Krankenschwester bringt ihn zum Lachen
und macht ihn mit ihrer spontanen und unkonventionellen Art glücklich.
Wolfgang verliebt sich und zieht nur kurze Zeit später zu Tatjana an den Tegernsee.
Die nächsten Jahre werden gut.
Die zwei kaufen sich zusammen eine Wohnung, geben sich das Ja-Wort
und machen mit seinen und ihren Kindern gemeinsam Urlaub in Bulgarien, wo Tatjana Familie hat.
Wolfgang fährt wieder mehr Motorrad, lebt gesünder und hält die dunklen Gedanken weitestgehend von sich fern.
Bis sein Zustand sich im Sommer 2018 verschlechtert.
Und zwar so drastisch, dass er sich am 20. Juli von Dr. Moser eine Notfalleinweisung
für die psychiatrische Abteilung eines nahegeliegenden Krankenhauses geben lässt.
Einfach, um etwas in der Hand zu halten, falls es ihm bald so schlecht geht, dass er nicht mehr weiter weiß.
19 Tage später liegt er tot in seinem Bett.
Unter diesem findet der Polizist, der gerade die Wohnung durchsucht, eine Spritze.
Sie liegt mittig unter der rechten Betthälfte und war auf den ersten Blick nicht sichtbar.
Während das Fundstück kurzerhand in einen durchsichtigen Plastikbeutel wandert,
fragt die Polizistin Tanja Riedel, ob sich ihr Mann regelmäßig Medikamente spritzte.
Sie bejaht.
Manchmal Vitamin B12 in den Bauch oder ins Bein.
Und wie war das gestern, wird die Befragung fortgesetzt.
Tatjana Riedel beginnt zu erzählen.
Den Abend zuvor verbringen sie und Wolfgang mit Karl.
Karl ist ihr 92-jähriger demenzkranker Nachbar, den Tatjana pflegt
und der seit ein paar Monaten viel Zeit mit dem Ehepaar verbringt.
Oft schläft er auch in ihrer Wohnung.
Dann übernachtet Wolfgang immer in der kleineren Zweitwohnung im dritten Stock der Wohnanlage.
Das ist in dieser Nacht nicht nötig, denn nachdem die drei Pizza mit Meeresfrüchten gegessen haben,
bringt Tatjana den Nachbarn in seine Wohnung und macht ihn bettfertig.
Als sie zurückkommt, sitzt Wolfgang auf dem Balkon, trinkt Wodka und guckt in die Ferne.
Nachdem es tagsüber sehr heiß war, hatte das Wetter nun umgeschlagen.
Genau wie Wolfgangs Laune, was oft passiert, wenn sich die Luft verändert.
Erklagt Tatjana sein Leid.
Dass er seinen verstorbenen Bruder vermisse und dass er Professor geworden wäre,
hätte er diesen furchtbaren Unfall nicht gehabt.
Tatjana versucht ihren Mann von den dunklen Gedanken zu befreien,
erinnert ihn an vergangene und geplante Reisen.
Es funktioniert.
So gut, dass die zwei sich entscheiden, in die kleinere Wohnung im dritten Stock zu gehen,
um dort Sex zu haben.
Nach dem Liebesspiel steht Tatjana noch einmal auf und schaut nach Karl.
Als sie wiederkommt, schläft Wolfgang schon tief wie ein Stein.
Tatjana hingegen kommt irgendwie nicht zur Ruhe.
Ihr ist es in der kleinen Wohnung zu heiß und zu eng.
Also macht sie sich auf den Weg nach unten, raucht noch einer auf dem Balkon und legt sich dann ins große Ehebett.
Am nächsten Morgen steht Tatjana wie immer früh auf, um Karl fertig zu machen.
Als sie danach gegen 7.30 Uhr zu Wolfgang raufkommt, schläft er noch.
Also fährt Tatjana in die Stadt, um einige Erledigungen zu machen.
Um 11 Uhr kommt sie zurück.
Doch als sie in die Wohnung im dritten Stock kommt, ist immer noch alles still.
Und als sie ans Bett ihres Mannes tritt, fällt ihr sofort auf, dass der nicht mehr atmet.
Sie fühlt nach seinem Puls, doch kann keinen mehr feststellen.
Ein Kuss auf die Stirn, wobei sie merkt, dass Wolfgang noch warm ist.
Dann greift Tatjana zum Telefon und wählt die Nummer von Dr. Moser.
Die Polizistin schreibt fleißig mit, was Tatjana Riedl ihr erzählt.
Und als sie keine Fragen mehr hat, verabschieden sie und ihr Kollege sich und lassen die Witwe allein zurück.
Kurz Zeit später wird dann die Leiche abtransportiert und in die Rechtsmedizin nach München gebracht.
Dort wird am nächsten Tag die Obduktion durchgeführt.
Auch hier kann die Rechtsmedizinerin keine todesursächliche Gewalteinwirkung feststellen.
Aber sie findet eine mutmaßliche Injektionsstelle am Oberschenkel.
Außerdem ein Lungenödem und eine viel zu volle Blase.
Beides Hinweise auf eine mögliche Vergiftung.
Denn wäre Wolfgang bei Bewusstsein gewesen, hätte er sich bei der Blase schon längst erleichtert.
Und so werden verschiedene Proben entnommen und in die Toxikologie geschickt.
Nach ein paar Wochen steht die Todesursache fest.
Vergiftung mittels Insulin und Morphium.
Auch andere Schmerz- und Schlafmittel können in Wolfgangs Blut nachgewiesen werden.
In der Spritze, die man unter dem Bett gefunden hatte,
befand sich ebenfalls Morphium.
Und was die Untersuchung der Spritze noch ans Tageslicht brachte,
ist eine DNA-Spur.
Die von Tatjana.
Anfang Dezember wird daher ein Ermittlungsverfahren gegen die Witwe Riedel eingeleitet.
Bei diesem schauen sich die ErmittlerInnen unter anderem die Kontobewegungen des Ehepaars an.
Interessant ist auf den ersten Blick, dass Wolfgang zum Zeitpunkt seines Todes so gut wie kein Wertvermögen besitzt.
Zu Beginn der Beziehung zu Tatjana hatte er mindestens 210.000 Euro auf dem Konto,
eine Haushälfte in Murnau, mehrere Autos, Motorräder und ein Boot.
Doch in den sieben Jahren der Partnerschaft wurde sein Geld sukzessiv von seinem auf Tatjanas Konto überwiesen.
2015 hatten die beiden zudem einen Ehe- bzw. Erbvertrag geschlossen,
der besagt, dass Wolfgang Tatjana mit sofortiger Wirkung seine Hälfte der gemeinsamen Wohnung überträgt.
Im Gegenzug verpflichtet sich Tatjana in diesem Dokument,
ihn bei einer Trennung in ihrer kleinen Wohnung im dritten Stock wohnen zu lassen.
Überdies wird Tatjana im Falle von Wolfgangs Tod als Alleinerbin eingetragen.
Im Falle von ihrem Tod sollen aber ausschließlich ihre zwei Kinder erben.
Wolfgang tritt laut Vertrag sogar von seinem Pflichtanteil zurück.
Im Januar 2018 wurde dann eine Wohnung, die die beiden gemeinsam in Bulgarien erworben hatten,
an eine Freundin von Tatjana verkauft.
Der Erlös wurde sofort in eine neue Immobilie investiert,
die allerdings nur auf Tatjanas Namen geschrieben wurde.
Die ErmittlerInnen finden in ihrer Wohnung auch Fahrzeugscheine,
die belegen, dass nur Tage vor Wolfgangs Tod alle seine Autos auf Tatjana umgeschrieben wurden.
Durch Befragungen im nahen Umfeld stellt sich außerdem heraus,
dass Tatjana nur einen Tag nach Wolfgangs Einäscherung Karl zu sich holte.
Den 92-jährigen Nachbarn.
Wieso?
Weil sie ihn jetzt 24-7 pflegen möchte.
Na gut.
Kurze Zeit später hatte sie sich dann bei Karls getrennt lebender Ehefrau gemeldet,
um eine monatliche Mietzahlung von 1.000 Euro sowie eben eine Gehaltserhöhung zu fordern,
weil sie mit ihm jetzt eben so viel mehr Arbeit habe.
Karls eigene Wohnung, also wo er vorher gewohnt hat, wurde dann auch schnell verkauft.
An...
Na dingens.
Tatjana.
Tatjana.
Für einen Freundschaftspreis von 60.000 Euro.
Doch diese 60.000 Euro blieben nicht sonderlich lange auf Karls Konto.
Denn schon ein paar Wochen später schloss Tatjana mit dem 92-jährigen Demenzkranken
einen Kaufvertrag über eines ihrer Autos ab.
20.000 Euro zahlte Karl laut Kontobetreff für einen Mazda MX-5,
obwohl der gar keinen Führerschein mehr hat.
Am selben Tag wurden von seinem Konto außerdem 40.000 Euro in Bar abgeholt.
Und so waren die 60.000 auch schon wieder weg.
Um noch mehr Geld durch Karl zu verdienen, bietet Tatjana ihm auch sexuelle Dienste an,
die der alte Mann gerne annimmt.
Die der alte Mann gerne annimmt.
Das ist echt auch eine perfide Formulierung.
Nee, aber weißt du, warum ich das geschrieben habe?
Weil sie das auch später nochmal explizit anderen Leuten erzählt hat,
dass er ein geiler Bock ist.
Und dass dann alles super funktioniert.
Das hat schon fast was von Nekrophilie so ein bisschen.
Also auf alle erdenklichen Arten hat Tatjana so in der letzten Zeit
Geld und Vermögenswerte von Wolfgang und Karl bei sich selbst angehäuft.
Und damit erhärtet sich für die Polizei der Verdacht,
sie könnte auch etwas mit Wolfgangs Tod zu tun haben.
Und deshalb wird sie am 6. Februar 2019 in ihrer Wohnung festgenommen.
Mitten aus dem wunderschönen Tegernsee
kommt Tatjana direkt in die JVA München-Stadelheim.
Dort bezieht sie eine Zelle mit Sabrina und Tessa,
mit denen sie sich auf Anhieb super versteht.
Vier Monate verbringen die drei fast jede Minute zusammen
und werden Freundinnen,
sofern es Freundschaft im Gefängnis überhaupt gibt.
Bis Tatjana im Mai 2019 ganz plötzlich um eine Einzelzelle bittet.
Der Grund, ihre Mitinsassinnen würden sie erpressen.
Ein paar Tage später folgt die Gegendarstellung von Sabrina und Tessa.
Sie melden sich bei der Staatsanwältin,
um eine offizielle Aussage zu machen.
Dort erzählen beide unabhängig voneinander fast dieselbe Geschichte.
Tatjana habe ihnen gestanden, ihren Ehemann getötet zu haben.
Sie habe Wolfgang am Abend des 7. August 2018
statt seinem Antidepressivum eine Schlaftablette gegeben,
gewartet und dann nach und nach Insulin gespritzt.
Danach habe sie sich nebenan hingelegt und immer wieder nach ihm geschaut.
Wolfgang sei ganz weiß im Gesicht gewesen und habe immer noch geatmet.
Einmal habe er mit aufgerichtetem Oberkörper mit ihr sprechen wollen,
sei aber nicht mehr dazu in der Lage gewesen.
Als Tatjana den beiden davon erzählt habe,
habe sie ihnen auch vorgeführt,
wie sie Wolfgang dann wieder zurück ins Bett gedrückt habe.
Dieses Bild habe Tatjana laut ihren Angaben
immer wieder in ihren Träumen heimgesucht.
Als Wolfgang am nächsten Tag immer noch gelebt habe,
habe Tatjana ihm Morphium in ein Muttermal am Bein gespritzt.
Das Muttermal habe sie gewählt,
damit man den Einstich nicht sehen könne.
Sie habe mehrmals nachspritzen müssen,
bis er um 9 Uhr morgens gestorben sei.
Anschließend habe sich Tatjana zu Wolfgang ins Bett gelegt.
Weiter erzählen die beiden,
Tatjana habe die Tat länger geplant
und dafür die Medikamente aus Bulgarien besorgt.
Nach der Tat habe sie die Insulinkanülen
dann in einen Mülleimer bei Lidl geworfen.
Den Aufkleber des Morphiums habe sie in einen Kalender geklebt,
weshalb Tatjana jetzt Angst habe,
dass der von der Polizei gefunden werde.
Die Spritze habe Tatjana extra unter dem Bett liegen lassen,
damit es wie ein Suizid aussehe.
Als Arzt hätte er sich das Morphium ja auch gut selbst besorgen können.
Als Gründe für die Tötung habe Tatjana den beiden erzählt,
dass sie sich mit Wolfgang viel gestritten hätte,
er sehr eifersüchtig und böse zu ihr gewesen wäre.
Tatjana habe ihnen außerdem erzählt,
dass sie das Grab ihres Mannes aufgebohrt
und Aschestaub aus der Urne genommen
und mit nach Hause genommen habe.
Also bei der Tatjana kann ich mir vorstellen,
dass sie damit Schabernack gemacht hat.
Ja, das kommt später.
Der Inhalt dieser Aussagen
klingt für die Ermittlenden äußerst merkwürdig.
Trotzdem müssen sie ihnen nachgehen
und deshalb wird zunächst das Grab von Wolfgang Riedel exhumiert.
Dort zeigt sich, dass die zwei Mitinsassen
in dem Punkt richtig gehört hatten.
Das Ohrenglas ist so gut wie leer.
Daraufhin wird Tatjanas Wohnung erneut durchsucht
und tatsächlich findet sich Asche
in einem Glas
und einem Kissenbezug.
In einem Notizbuch entdecken die Beamtinnen außerdem
einen Aufkleber eines Morphium-Präparats.
Die Beschriftung ist bulgarisch
und der Hersteller in Bulgarien wird deshalb kontaktiert
und der teilt ihnen mit,
dass die Ampullen aus einer Charge stammen,
die zwischen Januar und Oktober 2017
an unterschiedliche bulgarische Kundinnen ausgeliefert worden war.
Unter anderem an welche in Tatjanas Heimatstadt.
Nachdem die Staatsanwaltschaft
all diese Indizien beisammen hat,
startet am 21. September 2020
der Prozess vor dem Landgericht München II.
Tatjana nimmt auf den orangenen Stühlen
der Anklagebank Platz.
Die Frau, die sonst mit Pelzmantel und Perlenohrringen
am Steuer ihres Porsches sitzt,
trägt eine schweinchenrosa Strickjacke
über einem schwarzen T-Shirt.
Vor ihr Gesicht hält sie,
solange die Kameras noch klicken,
ein Stapel weißes Papier.
Ihr Gegenüber sitzen Wolfgangs drei Kinder
mit ihrem Anwalt.
Angeklagt ist Tatjana
wegen heimtückischen Mordes aus Habgier.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihr vor,
ihrem Mann unter falschem Vorwand
eine Schlaftablette gegeben zu haben,
um einen möglichst tiefen Schlaf herbeizuführen.
Diesen habe sie bewusst ausgenutzt,
um Wolfgang eine Insulininjektion
in den Oberschenkel zu geben.
Im Laufe der Nacht habe sie dies wiederholt,
mit dem Zweck Wolfgangs Blutzuckerspiegel
so weit zu senken,
dass er an einem Schock stirbt.
Als Wolfgang aber am nächsten Morgen
immer noch nicht tot war,
habe die Angeklagte ihm Morphium gespritzt
und ihn damit getötet.
Außerdem wird Tatjana noch wegen Störung
der Totenruhe angeklagt,
denn wie die Ermittlungen weiter ergeben haben,
hat sie die Asche in das Kissen gefüllt
und auf diesem Kissen sexuelle Handlungen
zur Selbstbefriedigung vorgenommen.
Also das werfen die ihr vor.
Ja, das hatte sie auch den Mitinsassinnen erzählt,
aber das hat sie auch schon zugegeben.
Also dazu steht sie und sie sagt,
sie hat ihn halt so vermisst
und das deswegen gemacht.
Wow.
Ja.
Alles klar.
Der Hauptgrund für den Mord
war nach Ansicht der Staatsanwaltschaft
die Sucht immer mehr Vermögen anzuhäufen.
Die Angeklagte, Zitat,
hatte entschieden,
dass ihr Ehemann,
von dem sie lange Jahre
in erheblichem Ausmaß
finanziell profitiert hatte,
ihr nun zu nichts mehr Nütze sei.
Tatjana hingegen pocht weiterhin
auf ihre Unschuld
und spricht von einem Suizid.
Auf die Frage des vorsitzenden Richters,
warum sie nicht versucht habe,
ihren Mann zu reanimieren
oder den Notarzt zu verständigen,
obwohl er nach ihren Angaben
ja noch warm war,
antwortet sie,
ihr Mann habe am Abend
vorher Suizidabsichten geäußert.
Diesen Wunsch habe sie respektiert.
Neben vielen Zeuginnen
wie Liebschaften von Tatjana,
Familienmitgliedern von Wolfgang,
den zwei Mitinsassinnen,
die übrigens durch ihre Aussagen
keine Vorteile
in ihren eigenen Strafverfahren erhielten,
werden verschiedene Sachverständige befragt.
Darunter eine Toxikologin,
die veranschaulicht,
wie qualvoll Wolfgangs letzte Stunden
auf dieser Erde gewesen sein müssten.
Da das Morphin sogar
in seinen Haaren nachgewiesen werden konnte,
geht sie von einem stundenlangen Todeskampf aus,
denn dorthin können es nur
durch Schweiß und Stress gekommen sein.
Die Sachverständige geht von vier bis sechs Stunden aus,
in denen Wolfgangs Körper
noch ums Überleben gerungen hat.
Während des gesamten Prozesses
stört Tatjana immer wieder
mit Zwischenrufen die Vernehmungen.
Irgendwann wird deshalb ein Arzt dazu gerufen,
der ab dato mit im Anklagebereich sitzt,
um die Verhandlungsfähigkeit
von Tatjana zu prüfen.
Kurz vor Ende der Verhandlung
wird dann ein Psychiater
in den Zeugenstand gerufen.
Er erklärt, er habe Tatjana
als sehr intelligent,
IQ von 130,
kennengelernt,
aber auch als theatralisch,
emotional sprunghaft
und erhöht selbstdarstellerisch.
Er gehe bei ihr
von einer histrionischen Akzentuierung
der Persönlichkeit aus,
nicht aber von einer Persönlichkeitsstörung.
Zur Tatzeit sei daher
weder ihre Einsicht
noch ihre Steuerungsfähigkeit
aufgehoben
oder erheblich vermindert gewesen.
Es folgen die Plädoyers.
Die Staatsanwaltschaft
listet in ihrem
gleich drei Mordmerkmale auf.
Habgier, Grausamkeit
und Heimtücke.
Und fordert daher
nicht nur eine lebenslange
Freiheitsstrafe,
sondern auch die Feststellung
der besonderen Schwere der Schuld.
Der Anwalt der Nebenklage
schließt sich dieser Forderung an.
Drei Kinder haben durch die Tat
der Angeklagten
ihren Vater verloren,
erklärt er.
Ein Vater,
zu dem sie bis zu seinem Tod
einen engen Kontakt hatten.
Insbesondere für die minderjährige Tochter
ist das Ganze bis heute
kaum zu verkraften.
Auch zwei Jahre später
befindet sie sich
noch in intensiver
psychologischer Behandlung.
Die Verteidigung hingegen
plädiert auf Freispruch.
Die Indizien würden nicht
für eine Verurteilung
ihrer Mandantin ausreichen.
Das sieht die Kammer anders
und verurteilt Tatjana
am 18. Dezember 2020
wegen Mordes
in Tatmehrheit
mit Störung der Totenruhe
zu einer lebenslangen
Freiheitsstrafe.
Ja gut so.
Außerdem wird die besondere
Schwere der Schuld festgestellt
und insgesamt
27.186 Euro
eingezogen.
Die Tatjana
zwischen August 2018
und März 2020
als monatliche
Hinterbliebenenrente
von der Bezirksärztekammer
ausgezahlt worden war.
Und was ist mit dem
Arm Alten?
Das weiß ich nicht.
Ich weiß nur,
dass er jetzt
von jemand anderem
gepflegt wird.
Das stand auch im Ohr.
Ein Mann.
Der kann aber
noch sehr viel.
Der braucht gar nicht
die 24-7-Betreuung.
Das kam dann auch raus.
Naja, dass sie
den jetzt einfach
wegen Geld
oder so geholt hat,
war ja klar.
Der hat ja vorher
auch noch einigermaßen
alleine
zumindest zeitweise
gelebt.
Ja,
er ist zwar
demenzkrank,
aber sonst kann er
wohl noch viel
alleine.
Wir wissen auch
was alles.
In der Urteilsbegründung
erklärt der Richter,
Tatjana die Tat
aus zwei Antrieben
heraus begangen hat.
Zum einen wollte sie
ihren Ehemann,
der ihr lästig
und anstrengend
geworden war
und von dem sie sich
finanziell keine Vorteile
mehr versprach,
ohne den bei einer
Scheidung zu erwartenden
Ärger und möglichen
Vermögensverlust
loswerden.
Zum anderen wollte sie
durch seine Tötung
freie Bahn haben,
um einfacher an das Vermögen
ihres Nachbarn Karl
zu gelangen.
In Bezug auf die
Störung der Totenruhe
erklärt er,
dass Tatjanas Handlungen
ein grob ungehöriges
die Menschenwürde des
Verstorbenen
missachtendes Verhalten
darstellt
und dass sie ihn
mit diesen Handlungen
zum Objekt
ihrer Belustigung
gemacht hat.
Während der Richter
spricht,
unterbricht Tatjana
ihn immer wieder
mit lauten
Zwischenrufen.
Nervt!
Ja, es war
auch von Schreien.
Also sie hat den Richter
auch angeschrien.
Sie macht das so penetrant,
dass die Drama Queen,
wie der Vorsitzende
sie nennt,
schließlich aus dem
Saal verwiesen wird.
Also sie kriegt gar nicht
mehr die Urteilsbegründung
bis zum Schluss mit.
Tatjana behauptet bis heute,
sie habe nichts
mit dem Tod
ihres Mannes zu tun
und deshalb verwundert
es auch nicht,
dass sie in Revision
gegangen ist.
Im Oktober 2021
wird diese zurückgewiesen,
bis auf einen Punkt,
die Hinterbliebenenrente.
Hier entscheidet
der BGH,
dass Tatjana
das Geld
ihres Mannes
weiterhin beziehen
darf.
Begründung?
Bei der Summe
handele es sich
nicht um ein
kausal durch den
Mord erlangten
Vermögenswert.
Daher dürfe das
Geld auch nicht
eingezogen werden.
So bleibt Tatjana
am Ende zumindest
etwas davon,
was ihr im Leben
das Liebste ist.
Geld.
Das finde ich
deswegen auch nicht
richtig,
dass sie das Geld
kriegt.
Ja, ich habe
mich auch sehr
gewundert
und in der Begründung
des Gerichts
steht ja,
dass es keinen
kausalen Zusammenhang
gibt und zwar
weil sie ja
nicht wegen
des Geldes
gemordet hat,
sondern
nee,
noch ein
komischerer
Grund,
weil Zitat
der Vermögenszufluss
auf Seiten der
Angeklagten
nicht auf der
Verwirklichung
des Tatbestands,
sondern weiteren
Tötungsgeschehen
nachfolgenden
Handlungen
der Angeklagten
beruht.
Damit meinen
die,
dass sie nach
der Tat
gegenüber der
Versicherung
eine Erklärung
abgegeben hat,
um die
Auszahlung
zur Rente
zu erreichen.
Und also
das heißt,
dass es nicht
direkt
kausal
damit
zusammengehangen
hat.
Und deswegen
wäre das ein
Rechtsfehler
im Urteil.
Also ich kann
das gar nicht
glauben,
weil wenn du
jemanden
tötest,
um dann an
das Erbe
zu kommen,
dann kriegst
du das ja auch
nicht gleich
auf dein Konto
überwiesen,
sondern musst
ja auch noch
Handlungen
unternehmen,
bevor du
das Erbe
kriegst.
Also das
finde ich
total absurd.
Ja,
total.
Und was ich
auch interessant
fand,
war,
dass Tatjana
nicht wegen
Habgier
am Ende
verurteilt
wurde,
weil
das Gericht
gesagt hat,
also sie hat
Wolfgang
nicht umgebracht,
um mehr Geld
von ihm
zu bekommen,
sondern sie
hat ihn
aus niedrigen
Beweggründen
umgebracht,
weil sie ihn
aus dem Weg
schaffen wollte,
um bei
anderen mehr
Geld zu holen.
Den armen
Karl.
Bei Karl,
ja.
Finde ich
ja frech.
Also ich
hatte lange
nicht mehr
so eine
Täterin.
Also die
hat mich
echt
schockiert
auf allen
Ebenen.
Ja,
verständlich.
Mit Tatjana
hatten wir
jetzt schon
die dritte
Giftmörderin
bei Mordlust.
Echt?
In Folge 37
habe ich
schon mal
von Martha
Marek
erzählt.
Das war
diese Frau
aus Wien,
die mehrere
Menschen
mit Thalium
vergiftet hatte.
Und in Folge
39
habe ich
über den
Todesengel
aus der
Charité
berichtet.
Männer,
die mit Gift
gemordet haben,
hatten wir
erst einen,
und zwar den
Pausenbrotkiller,
wie ihn die
Bild nennt,
in Folge 62.
Und generell
kennt man ja auch
das Vorurteil,
dass vor allem
Frauen mit Gift
Giftmorden.
Warum man das
denkt und ob das
faktisch auch so ist,
darum geht es
jetzt in meinem
Aha.
Also es liegt ja
erstmal nah,
dass Frauen
eher zu Gift
als jetzt zum Beispiel
zum Messer oder
zum Hammer greifen,
weil es bei einer
Vergiftung in der Regel
keinen Kampf
oder eine
Auseinandersetzung
gibt.
Ja, weil wenn das
mit einem Mann
passiert, da sind
die Frauen
körperlich auf jeden
Fall unterlegen.
Meistens zumindest.
Es hat aber auch
mit dem Zugang
zur Tatwaffe
zu tun.
Das hat uns
die Pharmazeutin
Dr.
Erika Eickermann
erzählt, die ihre
Doktorarbeit zu dem
Thema heilkundige
Frauen und Giftmischerinnen
geschrieben hat.
Ihre Forschung zeigt,
dass Frauen durch ihre
historische Rolle als
Hausfrau und
Krankenpflegerin von
Angehörigen einfach mehr
Wissen über Pflanzen,
Kräuter und Heilkunde
hatten als Männer.
Und dadurch kannten sie
natürlich auch die
gesunde Dosis und die,
die zum Tod führt.
Aber auch
Pflanzensturzmittel,
das als
Schwiegermuttergift
bekannt wurde,
wurde immer wieder von
Frauen genutzt.
Zum Beispiel von
Maria Felten,
die man auch als
Blaubeermariechen kennt.
Sie tötete von
1963 bis
1982
fünf Menschen,
darunter ihren
Vater, von dem sie
sich unterdrückt
fühlte, eine
Tante, die war ihr
zu pflegebedürftig,
zwei Ehemänner,
der eine war ihr
zu religiös,
der andere
zu geizig
und einen
Lebensgefährten, von
dem sie sich auch
unterdrückt fühlte.
Also Scheidung war
damals offenbar noch
nicht so eine
Alternative.
dass man das
Recht hat, sich
scheiden zu lassen,
als Frau rettet
wahrscheinlich viele
Männerleben.
Ja.
Und
Blaubeermariechen
hieß sie übrigens,
weil sie das
Pflanzenschutzmittel
immer in den
Blaubeerpudding
mischte,
damit die Opfer
eben die blaue
Farbe des
Giftes nicht
entdeckten.
Und genauso wie
Frauen damals eher
mit Pflanzen und
Kräutern zu tun
hatten, haben sie
auch heute häufig
mit Arzneimitteln
zu tun, weil
wie wir alle wissen,
werden Pflegeberufe
vorwiegend von
Frauen ausgeübt.
So waren im
letzten Jahr 83
Prozent der
Beschäftigten in
der Altenpflege
und 80 Prozent
in der Krankenpflege
weiblich.
Es liegt also nahe,
zu sagen, dass
GiftmörderInnen eher
weiblich sind.
Aber statistisch gesehen
morden Frauen in
Deutschland viel
seltener.
In fast neun von zehn
Fällen sind es Männer.
Und deshalb morden Männer
in absoluten Zahlen
am Ende auch häufiger
mit Gift als Frauen.
Also generell gibt es
schon mehr
Giftmörder
als MörderInnen.
Aber wenn
Frauen dann doch
zu MörderInnen werden,
dann ist das Gift
für sie ein beliebtes
Mittel.
Laut Erika Eickermanns
Untersuchung sollen
90 Prozent
der mordenden
Frauen zu dieser
Tatwaffe greifen.
Das finde ich
sau viel.
Das klingt
fast zu viel.
Auch
in meinem Fall
steht jetzt im
Raum,
dass
eine Frau
mit Gift
gemordet haben
könnte.
Alle Namen
habe ich geändert.
Und viele meiner
Infos habe ich
aus dem Sterncrime.
20. Januar
1993.
Den ganzen Tag
schon hatte Rosa
sich darauf
gefreut.
In der Schule
hatte sie der
Lehrerin und ihren
KlassenkameradInnen
davon erzählt.
Und nach der Schule
hatte sich die
Siebenjährige kaum
auf ihre Hausaufgaben
konzentrieren können.
Und jetzt
hört sie es endlich.
Das brummende
Geräusch des
Porsche-Motors,
das ihre geliebte
Tante Magda
ankündigt.
Rosa
rennt raus
in die kalte
Januarluft,
während der
weiße Schlitten
vor dem Haus
ihrer Eltern
parkt.
Für Rosa
sind die Besuche
ihrer Tante
immer ein Ereignis.
Ihre Tante
ist ein Ereignis.
Denn die
hat so gar nichts
mit dem
bürgerlichen
Flair des
kleinen
Vorstadtorts
gemein,
in dem Rosa
aufwächst.
Magda
ist eine
beeindruckende
Frau und
Rosa
liebt es,
sie wie ein
Gemälde
zu betrachten.
Die
roten Haare,
die stark geschminkten
Augen,
die rot
bepinselten
schmalen
Lippen,
die künstlichen
Fingernägel,
der Schmuck
und der
Nerzmantel.
Ihr Äußeres
unterstreicht
ihren Charakter.
Sonderbar,
sagen manche.
Viele können Magda
nicht wirklich
greifen,
sie verstehen
ihren Sarkasmus
und ihre
Kälte nicht.
Die 39-Jährige
ist eine Frau
von Welt,
eine,
die sich nicht
in das Rollenbild
einer Frau
zwingen lässt,
die ganz andere
Dinge macht,
als all die
anderen Frauen,
die Rosa bisher
kennengelernt hat.
Tante Magda
hat immer tolle
Geschichten zu erzählen
und Rosa will,
wenn sie mal groß ist,
werden wie ihre Tante.
Magda ist vieles,
aber nicht provinziell.
Ganz anders
als Rosas Eltern.
Magdas Bruder
Christian,
der Papa von Rosa,
der mit seiner
Schwester nicht
sonderlich viel
gemein hat,
lebt mit seiner Frau
Babette in einem
Vorort von
Ludwigsburg,
15 Kilometer
von Stuttgart
entfernt.
Da gibt's
keinen Glamour,
keine Extravaganz
oder so Menschen
wie Magda.
Und danach
streben
Christian und
Babette auch nicht.
Die beiden sind
eher auf dem Boden
geblieben,
obwohl auch sie
genau wie Magda
wohlhabend sind.
Christian ist zwar
kaufmännischer Leiter
einer Firma,
die Aufzüge herstellt,
aber vor allem
der Tod seiner
und Magdas Eltern
hat der Familie
zu Vermögen verholfen.
Mutter Babette
war früher als
Export-Sachbearbeiterin
tätig,
kann aber nun
nicht mehr
arbeiten.
Nach Rosas Geburt
hatte man bei ihr
Multiple Sklerose
festgestellt,
die, so sagten es
die Ärzte ihr,
durch die
Schwangerschaft
ausgelöst wurde.
Seitdem die
Krankheit weiter
fortgeschritten ist,
muss Babette
auf Krücken gehen.
Jetzt kann sie
ihrer Tochter
nicht mehr
hinterherrennen
und alles
kontrollieren.
Rosa muss
deswegen artiger
sein als andere
Kinder in ihrem
Alter.
Irgendwie auf sich
selbst aufpassen,
weil Babettes
Augen nicht mehr
überall sein können.
Das schafft
die Siebenjährige
aber mit Bravour.
Neulich hat
Babettes
Haushälterin
Rosa eine Tüte
Gummibärchen
gegeben und Rosa
ist, wie mit der
Mama abgesprochen,
damit erst zu ihr
gegangen, um zu
fragen, ob sie die
auch essen darf.
Rosa ist ein Kind,
wie ihre Eltern es
sich wünschen.
Lieb, klug,
sogar überdurchschnittlich
begabt, wie ihre
Lehrerin sagt.
Ihren kleinen
Sonnenschein nennen
Christian und
Babette
Rosa.
Ein Sonnenschein,
der noch mehr
strahlt als sonst,
wenn Tante Magda
zu Besuch ist.
Für sie hatte
Rosa extra ihrer
Freundin zum Spielen
heute Nachmittag
abgesagt.
Immerhin hatte Tante
Magda angekündigt,
alle drei Bulldoggen
und Pistazien
als mitzubringen.
Rosas Lieblingssorte.
Rosa sieht sofort,
dass Tante Magda
ihr Versprechen
nicht gebrochen hat.
Alle drei Hunde
plumpsen aus dem
Cabrio,
während Rosa
Magda
überschwänglich
empfängt.
Zu einem Glück
darf Rosa
die drei Bulldoggen
auch noch zum Gassi
ausführen,
bevor sie zur
Ballettstunde muss.
Rosa platzt vor
Stolz,
als sie die Hunde
nacheinander an der
Leine nach draußen
führt.
Tante Magda
oder der
Paradiesvogel,
wie Christian seine
Schwester oft neckt,
hat sich für einen
Besuch über Nacht
angekündigt,
weil sie am nächsten
Tag mit einer ihrer
drei französischen
Bulldoggen zum
Tierarzt muss.
Hund Momo
hat eine Zahnfleisch-OP
in einer
Spezialklinik vor
sich und da die
Tierklinik in der
Nähe von Ludwigsburg
ist, bietet sich eine
Übernachtung an.
Rosa hofft, dass sie
der Tante morgen früh
wieder beim Schminken
zusehen darf.
Das macht Rosa
besonders gern.
Dass Tante Magda
an diesem Tag zu Besuch
ist, passt Christian
und Babette ganz
wunderbar.
Die beiden wollen
abends zu einem
Vortrag ihrer
Gemeinde gehen.
Und so muss kein
Babysitter
organisiert werden.
Um 19.30 Uhr
schnappen sich
Christian und Babette
ihre Mäntel
und verlassen das
Haus.
Sturmfrei für
Rosa und Tante
Magda, die jetzt
den zweiten Part
ihres Versprechens
anrichtet.
Eine große Portion
Pistazieneis
serviert in einer
Glasschale, garniert
mit Schokoladensauce,
die Magda noch im
Kühlschrank gefunden
hatte.
Rosa greift zum
Löffel und beugt
sich über die Schale
und schaufelt sich
ein nach dem
anderen in ihren
kleinen Kindermund.
Auch Magda
macht sich über
eine Kugel her,
ohne Schokoladensauce.
Rosa schmeckt es
so gut, dass sie
noch einen Nachschlag
verlangt.
Natürlich sagt
Tante Magda
da nicht nein.
Später bringt
Magda Rosa dann
nach oben ins Bett.
Die spricht noch
ihr Nachtgebet,
bevor sie ihre Augen
zuschlägt und ins
Traumland rüberschlummert.
Gegen 22 Uhr
hört Magda die
Haustür.
Schwiegerin Babette
ist wieder da,
Christian holt noch
drei Pizzen,
die er zum
Abendbrot mitbringen
wollte.
Jetzt ist
Erwachsenenzeit.
Die drei machen es
sich im Wohnzimmer
bequem,
essen Pizzen
und trinken
Wein dazu.
Bis von oben
ein Schrei
nach Papa
Christian ertönt.
Ich habe ein
Spuckerchen gemacht,
klagt Rosa.
Zweimal habe sie
sich schon übergeben
müssen.
Vielleicht war es
ja zu viel Eis
gewesen,
vermutet Rosa.
Bitte nicht mit
Tante Magda
schimpfen.
Christian holt
Rosa nach unten
ins Wohnzimmer.
Dort darf sie
ihren Tee auf dem
Schoß ihrer Mutter
schlürfen.
Christian gibt ihr
noch ein Medikament,
um den Magen
zu beruhigen.
Danach hüpft
Rosa wieder in
die Koje.
Doch nur eine Stunde
später geht es
schon wieder los.
Nun muss Rosa
jetzt noch zusätzlich
ständig auf die
Toilette.
Christian versucht
weiter mit der
Hausapotheke
anzukämpfen.
Tropfen, Kohle,
Tabletten und
Elektrolyte.
Rosa schüttelt
sich und krampft.
Erst gegen
5 Uhr morgens
fällt sie vor
Erschöpfung
in den Schlaf.
Bis dahin
erbricht sie sich
alle 15 bis
20 Minuten.
Oh Gott.
Irgendwas
scheint in ihrem
Körper zu sein,
was er wieder
loswerden will.
Als der nächste
Tag anbricht
und es noch nicht
ganz hell draußen ist,
will Rosa
ins Bad.
Doch dort angekommen
übergibt sie sich
noch einmal
und bricht
danach zusammen.
Babette,
Christian und
Tante Magda
sind in Aufruhr.
Nachdem Vater
Christian mehrmals
versucht,
bei ihrem
Hausarzt anzurufen,
fahren sie
Rosa ins
Krankenhaus.
Magda trägt
noch ihren
Schlafanzug,
als sie
Rosa auf der
Rückbank
in ihrem
Arm hält.
Rosa,
hörst du mich?
fragt Magda
und kneift sie
dazu in die
blasse Haut.
Doch das Kind
verliert immer wieder
das Bewusstsein.
Als die vier
auf der
Intensivstation
ankommen,
ist Rosa
gar nicht mehr
ansprechbar
und sie
atmet kaum noch.
Offenbar
ein Schock.
Doch was
den ausgelöst
haben könnte,
weiß man noch
nicht.
Die Ärzte
konzentrieren sich
unermüdlich
darauf,
Rosa wieder
zurückzuholen.
Später sogar
mit Elektroschocks.
Tante Magda
bleibt nicht
lang bei
Christian und
Babette im
Wartebereich.
Sie fährt
zurück zum
Haus ihres
Bruders,
um Hund Momo
in die
Tierklinik
zu fahren,
noch immer
im Schlafanzug.
Dann fährt
sie wieder
zurück zum
Haus,
duscht sich,
macht sich
zurecht und
danach ein
wenig den
Haushalt.
Währenddessen
verliert Rosa
den Kampf
um ihr Leben.
Zweieinhalb
Stunden nachdem
sie ins
Krankenhaus
kommt,
stirbt sie.
Als Tante
Magda
jetzt wie
gewohnt in
ihren
extravaganten
Kleidern ins
Krankenhaus
zurückkehrt,
er weint.
Wir haben
Rosa verloren,
wimmert er.
Magda
erstarrt.
Die beiden
wechseln noch
ein paar
Worte.
Magda
denkt laut
darüber nach,
dass sie
noch
zurückgefahren
ist und
die
Spülmaschine
halbvoll
angestellt
habe.
Absurd
in
so einer
Situation,
meint
sie.
Die
drei dürfen
nochmal
zu Rosa
ins
Zimmer.
Der
kleine
Körper
liegt
schlaff
auf dem
Krankenhausbett.
Tante
Magda
streift
Rosa
über ihr
braunes
Haar,
die
Tränen
quellen
aus den
geschminkten
Augen.
Woran
ist sie
gestorben?
fragt Magda
fassungslos.
Noch immer
hat man
darauf keine
Antwort.
Erst
einen Tag
später geht
vom
Oberarzt
des
Krankenhauses
ein
Anruf
bei der
Kriminalpolizei
ein.
Auf
den
Röntgenaufnahmen
von Rosa
hatte man
schattige
Strukturen
entdeckt.
Nach
einem
Anruf
bei der
Giftzentrale
Berlin
vermutet man,
dass es
sich um
eine
Eisen- oder
Kupfervergiftung
handeln
könnte.
Schon
am Tag
darauf
steht die
Polizei
Kriminalbeamtin
teilt die
neuen
Erkenntnisse
mit und
dass man
jetzt
in einem
Kriminalfall
ermitteln
würde.
Die drei
fühlen sich
völlig vor
den Kopf
gestoßen.
Wer soll
denn ein
siebenjähriges
Mädchen
vergiften
wollen?
Was hat
Rosa
denn
gegessen
an dem
Tag?
Wie die
Beamtin
wissen.
Babette
erinnert
sich.
Laugenbrötchen
mit
Leberkäse
zum Mittag
und abends
nochmal
dasselbe
und noch
Weihnachtsnaschereien.
Tante Magda
grätscht
dazwischen
und erinnert
an das
Pistazieneis
mit
Schokoladensauce
auf das
sich Rosa
so gefreut
hatte.
Die
Beamtin
stellt noch
ein paar
weitere
Fragen
bevor sie
sich
verabschiedet.
Ob sie
denn die
Lebensmittel
aus dem
Haus
mitnehmen
wolle
fragt
Babette.
Nein
das sei
nicht
nötig
antwortet
die
Beamtin.
Es
sei
aber
nötig
Rosa
zu
obduzieren.
Dagegen
sträubt
sich
Babette.
Das würde
ihre
Tochter
doch auch
nicht
wieder
lebendig
doch
klein
bei.
Und so
wird
zwei
Monate
nach
Rosas
Tod
klar,
dass
Rosa
an
einer
Arsen
Vergiftung
gestorben
ist.
Ein
Halbmetall,
das weder
riecht
noch
schmeckt
und
hoch
giftig
ist.
In
Rosas
Körper
befand
sich
davon
so
viel,
dass
es
gereicht
hätte,
um
20
Menschen
zu
töten.
Für
die
ErmittlerInnen
ist
ganz
klar,
dass
das
kein
Unfall
sein
konnte.
Rosa
kann
unmöglich
durch
einen
unglücklichen
Zufall
mit
so
einer
Menge
Arsen
in
Berührung
gekommen
sein.
Jemand
muss es
ihr
verabreicht
haben.
Die
Mordkommission
befragt
daraufhin
jede
Person,
die
mit
Rosa
in
Kontakt
war.
Spielplätze
werden
untersucht,
ihr
Klassenraum
und auch
Christians
und
Doreens
Haus
auf den
Kopf
gestellt.
Im
Wohnzimmer
finden
die
BeamtInnen
tatsächlich
eine
alte
Schachtel,
auf der
homöopathische
Taschenapotheke
für den
Krieg
steht.
Was?
Darin
befinden
sich
kleine
Röhrchen
mit der
Aufschrift
Arsenicum.
Doch nach
einer
Untersuchung
ist klar,
in den
Röhrchen
befindet
sich
nur
Zucker.
Erst
jetzt
beschäftigt
sich
die
Mordkommission
intensiver
mit dem
Gedanken,
dass
Rosa
durch
Essen
vergiftet
worden
sein
könnte.
Zum
Untersuchen
gibt es
jetzt
allerdings
nicht
mehr
viel.
Babette
hatte,
nachdem
die
Kriminalkommissarin
nichts an
Lebensmitteln
mitnehmen
wollte,
alle
Lebensmittelvorräte
entsorgt.
Alle.
Bei der
Befragung
von Rosas
Umfeld
stoßen die
ErmittlerInnen
auf einen
interessanten
Hinweis.
Eine
Lehrerin,
die
auf Rosas
Trauerfeier
war,
sagt,
ihr wäre
die
Tante
der
Kleinen
äußerst
unangenehm
aufgefallen.
Zunächst
mal
sei sie
unangemessen
zurecht
gemacht
gewesen,
als würde sie
auf eine
Hochzeit
gehen und
habe
noch dazu
über
völlige
Banalitäten
geplaudert
und oft
gelacht,
als wäre es
ein ganz
normales
Kaffeekränzchen
und nicht
die
Beerdigung
einer
Siebenjährigen.
Daraufhin
wird auch
Magdas
zu Hause
durchsucht,
allerdings kann
Zusammenhang
mit Arsen
oder Rosas
Tod stehen
könnte.
Wo sich
allerdings Arsen
finden lässt,
ist in der
ehemaligen
Apotheke
der Eltern
von
Christian und
Magda.
Die hat
zwar
mittlerweile
den
Besitzer
gewechselt,
allerdings hatten
die
Geschwister
noch bis
vor kurzem
Zugang
zum Keller,
wo auch
noch alte
Sachen
der Eltern
eingelagert
sind.
Und unter
diesen Dingen
befinden sich
auch zwei
Fläschchen
mit jeweils
unterschiedlichen
Arsen-Verbindungen.
Ganz
kurz,
warum ist
das so?
Warum
gibt es
Arsen
in der
Apotheke
da?
War das
früher ein
Heilmittel?
Also man hat
das schon
so eine
geringe
Dosis
zur
Behandlung
von
Migräne
oder auch
so
Schlafkrankheiten
benutzt.
Ah ja.
Nach
diesem Fund
wendet sich
die Polizei
vertrauensvoll
an
Christian
und
Babette.
Ob
sie sich
vorstellen
können,
dass
Magda
Rosa
vergiftet
habe?
Nein,
das
liege
nicht im
Bereich
des
Möglichen,
sind
sich
die
Eltern
sicher.
Und auch
Magda
gibt an,
dass sie
ihrem
Bruder
und ihrer
Schwägerin
so eine
Tat
nicht
zutrauen
würde.
Derweil
stellt die
Polizei
verschiedenste
Theorien
auf,
wer
ein
Motiv
gehabt
haben
könnte.
Doch
ein
Erklärbares
findet
sich
nicht
wirklich.
Dafür
aber
allerlei
Abwegiges,
wie
dass Rosa
möglicherweise
getötet wurde,
um ihr die
vererbbare
Erkrankung der
Mutter zu
ersparen,
oder dass
sie nur
Zufallsopfer
war und es
eigentlich ein
anderes
Familienmitglied
habe
treffen sollen.
Wie gesagt,
das sind
alles sehr
abenteuerliche
Theorien und
sie haben
auch keinerlei
Grundlage.
Doch
auch wenn
ein
mögliches
Motiv
nicht
gleich
gefunden
werden
kann,
findet
die
Polizei
Magda
als
Täterin
spannend.
Sie
hatte
früher
Pharmazie
und
Chemie
studiert,
sollte
eigentlich
die
Apotheke
der
Eltern
übernehmen
und
hatte
Zugang
zu
Ersehen.
Sie
war
mit
Rosa
allein,
hatte
ihr
Eis
mitgebracht
und,
wie
Magda
auch
sagte,
nicht
selbst
von
der
Schokoladensauce
gegessen,
die
für die
Polizei
als
Leben
kämpfte,
damit
Hund
Momo
zu
einer
nicht
dringenden
Zahn-OP
erscheint,
halten die
BeamtInnen
für
verdächtig.
Noch
dazu
berichtet
Vater
Christian
von einem
merkwürdigen
Kommentar
seiner
Schwester
im
Krankenhaus,
dass sie
den
Geschirrspüler
halbvoll
angestellt
habe.
Generell
wunderte
er sich
schon bei
Rosas
Beerdigung,
dass
überall
dort,
wo seine
Schwester
auftauche,
ein
Unglück
passiere.
Auch
seine
und
Magdas
Eltern
starben
überraschend.
Beide
innerhalb
eines
kurzen
Zeitraums,
während
noch dazu
Magda
bei beiden
Todesfällen
zu Besuch
war.
Daraufhin
werden die
Uhren
der Eltern
exhumiert.
Ergebnis
keine
Arsenrückstände.
Die
ErmittlerInnen
erfahren
aber noch
dazu,
dass es
Rosa
schon
einmal
sehr
schlecht
ging,
nachdem
Magda
einen
Abend
auf sie
aufgepasst
hatte.
Auch
da
habe
sie
sich
übergeben
müssen,
erzählen
die
Eltern.
Als
die
Polizei
Magda
mit den
Vorwürfen
konfrontiert,
zeigt sie
sich
recht
kühl
und
dementiert
den
Vorwurf
emotionslos.
Daraufhin
entscheidet
sich die
Polizei
zu einem
ungewöhnlichen
Schritt.
Sie
lässt
Magdas
Telefon
überwachen
und ihre
Gespräche
psychologisch
analysieren.
Der
beauftragte
Experte
kommt
nach
sechs
Wochen
zu dem
Schluss,
dass
Magda
gewissenlos
sei,
zu
Macht
und
Besitz
Ansprüchen
neige
und
einen
Hang
zur
Unwahrheit
habe.
Außerdem
sei sie
nicht
in der Lage
Mitleid
zu
empfinden.
Ein
Jahr
nach
Rosas
Tod
wird
Magda
bei sich
zu Hause
festgenommen.
Im
Pyjama.
Und
auch
dabei
kann man
kaum
eine
Gefühlsregung
erkennen.
Magda
findet die
Vorwürfe
lächerlich.
Ihre
Eltern
seien
beide
todkrank
gewesen
und
dass
Kinder
ab
und
mal
Magenprobleme
hätten,
sei
doch
nichts
Ungewöhnliches.
Und
dennoch,
Magda
wird ohne
erkennbares
Motiv
vor Gericht
der Vorwurf
gemacht,
ihre
Nichte
getötet
zu
haben.
Mit
ihren
Anwälten
hat
Magda
abgemacht,
sich
nicht
zu
den
Anschuldigungen
zu
äußern.
Und
auch
Christian
spricht
nicht.
Der
Zusammenhalt
ist
mittlerweile
nicht
mehr
wie
am
Anfang.
Zunächst
hatten
Christian
und
Babette
Magda
noch
im
Gefängnis
besucht.
Jetzt
sind
sie
sich
offenbar
zumindest
kommt
zu
dem
Schluss,
dass
es
nur
Magda
gewesen
sein
könnte.
Rosa
muss
laut
ihm
das
Arsen
gegen
20
oder
21
Uhr
zu
sich
genommen
haben,
also
in der
Zeit,
in der
Magda
auf sie
aufgepasst
hat.
Fest
macht er
das
an dem
Symptom
Beginn.
Bei
so
einer
hohen
Arsen
Konzentration
hätte
es
nicht
lange
gedauert,
bis
sich
Vergiftungserscheinungen
äußern.
Die
Erkenntnisse
habe er
sich in
einschlägigem
Schrifttum
angelesen.
Eigene
Erfahrungswerte
habe er
keine.
Anders
bei der
bestellten
Toxikologin,
die schon
einige solcher
Fälle
selbst
untersucht
hat.
Sie
sagt,
dass
die
Einnahme
bis zu
24
Stunden
vor
Symptombeginn
hätte
erfolgen
können,
schließt
aber auch
nicht
aus,
dass
Rosa
sich
tatsächlich
das
erste
Mal
wegen
des
Pistazieneises
übergeben
und erst
danach
das
Ersehen
mit
den
Medikamenten
verabreicht
bekommen
Denn
wären es
die
Eltern
gewesen,
hätten
sie
doch,
um
sich
im
Nachhinein
nicht
verdächtig
zu
machen,
gleich
den
Krankenwagen
gerufen
und nicht
erst
versucht,
den
Hausarzt
zu
erreichen.
Außerdem
habe
die
Mutter
gesagt,
Rosa
sei
ihr
Lebensfaden
gewesen.
Den
hätte
sie
sich
nicht
selbst
abgeschnitten,
vor
allem,
nachdem
sie
keine
weiteren
Kinder
bekommen
könne.
Das
Gericht
glaubt
den
Eltern.
Im
Urteil
liest
man
fiel
von
Christian
oder
weise
auch
Babette
habe
glaubhaft
bekundet,
dass
Rosa
die
Medikamente
schon öfter
genommen
habe,
dass
Babette
von
allem,
was
Rosa
gegessen
habe,
auch
gegessen
habe
und
so
weiter
und
so
weiter.
Und
weil
das
Gericht
Christian
und
Babette
als
so
glaubwürdig
betrachtet,
vor
allem
auch,
wenn man
ihnen
ihre
Trauer
glaubt,
bleibt
nur
noch
eine
Person,
die
angeklagte
Tante
Magda,
die
sich eh
irgendwie
seltsam
verhielt,
zeitlich
in der Lage
dazu war
und auch
noch
den
Geschirrspüler
anstellte,
um
eventuell
Beweismittel
wegzuwaschen,
so das
Gericht.
Dass
sie
Christian
noch
im
Krankenhaus
davon
berichtete,
wird
als
Vorwärts
Verteidigung
bewertet,
falls sie
jemand
danach
fragen
sollte.
Obwohl
Magda
immer
betonte,
dass
sie
damit
ihre
Fassungslosigkeit
darüber
zum Ausdruck
bringen
wollte,
was
sie
für
und
auch
wenn
man
bis zum
Schluss
kein
wirkliches
Motiv
feststellen
konnte,
so seien
doch
viele
denkbar.
Neid,
vielleicht,
weil sie
keine eigenen
Kinder
bekommen
hatte.
Nach
sechstägiger
Verhandlung
wird Magda
am 3.
November
1995
des
heimtückischen
Mordes
an ihrer
Nichte
Rosa
schuldig
gesprochen.
Also
überzeugend
fand ich
jetzt die
Argumente
der
Staatsanwaltschaft
nicht so
sehr,
da nach
sechs
Tagen
schon
die
Entscheidung
zu
treffen.
Magda
fand das
auch nicht
so
überzeugend.
Die
hat das
auch
nicht
so
auf sich
sitzen
lassen,
denn
die
hat
weiterhin
ihre
Unschuld
beteuert
und geht
dann
mit
ihrem
Rechtsbeistand
gegen
das
Urteil
vor.
Und
tatsächlich
lässt
der
BGH
den
Fall
nochmal
von
einem
anderen
Landgericht
verhandeln,
weil
sich
der
Vorsitzende
auf
zwei
im
Ergebnis
unterschiedliche
Gutachten
zu
der
Zeit,
die
bis
zum
Symptombeginn
Verstrich
bezog.
Den
Widerspruch
in den
Gutachten
hatte er
aber
nicht
aufgeklärt.
Beim
neuen
Prozess
konzentriert
sich die
Verteidigung
darauf,
alternative
Erklärungen
für die
Vergiftung
zu finden.
Und
da
stoßen
die
Anwälte
gleich
auf
ein
Szenario,
das
das
erste
Landgericht
gleich
von
vornherein
ausgeschlossen
hat.
Nämlich,
dass es
einen
Erpresser
gab,
der
Geld
haben
wollte.
Aber
tatsächlich
ging
Anfang
1993
ein
Schreiben
bei
besagter
Firma
von
einem
Mr.
Calver
ein,
der
drohte
lebensgefährliche
Chemikalien
in die
Produkte
zu
platzieren,
wenn er
nicht
80.000
Mark
bekommen
würde.
Der
Brief
kam aus
Stuttgart,
ging
allerdings erst
zwölf Tage
nach
Rosas
Tod
bei der
Firma
ein.
Auf
den
Brief
folgte
noch
ein
weiterer
mit
weiteren
Angaben,
wie
die
Übergabe
stattfinden
sollte.
Danach
meldete
sich
Mr.
Calver
nicht
mehr.
Die
Theorie
der
Verteidiger
ist,
dass
der
Erpresser
vielleicht
kalte
Füße
bekommen
haben
könnte,
nachdem
er
mitbekam,
wie
ein
Kind
durch
das
Arsen
im
Eis
starb.
Dagegen
spricht
allerdings,
dass
Tante
Magda
ja
angab,
auch
von
dem
Eis
gegessen
zu
haben.
Allerdings
hätte der
Täter
auch
mit
einer
Art
Spritze
etwas
durch
die
Eispackung
indizieren
können,
sodass
nur an
einer
Stelle
das
Arsen
gewesen
und
das
restliche
Eis
davon
verschont
geblieben
wäre.
Konnte man
jetzt nicht mehr
nachprüfen,
weil das
Eis wurde
weggeschmissen.
Jedenfalls
gab es
drei Jahre
nach
Rosas
Tod
noch
so
einen
Fall
in
Leipzig.
Dort
fand man
in einem
Supermarkt
mit
Arsen
vergiftete
Pralinen,
die
genau
auf
diese
Art
präpariert
worden
waren.
Und
in
dem
Fall
ging
auch
erst
danach
ein
Erpresserschreiben
mit der
Forderung
nach
200.000
Mark
beim
Hersteller
der
Pralinen
ein.
In
diesem
neuen
Prozess
sagt
ein
anderer
Toxikologe
aus,
der
angibt,
dass es
nicht
unwahrscheinlich
sei,
dass
Rosa
das
Gift
erst
nach
22 Uhr
bekommen
haben
könnte.
Bei
Kindern
sei die
Zeitspanne
zwischen
Einnahme
und
Symptomentwicklung
deutlich
kürzer
als bei
Erwachsenen.
Doch auch
dieses
Landgericht
hat erneut
keinen
Zweifel
daran,
dass es
trotzdem
die
Tante
gewesen
sein
muss.
Weil
sich
Babette
für eine
psychiatrische
Untersuchung
verweigerte
und auch
keine
Angaben
zum
Verhältnis
mit
Magda
machte,
konnte
im
Prozess
nicht
geklärt
werden,
warum
die
beiden
Frauen
mittlerweile
ein
abgekürtes
Verhältnis
hatten.
Magda
und ihre
Anwälte
können es
nicht
fassen.
Einer
ihrer
Strafverteidiger
wendet sich
nach dem
Urteil
an den
BGH
und moniert,
dass die
ErmittlerInnen
sich
unterschiedlichste
unwahrscheinliche
Szenarien
ausgemalt
hätten und
Magda
am Ende
Opfer
einer
Konkurrenz
von
Unwahrscheinlichkeiten
wurde.
Anders
als beim
letzten Mal
sendet der
Landgericht,
sondern
unternimmt
einen
ungewöhnlichen
Schritt.
Obwohl der
Bundesgerichtshof
eigentlich als
Revisionsgericht
fungiert und
in der Regel
Entscheidungen
nur
durchwinkt
oder
aufhebt
und zurück
an ein
Landgericht
schickt,
spricht er
in diesem
Fall selbst
Magda
vom
Tatvorwurf
frei.
Im Zweifel
für
die
Angeklagte.
Auch bei
einem
dritten
Prozess
werde man
sicherlich
nichts
herausfinden,
was eine
Verurteilung
rechtfertige,
so der
BGH.
Das
Landgericht
habe auf
Magda
anderen
Familienmitglieder
ausgeschlossen
habe.
Also ein bisschen
wie bei
Wer wird
Millionär
oder bei
Wer weiß
denn
sowas,
wo wir
beide
gerade
waren.
Das
Gericht
habe ihr
Verhalten
anhand von
Zeugenaussagen
beurteilt,
die Magda
bei der
Beerdigung
zum ersten Mal
sahen.
Auf die
Menschen,
die Magda
aber kannten,
habe sie
einen
unveränderten
Eindruck
gemacht.
Also war
gar nicht
auffällig
anders
bei der
Beerdigung.
Nach
drei
Jahren
und acht
Monaten
erfährt Magda
Gerechtigkeit.
Gerechtigkeit,
das ist ihr
wichtig.
Sie hat
Gerechtigkeit
erfahren,
keine
Gnade.
Das
Einzige,
was ihr
in der
Haftzeit
geholfen
habe,
war der
Gedanke
daran,
dass sie
unschuldig
sei.
Man hat
Magda
nach ihrem
Aussehen
und ihrem
Verhalten
verurteilt.
So ist
man doch
nicht,
wenn einem
sowas
passiert.
Man
donnert
sich
nicht
so
auf.
Aber
wer
entscheidet
darüber?
Magda
litt
unter
Lymphdrüsenkrebs.
Durch die
Chemo
hatte sich
ihr
Aussehen
verändert.
Ihre
Haare
wurden
lichter.
Sie ist
immer
eine
alte
Frau
gewesen.
Aber
das
Gericht
war,
um
keine
Verrenkung
verlegen,
ihr das
belastend
auszulegen
und ihr
zu
unterstellen,
sie
habe
ihre
Nichte
gar
nicht
wirklich
geliebt.
In
einem
Spiegelinterview
von
2000
sagt
sie,
dass
sie
sich
immer
noch
fragt,
wer
das
getan
habe.
Fast
vier
Jahre
hatte
Magda
verloren.
Vier
der
wenigen,
die
ihr
noch
blieben.
Vor
ein paar
Jahren
stirbt
sie
an
ihrem
Krebs,
ohne
jeweils
eine
Antwort
darauf
bekommen
zu
haben.
Also
ich
finde
das
richtig,
dass
sie
freigesprochen
wurde.
Ich
finde
aber,
sie
liegt
auch
ziemlich
nah
als
Täterin.
Deswegen
weiß ich
nicht.
Also
vor
allen
Dingen
diese
Sache,
dass
sie
an
Arsen
kommen
kann,
also
Zugang
hatte.
Aber
nicht mehr
als
ihre
Eltern.
Nee,
nee,
aber
schon
überhaupt,
wie viele
Leute
haben
überhaupt
die
Möglichkeit
an Arsen
zu
kommen?
Das
ist
ja
auch
nicht
so
naheliegend.
Und
dann
war
sie
halt
alleine
mit
dem
Kind,
kurz
bevor
sie
diese
Symptome
entwickelt
hat.
Und
sie
hat
etwas
mit
ins
Haus
gebracht,
wovon
kein
anderer
aus
der
Familie
gegessen
hat.
Und
nur
das
Kind.
Ob
sie
selber
davon
gegessen
hat,
weiß man
ja
auch
nicht.
Das
sagt
ja
nur
sie.
Das
konnte man
ja auch
nicht
nachweisen.
Aber
man kann
ihr auch
nicht
nachweisen,
dass sie
es war.
Und
deswegen ist
es ja auch
richtig,
dass sie
nicht
verurteilt
wurde.
Ich
würde
es so
gern
wissen,
wer
es war.
Und
ich
fände
es so
schlimm,
wenn
sie
es
war.
und
das
jetzt
nicht
die
Eltern
erfahren
haben.
Ja,
also
ich
finde
die
Tante
gar
nicht
so.
Also
ich
finde
erstmal
liegt
jede
Person
nahe,
die
im
Umfeld
ist
und
Zugang
zum
Kind
hatte.
Aber
die
war
an dem
Tag
in
der
Schule.
Sie
war
offenbar
ja
auch
auf dem
Spielplatz
unterwegs,
weil
ansonsten
hätte man
da nicht
geguckt.
Übrigens
hat
die
Mutter
allerdings
immer
gesagt,
die
hätte
jetzt
nie
was
von
Fremden
angenommen,
weil
dadurch,
dass sie
halt
eben
diese
Krankheit
hatte,
hat sie
ihr
beigebracht,
wirklich
gar
nichts
zu
nehmen.
Und
deswegen
hat
sie
zum Beispiel
selbst
von der
Haushälterin
diese
Gummibärchen
nicht
angenommen.
Man
hatte
in ihrer
Jackentasche
allerdings
ein
Kaugummi
gefunden,
was
sich
die
Eltern
nicht
so
richtig
erklären
konnten.
Ich glaube,
das war
auch
angekaut
gewesen
und so,
aber
da
wurden
keine
Arsenrückstände
gefunden
oder so.
Aber
die war
dann ja auch
noch beim
Ballettunterricht.
Also
dieses
Kind hat
ja an dem
Tag
auch sehr
viel
gemacht
und deswegen
finde ich es
einfach etwas
seltsam,
dass man
im Prozess
die anderen
Möglichkeiten,
wo sie
auch hätte
vergiftet
werden können,
einfach
ausgeschlossen
hat.
Nur weil
sich die
Ermittelnden
das nicht
haben
vorstellen
können.
Also
wie zum Beispiel
jetzt bei
den
Eltern.
Die
haben
eigentlich
die
gleichen
Sachen
zugetroffen
wie
auf
Magda,
aber
ihnen
hatte man
halt
die
Aussagen
geglaubt.
Und
dann kann
man
halt
nicht
sagen,
weil
die
so
nett
trauern
und
weil
wir
denen
das
alles
glauben,
weil
die
das
glaubhaft
bekundet
haben.
Das
steht
überall,
die
haben
das
glaubhaft
bekundet.
Aber
Magda
hat
angeblich
alles,
was
sie
gesagt
hat,
gelogen
oder
hätte
man
hinterfragen
können
oder so.
Und
das
verstehe
ich
nicht.
Also
wenn
die
Magda
verdächtig
ist,
dann
müssten
es
auch
die
Eltern
sein,
weil
die
hatten
genauso
Zugang
zu
dem
Arsen.
Oder
zumindest
ein
Elternteil.
Das
hat
das
Gericht
übrigens
auch
im
ersten
Prozess
gar
nicht
in
Erwägung
gezogen,
dass
es
vielleicht
auch
nur
ein
Elternteil
war.
Ohne
dass
man
irgendwas
weiß,
denkt
man
natürlich
nicht
eher,
dass
die
Mutter
ihr
einziges
Kind
umbringt,
das
kommt
einem
ja
erst mal
unwahrscheinlicher
vor
als
die
Tante.
Ja,
ich will
die
Eltern
jetzt
ja auch
gar
nicht
verdächtiger
machen
als
sie
sind.
Ich
finde
nur,
dass
sie
genauso
wenig
in
Frage
kommen
wie
die
Tante.
Du
kannst
ja
nicht
an
der
Tante
ganz
andere
Maßstäbe
anlegen
als
bei
den
Eltern.
Also
ich
verstehe
die
Idee
von
der
Staatsanwalt
turft.
Ich
finde
es
nur
echt
krass,
dass
zwei
Landgerichte
sie
verurteilt
haben.
Also
das
macht
mir
ein
bisschen
Angst.
Also
auf
Grundlage
dieser
Beweismittel
beziehungsweise
Indizien,
das ist schon
hart.
Da hat
der BGH
die
Landgerichte
auch
das
erste
Mal
so ein
bisschen
in
die
Schranken
gewiesen.
So
von
wegen
die
freie
richterliche
Beweiswürdigung
ist
jetzt
auch
nicht
grenzenlos.
Also
die
können
nicht
nur
Behauptungen
geschrieben
und
die
gab es
in
diesem
Fall
eben
nicht.
Ja
und
dann
das
mit
diesem
wie
hieß
der
Typ
der
den
Brief
geschrieben
hat.
Wie
random
ist das
denn
auch
was
für
ein
Zufall
wenn
das
war
und
diese
Firma
die
der
erpressen
wollte
die
haben
nur
Eis
hergestellt.
Nee
die
machen
nicht
nur
Eis.
Aber
hat
er
nur
gesagt
er
will
Eis
vergiften
oder
hat
er
gesagt
Produkte
soweit
ich
weiß
Produkte
und
ich
habe
auch
auf
einen
möglichen
Erpresser
rumgedacht
also
hier
Mr.
Calver
zum Beispiel
und
mich
auch
gefragt
ob
das
dazu
einen
eigenen
Straftatbestand
gibt
weil
also
wenn
du
jetzt
irgendwelche
Lebensmittel
vergiftest
das ist
ja
gemeingefährlich
und
tatsächlich
finden
wir
unter
Paragraf
314
StGB
die
gemeingefährliche
Vergiftung
und
davon
handelt
jetzt
mein
Aha
die
besagt
nämlich
dass
man
zwischen
einem
und
bis
zu
10
Jahren
Haft
kassiert
wenn man
Wasser
oder
Gegenstände
die zum
öffentlichen
Verkauf
oder
verbrauchbestimmt
sind
vergiftet
oder ihnen
gesundheitsschädliche
Stoffe
beimischt
oder
sonst
irgendwie
vergiftet
oder mit
gesundheitsschädlichen
Stoffen
vermischte
Gegenstände
unter die
Leute bringt
das können
zum Beispiel
Zigaretten
sein
denen
rechtswidrig
Ammoniak
beigemengt
wurde
und die
dann halt
eben so
noch
gefährlicher
sind
als
ohnehin
schon
oder
zum Beispiel
wenn man
Brownies
backt
mit einer
gewissen
Zutat
und die
dann
zu einer
Feier
mitbringt
und da
dann
etliche
Leute
zu lang
die keine Ahnung
vom Inhalt
haben
das kann
überenden
und dann
nämlich auch
für beide
Seiten
so eine
gemeingefährliche
Vergiftung
die kommen
aber jetzt
auch nicht
so häufig
vor
2020
waren es
nur
sieben
davon
waren
drei
Versuche
und von
diesen
sieben
Fällen
wurden
drei
am Ende
auch
aufgeklärt
sieben
ist doch
sauviel
also
Versuche
also sagen wir
vier
wo das
tatsächlich
jemand gemacht hat
ja
also die
anderen
haben das
ja auch
versucht
nur durch
verschiedene
Umstände
ist das
nicht
geglückt
aber
weil
das kann
ja zum Beispiel
auch sein
dass die
irgendwie
Grundwasser
vergiften
oder so
und das
betrifft
dann
tausende
Menschen
ja
es können
aber auch
die
Brownies
sein
auf einer
Party
glaubst du
die werden
angezeigt
weiß nicht
kann ich
eher selten
aber das
mit den
Zigaretten
war tatsächlich
ein Ding
ja
also
ja
aber
wir hören
ja auch
manchmal
von genau
diesen
Fällen
mit
Lebensmittel
vergiften
und so
war es auch
bei Jochen S
der Mann
vergiftete
2017
fünf
Gläser
Babynahrung
mit einer
tödlichen
Dosis
Frostschutzmittel
und platzierte
die in
verschiedenen
Geschäften
und forderte
fast
zwölf
Millionen
Euro
von
diesen
Supermärkten
also
der hat
das auch
vorher
gemacht
schon
und dann
hat er
halt
in diesen
Briefen
geschrieben
dass er
noch
weitere
20
vergiftete
Gläser
in den
Umlauf
bringen
würde
aber weil
die
Polizei
dann halt
so
super
schnell
war
und
alle
Gläser
sicherstellte
und auch
noch so ein bisschen
Glück dabei war
kam dann halt
kein Baby
wieder irgendwie
zu schaden
zu schaden
Jochen S.
wurde dann
zu 10
Jahren
und 6
Monaten
Haft
verurteilt
aber erst
nachdem
auch hier
der BGH
das Urteil
nochmal
zurückwies
weil Jochen S.
nämlich
vor dem
Gift
ja gewarnt
hatte
und das finde ich
jetzt auch
abenteuerlich
konnte ihm
dann
kein versuchter
Mord
mehr
unterstellt
werden
weil
wegen
dieser
Warnung
gab es
dann die
Tötungsabsicht
nicht mehr
also quasi
nur noch
die versuchte
besonders schwere
räuberische
Erpressung
und eben
gemeingefährliche
Vergiftung
und deswegen
wurde seine Strafe
dann von 12
auf 10,5
Jahre Haft
herabgesetzt
okay
aber ich finde
10,5
Jahre
auch
immer noch
hoch
aber
angemessen
für diese Tat
aber hätte ich
jetzt gar nicht
gedacht
dass sie so
hoch
weil am Ende
ist ja niemand
zu Schaden
gekommen
ja
aber für
einen versuchten
Mord
kannst du ja
auch
und die haben
ja nur
jetzt
diesen Mord
wegen der
Tötungsabsicht
drauf genommen
aber das ist
natürlich
trotzdem
gefährlich
gewesen
und ich kann
das auch
gar nicht
verstehen
also
natürlich
rechtlich
verstehe ich
das schon
aber man
muss das
ja mal
so sehen
da hat
ein Typ
einfach
vergiftete
Babynahrung
im Umlauf
gebracht
und nur
weil er
dann
anruft
und sagt
ich hab das
hier gemacht
dann muss man
sich ja
darauf
verlassen
dass
dann auch
tatsächlich
der
Supermarkt
abgesperrt
wird
und dann
da keiner
mehr
die Nahrung
kauft
ja
vielleicht
hat in dem
Moment ja schon
jemand das
gekauft
ja
oder vielleicht
denkt ja auch
jemand
genau
also das
deswegen Glück
und vielleicht
denkt ja auch
jemand
das ist ein Witz
und dann machen die
nichts
vor allem
aber warum
er hat ja
hat ja dann
trotzdem
billigend
in Kauf
genommen
dass
in dem
Moment
wo er
anruft
gerade jemand
das Gläschen
kauft
ne ja
offenbar
nicht
es gab ja auch
in den 80ern
in den USA
so einen Fall
da wurden
Paracetamultabletten
mit Gift
versetzt
und da sind auch
mehrere Menschen
dran gestorben
und seitdem
gibt es
diese Folien
die immer
auf so
Tablettendöschen
sind
also
Döschen
ach so
das war in so
größeren
nicht
weil nicht so
zum rausploppen
sondern die
großen Dosen
genau in den USA
haben die ja
voll viele davon
also die haben die
eher immer so
Dosen nicht einzeln
zu verpacken
und damit man sieht
dass da dann
so ein Loch
drin ist
genau
die sind jetzt
wegen dieses Falls
so dreifach
versiegelt
genau
und das kennt man ja auch
wenn ich jetzt meine
Nahrungsergänzungsdöschen
aufmache
dass ich dann auch
sicher sein kann
dass da
vorher im Laden
nicht noch jemand
was rangemacht hat
oder so
das kommt daher
ja finde ich dann
komisch
dass man dann
bei Babynahrung
nur so einen
Schraubverschluss
ranmacht
ne
ja ist das denn
noch heute so
nur so ein
Schraubverschluss
ja
also bin ich mir
ziemlich sicher
sogar bei Nutella
ist so ein Ding
nee
also das finde ich
aber bei Nutella
ist ja so ein
Plastikverschluss
ja
und da
würdest du ja
oder ist da noch
so ein Ring
wie bei einer
PET-Flasche dran
nein
weil bei einer
PET-Flasche
siehst du ja
eigentlich meistens
ob die schon aufbaut
oder nicht
so bei Nutella
oder einer anderen
Chokocreme
die lecker schmeckt
würde man das jetzt
nicht sehen
weil die nicht
diesen Sicherheitsverschluss
drum haben
deswegen ist da das
bei einem Glas
da macht das ja so
plopp
aber bei manchen Gläsern
denke ich mir auch immer
ey sag mal
hat da schon mal
jemand das aufgemacht
also bei meinen
eingelegten
Schattenmorellen
hier zum Beispiel
also wir sind für
nochmal eine
Versiegelung
drunter
ja
aus Papier
am besten
wegen diesen
sieben Fällen
gemeingefährlicher
Vergiftung
ja
wichtig ist doch
dass wir uns
sicher fühlen
also wenn man
irgendwelche Stoffe
vergiftet
die potenziell
einer großen Anzahl
von Menschen
schaden kann
dann gibt es dafür
einen Straftatbestand
wenn ich aber
jetzt nur eine Person
vergifte
zum Beispiel
dich
mit diesem
Wasser hier
dann gibt es dafür
seit 1998
keinen eigenen
Paragraf mehr
seitdem zählt
diese Art von
Vergiftung
rechtlich gesehen
zur gefährlichen
Körperverletzung
in Paragraf 224
heißt es
wer die Körperverletzung
durch die Beibringung
von Gift
oder anderen
gesundheitlichen
Stoffen begeht
wird mit einer
Freiheitsstrafe von
sechs Monaten
bis zu zehn Jahren
in minderschweren Fällen
mit Freiheitsstrafe
von drei Monaten
bis zu fünf Jahren
bestraft
darunter fällt dann
zum Beispiel
das was ich am Anfang
erzählt habe
also wenn jemand
einer anderen Person
K.O. Tropfen
unterjubelt
bei meiner Recherche
zu diesem Thema
habe ich einen
ganz skurrilen
Fall gefunden
da hatte ein Mann
seiner Frau
und sich selbst
K.O. Tropfen
in ihre
Kapri-Sonnen
geschüttet
weil er dachte
dass er damit
eine sexuell
stimulierende
Wirkung
erzielen könnte
also wenn ich
Kapri-Sonnen
mit jemandem
trinken würde
wäre ich
sexuell
schon mal
von den Umständen
an sich
wenig
stimuliert
ich stelle mir
das auch so vor
wie die beiden
da saßen
durch diesen
Mini-Strohhalm
getrunken haben
geil
beide landeten
am Ende
im Krankenhaus
und
nur dank
eines Deals
wurde der Mann
dann zu einer
Geldstrafe
auf Bewährung
verurteilt
die sind auch noch
zusammen
und es ist
alles okay
aber
alles okay
würde ich da
nicht sehen
das nennt man
doch toxische
Beziehung
aber häufig
bleibt es ja
bei solchen
Körperverletzungen
mit Gift
leider nicht
K.O.
Tropfen
werden ja
oft nur
als Mittel
zum Zweck
einer Vergewaltigung
oder eines Raubs
genutzt
und dann
kommen da eben
noch andere
Straftatbestände
dazu
wenn man die
Person durch
das Gift
aber nicht nur
verletzt
sondern tötet
dann haben wir es
häufig mit einer
Verurteilung
gegen Mordes
zu tun
eben weil
die Vergiftung
in der Regel
ja so passiert
dass das Opfer
von der eigentlichen
Tat gar nichts
mitbekommt
also dessen
Arg- und Wehrlosigkeit
ausgenutzt wird
und deshalb das
Mordmerkmal der
Heimtücke
festzustellen ist
in meinem Fall
hatte die Staatsanwaltschaft
ja auch das
Mordmerkmal der
Grausamkeit
in Betracht gezogen
weil Wolfgang
so einen langen
Todeskampf
erlitten hatte
aber das Gericht
war dem nicht
gefolgt
aber das kann bei
Gift natürlich
schon immer mal
vorkommen
weil es ja
Stoffe gibt
die dich nicht
direkt umbringen
der Giftmord
an sich
kommt aber
nicht besonders
häufig vor
die Kriminalstatistik
wertet einzelne
Tatwerkzeuge
ja leider nicht
aus
aber laut
verschiedener
Quellen
liegt die
relative
Häufigkeit
eines solchen
Mordes
zwischen
0,17
und 6,5
Prozent
glaubt man
aber vielen
Rechtsmediziner
6,5
würde ich
echt hoch
finden
ja nicht
hoch
aber auf jeden Fall
nicht
dass es selten
vorkommt
oder
ne
also ich hab
einfach gedacht
man wird
relativ
selten
vergiftet
und da man
ja eh schon
nicht so häufig
in Deutschland
ermordet wird
das wären
sag ich jetzt mal
so aus der Hüfte
geschossen
zwölf Menschen
im Jahr
die
heimtückisch
vergiftet werden
ne das kann ich mir
aber sehr gut
vorstellen
also nicht unbedingt
heimtückisch
aber irgendwie
vergiftet werden
mit Absicht
finde ich schon
echt
ja weil
guck mal
hier passieren
auch nicht so häufig
Morde
mit Pistolen
weil wir die
ja Waffen
kann ich ja nicht
sagen
Waffen sind ja alles
also nicht mit
Schusswaffen
weißt du
weil wir die auch
nicht so viel haben
und das gibt es
dann noch
Messer
Hammer
ja und dann
kann ich mir die
6,5 Prozent
auch vorstellen
mit Gift
es ist ja auch so
dass es
laut Rechtsmediziner
in
tausend
Tötungsdelikte
pro Jahr
gibt
die gar nicht
erst bemerkt werden
und so Gift
Morde sind da ja
prädestiniert für
ne
dass man die nicht
erkennt
vor allem bei
älteren Menschen
vielleicht
ja
und
damit sind wir
wieder bei
dieser Dunkelziffer
Nicole Dunkelziffer
ja
ich fände es jetzt
wäre ich die
Kriminalstatistik
eh schwierig
zu sagen
wäre ich
die
ja
also ich als
Kriminalstatistik
muss dann nachher
sagen
was wurde hier mit
Gift
also macht sie ja nicht
ne
weil wird ja nicht
gezählt
aber wenn sie das würde
wenn sie es zählen würde
und ich wäre die
Kriminalstatistik
dann würde mir das auch
schwerfallen zu sagen
also zu unterscheiden
was ist jetzt eigentlich
Gift und was nicht
weil das gibt
gar keine offizielle
Liste
von so Stoffen
die jetzt als
Gift gelten
und so eine
und so eine Liste
kann es auch gar nicht geben
weil
nämlich alles
Gift sein kann
was in einer
bestimmten Dosis
bei dem Opfer
dann gesundheitlichen
Schaden anrichtet
also eben auch
Stoffe
die normalerweise
harmlos sind
die aber dann
im konkreten
Einzelfall
eine chemische
oder chemisch-physikalische
Wirkung entfachen
die gesundheitlich
schädlich ist
so wurde zum Beispiel
2011
ein Arzt
wegen versuchten
Mordes
verurteilt
der Mann
hatte mit einer
Krankenschwester
eine Affäre
und die wurde
daraufhin schwanger
und der wollte nicht
dass das rauskommt
weil der da
irgendwie gerade
Karriere gemacht hat
und weil auch
seine Frau
mit der er eine
Tochter hatte
nichts davon mitbekommen
sollte
und deswegen
hat er ihr dann
heimlich Blutverdünnungsmittel
in den Tee gegeben
um so einen
Schwangerschaftsabbruch
herbeizuführen
Blutverdünner
sind ja normalerweise
auch kein Gift
aber weil dieser Arzt
halt wusste
dass er
in ihrer Schwangerschaft
das Medikament
nicht hätte
verabreichen dürfen
und dann halt auch noch
in einer ganz falschen
Quantität zugeführt hat
war das eben
ein Gift
also ein Stoff
der unter bestimmten
Bedingungen
durch diese chemische
oder chemisch
physikalische Wirkung
die Gesundheit
zu beeinträchtigen
vermag
am Ende
überlebten Mutter
und Kind
und der Typ
wurde
wegen versuchten
Mordes
verurteilt
ich hoffe
dass der
hohe Alimente
abdrücken muss
was auch zu Gift
werden kann
ist Wasser
das zeigt
ein Fall
aus Kalifornien
es ist
Januar 2007
als die Morningshow
eines Radiosenders
zu einem Wettbewerb
aufruft
die Challenge
wer kann am meisten
Wasser trinken
dem Gewinner
oder der Gewinnerin
winkt eine
Nintendo Wii
mit Spielen
und unter den
Teilnehmenden
ist auch die
28-jährige
Jennifer Strange
die Regeln
sind einfach
wer während
der gesamten
Sendezeit
am meisten
Wasser trinkt
gewinnt
die KandidatInnen
dürfen aber auch
nicht pinkeln gehen
das alles läuft
nämlich unter dem
Motto
hold your Wii
for a Wii
also was
leuten
eigentlich
um 6.20
geht's los
und Jennifer
rechnet sich
gute Chancen aus
sie will die
Konsole unbedingt
für ihre drei
Kinder gewinnen
doch nach etwa
drei Stunden
kurz vor dem Ende
wird ihr übel
und sie bekommt
Kopfschmerzen
die ModeratorInnen
machen sich
währenddessen
über die Teilnehmenden
lustig
scherzen über
die schon
geschwollenen
Bäuche
sie machen
selbst dann
weiter
als eine
Hörerin am Telefon
vor einer
Wasservergiftung
warnt
Jennifer
trinkt
vermutlich
fast 8
Liter Wasser
doch am Ende
reicht es nicht
für den ersten
Platz
sie schafft es
auf den zweiten
und bekommt
nur einen
Trostpreis
enttäuscht
verlässt sie
den Sender
eigentlich wollte
sie danach
noch zur Arbeit
gehen
doch dort
meldet sie
sich krank
fünf Stunden
nach der Sendung
ist Jennifer
tot
die Ursache
ist eine
Wasservergiftung
denn bei zu viel
Wasser zuvor
läuft der Körper
quasi wie
so ein Waschbecken
über
und das Wasser
strömt in
alle möglichen
Körperzellen
durch die Salze
in den Zellzwischenräumen
nehmen die Zellen
mehr Wasser auf
als sie eigentlich
vertragen können
die Folge sind
Herzrhythmusstörungen
und das Aussetzen
der Nierenarbeit
Besonders problematisch
wird das Wasser
im Gehirn
weil dort
durch unseren Schädel
kein Platz
für das Wasser ist
entsteht da
ein Druck
der dann zu
Krampfanfällen
Koma
und eben auch
zum Tod
führen kann
Nach der Sendung
wurden 10
MitarbeiterInnen
des Radiosenders
gefeuert
und vor dem
Zivilgericht
wurde dem Mann
von Jennifer
eine Entschädigung
von 16,5 Millionen
US-Dollar
zugesprochen
wenigstens das
Also ich kann
Ich kann das gar nicht
glauben
dass das vorher
niemandem bekannt war
dass man nicht einmal
sowas recherchiert
bevor man so eine
Aktion startet
und dass man dann auch
nicht auf diese Frau
am Telefon hört
und nicht einmal
eine Suchmaschine
anwirft
Ja das war ja
2007
das hätten sie ja
machen können
Es hört aber bitte
nicht auf
gerade in diesen Zeiten
genug Tee und Wasser
zu trinken
Ich habe gelesen
problematisch wird es
jetzt erst ab 5 Litern
innerhalb von so 3 Stunden
Wasser ist für Vergiftungen
jetzt aber auch
nicht so geeignet
Also wenn man das
machen möchte
bei jemand anderem
dann gibt es dann
natürlich ganz andere Gifte
Gibt es da jetzt Anleitungen?
Nein
Ich erzähle nur von
Agatha Christine
Die hatte nämlich mal
in einer Apotheke gearbeitet
und sich da ihr Wissen
über Gifte angeeignet
und das hat sie dann
später benutzt
um dann halt
Leute in ihren Büchern
sterben zu lassen
Frage
Weißt du wie viele Romane
Agatha Christie geschrieben hat?
Nein
Okay es waren 80
Wow
Und in 41 davon
sterben Menschen
durch Gift
Das finde ich langweilig
Dann weiß das ja
Also ich habe kein Buch
von ihr gelesen
aber
nach dem dritten
weißt du ja
wie die Person gestorben ist
Nee weil sie hat ja
dann immer eins
dazwischen ausgelassen
Okay
Keine Ahnung
Und immer ein anderes Gift?
Ja also
weiß ich nicht
weil ich habe auch nicht
alle 80 gelesen
Aber schon mal
durch Arsen
oder auch
Wasserschierling
Das ist eine Pflanze
die wächst halt einfach
so an fließenden Gewässern
und ist saugiftig
Kann man sich immer gar nicht
vorstellen
Ich meine da ist das jetzt vor allem
offenbar auch in der Knolle
und wirst jetzt wahrscheinlich
nicht random eine Pflanze
rausreichen und da an der Knolle
nuckeln
aber irgendwie
Ja
Soweit ich weiß
hat Agatha Christie
nie mit Quecksilber vergiftet
Es gibt aber
einen deutschen Fall
der so unglaublich ist
dass man eigentlich
denken würde
so würde ein Agatha Christie
Krimi anfangen
Ein Mann
wir nennen ihn Paul
40 Jahre alt
IT-Fachmann
ist am 15.
Juli 2011
gerade auf dem Weg
zu seinem Auto
Plötzlich wird er von jemandem
attackiert
Sein Angreifer
sieht ungepflegt aus
Er hat einen Regenschirm
in der Hand
mit dem er Paul treffen will
Das ist aber kein normaler Regenschirm
denn an der Spitze
ist etwas montiert
eine Spritze
Dem Angreifer
gelingt es Paul
damit ins Gesäß zu stechen
Paul wehrt sich
entreißt dem Mann
die Kanüle
und die Nadel
aber der Angreifer
kann flüchten
Paul kommt erstmal
für eine Untersuchung
ins Krankenhaus
doch dort kann niemand
irgendwelche Auffälligkeiten
feststellen
und weil Paul
auch selbst
keine Beschwerden hat
wird er erstmal entlassen
Alles was bleibt
ist die Frage
Wer war das
und warum
greift er Paul
mit einer Spritze an
Auf diese Frage
gibt es keine Antwort
Dann
ein paar Wochen später
geht es Paul
plötzlich gar nicht gut
Sein Gesundheitszustand
verschlechtert sich
plötzlich so rapide
dass er ins Krankenhaus muss
und dort
ins künstliche Koma
versetzt wird
Was Paul hat
findet man erst
Wochen später heraus
als man die Ergebnisse
der Spritze hat
Darin war nämlich
eine Quecksilberverbindung
Zu spät für Paul
Zehn Monate
nach dem Attentat
stirbt Paul
Also diesen Fall
finde ich so schlimm
als wir da zum ersten Mal
von gehört haben
haben wir ja gedacht
das kann einfach nicht sein
Ja
weil es war ja ein Mann
auch den er nicht kannte
auch den er nicht kannte
und zum ersten Mal gesehen hat
wie gruselig ist das
dass irgendein random Dude
das sich über
also Quecksilber besorgt
das in eine Spritze steckt
und das vorne an seinen Regenschirm
und dann irgendjemanden attackiert
das ist für mich so
ich habe einfach keine Worte dafür
Ich hatte erst überlegt
ich hatte erst überlegt
ob ich das so ein bisschen ähnlich finde
zu diesem Fall
wo in Berlin
ein Mann mit einem Fahrrad ankam
und Frauen mit Säure ins Gesicht gespritzt hat
das war ja irgendwie vor drei vier Jahren
aber da könnte man noch denken
okay es geht irgendwie um Frauen
oder so
weiß ich nicht
was für ein Problem dieser Mann hatte
aber mit diesem Paul
man hat ja offenbar
keinen ähnlichen Fall gefunden
und es ist einfach so
diese Spritze an dem Regenschirm noch dazu
das ist auch so absurd
also es ist halt nicht so direkt
sondern das ist eine völlig absurde Tatwaffe gebaut
und dann mit so einem Gift drin
was dich über Wochen erst schleichend tötet
ja der hätte sich ja auch an den drängen können
im Supermarkt
oder wie die in den Clubs in England
und die Spritze reinstecken
aber an dem Regenschirm
und dann so eine Kampfsituation
also ja ganz seltsam
ja
das Ding ist
was ich an dem Fall halt auch so schwierig finde
ist
hätte man vorher gewusst
was er bekommen hat
dann hätte man ihm vielleicht auch noch helfen können
Dr. Erika Eikermann
die Pharmazeutin
hat uns nämlich erklärt
dass man bei einer Quecksilbervergiftung
sehr wohl noch mit einem Gegenmittel arbeiten kann
aber bei Paul wusste man halt eben
viele Wochen nicht was in dieser Spritze war
und der hatte ja auch keine gesundheitlichen Beschwerden
und ja deswegen hat man sowas natürlich nicht gemacht
und auch gar nicht an sowas gedacht
ja und auch wenn der Symptome gehabt hätte
weiß ich gar nicht
ob die Ärzte und Ärztinnen
wirklich auf Quecksilber getestet hätten
weil das ja so selten vorkommt
und so war das ja auch bei dem Pausenbrotfall
die haben das gar nicht in Erwägung gezogen
zu lange
und dann musste das Gegengift
ja auch noch irgendwie aus dem Ausland eingeflogen werden
also dass man sowas dann auch
nicht mal wenn das dann so dringend ist
da hat
ja
wir hatten aktuell nochmal bei der Staatsanwaltschaft Hannover nachgefragt
bis heute weiß man tatsächlich nicht
wer Pauls Angreifer war
und warum er es getan hat
allerdings ging die Polizei schon immer davon aus
dass Paul ein willkürliches Opfer war
ich habe erst gedacht
diese Quecksilberverbindung
ist das was früher im Fieberthermometer war
kennst du das noch?
ja
das habe ich auch mal gedacht
diesem alten
ja das war jetzt einfach eine andere Art von Quecksilberverbindung
aber ich weiß noch
mir ist damals ja auch mal als Kind
so ein Fieberthermometer runtergefallen
das war ja noch aus Glas
und da habe ich ganz schön mit diesen magischen Kügelchen gespielt
die dann da auf meinem Fußboden waren
ich war total begeistert
fand das das beste Spielzeug überhaupt
bis meine Mutter dann reinkam
und deswegen bist du heute so
das erklärt einiges
nee also das war jetzt nicht genau diese Verbindung
aber tatsächlich wäre das ein bisschen leichter zugänglich gewesen
als das was da jetzt am Ende in dieser Spritze war
aber halt auch eben nicht so ungefährlich
mit diesen Sachen vom Fieberthermometer zu arbeiten
aber natürlich gibt es auch Stoffe
an die kommen Privatpersonen eigentlich gar nicht ran
wie zum Beispiel Novichok
das ist ein Nervengift
und gilt als Kampfstoff
und das ist auch das mit dem Alexej Nawalny
Oppositionspolitiker in Russland vergiftet wurde
und das hatten seine Widersacher
sag ich jetzt mal
offenbar an seiner Unterhose platziert
und zwar während er nicht in seinem Hotelzimmer war
wer auch immer ihn da vergiften wollte
böse Zungen behaupten
das sei die russische Regierung gewesen
ging so sicher
dass das Gift nur ihn trifft
und nicht halt noch
auch noch ganz viele Unbeteiligte
wie zum Beispiel bei Sergej Skripal
und seiner Tochter
Skripal war ein russischer Doppelagent
der von dem britischen MI6 rekrutiert wurde
was vier Jahre später dann aufflog
und er und seine Tochter wurden 2018 bewusstlos in England auf einer Parkbank befunden
und auch mit Novichok vergiftet
wahrscheinlich hatte man ihm das Nervengift an seine Türklinke geschmiert
und er hatte das dann offenbar über den Tag überall verteilt
und insgesamt kamen nachher 130 Menschen mit dem Gift in Kontakt
und davon mussten 50 im Krankenhaus untersucht werden
und die 130 waren ja jetzt keine gezielten Opfer
und das kommt auch immer mal vor
also unabsichtliche Vergiftungen
zum Beispiel wenn ich aus Versehen
statt der Mundspülung den acetonhaltigen Nagellack benutze
boah
das ist noch nie passiert
oder meine Medikamente falsch dosiere
deine Nahrungsergänzungsmittel
oder eben an einer Überdosis Drogen- oder Alkoholsterbe
das ist ja auch eine Vergiftung
laut einem Bericht der WHO
starb in Deutschland im Jahr 2012
ein Mann je 100.000 EinwohnerInnen
und 0,3 Frauen an einer unabsichtlichen Vergiftung
in Großbritannien waren es viermal so viele Männer
und sechsmal so viele Frauen
ein Land steht aber ziemlich allein an der Spitze
in Russland vergifteten sich im selben Zeitraum
38,7 Männer je 100.000 EinwohnerInnen
und 9,3 Frauen
das ist doch bestimmt dem Alkohol geschuldet
in dieser Statistik waren jetzt nicht die einzelnen Wirkstoffe aufgezählt
aber in Russland liegt das ja irgendwie nahe
aber es sind halt auch in jedem Land immer
echt deutlich viel mehr Männer
ja man könnte ja meinen
dass das am Alkoholkonsum liegt
aber tatsächlich liegen Frauen und Männer
ja gar nicht so weit auseinander
was so bedenklichen Alkoholkonsum angeht
also schon beachtlich
ja und man kann ja auch nicht nur durch Getränke
sondern auch durch Essen sterben
im Jahr 2019 starben in Deutschland
zwölf Menschen an Vergiftungen durch Lebensmittel
die meisten davon
weil sie entweder giftige Pilze oder giftige Pflanzen gegessen hatten
weil sie zum Beispiel dachten die Kräuter die sie da im Wald gefunden hatten seien Bärlauch
die ist sehr giftig und die ist sehr giftig und die soll sehr ähnlich wie der Bärlauch aussehen
also du weißt nicht wie viele Streitgesprächer
ich mitbekommen hab ich mitbekommen hab ich mitbekommen hab zwischen meinen Eltern
weil es darum ging "Machen wir die Pilzsuppe jetzt mit diesen Pilzen oder nicht"
weil mein Vater ist ja
weil mein Vater ist ja so ein Pilzfachmann
ja ein Pilzsammler kann ich auch sein oder nicht
aber halt Fachkunde ja
und hat da so einen komischen Schein gemacht
naja und dann war aber bei manchen Pilzen dann doch manchmal nicht so sicher
und dann wird immer das Buch hin und her geblättert und sieht ja jetzt eher aus wie da wo der rote Warnkringel drum ist oder wie der andere wo sehr delikat drunter stand
am Ende erinnere ich mich an eine Pilzsuppe die hat meine Mutter dann nicht gegessen aber ich schon
warst du dacht du saß die da wahrscheinlich und hat gewartet
wahrscheinlich dachte sie sich wenn jetzt einer von den beiden gleich Vergiftungserscheinungen hat bin ich wenigstens noch bei Sinnen und kann die ins Krankenhaus fahren
ja aber als liebende Mutter hätte ich ja wahrscheinlich gesagt das Kind ist das auch nicht dann mach doch du der selber gesucht hat
das wäre jetzt mein Vorgehen gewesen aber who am I to judge
das ist ja nun die letzte Folge in diesem Jahr
und jetzt kann man mal die Gelegenheit nutzen
dass wir uns bei euch bedanken
dass ihr oder viele von euch ja schon seit dreieinhalb Jahren
dabei sind und uns unterstützen
uns Feedback geben
und liebe Nachrichten schreiben
und uns auch echt ans Herz gewachsen sind
wer uns auch
sehr ans Herz gewachsen ist
und wer uns aber nächstes Jahr
nach schwieriger Entscheidung
nicht mehr begleiten wird
ist Funk
ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll
weil ich das so schlimm finde eigentlich
ja du hast ja schon gesagt
die Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen
und wir gehen mit
das vier weinenden Augen
das mussten jetzt Clemens und Jella von Funk auch schon in dem Videocall diese Woche über sich ergehen lassen
das Rumgeheule auf der anderen Seite
ja aber wir wollen hier jetzt auch nochmal uns bei allen bedanken die unseren Weg bei Funk begleitet haben
ja und ich erinnere mich noch gerne an die Anfangszeit zurück als wir zu Funk gegangen sind und einige Leute dann gesagt haben
aber man würde merken dass Funk uns irgendwelche Vorgaben macht und irgendwas vorschreibt und so und jetzt können wir es euch ja sagen das stimmt immer noch nicht
also wir haben als wir haben nie gesagt bekommen wir müssen irgendetwas auf jeden Fall machen
natürlich hat Funk ganz viel zur Entwicklung des Podcasts beigetragen aber positiv beispielsweise hat Jannis unser erster Redakteur die Idee gehabt dass wir das mit diesen Oberthemen so machen
ja
und ich weiß ja also wir haben uns immer so toll ausgetauscht mit denen und wir lieben die Leute die da arbeiten und ich weiß dass das mir auch ganz schwer fallen wird nicht mehr
also dass ich jetzt einfach nicht mehr mit unserem Redakteur Clemens jede Woche über meinen Fall schreiben kann
ja
wir waren einfach auch unfassbar gerne da weil das für uns wenn man sich so jung irgendwas Neues aufbaut und dann so einen erfahrenen Partner irgendwie an der Seite zu haben und an der Hand der einem Sicherheit gibt und auch nochmal journalistisch ganz andere Standards an einen ansetzt
ja
dann bringt einen das schon echt weiter und ich finde das toll dass die uns gefördert haben ich finde das toll dass die viele junge Formate fördern die wichtig sind
dass die eine Reichweite kriegen
ja und in Bezug nur auf uns dass sie halt ja eben an uns geglaubt haben so früh in dem Format und Shoutout an Sabrina auf jeden Fall die war die hat auch besonders an uns geglaubt und dass sie uns haben machen lassen wie wir wollten
und explizit möchte ich mich auch nochmal bedanken für rechtlichen und emotionalen Support wenn es mal ein bisschen heikler wurde
ja
wir haben für uns jetzt fürs nächste Jahr einfach entschieden wir wollen nochmal neu ins kalte Wasser geworfen werden und nochmal so ein paar Stellschrauben drehen
back to the roots
bisschen independent
ja
und egal weshalb wir gehen das liegt nicht an Funk und uns hat niemand gezwungen das zu sagen
genau und wir alle hören uns am 5. Januar wieder
das war das letzte Mal ein Podcast von Funk
Vielen Dank.